@ObiBiber
Genau, es benötigt mehr Klasse für eine kleinere Truppe, deren Motivation ist dann aber auch wieder höher / ergibt sich von selbst, wenn rundherum alles top ist.
@Quintus
Zitat:... sondern ich rede von einer anderen militärischen Kultur, von psychologischen Faktoren, von der Einstellung zum Kampf. Und nein, ich spreche nicht von Rambos, sondern von echten Berufssoldaten, die näher am Archetypus des Krieger als des Söldner sind.
Ich frag mich einfach wie du das erzwingen möchtest, ohne eine sinnvolle Aufgabe. Für die Ehre zu sterben ist heute nicht mehr ein anzustrebendes Ziel. Mit Ruhm überschüttet werden allenfalls noch ein paar Generäle nach einem Kriegseinsatz. Es sind die, die eh nichts an der Front gemacht haben, die geehrt werden. Mit einem läppischen Orden und abgetrennten Gliedmassen, lässt es sich einfach nicht gut leben. Du forderst etwas, für das es im Moment wenig Wertschätzung gibt. Wenn schon müsstest du das und sinnvolle Einsätze erzwingen können. Sinnvoll in dem Sinn, wo das Resultat nach dem Einsatz deutlich besser als vorher ist.
Aus meiner Sicht muss viel mehr Geld in den Aufbau im Einsatzgebiet investiert werden. Nur dann kriegt man die Bevölkerung bei solchen Einsätzen hinter deine Ideologie.
Zitat:Auch mit sehr wenig kann man immens viel ausrichten, wenn man es Wille. Es geht mir also um die Frage, wie man durch eine andere militärische Kultur und eine andere Einstellung die psychologische Kampfkraft erhöhen kann!
Dein Ansatz ist in meinen Augen zu sehr auf den Kampf fokussiert. Ich glaub nicht dass das mit den gängigen Terrorpraktiken, die jetzt in allen Konflikten leider gelebte Realität ist, Erfolg haben kannst. Der Terror ist so schwer zu kontrollieren, dass der einseitige Fokus auf den Kampf in meinen Augen selten zum Ziel führen wird. Du musst mehr positiven wirtschaftlichen Input auf die Länder haben, sonst wird sich das Volk nicht klar auf deine Seite stellen.
Zitat:Ich predige nicht Krieg, ich predige die psychische Bereitschaft der Streitmacht zum Krieg, was etwas anderes ist.
Bereitschaft kannst du nur haben, wenn du hinter der Ideologie stehst. Wir leben in einer weitestgehend aufgeklärten Gesellschaft. Da teilen nicht alle deine Begeisterung für das Kriegshandwerk. Deshalb mein Ansatz mit der Elite-Kampftruppe die du auch super ausrüsten kannst. Die wollen wie im Sport einfach dort eine Toparbeit verrichten ... dein Ansatz. Aber diesen Willen zum Kampf / Wehrbereitschaft / Härte kannst du nicht mehr in die Mehrzahl der Köpfe kriegen, die Ideale haben sich deutlich verschoben.
Zitat:Dann sag mal an, wie groß diese kleine Elite sein soll?! Und wie eine Streitmacht funktionieren soll, in der 80% Zuträger aufwärts nicht die Einstellung dieser unter 5% "Elite" aufweisen?! Eine Armee muß insgesamt psychologisch zum Krieg bereit sein, sonst nützt die Elite auch nichts.
Doch, so in etwa stellt sich das Verhältnis dar ... ich denke 10-20% sind begeistert von diesem Job. Dem musst du Rechnung tragen und das geht auch problemlos in diesen entspannten Zeiten. Der Rest wächst wenns wirklich Ernst wird und die eigene Freiheit bedroht ist, problemlos auf. Da muss man sich keine Sorgen machen. Der Wehrwillen ist bezüglich Drittinteressen auch in anderen Armeen nicht grösser, da bildet die Bundeswehr keinesfalls eine Ausnahme. Ich denke eher dass man wirklich wieder gutes Material für die Einsatztruppe braucht, damit die auch motiviert und in möglichst hoher Sicherheit ihren Dienst verrichten können. Es geht doch nicht drum den Soldaten eine Pseudoehre einzuimpfen, ich denke eher dass man den sportlichen Aspekt verstärken müsste / Teile der Bundeswehr wieder zu einer geachteten Kampfelite / Ersteingreiftruppe zu machen ... aber nicht den ganzen Bundeswehrapparat. Bei den US-Truppen sind auch nicht alle Marines, da gibt es im Ausbildungsgrad auch riesige Unterschiede.
Zitat:Die Einstellung der Minderheit der Kampfeinheiten muss von allen geteilt werden. Es geht hier wie gesagt nicht um Ausrüstung, sondern um Wille und Einstellung.
Die Einstellung verbessert sich nicht wenn du alle aufs Mal anzuheben versuchst. Fang mal mit den "Marines" an, das wird sich nachher auf die ganze Truppe positiv auswirken. Es ist besser wenn man wirklich mit einer Elite in Afghanistan wäre, die Stimmung die von dort nach Hause getragen wird, ist dann nicht mehr so negativ, weil die eben mit einer ganz anderen Einstellung ans Werk gehen (deren Berufung). Aber das kannst du nicht von allen verlangen / verlangen schon aber du wirst damit scheitern.
Zitat:Das widerspricht alle historischen Erfahrungen. Und es sind schon viele Länder sang und klanglos militärisch untergegangen, weil sie die notwendige Kultur eben nicht schnell genug wieder aufbauen konnten.
Beispiele? In Deutschland ist doch der Wehrwille nicht schlechter als in Italien. Im Moment ist in Europa der Wehrwillen nicht sehr ausgeprägt ... Kunststück, wir haben ja keinen Grund einander zu überfallen. Es ist doch nicht notwendig eine Kriegskultur herauf zu stilisieren, wenn keine Gefahr vorhanden ist. Wie wenn du in jedem Zimmer eine Feuerwehr installieren würdest.
Zitat:Tatsächlich ist es dem in der Realität nicht so. Freiheit ist ohnehin so eine Worthülse, in Wahrheit kämpft im Krieg niemand für Freiheit. Die psychologischen Gründe warum Menschen bereit sind im Krieg zu töten und zu sterben sind ganz andere.
Die da wären ...? Das interessiert mich aber jetzt.
Zitat:Freiheit ist ein abstraktes Konzept und so frei sind wir in Wahrheit gar nicht.
Du willst nicht das was dir eine fremde Macht aufzwingt.
Zitat:Unsere derzeitige Lieber Rot als Tot Unkultur wird nicht ausreichend schnell änderbar sein und es nützt nichts, insgesamt nur ein paar hundert Willige zu haben, dass sind zu wenige.
Das ist doch Quatsch. Aber dass die Deutschen in den Russen den Verbündeten eher als in den USA sehen, halte ich auch für bedenklich. Die Regierung Bush hat wirklich ganze Arbeit geleistet, wie kann man sich ein paar Jahren so in die Sch... reiten.
Zitat:Beweisführung abgeschlossen. Wegen exakt dieser Einstellung werden wir militärisch untergehen. Für einen Krieger ist Krieg niemals sinnfrei.
lol, du müsstest mich jetzt erleben ... jetzt musste ich echt laut lachen. Dein letzter Satz ist aber auch wirklich grenzwertig.

Das heisst doch, dass auch in völlig nutzlosen Kriegen noch einen Sinn drin siehst. Für mich hört sich das eher wie einen Süchtigen an.

Ich mach es weil es mich befriedigt. Der Nutzen oder wie viel darunter leiden, interessiert mich vorerst mal gar nicht.