(05.03.2023, 12:14)voyageur schrieb: [ -> ]Da Du es besser weist als der Chef der Armee d'Air und du auch schon alle Einzelheiten einer Waffe kennst, die noch in Entwicklung ist, kann ich dazu nur sagen Google ist auch ne Bildung.
Ich gehe mal davon aus, dass FAF, DGA und Dassault bestens aufeinander abgestimmt sind - auch ein Defizit auf DEU-Seite. Der Chef der Armee d'Air wäre selten dämlich, wenn er in einem Interview für einen internationalen Affront sorgen würde - da könnte er gleich seinen Hut nehmen.
Davon mal abgesehen, versuche ich technisch zu argumentieren. Das, was der Chef der Armee d'Air anführt (Radar, die elektronischen Gegenmaßnahmen und der für die Konnektivität erforderliche Rechner, völlig neue Verkabelung) ist "innen" bereits ein neues Kampflugzeug und entspricht dem allergrößten Teil der notwendigen Entwicklungskosten eines Kampfflugzeugs. Da kann man auch eine neue Hülle darum herumbauen. Wir sind nicht mehr in den 60iger Jahren, wo das reine Flugzeug die Kosten definiert hat.
Vielleicht bemühst Du Dich auch mal über diese Waffe ASN-4G nachzudenken - klar, dass aufgrund Geheimhaltung aktuell keine offiziellen Daten vorhanden sind. Es ist eine hypersonische Missile - definitiv braucht sie aus Stabilitätsgründen große Leitwerke/Finnen im Heckteil der Waffe. Das ist grundsätzlich kritisch, weil es bei einer zentralen Rumpfstation die Bodenfreiheit beim Landen definiert - kritisch insbesondere bei der Flugzeugträgerlandung. Offensichtlich ist es keine neue Version der ASMP, da von einer Reichweite 1000 - 1200 km ausgegangen werden muss - das war das mal angedachte Ziel für die ASLP in einer angedachten Zusammenarbeit mit den Briten. Diese Waffe wird also massiv größer sein. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man das mit einer Anpassung des Pylons und einer einfachen Änderung des Fahrwerkkonzepts in den Griff bekommt - da hätte man vorher einiges verkehrt gemacht, was ich nicht glaube.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass FR die finanziellen Mittel aufbringt um beinahe zeitparallel - nach aktueller Planung 5 Jahre dazwischen- beides umzusetzen. Da hilft die synergetische Nutzung internationaler Gelder in der FCAS-Studie auch nur begrenzt. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass Dassault die Ingenieurskapazität dafür hat - man muss hier auch die mittlerweile für die Rafale sehr gute und damit hier fordernde Exportsituation sehen. Dass Trappier bzgl. NGF mittlerweile von 2050 spricht, sagt hier auch alles.
Die Rafale in der jetzigen Form wird allerdings in den 30igern, spätestens den 40igern auf dem Exportmarkt, der etliche 5th Gen. Kampfflugzeuge (aus China, Südkorea, evtl. Türkei, Indien, Japan/UK, etc.) aufweisen wird, nicht mehr bestehen.
Dann noch ein Wort zu dir - offensichtlich hältst du es für notwendig persönlich zu werden, wenn jemand einer anderen Meinung ist wie du - und das in einem Diskussionsforum. Du kennst meinen Hintergrund nicht, und ich werde ihn deinetwegen sicher auch nicht ausbreiten. Wie gesagt, bemühe ich mich, technische und auch historische Hintergründe in meine Argumentation einzubeziehen und dabei auch nachzudenken und nicht nur zu zitieren.
Das, was du mir vorwirfst - Google zu bemühen - scheint in etwas erweiterter Form deine eigene Wissensgrundlage zu sein. Das "Blättern" in der erweiterten franz. Fachjournalie nach Interviews für "Fakten" bzw. in OPEX360 und dergleichen zähle ich genau dazu.
Mit diesem Schluss hoffe ich zu einer normalen Diskussion zurückkehren zu können,