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Zitat: 22.04.2011

Bundeswehrreform
Weniger U-Boote, weniger Panzer, weniger Kampfjets
...
Erich schrieb:http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...44,00.html
Zitat: 22.04.2011

Bundeswehrreform
Weniger U-Boote, weniger Panzer, weniger Kampfjets
...

So etwas nennt sich Militärpolitik nach Kassenlage. Da denken irgendwelche neoliberalen Turbokapitalisten, mann könnte mal fix ein paar Einheiten auflösen und sie, wenn Bedarf sein sollte, schnell aus dem Boden stampfen. Auf der anderen Seite jagt man die Bundeswehr in Kampfgebiete, die tausende Kilometer vom Nordatlantik entfernt liegen, weil ja unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt wird.

Da fragt man sich angstvoll: Was machen wir, wenn unserer Freiheit mal hier vor Ort verteidigt werden soll? Muß ich da jeden Morgen ein Stoßgebet zum Himmel schicken, daß unser Finanzminister auch ausreichend cash für den Bund über hat?
Ich behaupte mal man sollte sich von dem Gedanken lösen das die BW mittelfristig noch in der Lage ist selbständige Einsätze durchzuführen.
Gerade im Rahmen der europäischen Einigung und der klammen Kassen wird die BW langristig nur noch einige Schlüsselkompetenzen besitzen, das was fehlt werden dann die Europäischen Partner beisteuern.
Spätestens nach dem Ende des Afghanistan Abenteuers wird noch einmal der dicke Rotstift rausgesucht und es wird weiter gespart.

Dann besteht die vielleicht BW noch aus 6-7 Fregatten, den Korvetten (ohne K131) 1-2 Versorgern.
Die A400, 60-70 EF, den NH 90, 100+x Leopard 2 etc.
Man sollte sich eher von dem Gedanken verabschieden, dass die Bunderswehr mittelfristig irgendetwas können wird außer ein paar tausend Mann auf Patrouille zu schicken.
Von Europa brauchen wir derweil nicht fantasieren, Briten und Franzosen kriegen auch kaum was auf die Reihe, aber das was sie tun geht auch ganz gut ohne uns.
Jop, an Munitionsmangel leiden können sie auch ohne uns. :lol:

Btw. Die erste Entscheidung zur Bundeswehrreform soll am 18.05.2011 getroffen werden.
Nightwatch schrieb:Man sollte sich eher von dem Gedanken verabschieden, dass die Bunderswehr mittelfristig irgendetwas können wird außer ein paar tausend Mann auf Patrouille zu schicken.
Von Europa brauchen wir derweil nicht fantasieren, Briten und Franzosen kriegen auch kaum was auf die Reihe, aber das was sie tun geht auch ganz gut ohne uns.


/sign
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Zitat:Bundeswehrreform
Mit schlechten Noten zum Bund?
Ohne Wehrpflicht wird es schwieriger, Soldaten zu finden. Da der Staat nicht mehr zwangsrekrutiert, kann er auch keinen Querschnitt der Gesellschaft mehr garantieren. Wer also wird künftig für Deutschland kämpfen?


Von Eckart Lohse, Berlin

01. Mai 2011 ...
Zitat:Weniger deutsche Soldaten für Kosovoeinsatz
03.05.2011, 18:07 Uhr

2500 Soldaten, das ist die momentane Mandatsobergrenze für den Bundeswehreinsatz im Kosovo. Diese Grenze will die Bundesregierung nun deutlich, auf 1850 Soldaten, absenken.

http://www.handelsblatt.com/politik/deut...30066.html
Nach aktuellen Angaben von Verteidigungsminister de Maizière soll die Bundeswehr nun auf 170.000 Berufssoldaten und 5.000 freiwillig Diensttuende verkleinert werden.
Einsparungen werden, unter anderem, dadurch erreicht, dass die Versorgungslasten von Soldaten und Zivilangestelten aus dem Wehretat ausgegliedert werden.

http://www.westfaelische-nachrichten.de/...nberg.html

Wieder 10.000 Mann weniger - vermutlich weil man einsieht, was für ein Flop der Freiwilligendienst ist.
Das größte Problem ist in Wahrheit die Qualität der Bewerber. Jedes Jahr sinkt diese noch weiter ab, echte Kämpfer/Idealisten/Soldaten bewerben sich kaum noch oder gar nicht mehr. Was kommt sind völlige Versager, die einfach gar keinen anderen Job mehr bekommen haben, die es nicht einmal geschafft haben Friseuse zu werden, die werden dann Stabsunteroffizier und sollen eine Gruppe von Soldaten im Kampf führen ...

Das Qualitätsproblem beim Nachwuchs hat aber nicht einfach mit der Bezahlung zu tun, sondern ist eines der Symptome des Niedergangs des Militärischen an sich in unserer Gesellschaft der aus unserer Sozialkultur her rührt.

Mehr Geld wird das Qualitätsproblem also nicht lösen, solange unsere Gesellschaft weiter narzistische, egoistische Feiglinge und Pazifistenschwuchteln als Ziel der Erziehung und Gesellschaft ansieht, wird die BW immer weiter verfallen.
Das von dir beschriebene Drama ist aber nicht neu. Wenn auch sehr Passend beschrieben. Schon während meinem Wehrdienst 1999 war es so, das am Anfang alle hochmotiviert waren und länger machen wollten. Aber schon nach 2 Monaten waren alle Kuriert und nur die "wirklich" 2 Unfähigsten aus unserer Baterie (ca. 50 Mann stark) wollten noch verlängern. Und wurden auch noch gefördert. Und fähige Dienstgrade waren generell seltene Tiere, Weil das BW System auf dem Prinzip des Radfahrers beruht.
Und wenn die guten Bewerber Heute nicht mehr wollen, ist die BW das wohl selber Schuld. Man sollte halt nicht dumme/feige
Ja-Sager zur Menschenführung einsetzen...
Sorry eure Träume zerstören zu müssen. Aber dieses Bild ist eher die Regel in allen Armeen der Vergangenheit und Gegenwart, dass ,abgesehen von den höchsten Dienstgraden, nur die in die Armee gehen, die zivil nichts werden. Freiwillig sind zu fast keiner Zeit, mit ein paar perversen Ausnahmen, Menschen Soldaten geworden. Sie wurden in der Regel zwangsverpflichtet.
Und dass das heute nicht anders ist, zumal die Diskrepanz zwischen Zivilleben und Einsatz größer ist als jemals zuvor, ist nicht wirklich verwunderlich.

Ach ja, und die Kosten der Einsätze sollen auch vom Verteidigungshaushalt entkoppelt werden, hörte ich munkeln.
Das könnte auch erklären, warum es doch soviele Soldaten bleiben werden.
Quintus Fabius schrieb:Das größte Problem ist in Wahrheit die Qualität der Bewerber. Jedes Jahr sinkt diese noch weiter ab, echte Kämpfer/Idealisten/Soldaten bewerben sich kaum noch oder gar nicht mehr. Was kommt sind völlige Versager, die einfach gar keinen anderen Job mehr bekommen haben, die es nicht einmal geschafft haben Friseuse zu werden, die werden dann Stabsunteroffizier und sollen eine Gruppe von Soldaten im Kampf führen ...

Das Qualitätsproblem beim Nachwuchs hat aber nicht einfach mit der Bezahlung zu tun, sondern ist eines der Symptome des Niedergangs des Militärischen an sich in unserer Gesellschaft der aus unserer Sozialkultur her rührt.
Das ist falsch. Es gibt zu wenige Bewerber in allen Branchen. Mit dem militärischen hat das nichts zu tun. Es gibt auch zu wenige Dachdecker, Metzger und Altenpfleger.
Die Jugendlich geben als Hobby alle an: chillen, ausruhen, schlafen. Am Wochenende dann saufen und kiffen.
Für einen Militärjob, bei dem man zwangsläufig in der ersten Zeit noch stärker auf die Obrigkeit hören musst als in nem zivilen Job, hat da kaum einer Bock.

Und die, die kommen, sind dann halt dumm wie ein trockenes Brötchen.
Samun:

Deine Ausführungen zeigen klar das wahre Problem auf, nämlich die falsche Sozialkultur und Denkweise die heute in Deutschland vorherrscht. Allein der Umstand das du Menschen die freiwillig Soldaten wurden als perverse Ausnahmen bezeichnest, das Wort Pervers in diesem Kontext verwendest belegt und beweist das meine Ausführungen richtig sind.

Pervers ist allein diese heutige Gesellschaft, die aus ihrer Verblendung heraus sogar die Geschichte verdrehen will. Geh doch mal einfach nur 100 Jahre in Deutschland zurück, ins Jahr 1911 und beschäftige dich rein objektiv mit dem Stand und Status eines Soldaten in dieser Zeit und der Stellung und dem Ansehen des Militärischen an sich in der damaligen Gesellschaft.

Damals bewarben sich die Besten für die Stellen der Berufssoldaten, es gab immer viel mehr Bewerber als Stellen. Der Sold war damals selbst bei den Offizieren jedoch ziemlich gering, aber das Sozialprestige und die Stellung der Offiziere als Erster Stand der Nation glichen das mehr als aus. Die Armee war die Schule der Nation, und fast jeder war bestrebt, zumindest als Reservist den Rock des Königs zu tragen.

In diesem Zeitalter der Millionenheere gab es mehr freiwillige, begeisterte Soldaten, Krieger von Grund auf als heute überhaupt Soldaten in der Bundeswehr insgesamt vorhanden sind.

Die deutsche Militärpublizistik stand in einer Blüte und Bücher vom und über den Krieg waren Normalität und wurden gemeinhin konsumiert. Heute gibt es in keinem Land der Welt einen derartigen Niedergang der Militärpublizistik wie in der BRD, die in Deutschland heute nachgeradezu tot ist.

Nicht nur die Offiziere, auch die zahlreichen Unteroffiziere dienten mit Begeisterung, hatten eine Mindestverpflichtungszeit von 12 Jahren und danach ein Anrecht auf eine Übernahme als Beamter in der Zivilverwaltung. Damals war ein Feldwebel ein immens erfahrener Soldat, der Rang eines Feldwebels von einem so hohen Prestige das er in der Praxis den der niederen Offiziere überstrahlte. Heute ist ein Feldwebel gerade mal noch das, was früher ein Obergefreiter war.

Nicht nur der Landadel, sondern inbesondere das Bildungsbürgertum drängte in die Armee, aus Begeisterung über die Siege in den Einigungskriegen und aus Nationaler Begeisterung über den Aufstieg des Deutschen Reiches, aus Überzeugung, das nur im Militär und im Soldatischen Beruf ein Mann wirklich Vollendung und Größe finden kann.

Dazu kamen noch die Kadettenanstallten, die zehntausende vortrefflicher junger Menschen zum Soldatischen heran zogen. Heute gibt es in Deutschland keine Kadettenanstalten mehr, damals waren die Deutschen Kadettenanstalten das Vorbild für alle Staaten der Welt für die Heranbildung des militärischen Nachwuchs und mit Abstand die besten aller Nationen.

Man könnte nun so immer weiter fortfahren, aber um es zu beschließen: Damals galten der absoluten Mehrheit des Volkes Pazifisten als Pervers, damals galten Leute die das Militär ablehnten als Pervers, damals wären Aussagen wie die deine Samun, als Pervers betrachtet worden.

Damals sprach man nicht davon, dass die zum Militär gehen, die Zivil nichts werden, sondern das nur die bloße Zivilisten sind, die Militärisch nichts geworden sind.
Damals hatte man nicht Schuldkomplexe wegen zwei Weltkriegen. Damals war die Bundeswehr kein zusammen geschrumpfter Sparverein wo man zum Teil nicht mal mit Übungsmunition sondern "Peng Peng" übt... Damals hatte die Armee bei Bedarf eines Produkt/Fahrzeug nicht 20 Jahre warten müssen bis dann die erste Version an Nachbarländer ausgeliefert wird und man die Anzahl nochmal runterschraubt. Bzw gar bis vollständig bestückt, die Gefahrenlage wieder anders aussieht..

Damals durfte man auch schießen bevor der erste Kollege am besten verwundet auf dem Boden lag.. Papierkram lässtg grüßen.