(29.03.2024, 01:31)Broensen schrieb: [ -> ]Muss da nicht eh noch was zusätzlich her oder ist der Bedarf an Pionierpanzern tatsächlich derart gering?
Vermutlich war bei den 44 Stück ursprünglich angedacht, jede zum Zeitpunkt der Bestellung geplante/vorhandene Panzerpionierkompanie (11 Stück) mit je 4 Kodiak auszustatten.
Allerdings ist diese Zahl von 4 Stück pro PiMaschZg bzw. PzPiKp in keinster Weise festgeschrieben und eh deutlich höher als in der Vergangenheit - zum Vergleich für Dachs: Ende 80er zwei Pionierpanzer, ab Anfang/Mitte 2000er drei Pionierpanzer pro Panzerpionierkompanie.
Bei sieben Brigadepionierbataillonen mit je zwei Panzerpionierkompanien (also der aktuelle Planungsstand) käme man bei 44 Stück auf je drei Kodiak (vollkommen ausreichend), dazu zwei für die Ausbildung. Passt durchaus.
Wenn man die mittleren Kräfte mit etwas anderem, leichterem ausstattet kann man verlegenheitshalber die frei werdenden rund 16-20 Kodiak immer noch recht gut passend in die Divisionspionierbataillone verschieben. Die Divisionsebene muss ja nur so mobil sein wie die ihr unterstellten schweren Kräfte.
Die Bestellung der pionierpanzer wurde ja an realistischem Bild gemacht von der pioniertruppe . Laut den fähigkeitsprofil 2018-2031 der Bw waren auf BrigadeEbene nur Piokp oder teilgekaderte Btl. Mit der Entlassung von General Zorn war das ja hinfällig .
Obwohl das damals mehr mit der Realität zu tun hatte wie das zielbild jetzt. Für sandkastenspiele reicht es halt wenn was auf Papier steht.
(29.03.2024, 04:34)kato schrieb: [ -> ]Bei sieben Brigadepionierbataillonen mit je zwei Panzerpionierkompanien (also der aktuelle Planungsstand) käme man bei 44 Stück auf je drei Kodiak (vollkommen ausreichend), dazu zwei für die Ausbildung.
Stimmt: Sieben. Hab' Litauen vergessen.
Zitat:Wenn man die mittleren Kräfte mit etwas anderem, leichterem ausstattet kann man verlegenheitshalber die frei werdenden rund 16-20 Kodiak immer noch recht gut passend in die Divisionspionierbataillone verschieben.
So würde ich das sehen, zumal ich auch drei PiPz je Kompanie für zu wenig erachte.
(29.03.2024, 11:37)alphall31 schrieb: [ -> ]Die Bestellung der pionierpanzer wurde ja an realistischem Bild gemacht von der pioniertruppe . Laut den fähigkeitsprofil 2018-2031 der Bw waren auf BrigadeEbene nur Piokp oder teilgekaderte Btl.
Eben. Das Zielbild jetzt sieht halt deutlich mehr Pioniereinheiten vor, entsprechend können die 44 Stück nicht mehr ausreichen.
Zitat:Obwohl das damals mehr mit der Realität zu tun hatte wie das zielbild jetzt.
Richtig und ich wäre ja auch froh, wenn man dieses unsägliche Zielbild endlich kippen würde, aber solange es gilt, müssen sich halt alle Planungen daran ausrichten.
Zitat: Eben. Das Zielbild jetzt sieht halt deutlich mehr Pioniereinheiten vor, entsprechend können die 44 Stück nicht mehr ausreichen.
Das zielbild jetzt kann man bloß nicht personell auffüllen .
Wären es nicht sogar acht , es gibt noch auf Ebene Korps ein Piobtl . Dies hat bei 9 kp mindestens 2 pzpiokp .
(30.03.2024, 19:57)alphall31 schrieb: [ -> ]Wären es nicht sogar acht , es gibt noch auf Ebene Korps ein Piobtl . Dies hat bei 9 kp mindestens 2 pzpiokp .
Das ist das 130. Die haben zwar aktuell auch Panzerpioniere, weil sie bei der L9 aufgehängt sind, geben die aber afaik ab an Havelberg/Osterheide und verbleiben als binationaler Schwimmbrückenverband oder erhalten ggf. noch andere Brückensysteme zusätzlich, aber soweit ich weiß, sollen die im Zielbild keine Panzerpioniere mehr haben, sondern nur noch Pontoniere.
Das man für Litauen ein piobtl aufstellt ist unwahrscheinlich , entweder wird eins aus D verlegt oder was bisher wahrscheinlicher ist das es bei den bisher benannten Einheiten bleibt . Schließlich hat Efp Artillerie und Pioniere und was sonst noch nötig wäre .
150 Radschützenpanzer für die Bundeswehr – LaBo im Angebot
Zitat:Eine weitere Großbeschaffung für das Deutsche Heer steht an: 150 neue Radschützenpanzer soll die Bundeswehr erhalten. Der Vertrag soll noch in 2024 unterzeichnet werden, die Lieferung bis 2029 abgeschlossen sein. Eines der Systeme, welches der neue Radschützenpanzer (RadSPz) der Bundeswehr werden könnte, ist der Boxer mit Lance-Turm (LaBo), wie er in diesem Jahr bereits als Schwerer Waffenträger Infanterie für die Bundeswehr unter Vertrag ging.
https://defence-network.com/150-radschue...undeswehr/
Zitat:Schwerer Waffenträger Infanterie – Rheinmetall übergibt Nachweismuster an Bundeswehr
Lars Hoffmann
2. Mai 2024
Der Schwere Waffenträger Infanterie mit einem bemannten 30mm-Lance-Block-II-Turm auf Boxer-Fahrgestell basiert auf dem in Australien eingeführten Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) von Rheinmetall. (Bild: Lars Hoffmann / hartpunkt)
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Der Düsseldorfer Rüstungs- und Automotive-Konzern Rheinmetall hat heute auf seinem Firmengelände im niedersächsischen Unterlüß das erste Nachweismuster des „Schweren Waffenträgers Infanterie“ an die Bundeswehr übergeben. Das Fahrzeug mit einem bemannten 30mm-Turm auf Boxer-Fahrgestell basiert auf dem in Australien eingeführten Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) von Rheinmetall.
Die symbolische Schlüsselübergabe erfolgte in Anwesenheit der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium Siemtje Möller sowie von Generalmajor Christian Freuding, Leiter Planungsstab BMVg, dem stellvertretenden Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Andreas Marlow, und dem Abteilungsleiter Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung, Vizeadmiral Carsten Stawitzki.
https://www.hartpunkt.de/schwerer-waffen...undeswehr/
"Dem Vernehmen nach ist der Schwere Waffenträger prinzipiell in der Lage, auch den Lenkflugkörper Spike LR zu verschießen."
Bedeutet das, dass der schwere Waffenträger nicht serienmäßig mit MELLS ausgerüstet sein wird?
Beim Frühjahrssymposium des Förderkreis Deutsches Heer wurden auch die neuesten Erkenntnisse die man während der Übung Quadriga 2024 gesammelt hat . Die mittleren Kräfte (400 Fahrzeuge) verlegten im militärischen Kfz marsch und benötigten 4 Tage für die Strecke in 2 Kolonnen mit 10 marschgruppen . Die schweren und leichten Kräfte verlegten mit zivilen Mitteln (Bahn, Schiff , Flugzeug ) und benötigten 3 Tage bis zum Zielpunkt im Baltikum .
Bei der Verlegung der ganzen Brigade mit ca 2000 Fahrzeugen und 600 Anhänger ( davon 700 gefechtsfahrzeuge ) wären 12 Konvois nötig und eine Dauer von 10 Tagen . Dabei rechnet man mit dem Ausfall von 150 gefechtsfahrzeugen und 250 radfahrzeugen . Wären bei einem reinen strassenmarsch aber wahrscheinlich geringer . Überhaupt keine Beachtung fanden in welchem Zustand die Soldaten der mittleren Kräfte sind nach 4 Tagen in ihren Blechbüchsen.
Und das wohlgemerkt im Frieden, während nicht in ganz Europa die vollständige Mobilisierung läuft und mit erheblicher Vorbereitung für diese Übung, und obwohl es ein großes Manöver war eben nicht unter den Umständen die in Kriegsfall gegeben wären was die Masse der bewegten Truppen angeht.
Hab übrigens so eine Kolonne selbst gesehen. Was mir dabei auffiel war, dass sie extrem lang ist, und dass sie - so mein rein persönlicher Eindruck - sehr langsam war. Die zogen sich über meiner Einschätzung nach ungefähr 4 km und die fuhren weit langsamer als es den Fahrzeugen selbst möglich wäre.
Wenn es ein gefechtsmarsch war werden sie höchstens 40 km/h Gefahren sein , ansonsten 60-70 je nach Fahrzeugen in der Kolonne .
Wie passt das zusammen (es geht um augenscheinlich um die gleiche Veranstaltung und damit um die gleichen Erkenntnisse)?:
Zitat:Die Verlegung ins Baltikum wurde in der Übungsreihe QUADRIGA 24 geübt. Mit schweren und leichten Kräften erfolgte die Verlegung unter Nutzung der verfügbaren Transportkapazitäten (Luft, Bahn, See) und der Verlegung der Mittleren Kräfte fand im Strassentransport statt. Insgesamt wurde hiermit nachgewiesen, dass die Mittleren Kräfte über eine höhere Durchhaltefähigkeit als leichte Kräfte und eine schnellere Verlegefähigkeit als schwere Kräfte verfügen und damit über einen signifikanten Vorteil verfügen. Dies erfordere jedoch eine umfassende Ausstattung mit den hierzu erforderlichen Systemen.
https://esut.de/2024/05/fachbeitraege/49...im-wandel/
Womöglich wird bei "schnellere Verlegefähigkeit" die nötige Planungszeit im Vorfeld mit einberechnet, die bei Bahn & Sattelschlepper um einiges größer sein muss als auf der eigenen Achse.