Du machst da gerade einen Fehler hinsichtlich der Ausgangslage für die Betrachtung: Es ging bei Helios' Frage und meiner Zusammenstellung explizit nicht um die mittleren Kräfte der BW, sondern darum, wie eine Panzer
kavallerie auf Rad/BOXER aussehen könnte.
(31.03.2023, 14:22)Schaddedanz schrieb: [ -> ](HI)Mars/Raketenartillerie als Divisionsartillerie für das Artilleriekonterfeuer. ansonsten wird der Verband zu weit auseinandergezogen.
Die Panzerkavallerie soll ja explizit in sehr weitläufigen Räumen agieren, dabei schnell große Entfernungen überwinden, bei Durchbrüchen vorstoßen etc. Aber es geht dabei eh nicht zwingend um besonders weitreichendes Feuer, sondern auch um sowas wie Wurfminensperren und Präzisionswirkung, vielleicht auch demnächst ein LARS-Nachfolger mit geringerer Reichweite, aber PzAbw-Fähigkeiten, Loitering Munitions etc. Und auch wenn das Gros der Raketenartillerie bei der Division steht, kann trotzdem ein Panzerkavalleriergt. einen Zug Werfer dabei haben.
Zitat:Bergefahrzeug ist der BISON wie jetzt schon, mit 36t und 8X8 Fahrwerk kommt er mit den Boxern mit, Panzerung ist ausreichend und für die eigentliche Bergung müsste man auch aus dem Boxer raus.
Für den reinen Bergeauftrag geht das, man muss aber auch Räumarbeiten berücksichtigen. Ich könnte mir also durchaus zusätzlich zum "Abschleppwagen" BISON einen "Räum-BOXER" bei den Sappeuren vorstellen mit Kran, Räumschild und Schnellbergekupplung für die leichten Fälle.
Zitat:Nun zu den Pionieren, SappeurGrp/PiGrp auf Boxer mit Pi Gerätesatz 1 (siehe PzPi auf Fuchs/Genie NL), machbar passt soweit. Aber Angriffsschwung bleibt da keiner übrig den selbst sowas einfaches wie eine Baumsperre muss gesprengt werden(Munitions intensiv) oder von Hand mit der K-Säge auf Inf Maß zerlegt werden(zeitintensiv)
Es geht sicher weniger Schwung verloren, als wenn erst aus 50km Entfernung Panzerpioniere herangeholt werden müssten.
Es braucht für die Panzerkavallerie ein angemessenes Maß an direkt "vorne" mitführbaren Pionierfähigkeiten, damit nicht einfachste Sperrmittel direkt die Bewegung des Verbands einschränken können.
Die Pioniere einer Panzerkavallerie wären eben Sappeure, also nur dafür da, den Marschweg frei zu machen. Trifft man auf ein Hindernis, dass sich nicht binnen kürzester Zeit beseitigen lässt, wird man einen anderen Weg nehmen.
Zitat:Räumgerät auf Boxer analog zum Dachs sehe ich auch nicht, weil aktuell verfügbares
https://defbrief.com/2022/05/07/swiss-ar...old-m113s/
weder eine adäquate Planierleistung bringt (Rad hat zu wenig Traktion), noch ist ein ausreichend starker Manipulator in Sicht.
Ich sehe da auch noch Entwicklungsbedarf. Ich hatte mal dazu hier
einen Strang eröffnet, der nahezu unkommentiert bliebt. Die marktverfügbaren Systeme sind bisher wirklich nicht überzeugend.
Zitat:Damit kämpfen die schweren Waffenträger Boxer/PzGren rad gänzlich ohne die Möglichkeit für Stellungen oder Boxer-Stellungen mit Klappspaten graben, nice ![Dodgy Dodgy](https://www.forum-sicherheitspolitik.org/images/smilies/dodgy.png)
RadPzGren sind explizit nicht teil einer Panzerkavallerie. Eigene Stellungen sind nicht Teil des Konzeptes, weil es keinen abgesessenen Kampf gibt. Das Gefecht findet in der Bewegung statt, Infanterie ist nicht dabei.
Zitat:Brückenleger auf Boxer haben aktuell 14-22m Überspannweite
https://esut.de/2021/08/meldungen/29487/...ken-boxer/
reicht für den Graben/Bach Übersprung aus und bei Duna, Velise, Emajögi, ... ? Vielleicht reichen ein paar überlappende Brückenteile für das Wasser, aber über die schlammigen Ufer muss man auch drüber (Rad) und der Leguan Brückenteile Pool ist keine Option weil die vom Boxer nicht ausbalanciert werden können.
Für Gewässerübergänge sind Divisions- oder sogar Korpstruppen zuständig. Ich sprach ja auch nur von einer
Kompanie Sappeure im Regiment / verstärkten Btl. Da kann maximal ein Zug Brückenleger dabei sein. Deren Aufgabe ist es, die Grenzen der Querfeldeinfähigkeit des 8x8-Konzeptes zu erweitern. Es muss die Grabenüberschreitfähigkeit erhöht werden für einfache Entwässerungsgräben, Granatkrater, weggespülte Straßenabschnitte, beschädigte Brückenfahrbahnen etc. Außerdem können die Schnellbrücken an Geländeversprüngen und Stützmauern oder auch Straßenbarrikaden als Auffahrrampe fungieren usw. Dabei geht es nicht um eine besonders große Spannweite der Brücken, sondern darum, sie schnell verfügbar zu haben, wenn sie unvorhergesehen gebraucht werden.
Zitat:Minenräumer mit Sprengschnurr sind Munitions-/Nachladeintensiv speziell da beim Boxer ein richtiger Minenpflug aufgrund der nötigen Planierleistung nicht zu machen ist. Maximal so ein pseudo IED-Rechen oder Minenrollen gehen (für die Minenfräse hat er ja keine Gusswanne, Ironie aus).
Für eine Panzerkavallerie-Verwendung kann es durchaus genügen, einen schmalen Korridor mit der Schnur zu räumen, denn es müssen ja keine Lkw, Infanterie etc. da durch, sondern nur die eigenen GTK. Aber auch hier, wie beim Räumgerät: Gibt es gar keine solche Fähigkeit, ist der Verband viel zu leicht aufzuhalten und er lebt ja gerade davon, ständig in Bewegung zu bleiben.
Zitat:Drei Kreuze, wen ich als Pio die mittleren Kräfte/Panzerkavallerie überhaupt bis zum VRV bekomme.
Die mittleren Kräfte der Bundeswehr werden keine Panzerkavallerie, sondern eine motorisierte Infanterie. Sie sollen ganz andere Aufgaben übernehmen, werden anders zusammengestellt, gegliedert und ausgerüstet als es für eine Panzerkavallerie erforderlich und sinnvoll wäre.