kato:
Es ist schon insofern neu, dass "Pooling" (welch deutsches Wort) früher nicht dazu diente, insgesamt Material einzusparen, sondern das vorhandene Material so weit wie möglich zu schonen. Wenn das verwendete Material aber alles ist, was da ist - dann schone ich kein Material, im Gegenteil, ich nutze dann alles Material was da noch stärker ab. Das verkehrt die Idee der eingeschränkten Nutzung des Materials in ihr Gegenteil !
Und LkW jedweder Art sind nun mal keine Schützenpanzer. Ein Panzergrenadier-Bataillon auf Ategos oder Unimog ist kein kein Panzergrenadier-Bataillon.
Zitat:für die Bereitstellung für einen symmetrischen, nichtandauernden (einmaligen) Einsatz von maximal einer Kontingentlänge Dauer sind grundsätzlich Kräfte mit einem Rotationsfaktor von 1,5 aufwärts anzusetzen (d.h. ich muss das 1,5 fache an Kräften vorhalten bzw. kann maximal zwei Drittel davon in den Einsatz schicken)
Wobei die Ausstattung dann 100% sein muß, und gerade dass wird nicht mal mehr im Ansatz der Fall sein.
Zitat:Gehen wir als absoluten Maximalfall davon aus, dass eine Division geschlossen in den Einsatz ginge (mehr ist eh unrealistisch, und selbst das ist schon recht illusionär),
Wir kriegen also mit dem 6 größten Wehretat der Welt (je nach Rechung sogar dem 5 größten) nicht mal eine einzige Division geschlossen in den Einsatz .....
Zitat:Hinter dem "Pooldenken" läßt sich schon ein bischen was an Hintergedanken rausrechnen.
Durchaus: nämlich maximale Einsparungen zu erzielen und so nah wie möglich an den Abgrund zu gehen. Je näher ich aber an diesem bin, desto weniger Raum habe ich für Friktionen bis zum Absturz. Das ist ein Konzept ohne jede Reserve, ohne jeden Spielraum, da darf nicht mal im Ansatz was schief laufen ohne dass das ganze Kartenhaus einfällt.
Zitat:Der Gegner (wer eigentlich? Die Schweiz?) im nächsten Vaterländischen Krieg hat die gleichen Probleme.
In einer globalisierten Welt gibt es so oder so keinen Vaterländischen Verteidigungskrieg mehr. Wer da glaubt, symetrischer Krieg sei nur noch zur Verteidigung des eigenen Landes an dessen Grenzen notwendig, der hat weder die Globalisierung verstanden, noch die militärischen Folgen derselben.
Im Endeffekt haben zu viele immer noch nicht verstanden, dass symetrische Kriege in anderen Ländern unter bestimmten Umständen unsere Kriege sein werden und sein müssen, wenn wir nicht an den Fernwirkungen eben dieser Kriege zugrunde gehen wollen.
Der islamische Militarismus und die räumliche Nähe des Nahen Ostens wie seine Bedeutung für die Weltwirtschaft führen dazu, dass unsere FEINDE gerade eben nicht vor dem gleichen Problem stehen, ganz im Gegenteil. Die rüsten alle fleißig und zwar nicht zuletzt mit unserern Waffensystemen bzw sogar deren modernsten Varianten davon. Auch in Asien läuft es einen ganz anderen Weg. Nur wir werden beständig militärisch schwächer, während die anderen fortwährend militärisch stärker werden.
Noch darüber hinaus unterschätzen zu viele die sozialkulturellen, psychologischen usw Folgen einer Demilitarisierung der Gesellschaft, eines Niedergangs des Militärischen an sich. Diese Wahnidee, eine Gesellschaft könne dann, wenn es notwendig wäre wieder rüsten und wäre dann Kriegsfähig ist schlicht und einfach der Weg in die miltärische Vernichtung. Das hat noch nie funktioniert! Der Ansatz: wir haben ja im Moment keine Feinde und sollten welche in Zukunft auftauchen - dann werden wir rüsten - verkennt, dass man die negativen sozialkulturellen Folgen einer solchen Strategie nicht mehr so schnell kompensieren kann.
Der Feind wird dann zwingend schneller sein als wir. Entschlossener. Besser bewaffnet. Weil uns der Wille abhanden gekommen ist. Der Wille zu organisierter Gewalt bedingt auch das Vorhalten ausreichend großer und damit ausreichend in der Gesellschaft verankerter Strukturen zur Ausübung derselben.