09.01.2021, 23:54
Nelson:
Die Schwarzen wurden von den Briten ganz genau so schlecht behandelt. Keineswegs stand die schwarze Bevölkerung mehrheitlich auf Seiten der Briten - interessant in diesem Kontext ist vielleicht, dass die Schwarzen darüber hinaus zu dieser Zeit in den Burengebieten auch keineswegs so zahlreich war (die haben erst in den letzten 100 Jahren so zugenommen) und dass in den Konzentrationslagern genau so viele Schwarze von den Briten interniert wurden wie Buren! Und zwar aufgrund realer oder vermeintlicher Unterstützung der burischne Sache durch diesselben. Es sind auch ebenso viel Schwarze in den Konzentrationslagern umgekommen wie Buren - oder sogar mehr, dass weiß man nicht mal sicher weil Tote Schwarze nicht wirklich gezählt wurden.
Vor Kriegsbeginn kauften die Buren nicht unerhebliche Mengen an Waffen ein. Der Burenstaat war auch keineswegs arm und die Waffen hochmodern. Natürlich hast du Recht und die Nachschubfrage brach den Buren im weiteren das Genick, aber das unterstützt ja gerade eben noch meine Argumentation, dass nicht die brutalen Repressionen gegen die burische Zivilbevölkerung den Ausschlag gaben,sondern eben andere Faktoren und von denen würde ich die Nachschubfrage sogar als eine der wichtigsten ansehen. Das gilt im Prinzip universal. Wenn ich die Grenzen kontrollieren kann und dadurch den Nachschub für Aufständische abwürgen kann, befördert das meine Siegchancen drastisch. Deshalb ist die Grenzkontrolle im Guerilla-Krieg so elementar und nicht zuletzt deshalb verlieren wir heute so drastisch in diesem Bereich der Kriegsführung. Und Grenzen könnte man heute mittels Drohnen (selbstbewegende Luftminen) in Form von Frei-Feuer-Zonen sehr leicht kontrollieren und jede Bewegung über diesselben verunmöglichen.
Und Diamanten-Minen. Tatsächlich war dies einer der primären Kriegsgründe, da englische Kapitalgeber immens in diesen Bereich investierten und ihn dann vollständig unter ihre alleinige Kontrolle bringen wollten. Der Kriegsgründe ungeachtet aber bleibt die Frage, warum England die Buren schlußendlich so schnell und so völlig besiegte. Und wie dies rein militärisch bewerkstelligt wurde. Und da blickt man zu sehr auf die Konzentrationslager und das Niederbrennen zehntausender Burenfarmen und viel zu wenig auf die anderen, wesentlich erfolgreicheren Maßnahmen welche ab dem Eintrefffen Lord Roberts und dann diesem folgend durch Kitchener getroffen wurden.
Auswechslung der höherrangigen Offiziere, Lernen aus Fehlern, Umstelllung vom rein offensiven Frontalangriff auf defensive Taktiken, Flankieren der burischen Linien statt Frontaldurchbruch, Blockhaus-System, Stacheldraht, Sicherung der Eisenbahnlinien, Kontrolle der Außengrenzen, Unterbindung von ausländischen Waffenlieferungen, Einbindung von Buren auf englischer Seite (wenig bekannt: es kämpften am Ende um die 6000 Buren für die Engländer!), und zum Ende hin auch eine Politik der Versöhnung mit Wiederaufbauhilfen und weitgehenden Rechten für die Buren welche schlußendlich zu einer gegenseitigen Toleranz führte usw usf
Zitat:Die Buren haben nicht im eigentlichen Sinne mit Unterstützung der Zivilbevölkerung gekämpft - dafür war ihre Mobiliserung zu "total" - und die Behandlung der schwarzen Bevölkerung zu brutal. Es ist den Briten vergleichsweise mühellos gelungen, die Schwarzen auf ihre Seite zu bringen. Damit war der See, in dem Maos Aufständischer schwimmen soll, bereits ausgetrocknet.
Die Schwarzen wurden von den Briten ganz genau so schlecht behandelt. Keineswegs stand die schwarze Bevölkerung mehrheitlich auf Seiten der Briten - interessant in diesem Kontext ist vielleicht, dass die Schwarzen darüber hinaus zu dieser Zeit in den Burengebieten auch keineswegs so zahlreich war (die haben erst in den letzten 100 Jahren so zugenommen) und dass in den Konzentrationslagern genau so viele Schwarze von den Briten interniert wurden wie Buren! Und zwar aufgrund realer oder vermeintlicher Unterstützung der burischne Sache durch diesselben. Es sind auch ebenso viel Schwarze in den Konzentrationslagern umgekommen wie Buren - oder sogar mehr, dass weiß man nicht mal sicher weil Tote Schwarze nicht wirklich gezählt wurden.
Zitat:Ein weiteres Problem ist die Nachschubfrage. Die Buren hatten da von Anfang an nicht sonderlich gute Karten, da sie aus Europa nicht die gewünschte und gebrauchte Hilfe erhielten - und selbst wenn verdeckte Hilfe in größerem Umfange organisiert worden wäre - wie sie zu den Buren durchbringen?
Vor Kriegsbeginn kauften die Buren nicht unerhebliche Mengen an Waffen ein. Der Burenstaat war auch keineswegs arm und die Waffen hochmodern. Natürlich hast du Recht und die Nachschubfrage brach den Buren im weiteren das Genick, aber das unterstützt ja gerade eben noch meine Argumentation, dass nicht die brutalen Repressionen gegen die burische Zivilbevölkerung den Ausschlag gaben,sondern eben andere Faktoren und von denen würde ich die Nachschubfrage sogar als eine der wichtigsten ansehen. Das gilt im Prinzip universal. Wenn ich die Grenzen kontrollieren kann und dadurch den Nachschub für Aufständische abwürgen kann, befördert das meine Siegchancen drastisch. Deshalb ist die Grenzkontrolle im Guerilla-Krieg so elementar und nicht zuletzt deshalb verlieren wir heute so drastisch in diesem Bereich der Kriegsführung. Und Grenzen könnte man heute mittels Drohnen (selbstbewegende Luftminen) in Form von Frei-Feuer-Zonen sehr leicht kontrollieren und jede Bewegung über diesselben verunmöglichen.
Zitat:Der größte Unterschied ist aber: Bei den Buren gab es was zu holen - die so ziemlich ertragreichsten Goldminen der Welt. In Afghanistan hingegen gab es von Anfang an nichts, für das zu kämpfen sich wirtschaftlich gelohnt hätte.
Und Diamanten-Minen. Tatsächlich war dies einer der primären Kriegsgründe, da englische Kapitalgeber immens in diesen Bereich investierten und ihn dann vollständig unter ihre alleinige Kontrolle bringen wollten. Der Kriegsgründe ungeachtet aber bleibt die Frage, warum England die Buren schlußendlich so schnell und so völlig besiegte. Und wie dies rein militärisch bewerkstelligt wurde. Und da blickt man zu sehr auf die Konzentrationslager und das Niederbrennen zehntausender Burenfarmen und viel zu wenig auf die anderen, wesentlich erfolgreicheren Maßnahmen welche ab dem Eintrefffen Lord Roberts und dann diesem folgend durch Kitchener getroffen wurden.
Auswechslung der höherrangigen Offiziere, Lernen aus Fehlern, Umstelllung vom rein offensiven Frontalangriff auf defensive Taktiken, Flankieren der burischen Linien statt Frontaldurchbruch, Blockhaus-System, Stacheldraht, Sicherung der Eisenbahnlinien, Kontrolle der Außengrenzen, Unterbindung von ausländischen Waffenlieferungen, Einbindung von Buren auf englischer Seite (wenig bekannt: es kämpften am Ende um die 6000 Buren für die Engländer!), und zum Ende hin auch eine Politik der Versöhnung mit Wiederaufbauhilfen und weitgehenden Rechten für die Buren welche schlußendlich zu einer gegenseitigen Toleranz führte usw usf