01.11.2021, 09:46
Das Thema ist seit einiger Zeit wieder aktuell geworden. Allerdings möchte ich gerne eine klare Abgrenzung vornehmen (zumal wir hier auch schon Threads über das British Empire und die Folgen des Kolonialismus, auch des deutschen, generell haben) dahingehend, dass hiermit speziell Schätze (im eigentlichen wie im kulturellen Sinne) gemeint sein sollen, die während der Herrschaft der europäischen Kolonialmächte aus den unterworfenen Gebieten abtransportiert und nach Europa verbracht wurden.
Abgrenzen möchte ich es insofern gerne von a) sogenannten archäologischen Raubgrabungen (sofern sie nicht von einer Kolonialmacht gezielt herbeigeführt und zu verantworten sind) und b) der sog. Beutekunst. Bedeutet: Die Räubereien eines Giovanni Battista Belzoni gehören hier nicht her, ebenso nicht die Schliemann'sche Gaunerei beim Abtransport des Schatzes des Priamos aus dem Osmanischen Reich. Und auch der Umstand, dass die Russen diesen Schatz dann 1945 in Deutschland kurzerhand geklaut haben, gehört nicht hierher.
Worum es geht, dürfte also klar sein...
Aktuell:
Und auch England wird um seine Vergangenheit nicht herumkommen:
Schneemann
Abgrenzen möchte ich es insofern gerne von a) sogenannten archäologischen Raubgrabungen (sofern sie nicht von einer Kolonialmacht gezielt herbeigeführt und zu verantworten sind) und b) der sog. Beutekunst. Bedeutet: Die Räubereien eines Giovanni Battista Belzoni gehören hier nicht her, ebenso nicht die Schliemann'sche Gaunerei beim Abtransport des Schatzes des Priamos aus dem Osmanischen Reich. Und auch der Umstand, dass die Russen diesen Schatz dann 1945 in Deutschland kurzerhand geklaut haben, gehört nicht hierher.
Worum es geht, dürfte also klar sein...
Aktuell:
Zitat:Frankreich gibt Raubkunst zurückhttps://www.tagesschau.de/ausland/europa...n-101.html
"Es wird ein Vorher und ein Nachher geben"
In Paris wird heute Geschichte geschrieben: Erstmals nach Ende der Kolonialzeit gibt Frankreich bedeutende Raubkunst an Benin zurück. Konkret geht es um 26 Objekte - doch es ist nur ein erster Schritt. [...]
Insgesamt 26 Kunstobjekte gibt Frankreich offiziell an die westafrikanische Republik Benin zurück. Dabei handelt es sich um Artefakte aus den Schätzen des Königreichs Abomey. Darunter sind meterhohe Schutz-Statuen aus dem 19. Jahrhundert - halb Mensch, halb Tier -, zwei kunstvoll geschnitzte Throne sowie Holzpforten und kleine Altare. Sie wurden 1892, mitten im blutigen Kolonialkrieg, von französischen Soldaten nach Frankreich gebracht. [...]
Schätzungen zufolge befinden sich etwa 90.000 Kunstobjekte aus Afrika in französischen Museen, da mag eine Rückgabe von 26 Artefakten nach nicht viel klingen. "Es sind aber nicht irgendwelche Objekte", erklärt Savoy. "Das sind sehr große, sehr spektakuläre, sehr wichtige, königliche Objekte aus einem von den Franzosen plattgemachten Königreich. Und sie waren, seitdem sie in Frankreich waren, in der Mitte der Museen.“
Und auch England wird um seine Vergangenheit nicht herumkommen:
Zitat:Britain can't decide whether it should send its looted treasures back to their rightful ownershttps://edition.cnn.com/style/article/be...index.html
Britain is once again reckoning with its imperial history during a week in which two ceremonies were held to mark the return of ancient looted artifacts to Nigeria from the UK. On Wednesday, a college at the University of Cambridge staged a ceremony acknowledging the official return of a bronze statue of a cockerel to Nigeria's National Commission for Museums and Monuments.
The cockerel, donated to the university in 1905 by the father of a student, is a Benin Bronze, looted during the 1897 British invasion of Benin city, in modern Nigeria, during which British forces burnt down the royal palace among other buildings and stole priceless artifacts. [...] Elsewhere in mainland Europe, France and Germany have also taken measures to repatriate similar objects. President Emmanuel Macron was present during an event on Wednesday at the Quai Branly museum in Paris where 26 artifacts were ceremoniously returned to Nigeria. [...]
These moves have put pressure on a number of academic and cultural institutions such as the British Museum, which is facing calls to return its enormous collection of bronzes, comprised of over 900 artifacts. [...] The British government believes that the museum is the right home for the bronzes as it makes them accessible to the largest number of people and, as a leading museum in one of the world's most global cities, has the best facilities for their upkeep.
Schneemann