Schneemann schrieb:Zitat:Es ist schon grundfalsch die Armee als Arbeitgeber anzusehen...
Nicht unbedingt. Sicherlich kann man die Bundeswehr nicht mit der US Army vergleichen,
Genau, kann man nicht. Wir haben in den US Streitkräften bzw. in der US Gesellschaft andere Strukturen als hierzulande.
Es ist da verfehlt von der Leyensche Kinderbetreuungspläne mit den Support-Strukturen der Amerikaner zu vergleichen. Diese sind für eine global agierende Armee mit Stützpunkten abseits ziviler Infrastruktur - selbst im Inland - ganz anders zu bemessen als für die Veranstaltung zwischen Flensburg und Mittenwald.
Tatsächlich ist es dann auch so, dass die von der Leyenschen Ansätze Krieg mit Familie zu vereinbaren am Problem vorbeigehen. Die Strukturellen Probleme der Bundeswehr liegen vordringlich bei der Nachwuchsgewinnung für die Mannschaften und weniger in der Situierung höherrangiger Unteroffiziere und Offiziere.
Wer da meint man könne die Bundeswehr als fürsorgenden Arbeitgeber mit lustiger Dienstbekleidung gegenüber unter zwanzig Jährigen präsentieren lebt in einer Traumwelt.
Junge Menschen entscheiden sich nicht für eine Institution die sich über Support definiert und ihren eigentlichen Nutzen - dienen, kämpfen, töten, verrecken fürs Vaterland - verleugnet.
Zumindest werden dies nicht genug und vor allem nicht diejenigen Menschen die eine ernstzunehmende Streitkraft benötigt.
Die USA haben dieses Rekrutierungsproblem so überhaupt nicht. Die gesellschaftlichen Unterschichten sind breit genug das immer genug Material bereit steht um die Ränge zu füllen. Die Bundeswehr definiert sich hier aber schon durch ihren Ansatz den Soldaten nicht als Kämpfer und Krieger sondern als Spezialist in Uniform (höflich ausgedrückt, man könnte auch Brunnenbohrer in Vereinstracht schreiben) vollkommen falsch und verschließt sich da relevanten Gesellschaftsschichten.
Wir brauchen Querschnittlich kein Abitur in der Kampfkompanie. Ja nicht mal mittlere Reife.
Die unschöne Wahrheit ist, Freiwilligenarmeen rekrutierten sich abseits total militarisierter Gesellschaften immer aus den Bodensätzen von Gesellschaften. Diejenigen die sonst nichts erreichen können finden Nutzen und Sinnhaftigkeit unter der Fahne.
Damit das aber funktioniert muss die Fahne etwas sein, das den Anschein erweckt es wert zu sein zu dienen, zu kämpfen und zu fallen. In Deutschland haben wir das aber nicht. Nicht mehr, ja wir haben mal mehr eine Aufgabe und gesellschaftlichen Konsenz für diejenigen unter der Fahne. Die Fahne steht für nichts mehr.
Das ist unser Grundproblem und deshalb kann man noch so viel Kinderbetreuung hinter Wir.Dienen.Deutschland stellen, man wird niemals darum rumkommen das es hier schon längst nicht mehr ums dienen und streiten für Vaterland, Volk und Nation geht. Sondern für eine Hülle die sich Deutschland nennt aber leer ist und keinen sinnstiftenden Inhalt mehr hat.
Wem dient man denn da wenn man diesem Deutschland dient? Die Antwort auf diese Frage ist uns verloren gegangen weil sich dieses Deutschland vom Deutschen Volk und Nation gelöst hat und nur noch für sich selbst steht.
Oder anders gesagt: Welcher Zwanzigjährige aus Vorpommern oder vom Niederreihn ist ideologisch dazu bereit sich am Hindukusch für die herrschende Kaste in Berlin die Eier abschießen zu lassen? Nicht viele.
Aber warum sind da vielmehr Zwanzigjährige aus Adams oder Yuma County ideologisch dazu bereit sich am Hindukusch für die herrschende Kaste in Washington wegzuwerfen?
Es ist nicht die Kinderbetreuung. Es ist auch nicht die größere Armut oder größere Unterschied. Es ist die simple Tatsache das hinter den Stars and Stripes noch eine Nationsidee steht für die es sich sterben lässt - anders als bei Schwarz Rot Gold.
Dementsprechend, von der Leyen kann im Amt nur scheitern. Und wird natürlich trotzdem, sofern keine größere Fehlleistung dazwischenkommt Kanzlerkandidatin.