https://www.navalnews.com/naval-news/202...r-2-years/
Die Operation Atalanta wurde für 2 Jahre bis zum 31.12.22 mit zusätzlichen Aufgaben verlängert.
Ich denke diese Mission hat ebenfalls einen eigenen Strang verdient. Interessant wäre, in wie Weit die Bundeswehr, oder besser die Marine gewollt ist, ihr Engagement außerhalb von Aufklärungsflügen dahingehend zu optimieren.
Mfg
Ergänzend:
https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-b...von-afrika
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ausse...nta/249526
Wie man sich angesichts der Karikaturartigen Zustände in Somalia diese Mission als Erfolg schönreden kann ist mir ein Rätsel. Zudem bin ich nach dem was ich darüber weiß der Ansicht, dass die Piratenangriffe de facto nicht wegen unserer Präsenz dort zurück gegangen sind. Ob wir seit 2008 dort mit rumgurken oder nicht, spielt meiner Ansicht nach eigentlich keine reale praktische Rolle. Aber vielleicht weiß ich es einfach nicht:
Was für reale Erfolge seit 2008 gibt es, die tatsächlich
wir erzielt haben (und nicht andere die dort auch unterwegs sind)?
(05.01.2021, 22:49)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Was für reale Erfolge seit 2008 gibt es, die tatsächlich wir erzielt haben (und nicht andere die dort auch unterwegs sind)?
Die Angriffe durch Piraten sind deutlich (!) zurückgegangen, was durch den Einsatz unserer und anderer Schiffe bewerkstelligt wurde.
Seit 2017 gab es dort überhaupt keinen Angriff durch somalische Piraten mehr und das war schon die nächste nach der vorletzten 2012.
Konkret: Was haben deutsche Schiffe und Flugzeuge, also WIR, von 2008 bis 2012 hierfür exakt real geleistet ?
Der Rückgang der Piraterie resultierte viel mehr aus den Veränderungen in Puntland von 2009 bis 2010 als von unserem Hin- und Hergeeier mit weitestgehend sinnfreien Melden irgendwelcher Schiffsbewegungen.
2008 hat die Karlsruhe die Enterung eines Schiffes verhindert. Die Piraten wurden festgesetzt, dann aber wieder laufen gelassen.
2009 war ein Heli der Rheinland-Pfalz dabei als die Amis ein paar Piraten festsetzten.
Insgesamt wurden von allen beteiligten Marine-Einheiten im Laufe von nun 12 Jahren 155 Piraten festgenommen und davon ein Teil der Strafverfolgung zugeführt. Wer glaubt dass diese geringe Zahl die Piraterie beendet hat angesichts der Millionengewinne sieht vermutlich nicht, dass auch im vorliegenden Fall wie stets in der Geschichte die Piraterie primär an Land erfolgreich bekämpft wurde und es die Maßnahmen Puntlands 2009 ff waren und dann auch (Rest) Somalias selbst welche die Piraterie weitgehend beendeten.
Erst seit 2012 wurde dann heimlich still und leise gestattet dass man bis zu 3 km ins Landesinnere aus der Luft Ziele angreifen dürfe. Da war der Spuk aber schon de facto vorbei.
Das soll jetzt nicht heißen dass grundsätzlich gegen diesen Einsatz wäre, ich finde nur wie schon oft unseren Anteil daran beschämend gering auch wenn wir mal Flaggschiff spielen durften. Man hätte konsequent von 2008 die Piraten primär an Land angreifen müssen und dies massiv. Dann wäre die Sache sehr viel schneller, sehr viel effizienter und nachhaltiger zu Ende gewesen.
Abgesehen von der erfolgreichen Bekämpfung der Piraten an Land vor allem durch Puntland (und die wurden vom Westen dafür de facto bestochen/bezahlt) sollte man zudem noch bedenken dass auf immer mehr Schiffen auch bewaffnete Sicherheitskräfte / Söldner mitfuhren.
Das erinnnert mich immer ein wenig an die Polizei die behauptet sie hätte den Rückgang der Einbrüche verursacht, dabei ist dieser primär dem mehr an Alarmanlagen und Gegenmaßnahmen der Bürger selbst zu verdanken.
War das eigentlich schon weitestgehend so vorgesehen, oder ist das auch eine gewisse Reaktion auf die Zeitenwende, weil es Einheiten für die Ostsee frei macht?
Könnte sein, allerdings waren jetzt auch nicht derart viele Kräfte dort gebunden, als dass man deswegen hier Verschiebungen annehmen müsste. Eher dürfte es (auch) so sein, dass es dort einfach seit 2014 recht ruhig geworden ist. Letzte Angriffe durch Piraten sollen dort 2019 stattgefunden haben (lt. NZZ). Insofern - vielleicht ist es auch einfach nicht mehr nötig, dass wir uns dort aufhalten...
Schneemann