Ingenieur schrieb:
Zitat:Das war auch im Rahmen dieser neuen Offensive ("Medusa" o.ä.), oder?
Der Absturz einer UK-Militärmaschine war auch dabei...
Ja, zumindest soweit wie ich es verstanden und in Erinnerung habe. Dabei kamen 14 britische Soldaten ums Leben. D. h. in den 35 Toten stecken auch die Opfer von Abstürzen/Unfällen oder "friendly fire" (hat da, glaube ich, vor einigen Tagen einen Kanadier erwischt). Vermutlich dürfte nur die Hälfte dieser 35 Toten wirklich im Gefecht gefallen oder an im Kampf erlittenen Verwundungen verstorben sein.
Nimmt man hierzu die Zahl von mehr als 700 getöteten Taliban und Qaida-Kämpfern - wenn die Zahl so wirklich stimmt - hinzu, so hat die Allianz eine durchaus vertretbare Verlustquote. Ob das allerdings ausreicht, um die Taliban wieder zurückzudrücken, bleibt fraglich.
Schneemann.
@Schneemann
Mehr noch: Wieviel Mann haben die Taliban unter Waffen? Ich kann mir gut vorstellen, das der Verlust von über 700 Mann für die Taliban eine erhebliche Schwächung bedeutet.
Tiger schrieb:
Zitat:Mehr noch: Wieviel Mann haben die Taliban unter Waffen? Ich kann mir gut vorstellen, das der Verlust von über 700 Mann für die Taliban eine erhebliche Schwächung bedeutet.
WENN die Zahlen so stimmen, dann ja. Frühere Gefechte während des Bürgerkrieges zeigen, dass die Taliban nach dem Verlust von mehreren hundert Mann durchaus erst einmal eine Weile zurücksteckten. Auch muss man berücksichtigen, dass die Taliban nicht nur 700 Mann an Toten zu beklagen hätten, sondern wohl auch noch dementsprechende Verwundetenzahlen auf der Verlustliste stehen hätten. Kurz: Nimmt man Tote, Verwundete und Vermisste zusammen, so dürften die Taliban weit über 1.000 Mann verloren haben.
Schneemann.
Es darf stark bezweifelt werden, dass die Zahlen so stimmen. Ersteinmal wird wohl kaum zwischen 700 Taliban bzw 100 Taliban 600 Zivilisten unterschieden. Schon aufgefallen? Es gab fast nie tote Zivilisten dort. Genausowenig wie die freie Presse vorort ist.
Ein anderer Punkt ist der, dass es üblich ist Opferzahlen des Gegners zu schätzen. Nach dem Motto: "Nachdem was wir da alles draufgeschmissen haben und dem Feuer was vorher erwidert wurde, müssen das an die 700 gewesen sein. Ok..sagen wir der Presse 700 Taliban."
:misstrauisch:
Sicher. Mag sein, dass die vietnamsche "Wir holzen mal in den Wald und schätzen einfach mal die potentiell möglichen Toten des Feindes!"-Vorgehensweise hier auch ein wenig durchschlägt - 700 Tote erscheinen mir auch etwas viel - , aber grundsätzlich denke ich auch nicht, dass von diesen 700 Toten 600 Zivilisten sein sollen. Ich meine, wie kann ich einen Taliban-Kämpfer von einem Zivilisten dort unterscheiden? Gar nicht, höchstens durch die AK-47 oder eine RPG. Kurz: Wenn da ein Qaida- oder Taliban-Kämpfer ankommt, man ihn umbolzt und der nächste Kämpfer ihm seine Knarre wegnimmt, so bleibt ein wie ein harmloser Zivilist aussehender Toter zurück - und die "bösen Amis" waren mal wieder Fiesewichte.
Ist halt insofern arg schwierig...
Shahab3 schrieb:
Zitat:Es gab fast nie tote Zivilisten dort.
Naja, so viele Zivilisten drücken sich in diesen zerklüfteten Regionen auch wieder nicht herum. Die meisten Zivilisten findet man ja in den fruchtbaren Ebenen und entlang der Flüsse und Straßen und nicht im unübersichtlichen Berggebiet entlang der pakistanisch-afghanischen Grenze.
Schneemann.
Zitat:ch meine, wie kann ich einen Taliban-Kämpfer von einem Zivilisten dort unterscheiden? Gar nicht, höchstens durch die AK-47 oder eine RPG. Kurz: Wenn da ein Qaida- oder Taliban-Kämpfer ankommt, man ihn umbolzt und der nächste Kämpfer ihm seine Knarre wegnimmt, so bleibt ein wie ein harmloser Zivilist aussehender Toter zurück - und die "bösen Amis" waren mal wieder Fiesewichte.
Genau das ist das Problem. Daher sind solche Zahlen nicht das Papier wert auf dem sie stehen. Ich würde daraus allenfalls ablesen wollen, dass es eien großen Widerstand gab, der erfolgreich niedergeschagen wurde. Punkt.
inzwischen hat kanada (!!) beschlossen seine im süden im einsatz stehende streitmacht durch 20 kampfpanzer "leopard" 1c2 zu verstärken! aus dem
ottawa citizen:
Zitat:Canada sends tanks to Afghanistan
Less than three weeks after it denied it was sending Leopard tanks to Afghanistan, the Canadian military is set to ship as many as 20 of the heavy-tracked armoured vehicles to Kandahar to provide additional protection for its troops. [...]
A warning order was issued earlier this week to the Lord Strathcona's Horse (Royal Canadians) in Edmonton to prepare for the deployment. Twenty tanks are being readied for the operation and about 300 personnel will be heading to Afghanistan.
The Leopards will be used for escort duty for Canadian convoys, which have continually come under attack by the Taliban, government sources said. [...]
Besides convoy escort, the tanks would be used to rush to the aid of light-armoured vehicles that have been ambushed by the Taliban. [...]
It will take at least a month to get the Leopards over to Afghanistan, but that deployment could be sped up if the U.S. military ships the vehicles using its large transport aircraft. [...]
wobei die kanadischen leopard 1c2 selbst äußerlich keinerlei ähnlichkeit mehr mit den deutschen leopard 1a5 haben:
Polen will auch Verstärkungen (insgesamt etwa 1.000 Soldaten) nach Afghanistan schicken: CNN-Meldung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2006/WORLD/europe/09/14/afghanistan.poland/index.html">http://edition.cnn.com/2006/WORLD/europ ... index.html</a><!-- m -->
Ein mit einem Fahrrad ausgerüsteter (!) Selbstmordattentäter tötet in Afghanistan vier NATO-Soldaten: CNN-Meldung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2006/WORLD/asiapcf/09/18/afghanistan.ap/index.html">http://edition.cnn.com/2006/WORLD/asiap ... index.html</a><!-- m -->
Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml;jsessionid=LHPQFWYGHRYZXQFIQMFSFF4AVCBQ0IV0?xml=/news/2006/09/24/wafg124.xml">http://www.telegraph.co.uk/news/main.jh ... afg124.xml</a><!-- m -->
Zitat:You will be driven from Afghanistan just as we were, Russian generals warn
By Helen Womack in Moscow
(Filed: 24/09/2006)
British troops will be forced to flee Afghanistan, say former Soviet commanders who oversaw Moscow's disastrous campaign against the mujahedeen in the 1980s.
In a withering assessment of the "hopeless" campaign being waged there, they have told The Sunday Telegraph that mounting casualties will drive out Britain and its Nato allies. Chillingly, Gen Ruslan Aushev, who was injured during fighting with mujahedeen rebels, predicted: "You will flee from there." ...
Zitat:Anschlag in Afghanistan - Frauenbeauftragte in Kandahar ermordet
Die höchste Vertreterin des afghanischen Frauenministeriums in der Provinz Kandahar ist bei einem Anschlag getötet worden. Safia Hama Dschan wurde vor ihrem Haus von zwei Männern erschossen, wie ihre Behörde mitteilte. Nach Angaben eines Augenzeugen hatten sich die beiden Männer mit Turbanen am Straßenrand aufgestellt und auf ihr Opfer gewartet. Demnach schossen die Angreifer etwa drei Minuten lang auf den Wagen von Dschan und flohen auf einem Motorrad. Für den Anschlag übernahm bisher niemand die Verantwortung. In der Region sind aber die Taliban aktiv, die während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 die Rechte der Frauen drastisch beschnitten hatten.
(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5945396_TYP6_THE_NAV_REF3_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Selbstmordanschlag im Süden von Afghanistan. Bei dem Anschlag sterben 18 Menschen, darunter auch muslimische Pilger, die sich auf dem Weg nach Mekka befunden haben sollen.
Zitat:LASHKAR GAH, Afghanistan (AP) -- A suicide bomber struck outside the compound of a southern Afghan provincial governor on Tuesday, killing 18 people, including several Muslim pilgrims seeking paperwork to travel to Mecca, officials said.
The attacker was stopped by Afghan soldiers at the compound's security gate, where he detonated his explosives vest, said Ghulam Muhiddin, spokesman for the Helmand provincial governor.
Hier der Link zur CNN-Meldung: <!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/2006/WORLD/asiapcf/09/26/afghan.governor.ap/index.html">http://edition.cnn.com/2006/WORLD/asiap ... index.html</a><!-- m -->
EDIT: Habe meinen Post erweitert.
Laut Focus Online gab es zwei Anschläge mit insgesamt 21 Toten, darunter auch ein italienischer Soldat.
Zitat:Afghanistan
NATO-SOLDAT BEI ANSCHLAG GETÖTET
| 26.09.06, 09:56 |
Bei zwei Anschlägen sind in Afghanistan am Dienstag mindestens 21 Menschen getötet worden, darunter ein italienischer Soldat der Internationalen Schutztruppe Isaf und ein Kind.
In Laschkar Gar, der Hauptstadt der südafghanischen Provinz Helmand, riss ein Selbstmordattentäter 18 Menschen mit in den Tod, als er sich in einer Menschenmenge vor dem Gouverneursgebäude in die Luft sprengte. 17 Menschen wurden verletzt. Ein Sprecher der Provinzregierung sagte, die Toten seien zwölf Zivilisten und jeweils drei afghanische Soldaten und Polizisten.
Hier der Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/afghanistan_nid_36264.html">http://focus.msn.de/politik/ausland/afg ... 36264.html</a><!-- m -->
PS: Andere Quellen sprechen von 19 Toten. Alles scheint noch etwas unklar.
Schneemann.
die lage in afghanistan, vor allem im süden, verschlechtert sich zusehends und die taliban sind offenbar in der lage, trotz allierter lufthoheit und luftaufklärung zu operieren und liefern den allierten truppen schwere gefechte:
britische soldaten im gefecht in südafghanistan.
inzwischen hat der deutsche bundestag das mandat für den afghanistaneinsatz um ein weiteres jahr verlängert. aus der
frankfurter rundschau:
Zitat:Trotz Zweifeln Ja zum Afghanistan-Einsatz
Begleitet von massiven Zweifeln hat der Bundestag mit großer Mehrheit für eine Verlängerung des Afghanistan-Mandats der Bundeswehr um ein weiteres Jahr gestimmt. Forderungen nach konsequenterer Wirtschaftshilfe werden lauter. Die Nato will künftig im gesamten Land präsent sein. [...]
währenddessen drängt verteidigungsminister jung die anderen nato-staaten zu einem strategiewechsel in afghanistan. aus der
financial times deutschland:
Zitat:Jung drängt Nato-Partner zum Strategie-Wechsel in Afghanistan
Angesichts der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hat Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) Nachbesserungen an der Nato-Strategie gefordert. Bei der anstehenden Bundestagsentscheidung über eine Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes wird es zudem Abweichler im Koalitionslager geben. [...]
und eine weitere meldung von
spiegelonline. inzwischen mehren sich die pessimistischen stimmen:
Zitat:Deutscher Botschafter warnt vor drohender Katastrophe
Die Lage in Afghanistan ist bedrohlich wie nie zuvor: Unter strengster Geheimhaltung hat der deutsche Botschafter in Kabul den Auswärtigen Ausschuss des Bundestages über die Gefahren aufgeklärt. [...]
Es könne passieren, dass die Regierung in den kommenden 12 bis 18 Monaten die Kontrolle über das Land verliere, sagte der Diplomat demnach dem Auswärtigen Ausschuss des Bundestages. Es könne zu einer Katastrophe kommen, wenn Sicherheitskonzepte nicht angepasst würden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Teilnehmer weiter. Zudem sei der Süden von Afghanistan von den Nato-Soldaten nicht zu gewinnen. [...]
Zwei Unionsabgeordnete forderten den Abzug der deutschen Soldaten. "Wir brauchen jetzt ein neues Konzept, damit die Dinge nicht ins Uferlose treiben", sagte der frühere Verteidigungsstaatssekretär Willy Wimmer dem "Münchner Merkur". [...] Auch der CSU-Politiker Peter Gauweiler hält den Einsatz für zu riskant und im Grunde gescheitert. "Der Konflikt in Afghanistan kann nicht mehr gewonnen werden", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".
SPD-Fraktionsvize Walter Kolbow schloss ein Scheitern der Mission nicht aus. "Der Afghanistan-Einsatz kann kippen, wenn die Akzeptanz im Land selbst, aber auch hier, weiter schwindet", sagte er der "Saarbrücker Zeitung". 2007 sei ein "Schlüsseljahr". [...]
So. So wie es auf n-tv dargestellt wird, die n-tv-Meldung bezieht sich auf einen Bericht des SPIEGEL, sind unsere Jungs entgegen aller Dementis bereits in Südafghanistan im Einsatz. Tja, war ja irgendwo auch klar, dass wir irgendwann in diesem Wespennest im Süden mitmischen müssen...
Zitat:EINSATZ IN SÜDAFGHANISTAN
Deutsche insgeheim dabei
Die Bundeswehr ist nach einem "Spiegel"-Bericht insgeheim auch im umkämpften Süden Afghanistans engagiert. Bei einer Nato-Ministertagung in Slowenien sei bekannt geworden, dass deutsche Hubschrauber und Transall-Transporter bereits zahlreiche Unterstützungsmissionen für die Alliierten im umkämpften Süden geflogen haben. Dabei seien Nachschub und Truppen transportiert sowie Verwundete ausgeflogen worden, berichtet das Nachrichtenmagazin.
Hier der Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/716721.html">http://www.n-tv.de/716721.html</a><!-- m -->
Solange es nur bei Nachschub- und Rettungsaktionen für Verwundete bleibt, dürften sich eventuelle deutsche Verluste in engen Grenzen halten, aber ich schätze mal, dass die Kampfoption bereits abgewogen wird.
Schneemann.
da die meldung offenbar naoch nicht gepostet wurde: laut der aktuellen loyal (10 / 2006) ist keiner der beiden spähwagen fennek in kunduz derzeit einsatzbereit. beide sind nach panzerfausttreffern bewegungsunfähig :tard:
davon hat man gar nichts mitbekommen.
Nach einem Panzerfausttreffer ist wohl fast jedes Fahrzeug bewegungsunfähig !!!!!!!!!!
spricht aber für den Fennek(dessen Panzerung) dass es keine toten gab.......