11.10.2021, 10:55
Ein Freund von mir vertritt die These dass die Volksrepublik China die sich ja eigentlich als kommunistisch bezeichnet in Wahrheit ein nationalsozialistischer Staat wäre. Mich würde mal die Meinung anderer dazu interessieren.
(10.10.2021, 09:10)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Es wird ganz allgemein sowohl in der Gesellschaft wie auch in der Bundeswehr zu wenig verstanden und zu wenig kommuniziert, auf welch extreme Weise die Nationalsozialisten die Deutsche Kultur beschädigt haben, was sie alles zerstörten das genuin Deutsch war und wie sehr diese linksextremistische Verbrecherbande unser Vaterland kulturell zugrunde richtete.
(11.10.2021, 10:55)lime schrieb: [ -> ]Ein Freund von mir vertritt die These dass die Volksrepublik China die sich ja eigentlich als kommunistisch bezeichnet in Wahrheit ein nationalsozialistischer Staat wäre. Mich würde mal die Meinung anderer dazu interessieren.Ich würde es verneinen. Denn die KPCh handelt mehr nach dem Klassen- als Rassenbegriff. Kann man auch gut am Umgang mit Minderheiten erkennen. Im Nationalsozialismus können Minderheiten - bis auf wenige Ausnahmen - nicht Teil der Volksgemeinschaft werden. Entweder man ist es von der Abstammung her oder nicht. Artfremdes wird in der Regel ausgesondert, isoliert oder gar vernichtet. Das ist in China anders. Dort können Minderheiten in der Regel Teil der Volksgemeinschaft werden und dies wird dann auch erzwungen in Umerziehungslagern usw. Das wäre dem Nationalsozialismus fremd, der das Volk gewissermaßen als eine biologische Einheit sieht, die vor fremden Einflüssen zu bewahren ist. In dieser Gedankenwelt kann man nicht zum Deutschen erzogen werden oder Deutschsein erlernen. Man wird Deutsch geboren. Es ist biologischer Natur und nicht soziologischer Natur.
(11.10.2021, 14:07)Schneemann schrieb: [ -> ]Wobei man allerdings auch bedenken muss, dass das Gebilde "Klassenkampf" auch im Nationalsozialismus verwurzelt war, so gab es in der NSDAP auch beinahe sozialistisch-nationalistische Strömungen, z. B. den antikapitalistisch-sozialrevolutionären Kurs der Strasser-Brüder. Dass beide dann in Ungnade fielen, macht es nicht weniger wichtig. Hinzu kommt, dass sich die Nationalsozialisten zumindest zu Beginn auch als eine "junge", quasi sozialrevolutionäre Bewegung verstanden, die aber eben dies noch mit einem unnachgiebigen "Blut-und-Boden-Einschlag", militantem Anti-Kommunismus und v. a. Anti-Bolschewismus, Rassenlehre und mit dem Antisemitismus eines Teils des alten Establishments verknüpften. Man sieht also eine arg verwirrende Vielzahl von Aspekten, die zusammengeworfen wurden.Ja, das ist wirklich eine brisante Mischung. Aber halt auch kein Alleinstellungsmerkmal. Nationalismus und Rassismus sind überall auf der Welt zu finden. Ebenso wie ein kulturelles Überlegensgefühl bei Großmächten. Das ist so vom Altertum bis zur Gegenwart.
In China haben wir übrigens durchaus auch einen Rassismus, nämlich jenen der Han-Chinesen, aus diesem leitet sich auch die Unterdrückung der Uiguren ab. Und auch hier mischen sich - unabhängig einmal von der ursprünglichen kommunistischen Prägung - Nationalismus, rassisches Überlegenheitsgefühl, Diktaktur, ein Ein-Parteien-Staat und "Wir sind wieder wer!"-Denken. Brisante Mischung...
Zitat:War das so ein prägender Kern des Wesens des Nationalsozialismus?Zu Beginn kann man dies klar bejahen. Die NSDAP definierte sich seit ihrer Gründung 1920 als eine Art Vereinigung von nationalen Sozialisten (ich erinnere mich, dass deswegen auch mal Lafontaine Prügel bezog, weil er ähnlich argumentierte bzw. den Begriff "nationaler Sozialismus" nutzte), zog also diese Strömungen schon im Parteinamen und teils im Parteiprogramm zusammen. Den antikapitalistisch-sozialrevolutionären Flügel der NSDAP vertraten v. a., wie bereits genannt, die Strasser-Brüder, aber auch z. B. SA-Chef Ernst Röhm.
Zitat:Führerprinzip,
Totalitätsanspruch,
am Militär orientierte Parteiorganisation,
eine kulturstiftende, auf Mythen, Riten und Symbolen basierende, irrationale weltliche Ersatzreligion,
eine korporative, hierarchische Wirtschaftsorganisation,
sowie ein totalitäres, in Funktionshierarchien gegliedertes Gesamtmodell der Gesellschaft.
(14.10.2021, 19:34)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Wenn man das alles so abklappert ist die VR China definitiv ein faschistischer Staat. Nur die offizielle Ideologie und Rethorik ist eine andere, aber die realen Begebenheiten ähneln mehr denen faschistischer Staaten als allem anderen. Man bedenke hierbei dass es in der Sowjetunion eben keine privaten Milliardäre gab und gewaltige Privatunternehmen die sich einer grenzenlos reichen Partei-Elite unterordnen, dann aber auch in Strukturen weiter ihr Unwesen treiben dürfen die in marixistisch/sozialistischen Diktaturen undenkbar waren.
(17.10.2021, 12:33)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Der Faschismus ist genau genommen eigentlich auch recht diffus. Entweder verwendet man den Begriff daher exklusiv nur für Italien unter Mussolini (dann sind weder Spanien unter Franco noch Japan vor 1945 faschistisch gewesen) oder man versucht ihn zu übertragen, dann treten genau diese Probleme auf.
Aber eigentlich führt die Diskussion was genau Faschismus war und ist und welche Staaten faschistisch sind hier von dem eigentlichem Thema des Stranges weg, den die Fragestellung war ja nicht, was für Staaten faschistisch waren und sind, sondern ob es in der Gegenwart Nationalsozialistische Staaten gibt!
(17.10.2021, 12:33)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Nordkorea aber passt meiner Ansicht nach und ist astrein ein nationalsozialistischer Staat - die Übereinstimmungen sind einfach zu weitgehend.
(11.10.2021, 10:55)lime schrieb: [ -> ]Ein Freund von mir vertritt die These dass die Volksrepublik China die sich ja eigentlich als kommunistisch bezeichnet in Wahrheit ein nationalsozialistischer Staat wäre. Mich würde mal die Meinung anderer dazu interessieren.