(30.09.2023, 09:12)Helios schrieb: [ -> ]die real existierenden Strukturen dürften sich mit einer Entscheidung schwer tun, wenn sie sich nicht an einem konkreten Anforderungskatalog abarbeiten könnten.
Was ja auch wieder witzig ist, wo es doch voraussichtlich nur einen einzigen Bewerber geben wird.
Zitat:Aber klar, interessant wäre ein solcher Ansatz (ob er wirklich besser wäre, sei dahin gestellt, denn man verschiebt damit nur die Auslegungsfestlegung vom Auftraggeber zum Auftragnehmer, die Freiheiten wären größer, die Probleme aber prinzipiell die gleichen)
Es ist halt gerade dieses konkrete System, das eigentlich extrem wenig Grundanforderungen mit sich bringt:
Es sollen eine MK und ein PALR die Fallschirmtruppe begleiten können. Man ist bereit, das auf zwei Varianten aufzuteilen und man will zwei Waffenträger im Chinook transportieren können. Fertig. Alles andere könnte unterschiedlich gelöst werden. Und aufgrund der kleinen, vergleichsweise leichten Plattform, könnten da auch kleinere Anbieter etwas entwickeln, das dann vielleicht auch mal für andere Abnehmer interessant werden könnte, was ein Wiesel 3 sicher nicht sein wird.
Für mich wirkt es einfach ganz extrem so, als wollte man gezielt verhindern, dass man etwas anderes bekommt als einen Wiesel 3.
Zitat:Es ist für mich durchaus legitim, wenn du forderst, dass man besser ein Schutzniveau festgelegt hätte und das Gewicht offen lässt, um die immer weiter ansteigenden Schutzforderungen einzubremsen.
Gut, dann sind wir uns zumindest da einig.
Es ergibt für mich einfach keinen Sinn, zu sagen: Min. 5 Tonnen Maximalgewicht, max. 4,5 Tonnen Gefechtsgewicht. Das versteh' ich einfach nicht. Was spricht denn gegen eine Lösung, die trotz einem Level2-Schutz nur 4 Tonnen zzgl. 700kg Nutzlastreserve mit sich bringt? Jetzt könnte man sagen, das sei unrealistisch, aber deswegen muss man es doch nicht von vornherein ausschließen und damit der Industrie jeden Anreiz nehmen, sich was neues einfallen zu lassen. Klar, der Wiesel ist eh zu einem großen Teil Industriesubvention, weil es ein Fahrzeug ist, dass niemand sonst weltweit für nötig erachtet, also kann die Forderung danach wohl nicht ausschließlich militärisch begründet sein. Und das ist ja sogar vielleicht legitim oder war es zumindest bis vor kurzem. Nur dann sollten wird doch bitte Innovation fördern und nicht das bloße Abarbeiten von Checklisten mit anschließender Serienmanufaktur.
Was mich übrigens irritiert, ist die Aufschlüsselung der Versionen:
"
56 LuWa MK und
24 LuWa Panzerabwehr"
Daraus lässt sich kaum eine auf Anhieb sinnvoll wirkende Verteilung ermitteln.
Bei drei auszustattenden schweren Kompanien und der bekannten Gliederung in 1 LFK- und 3 MK-Züge wären das jeweils 18,66 MK und 8 MELLS, also entweder
- 3x6MK + 1x6LFK, Schulen und Umlauf: 2MK + 6LFK
oder
- 3x6MK + 1x8LFK, Schulen und Umlauf: 2MK
Beides erscheint nicht ganz sinnvoll. Oder ist es nachvollziehbar, dass die MELLS-Variante keine Exemplare über den regulären Bestand hinaus bekommen soll?
Oder bekommen wir womöglich 7 schwere Kompanien (3xFschJg, 3xGebJg, 1xNatKV), mit dann jeweils
- 8xMK und 3xLFK, Schulen und Umlauf: 2MK + 3LFK? Geht auch nicht auf mit der bisherigen 3+1-Züge-Struktur.
So oder so: Das Verhältnis passt nicht so recht zusammen, wenn man von gleichermaßen gegliederten Einheiten ausgeht. Also scheinen da Planungen zur ungleichen Aufstellung der schweren Kompanien vorzuliegen oder man plant, noch an anderer Stelle einen zusätzlichen Zug LuWa MELLS vorzuhalten.
Disclaimer für alphall31: Ich beziehe mich auf das aktuell gültige Zielbild Heer, da eine aktuelle Beschaffungsplanung sich zwangsläufig an der aktuell gültigen Organisationsplanung orientieren muss. Dafür spielt es keine Rolle, ob dieses Zielbild realistisch ist oder nicht.