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Normale Version: Mittlere Kräfte
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(21.08.2023, 15:31)alphall31 schrieb: [ -> ]Auf korpsebene wird meines Wissens nur raketenartilleriebtl eingeplant und kein Artilleriebtl
Stimmt. Nur war dieses Raketenartilleriebataillon beim Korps bisher nicht vorgesehen, sondern stattdessen ein nicht weiter definiertes Artilleriebataillon bei der DSK, neu aufzustellen in Bautzen. Ich verweise auch das Zielbild Einsatzkräfte Heer.
Zitat:Die Pioniere in den schweren Brigaden sind ja nur noch Teilaktiv und bestehen aktiv aus 2 pzpiozg und einen piomaschzg und leichten kampfmittelabwehrkräften
Nur die pzpiobtl auf divisionsebene haben noch 4 kp
Wo kommt diese Information denn her? Der letzte mir bekannte Stand ist, dass die Pionierbataillone der Brigaden meist je 2 Panzerpionier- und 1 Pioniermaschinenkompanie aufweisen, wobei letztere an die nicht-aktiven Divisionspionierbataillone bei deren Aktivierung abgegeben werden sollen.
Nach o.g. Zielbild sieht die Planung allerdings vor, sowohl auf Brigade-, wie auch auf Divisionsebene aktive Pionierbataillone vorzuhalten.

Und nein: die Tatsache, dass dafür weder Personal, noch Material absehbar ist, ändert nichts daran, dass die Planungen des Heeres das so vorsehen.
Zitat:Die bestellte Menge Kodiak würde genau reichen für alle pioniertruppenteile der Bw plus Schulen und Reserve.
Bleibt also der Bedarf für die bisher nicht aktiven 901 und 905, die beide aktiviert werden sollen sowie für das neu aufzustellende Bataillon in Osterheide (Ersatz für PioBtl 130, das zu den Korpstruppen wechselt) und für den Aufwuchs der PzPioKp 550 auf Bataillonstärke. Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Gebirgspioniere im Gegenzug auf eine Kompanie verkleinert werden. Also fehlt zur Umsetzung des Zielbilds eben genau das von mir als erforderlich genannte Material für die drei mKr-Pionierbataillone.
Zitat:Laut oryx werden 200 Marder modernisiert und bekommen ein Update . Damit wird sich eine weitere Beschaffung Puma wahrscheinlich erledigt haben .
Diese Modernisierung ist schon lange geplant und soll den Marder nur noch so lange im Dienst halten, wie es dauert, alle bereits bestellten PUMA mit dem gleichen Rüststand in die Truppe zu bekommen. Das ist keine Dauerlösung.

(21.08.2023, 16:12)Schaddedanz schrieb: [ -> ]Aber warum zur Hölle muss ich bei den mKr eine JFST aus 3Mann in einen Boxer mit Beobachtungsmast stecken wen die Aufklärer den gleichen Mast + 3Mann im Fennek spazieren fahren, am größeren Funkgerät wird sicher nicht liegen das man 13t mehr mögliche Zuladung braucht.
Der BOXER ist bisher nur für die JFST der schweren Kräfte vorgesehen, nicht für die mittleren. Die würden nach ursprünglicher Planung beim Fennek bleiben und den CRV nur als sWaTrg erhalten.
Außerdem gab es wohl zuletzt die Tendenz, den JFST-Boxer zwar zu ende zu entwickeln, jedoch gar nicht zu beschaffen, weil man festgestellt hat, dass der Schritt vom Fennek (oder dessen Nachfolger) zum GTK sich nicht lohnt. Man wünscht sich ja eigentlich immer noch einen schweren Beobachtungspanzer auf Kette, wie ursprünglich mal mit dem PUMA geplant.
Zitat:Und heißt es nicht für die mKr halten gegen überlegen mechanisierten Feind? Da wäre es doch cool wen die im Fennek schwer zu endeckenden JFST vorgeschoben schon mal wild Stahlregen bestellen während die Jäger hinter ihnen noch beim Schützenloch buddeln sind, statt untätig in in der dritten Reihe drauf zu warten das die Jäger wild gestikulierend und nach Hilfe rufen an ihnen vorbei rennen bevor man mit der Arbeit anfängt.
Das Gegenargument wäre sicher der bessere Schutz des GTK, aber ich teile da deine Meinung. Signatur geht hier vor Panzerung.
Zitat:bezüglich des Caracal wollt ihr mich veräppeln oder? Die Luftlandeversion von einem Geländewagen durch die man sogar Wattebäuchen durchwerfen kann, sollen in diesem Geleitzug aus wenigsten passabel gegen Splitter gepanzerten Fahrzeugen der mKr die voraus Kräfte stellen.
Ich habe ja explizit angeführt, dass der Caracal mMn eben nicht für die mKr der richtige Spähwagen ist. In anderen Konstellationen sehe ich aber sehr wohl seinen diesbezüglichen Wert.
alphall31:

Zitat:
Zitat:Und dann kommt dazu noch der Wahnwitz der Bundeswehr, beispielsweise Mörser explizit mit Fuchs oder einem Fuchs-Nachfolger verwenden zu wollen, obwohl es spezielle Lösungen für leichtere Fahrzeuge gäbe

Wenn sie aber beim Fuchs Nachfolger z.B. bei einem Bedarf von 30 Stück 50 mio einsparen , Diese auch noch schneller lieferbar sind und vielleicht auch in Unterhaltskosten günstiger ist das kein Witz mehr .

Und auf leichteren Plattformen wäre das nochmal günstiger im Einkauf wie im Unterhalt und nochmal schneller lieferbar, denn die entsprechenden leichten Fahrzeuge wie auch die Systeme zur Aufnahme der Mörser gibt es hier und heute, während ein Fuchs-Nachfolger noch nicht vorhanden ist. Will man also auf möglichst günstige Kosten, hohe Synergieeffekte und eine möglichst schnelle Indienststellung hinaus, so wären die Mörser auf leichteren bereits vorhandenen Fahrzeugen wesentlich sinnvoller. Das geringere Gewicht würde zudem zugleich eine höhere Geländegängigkeit bedeuten.

Schaddedanz:

Zitat:bezüglich des Caracal wollt ihr mich veräppeln oder?

Da geht es primär um den Transport leichter Spähtrupps, welche dann abgesessen aufklären, etwaig auch um den Transport von Drohnen / Drohnenoperatoren etc
(23.07.2023, 16:02)Broensen schrieb: [ -> ]... Man wünscht sich ja eigentlich immer noch einen schweren Beobachtungspanzer auf Kette, wie ursprünglich mal mit dem PUMA geplant. ...

Wo ist das Problem? Geschützturm aus der Leo 2 Wanne ziehen, Turm von der Giraffe einsetzten https://www.youtube.com/watch?v=zsa-Zzdalls statt PARS halt MELLS dran hängen und einen Truppenabzeichen der schweren Aufklärer draufpinseln fertig ist der Lack.
Gehen die Panzerfahrer überhaupt mal in Ihr eigenes Museum?
(21.08.2023, 20:40)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Da geht es primär um den Transport leichter Spähtrupps, welche dann abgesessen aufklären, etwaig auch um den Transport von Drohnen / Drohnenoperatoren etc

Für das absetzen von Trupps ist die 3 Mann Ausgestaltung des Fennek tatsächlich nicht gemacht, das 2 Mann absitzen wäre drin und das man im 500m Radius ums Fahrzeug agiert machen die Aufklärer eh schon. Aber Trupp abladen und komplett verschwinden ist tatsächlich nichts für Fennek.

Für Drohnenbediener als auch zum reinen Start einer Drohne (z.b. Aladin oder MIKADO) reicht er bequem aus. Gerade für Aladin ist die Truppgröße eh 3 Mann und die sind schon jetzt auf Enok vorgesehen.
Zitat: Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Gebirgspioniere im Gegenzug auf eine Kompanie verkleinert werden.


Die gebpiokp ist eine neuaufstellung da aus dem gebpiokp btl das pzpiobtl 8 in Ingolstadt wird .

Zitat: Und nein: die Tatsache, dass dafür weder Personal, noch Material absehbar ist, ändert nichts daran, dass die Planungen des Heeres das so vorsehen.

In der Realität sind dann aber halt nur einzelne Züge oder kp in einem Btl. . Das gleiche mit der Ausstattung nachtaktiver Einheiten. Natürlich wäre das sinnvoll aber nicht finanzierbar .
(22.08.2023, 21:39)alphall31 schrieb: [ -> ]Die gebpiokp ist eine neuaufstellung da aus dem gebpiokp btl das pzpiobtl 8 in Ingolstadt wird .
Wie auch immer das organisatorisch umgesetzt wird:
Bisher sind in Ingolstadt, neben der Pionierschule, noch das GebPioBtl 8 sowie das ResPioBtl 905 geführt.
Zukünftig dann das PioBtl 8 sowie eine GebPioKp.
Rein organisatorisch also eine Reduzierung, real natürlich mehr aktive DP als vorher.
Die Aktiven DP bringen uns bloß nicht weiter. Die Bundeswehr verliert jedes Jahr ca 1000 Männer / Frauen an aktiven Personal . Hätte man ein Zielbild der Realität entsprechend zusammengestellt wäre der Bundeswehr eher geholfen gewesen . Und wenn man nicht bald den alltagsdienst vor allem beim Heer finanziell stärkt wird diese Zahl noch größer .
Wenn man das Personal von außen nicht her kriegt, muss man das Personal das man real hat besser explorieren und das geschieht nicht.

Man geht mit dem real vorhandenen Personal extrem verschwenderisch und absolut sinnfrei ineffizient um. Die Kampftruppe hat keine Leute, aber zehntausende von Soldaten gammeln auf irgendwelchen sinnbefreiten Posten herum, deren Funktion man auf wenige tausend Stellen zusammen streichen könnte.

Allein im Ministerium und seinen nachgeordneten Dienststellen gibt es mehr als 14.000 Soldaten und sonstige Beamte. Die Streitkräftebasis frisst mehr als 24.000 Mann. Der Zentrale Sanitätsdienst und die sonstigen Sanitäter mehr als 20.000. Allein der Cyber- und Informationsraum hat ungefähr 14.000 Soldaten und dazu noch weitere Zivilangestellte und Beamte. Im Bereich Personal gibt es um die 2.500 Soldaten und mehr als 10.000 Zivilangestellte und Beamte. Zuzüglich der bizarren Anzahl von um die 5.500 Studierenden an den Bundeswehrunis, denn Pädagogik, Bildungswissenschaften, Kulturwissenschaft und Psychologie mit Schwerpunkt Psychotherapie sind ja auch sooo wichtig. Besser ist allenfalls noch vergleichende Demokratieforschung, wahrlich militärisch.

Kurz und einfach:

Das Personal ist da. Es wird nur falsch eingesetzt, maximal ineffizient vergeudet und der ganze Apparat kreist nur um sich selbst und nicht um den eigentlichen Auftrag den er hätte.

Selbst die (überflüssigen / falsch konzipierten) mittleren Kräfte wären daher aus dem Personal was real da ist aufstellbar, auch wenn Broensen noch so oft wiederholen mag, dass man die unüberschaubaren Heerscharen der Sanitäter ja nicht einfach zu Mittleren Kräften machen kann, weil die das nicht wollen oder so.......
Da es primär um die konkrete Technik ging, habe ich die Diskussion um die Radhaubitze RCH 155 hier hin verschoben:
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...p?tid=6981
Hallo in die Runde,
einige haben bereits erkannt, dass die Mittleren Kräfte nicht wirklich eine gute Idee sind. Der interessierte Leser kann sich bspw. die Geschichte der Stryker-Brigaden und deren Erfolge anschauen.
Ich habe dazu etwas sehr Interessantes gefunden:
https://www.infanterie-bund.de/images/Ak...n_JgTr.pdf
Dieser Artikel wurde vom Simon Leidner Oberstleutnant, dem Leiter Gruppe TrpFachLhr InfS Hammelburg, verfasst.

In dieser Pdf werden alle Nachteile des sWaTrg (MTW Boxer mit dem Lance-Turm) aufgeführt:
S. 3 "Damit ist der sWaTrg Inf eins der höchsten Gefechtsfahrzeuge der Bundeswehr."
S. 4 "Die waffenträgergebundene direkte taktische Feuerunterstützung erfolgt grundsätzlich in der unmittelbaren Nähe der abgesessenen Infanterie, um diese im Schwerpunkt mit der MK 30 mm zu unterstützen. Diese Feuerunterstützung wird als eingeschränkt bewertet, da sie im infanteriegünstigen schwierigen Gelände (Wald und Ort) – entgegen der bisherigen direkten taktischen Feuerunterstützung durch den WaTrg WIESEL MK 20 mm - aufgrund der Größe und des Gewichts des sWaTrg Inf nur entlang von leistungsfähigen Wegen/Straßen sowie Schneisen/Freiflächen/Plätzen erfolgen kann."
S. 11 " Da Mittlere Kräfte mindestens gegen einen gleichwertigen, zeitweise aber auch einen überlegenen Gegner mit einer sehr deutlichen Überlegenheit an Steilfeuer bestehen können müssen, ist die direkte Duellsituation und der Feuerkampf mit Handwaffen wann immer möglich zu vermeiden und dafür mit
abstandsfähigen Waffen (MELLS, Mörser, sMG 12,7 mm, GraMaWa usw.) zu führen. Aufgrund der sehr hohen Bedrohung durch feindliches Steilfeuer ist das Gefecht unbedingt hoch beweglich zu führen und daher häufige Stellungswechsel vorzusehen. Dafür müssen besonders die eigenen Gefechtsfahrzeuge intensiv genutzt werden. Dynamisches, fahrzeuggestütztes Kämpfen bedeutet in diesem Zusammenhang Schutz und erhöht die Überlebensfähigkeit eigener Kräfte. Mittlere Kräfte werden sich aufgrund ihrer hohen politischen Wirkung besonders in der frühen Phase ihres Einsatzes hohe eigene Verluste nicht erlauben können. Ein aufgesessener, hoch dynamischer und durchsetzungsstarker Angriff (Angr) über weitere Entfernungen tief in den Gegner hinein, wird vermutlich die Regel sein. Eine Kampfweise/Gefechtsführung der häufigen „Nadelstiche“, der „Hit and Run Taktik“, in Form von Hinterhalten in Verbindung mit Sperren und Steilfeuer
wird sich vermutlich als die der Mittleren Kräfte etablieren."

Zusammenfassung: das Fahrzeug ist ungeeignet zur Feuerunterstützung in Ortschaften, durchschnittenem Gelände (dichter Wald, Niederungen, Auen usw.), weil es zu schwer ist, zu hoch und vermutlich auch zu lang ist.

Das sagt alles!

Hier zeigt sich sehr schön, dass das Ganze Konzept "Mittlere Kräfte" unausgegoren ist, was Herr Leidner hier beschreibt ist einerseits die eingeschränkte Nutzbarkeit des Boxers in vielen Geländetypen und anderseits die Unvereinbarkeit des Boxers mit der erprobten und erfolgreich angewandten Kampfweise der Jäger (Truppengattung).
Jäger kämpfen bekanntermaßen genau dort wo der Boxer schlecht abschneidet (Wald, Ortschaften, Auen, Niederungen) und sie kämpfen eher defensiv, vor allem zu Fuss.

Er kommt zu dem Fazit, "[...] dass die aktuelle Kampfweise der JgTr in allen taktischen Aktivitäten auf jeden Fall überdacht bzw. überarbeitet , für die Vzö sogar neu gedacht, werden muss." S. 14

M. E. sind die Mittleren Kräfte eine günstige Lösung, die schwere Kräfte substituieren sollen, es sind günstige Panzergrenadiere, die allerdings wegen ihres schlechten Unterstützungswaffensystems, sWaTrg, nur sehr bedingt ihren Auftrag wahrnehmen können.

Dieses Konzept ergibt keinen Sinn; es ist Verschwendung von Steuergeldern, es setzt Soldaten im Ernstfall unnötig tödlichen Gefahren aus.
Wir brauchen die richtigen Plattformen am richtigen Ort. Der MTW Boxer ist eine gute Logistikplattform für Mitteleuropa und keine Plattform für ein Raketenjagdradpanzer oder Schützenradkampfpanzer weder für Mitteleuropa noch für Osteuropa und das Baltikum.

Da bin ich ganz bei QF. Lieber Jäger dort (Baltikum, Ostpolen) schnell hinverlegen mit entsprechenden Abwehrmitteln ausstatten und für gute Feuerunterstützung durch Artillerie, Drohnen, CAS usw. sorgen. Und dazu eine Panzerdivision im Raum zwischen Danzig, Kalingrad und Warschau stationieren, zusätzlich zur Brigade in Litauen. Als selbstverlegbare Mittlere Kräfte aufzustellen, die dann zwar schnell dahin fahren können, dafür aber nur sehr geringe Kampfkraft haben.
Das ganze Schreiben liest sich mehr wie eine Entschuldigung wir hatten doch nichts anderes.
Das beste Beispiel dafür das die Industrie dem Militär vorgibt was es zu brauchen hat . Ansonsten kann man sich stellenweise schon fragen ob das jemand geschrieben hat der das beruflich macht oder computerkidy.
Wir brauchen nicht die Kampfweise der jägertruppe überdenken sondern müssen zusehen wie wir solche Leute los werden die uns mit solcher Ausrüstung wie gtk oder Konzepten wie mittlere Kräfte belasten .
(06.12.2023, 01:28)Delbrueck schrieb: [ -> ]... S. 11 " Da Mittlere Kräfte mindestens gegen einen gleichwertigen,... Eine Kampfweise/Gefechtsführung der häufigen „Nadelstiche“, der „Hit and Run Taktik“, in Form von Hinterhalten in Verbindung mit Sperren und Steilfeuer wird sich vermutlich als die der Mittleren Kräfte etablieren."
... Das sagt alles!

... erfolgreich angewandten Kampfweise der Jäger (Truppengattung).
Jäger kämpfen bekanntermaßen genau dort wo der Boxer schlecht abschneidet (Wald, Ortschaften, Auen, Niederungen) und sie kämpfen eher defensiv, vor allem zu Fuss.

Er kommt zu dem Fazit, "[...] dass die aktuelle Kampfweise der JgTr in allen taktischen Aktivitäten auf jeden Fall überdacht bzw. überarbeitet , für die Vzö sogar neu gedacht, werden muss." S. 14

M. E. sind die Mittleren Kräfte eine günstige Lösung, die schwere Kräfte substituieren sollen, es sind günstige Panzergrenadiere, die allerdings wegen ihres schlechten Unterstützungswaffensystems, sWaTrg, nur sehr bedingt ihren Auftrag wahrnehmen können.

... Der MTW Boxer ist eine gute Logistikplattform für Mitteleuropa und keine Plattform für ein Raketenjagdradpanzer ...

Da bin ich ganz bei QF. Lieber Jäger dort (Baltikum, Ostpolen) schnell hinverlegen mit entsprechenden Abwehrmitteln ausstatten und für gute Feuerunterstützung durch Artillerie, Drohnen, CAS usw. sorgen. ... Als selbstverlegbare Mittlere Kräfte aufzustellen, die dann zwar schnell dahin fahren können, dafür aber nur sehr geringe Kampfkraft haben.

S11 ist exakt das taktische Muster in den Schwere Kräfte der Bundeswehr agieren. Aber Sperren werden "bewacht" und "bewacht" heißt nicht wegrennen wen der erste Gegner auf eine Mine aufgefahren ist.

Die Kampfweise der Jäger ist die der !leichten! Infanterie. Die Mittleren Kräfte sind von der Aufgabenstellung aber Linieninfanterie/!reguläre! Infanterie, im Preußischen Sinn also Musketiere oder Füsiliere. Was den GTK betrifft ist er die Luxusurenkel eines von der Wh zum "Inf mot." Transport benutzten Opel Blitz und würde man ihn mit den gleichen Ansätzen bei den Mittleren Kräften ansetzen gäbe es da auch kein Problem, aber man muss sich ja als halbgare Panzerfahrer profilieren

Raketenjagdpanzer, denke ich kann man mit ihm schon gut machen. Moderne Panzerabwehrraketen haben genug Reichweite das die große Silhouette zu auffällig wird, wie bei diesem Gedanken von MBDA https://www.army-technology.com/features...s/?cf-view kann er genug Munition mitführen (nicht wie beim sWaTrInf exakt 2 feuerbereite) ohne das Fahrwerk signifikant zu beanspruchen und seine Fahreigenschaften zu verschlechtern und durch den Modul-Gedanken kann auf eine eigene Fahrwerksentwicklung verzichtet werden.
ABER in dieser Rolle ist er dann nicht Teil einer Inf-Formation sondern agieren eigenständiger wie das auch bei den TOW/MELLS Wieseln auch läuft (durch die Reichweite kann immer noch nach Bedarf die Inf unterstützt werden, aus der zweiten Reihen vergleichbar den M113 Mörsern)

Wen diese Jäger für Ostpolen die nötige Artilleriemenge gleich mitbringen sind sie Musketiere/Füsiliere. Dann müsste man sich in Polen auch nicht den Kopf zerbrechen wie man Artillerieunterstützung solange vor den Eröffnungsbombardments eine Invasion schützt bis die Deutschen, bepackt wie die Sänger "nur die Stimme mitgebracht", eintreffen um die Jäger-Nummer zu tanzen.
Besser die Polen machen die Jäger-Nummer und die nachrückenden Deutschen Füsiliere beginnen, östlich von Warschau (Lomza-Siedice-Lublin), damit Art-Stellungen und Inf-Gräben und "Minensperren" anzulegen. Die zurückweichenden Polnischen Jäger können dann in den Grabenriegel ein sickern und bei der harten Überraschung des Gegners noch ihre letzte Munition raushauen bevor sie zum auffrischen aus den Gräben abgezogen werden.

(06.12.2023, 09:37)alphall31 schrieb: [ -> ]... eine Entschuldigung wir hatten doch nichts anderes. ... ob das jemand geschrieben hat der das beruflich macht oder computerkidy. ... Kampfweise der jägertruppe überdenken ... Ausrüstung wie gtk oder Konzepten wie mittlere Kräfte belasten .

Man muss sich halt fragen was der an der Infanterieschule unterrichtet, Mindset für angehende Panzerfahrer?
Aber mir scheint sowieso im Heer, dass die Offz-Lehrgänge auf den "Vorschläge für ihre militärischen Idole"-List nur die Namen Guderian, Rommel, Paulus, Model zu enthalten.
Toi Toi Toi, bei den Pionieren holt das Baustudium viele wieder aus dieser Blase raus, PzPi halt nicht.

Es ist richtig, nicht die Kampfweise der Jäger muss überdacht werden. Sondern wieviel Kampfweise der Jäger kann die Basis der Kampfweise der Musketiere/Füsiliere sein und dann wird auch keine gut funktionierend Kampfweise überfrachtet mit Aufgaben und Ausrüstung.
(06.12.2023, 23:07)Schaddedanz schrieb: [ -> ]Man muss sich halt fragen was der an der Infanterieschule unterrichtet, Mindset für angehende Panzerfahrer?
Aber mir scheint sowieso im Heer, dass die Offz-Lehrgänge auf den "Vorschläge für ihre militärischen Idole"-List nur die Namen Guderian, Rommel, Paulus, Model zu enthalten.
Toi Toi Toi, bei den Pionieren holt das Baustudium viele wieder aus dieser Blase raus, PzPi halt nicht.

Jetzt ist mir klar geworden, dass das ironisch gemeint ist. Denn jeder etwas geschulte oder belesene Wehrkundler/Militärwissenschaftler weiß, dass hohe Kampffahrzeuge in Duellsituationen im besonderen und allgemein eher negativ zu bewerten sind (leichtere Identifizierbarkeit und einhergehend damit größere Zielfläche sowie schlußendlich höhere Wahrscheinlichkeit abgeschossen, sprich vernichtet zu werden).
Er stellt zu recht fest, dass die Ausbildung, Vorschriften für die Jägertruppe auf GTK Boxer im Rahmen des Konzepts Mittlere Kräfte komplett überarbeitet werden müssen.

Ich selber verstehe nicht, wieso ein Generalleutnant nicht den Schneid hat, zu sagen: halt! Das ist falsch. M. E. wird in Deutschland viel ignoriert, was im angelsächsischen Sprachraum bereits durchdiskutiert wurde, bspw. die "Tank Debate" oder die Auseinandersetzung um den Stryker.

Ich vermute mittlerweile, dass der Boxer das einzige Fahrzeug ist, welches in größeren Stückzahlen überhaupt geliefert werden kann. Und es werden die Kosten gescheut, die eben durch eine umfangreiche, sprich strategische, Planung anfallen würden (3-4 Mechanisierte Divisionen [Pz, PzGren] und 3-4 leichte Divisionen [Jg., GJ, FJ]). M. M. ist es unumgänglich das Projekt des deutsch-französischen Kampfpanzers MGCS weiter zu führen und als Übergangslösung KF 41 Panther zu beschaffen. Daran anschließend könnte entweder ein neues Konzept entwickelt werden, welches mehr den dt. Panzerkonzeptionen entspricht oder aber der MGCS gebaut werden.
Fakt ist einfach, dass die derzeitigen Bestände an SPz, KPz, MTW, Artillerie usw. bei weitem nicht reichen werden; von Reserven kann ja überhaupt nicht gesprochen werden.

M. E. wäre es nur billig eine Jägerdivision, vgl. denjenigen der 1970er Jahre zzgl. Drohnen aufzustellen. Alles andere was heute tw. neu beschafft wird, ist ja lediglich Grundausstattung und war damals vorhanden. Dazu hat QF u.a. ja bereits viel hier gepostet.
(08.12.2023, 00:19)Delbrueck schrieb: [ -> ]M. E. wäre es nur billig eine Jägerdivision, vgl. denjenigen der 1970er Jahre zzgl. Drohnen aufzustellen.
Die "Jägerdivisionen" der 70er Jahre (die natürlich keine solchen waren) waren als Notlösung eine reine "Resteverwertung" an Material, die möglichst zeitnah wieder beseitigt wurden.
(08.12.2023, 00:50)kato schrieb: [ -> ]Die "Jägerdivisionen" der 70er Jahre (die natürlich keine solchen waren) waren als Notlösung eine reine "Resteverwertung" an Material, die möglichst zeitnah wieder beseitigt wurden.

Laut der Struktur und Einsatzgrundsätzen waren es Jägerdivisionen, die speziell in den Mittelgebirgsräumen gebildet wurden. Vgl. dazu folgende Literatur: Weißbuch 1976, Richter, Klaus Christian (Hrsg.): Panzergrenadiere. Munster 2004. Deinhardt, André: Panzergrenadiere im Kalten Krieg. München 2012. Oder auch US-Studien zum Thema, die genau für den bayerischen Wald explizit solche leichten Divsionen eingeplant haben.

Sie waren und da gebe ich Dir recht, nur kurz existent und wurden bald wieder in Panzergrenadierdivisionen umgegliedert. Aber nichts desto Trotz gab es eine riesige Anzahl von Jägerbataillonen sowohl in den Mech. Divisionen, im Territorialheer und verkappt als Begleitbatterien in der Artillerie, selbst bei der Luftwaffe und in der Marine.
Und es waren kostengünstige Verbände, die immer auch über Mittel zur Bereinigung von feindlichen Durchbrüchen verfügten, tw. Panzerregimenter. Und sie sind ganz klar eher defensiv ausgerichtet.