01.05.2023, 10:05
(01.05.2023, 09:55)Helios schrieb: [ -> ]Ich habe es hier schon einmal erwähnt, bei der Bezeichnung handelt es sich um eine Scheindiskussion. Die Spanier sprechen auf spanisch vom "Futuro Sistema de Combate Aéreo" und nutzen wahlweise FCAS oder FSCA als Abkürzung, die Franzosen eben auf französisch vom "Système de combat aérien du futur" und SCAF, Deutschland hat sich aus welchen Gründen auch immer rein für englische Ausdrücke entschieden. International hat auch Frankreich kein Problem damit, vom FCAS zu sprechen, so etwa in den englischen Pressemeldungen von Dassault. Es ist völlig unstrittig, dass Frankreich bzw. die Franzosen ein anderes Nationalempfinden haben, ich bin der Meinung, wir sollten uns davon zumindest eine Scheibe abschneiden. Eine eigene deutsche Bezeichnung für den deutschen Sprachgebrauch würde uns durchaus gut tun (im internationalen Verkehr hätte man ja durchaus auf Englisch zurückgreifen können).
Berufsbedingt habe ich sehr häufig mit Franzosen zu tun und bin auch recht häufig in Frankreich, wie meistens sind die Vorurteile weit übertrieben, lassen sich aber auch nicht ganz von der Hand weisen. Probleme hatte ich selten, auch dann nicht, wenn Dinge auf englisch geklärt werden mussten.
Es bringt insgesamt nichts, diesen Punkt hier weiter zu diskutieren. Inhaltlich trägt er nichts bei, und die immer gleichen Ansichten dazu auszutauschen hilft der Diskussion auch nicht.
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Die Aussage kann man so definitiv nicht stehen lassen. Zum einen gab es historisch betrachtet Jagdflugzeuge, die später auch in anderen Rollen gute oder hervorragende Dienste leisteten, genauso aber auch solche, die darin teilweise furios scheiterten. Zum anderen war in der Mehrheit die Typen doch in ihren ursprünglichen Rollen erfolgreich, und es ergibt sehr viel Sinn von Anfang an alle geforderten Aufgaben zu berücksichtigen.
Aus diesen Gründen ist eine solche Argumentation nicht zielführend, weil es weniger auf die eigentliche Rolle als vielmehr auf die Gesamtauslegung und den Technologiestand ankommt. Dies gilt insbesondere bei sehr ausgeprägten Maßnahmen zur Signaturreduzierung. Aus der F-22 beispielsweise kann man nicht einfach einen sinnvollen Jagdbomber machen oder ein Muster daraus ableiten, und die Paarung mit ferngesteuerten oder autonomen Begleitern beispielsweise für Angriffsrollen wird zumindest unter Kriegsbedingungen bei diesem Muster herausfordernd.
Es ist also definitiv die Frage, was wir wollen und noch weitergehend, was wir brauchen. Denn während bei fast jedem Thema die Anforderungen der Bundeswehr ob ihrer Sinnhaftigkeit in Frage gestellt werden, scheint die Fokussierung auf ein Jagdflugzeug hier sakrosankt zu sein. Die Luftwaffe will erwartungsgemäß wenig Kontakt mit dem Boden, politisch war ein vor allem verteidigendes Muster immer leicht verkäuflich, im europäischen Kontext wird in Zukunft ein spezialisierter Typ definitiv fehlen, reicht es sich innerhalb der Bundeswehr darauf zu fokussieren?
Bereits beim Eurofighter wollte man ein Jagdflugzeug, hat dann aber auf wesentliche Aspekte seiner Leistungsfähigkeit in der Jagdrolle verzichtet (bspw. Pirate) oder diese hinausgezögert (bspw. Meteor). Die ursprüngliche aufgabenorientierte Pluralität in der Luftwaffe ist bereits jetzt wie anderswo auch zu einer generationsabhängigen Dualität geworden, darüber darf auch das kleine F-35-Kontingent nicht hinweg täuschen, dass es ohne die NT gar nicht geben würde. Auch das sollte man berücksichtigen.
Meine Aussage ist korrekt. Es gibt historisch kein Beispiel wo aus einem Bomber noch ein Jagdflugzeug geworden ist. Die US Marine hat sich damals mit allen Mittel gegen die F-111B gewehrt und über den Tornado ADV (hier zwar als Abfangjäger) wurde viel geschrieben, in der Regel nur schlechtes, und die Britischen Tornado ADVs haben schon gegen die aufgerüsteten F-4 keine Sonne mehr gesehen - sogar in der Abfangjägerrolle.
Dagegen haben alle Amerikanischen Teens eine bemerkenswerte Wandlung hin zum effektiven Jagdbomber gemacht.