Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
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Zitat: @HeiligerHai
Im Anbetracht dessen, was Macron heute ggü. Welt gesagt haben soll, i

Frage ist HS,aber trotzdem

was soll denn Macron gesagt haben, der Welt Artikel ist hinter dem Paywall, und Artikel von Martina Meister !!!
Weil was die beiden betrifft frage ich mich immer noch, ob das nicht good cop bad cop ist
(21.10.2022, 13:44)iRUMO schrieb: [ -> ]Die Wirkung eines Scheiterns von FCAS sollte nicht unterschätzt werden. Es ist das größte und wichtigste Rüstungsprojekt Europas (Stichwort europäische Souveränität). Die Einsicht, dass wir ein solches Vorhaben mit unserem engsten Partner und Verbündeten nicht umgesetzt bekommen wäre sehr bitter ... das gilt natürlich für beide Seiten.

Eine andere Überlegung: Wenn FCAS scheitert und Tempest noch auf wackeligen Beinen steht, wäre dann eine Wiederbelebung des Eurofighter-Konsortiums (Vereinigtes Königreich, Deutschland, Italien & Spanien) eine Option für einen neuen NGF? Die Drohne(n) und die Cloud könnte diese Staatengruppe dann vielleicht doch gemeinsam mit Frankreich machen (Frankreich würde halt nur mit Dassault ihren eigenen NGF machen). Mit diesen Partnern könnte man zur Steigerung des Reifegrads zuvor Elemente des neuen NGF in Eurofighter Upgrades (z. B. Tranche 5) einbringen.

Ziemlich sicher du wirst in der Luftwaffe und in der Industrie kaum jemanden finden der FCAS gegenüber ein mögliches Eurofighter Konsortium Revival bevorzugen würde.

Man muss auch sagen das Tempest ist momentan in einer nebulösen Technology Initiative Phase, Großbritannien und BAE verkaufen das Projekt als Etwas was es momentan schlicht nicht ist.
Zitat:La Tribune ist das Sprachroht der Industrie. Michel Cabirol ein gut informierter Journalist ; Der Artikel ,ist keine Kaffeesatzleserei.

SCAF: Was wäre, wenn Dassault Aviation und Airbus überraschend eine Vereinbarung treffen würden?
La Tribune (französisch)
Dassault Aviation und Airbus sollten in Kürze in der Lage sein, den Beginn der Phase 1B (detaillierte Studien, die zur Definition eines Demonstrators führen sollen) bekannt zu geben.

Michel Cabirol

23. Oktober 2022, 9:20

Sollte es letztendlich zu einer Einigung zwischen Airbus und Dassault Aviation kommen, kann alles durch den Bundestag, die deutschen Gewerkschaften oder auch das zukünftige deutsche Exportkontrollgesetz, das von vornherein restriktiv wäre, in Frage gestellt werden. (Credits: Dassault Aviation / Eridia Studio / V. Almansa)

Dies ist eine überraschende Nachricht in der gegenwärtig gedrückten deutsch-französischen Situation. Airbus und Dassault Aviation sollen unseren Informationen zufolge nicht weit von einer Einigung über die Säule 1, den NGF (Next Generation Fighter) im Rahmen des SCAF-Programms (Deutschland, Spanien, Frankreich) entfernt sein. "Es gibt noch ein wenig Arbeit, aber die Gespräche kommen voran. Sie können diese Woche oder in mehreren Wochen abgeschlossen werden", erklärt man bei La Tribune. Vor kurzem bestand sogar die Bereitschaft, dass Airbus Anfang der Woche eine Vereinbarung (und nicht eine Unterzeichnung) offiziell bekannt geben würde.

Bisher standen die beiden Industriellen unter dem Druck ihrer jeweiligen Länder, eine Einigung zu erzielen, doch heute stehen sie nicht mehr so sehr unter Zeitdruck, da der deutsch-französische Ministerrat, der am Mittwoch in Fontainebleau stattfinden sollte, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in zahlreichen Dossiers, insbesondere im Energiebereich, verschoben wurde. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz wird am Mittwoch in Paris sein, um zu versuchen, die Differenzen zwischen den beiden Ländern auszuräumen.

Phasen 1B

Im Rahmen der SCAF-Verhandlungen will Dassault Aviation die Hauptverantwortung für die Säule 1 ohne Einmischung von Airbus frei ausüben, wie es stets lautstark verkündet hat, und fordert nun mehr Präsenz in den Säulen 3 (Remote Carrier) und 4 (Kampf-Cloud), also dem NGWS (New generation weapon system), um die für das NGF und seine Aufgaben notwendige Gesamtkohärenz zu haben (NGF + Remote Carrier, innerhalb einer Kampf-Cloud). Wenn es bei den Verhandlungen nicht zu einem Unfall kommt, sollten Dassault Aviation und Airbus demnächst den Beginn der Phase 1B (detaillierte Studien, die zur Definition eines Demonstrators führen sollen) bekannt geben können, nach deren Abschluss dann natürlich die Phase 2 (Demonstration) folgen würde.

Seit März dieses Jahres ist alles für die Phase 1B geregelt, einschließlich der Flugsteuerung, über die sich die beiden Unternehmen lange Zeit zerstritten hatten. Dassault Aviation sorgt dafür, dass der Vertrag die Anfang des Jahres erzielte Einigung widerspiegelt. Der dreifarbige Flugzeughersteller wird die Flugsteuerungen für die Ausstattung des Demonstrators von der Stange liefern. Aber Airbus und Dassault Aviation haben sich im Frühjahr und Sommer vor allem über die Zeit nach dem Demonstrator gestritten, wenn für die beiden Industriellen dann viel auf dem Spiel stehen wird. Airbus Deutschland, das zur Unterstützung seiner Konstruktionsbüros in Manching mehr Präsenz bei der Flugsteuerung des NGF haben möchte, wollte von Dassault Aviation feste Zusagen für die Zeit nach dem Demonstrator erhalten. Der Flugzeughersteller hätte nicht nachgegeben. "Niemand kann ihnen den Arm verdrehen", erinnert man sich bei La Tribune. Ganz klar, friss oder stirb...


Plan B wird geprüft

Dassault Aviation bleibt jedoch trotz einer baldigen Einigung mit Airbus vorsichtig. Warum ist das so? Aus Erfahrung weiß er genau, dass er in Deutschland nicht alles unter Kontrolle hat und dass alles vom Bundestag, den deutschen Gewerkschaften oder auch vom künftigen deutschen Exportkontrollgesetz, das von vornherein restriktiv wäre, in Frage gestellt werden kann. In diesem Fall könnte der Flugzeughersteller das Handtuch werfen und seinen berühmten Plan B in die Tat umsetzen.

Dieser Plan B wäre auch im Sinne des französischen Militärministers Sébastien Lecornu, der für die strategischen Herausforderungen dieses Programms sensibilisiert ist. Dies gilt umso mehr, als das SCAF eines der zentralen Elemente des nächsten Militärprogrammgesetzes (LPM) ist, das Ende des Jahres oder Anfang 2023 verabschiedet werden soll. Der Minister soll die Generaldirektion der Streitkräfte (DGA) sowie die Luftwaffe und die Marine angewiesen haben, daran zu arbeiten. Die Frage, die sich dann stellen wird: Wer hat am meisten zu verlieren? Dassault Aviation oder Airbus? Deutschland oder Frankreich?
Das heißt tatsächlich erstmal noch gar nichts. Airbus ist auch französisch geführt. Da wird der deutschen Seite am Ende einfach die Zustimmung diktiert.
Außerdem steht bei Airbus der Order Income vor allem anderen. Nicht umsonst wendet sich die deutsche Amtsseite immer mehr von Airbus ab.
🇫🇷🇩🇪 Auf dem Weg zur @NBAA-Messe.
in den USA hat Eric Trappier (@Dassault_OnAir
) erklärt, dass sich die Verhandlungen mit Airbus, die die Phase 1B des #SCAF betreffen, nun in der "Endphase" befinden und "in den nächsten Tagen oder Wochen" abgeschlossen werden sollen. #Airbus
Twitter

Und Scholz kommt um 15 Uhr, und Macron hat ein TV Intrerview heute Abend und ist morgen zu Besuch bei der DirectionGenereAlrmement (Versuchszentrum Caesar) und bei KNDS Nexter

TobyR

Vernünftig wäre bei diesen Querelen (jedenfalls, wenn Deutschland tatsächlich auf Kooperation mit Frankreich bauen will, statt sich im Zweifel an den Rockzipfel der USA zu klammern), einen Deal auf den Tisch zu legen:

Ihr kriegt die Führung beim Kampfflugzeug, wir kriegen die Führung beim Kampfpanzer. Und das wird dann auch so durchgezogen.

Aber ich erwarte da nix bei dieser Regierung, diesen Medien und diesen Eliten.
Diesen Deal braucht man nicht auf den Tisch legen, der ist schon ewig genau so vereinbart. Nur bei der Interpretation von "Führung" ist man sich noch nicht so ganz einig.
(27.10.2022, 22:40)TobyR schrieb: [ -> ]Vernünftig wäre bei diesen Querelen (jedenfalls, wenn Deutschland tatsächlich auf Kooperation mit Frankreich bauen will, statt sich im Zweifel an den Rockzipfel der USA zu klammern), einen Deal auf den Tisch zu legen:

Ihr kriegt die Führung beim Kampfflugzeug, wir kriegen die Führung beim Kampfpanzer. Und das wird dann auch so durchgezogen.

Aber ich erwarte da nix bei dieser Regierung, diesen Medien und diesen Eliten.

Der Rahmenvertrag wurde doch schon lange unterzeichnet. Dassault will wie man lesen kann mehr haben. All die anderen Talkingpoints sind nur Ablenkungen.

Also es macht auch keinen Unterschied für Spanien und Deutschland ob man sich am Amerkanischen oder Französischen Rockzipfel klemmt da man sich hier weiterhin in Abhängigkeit ist, nur dass der Kram von den Amerikanern aber auch funktioniert
Es macht keinen Sinn sich an den französischen Rockzipfel zu hängen, solange man die US-Waffen integriert haben will. Das wird äußerst wichtig bleiben und hat bisher in der Diskussion kaum Beachtung gefunden.
(28.10.2022, 08:27)Fox1 schrieb: [ -> ]Es macht keinen Sinn sich an den französischen Rockzipfel zu hängen, solange man die US-Waffen integriert haben will. Das wird äußerst wichtig bleiben und hat bisher in der Diskussion kaum Beachtung gefunden.

Ich stehe dem Projekt FCAS in der derzeitigen Form ebenfalls kritisch gegenüber, aber die Waffenintegration sollte kein großes Hindernis sein. Die Rafale verfügt derzeit über ein nach MIL-STD-1760 standardisiertes Stores Management System, über welches z.B. die US-amerikanischen Paveway-Bomben integriert sind. Es ist davon auszugehen, dass Dassault beim NGF auf eine ähnliche Lösung setzt, alleine schon deshalb, um die Attraktivität für Exportkunden zu erhöhen.
Laut Wirtschaftswoche "Warum neue US-Waffen eine Scheinlösung sein könnten", will man statt dem Eurofighter mit Eloka die EA 18 G Growler kaufen!

Das know how würde Dann auch für das FCAS fehlen.
(28.10.2022, 11:00)Nurso schrieb: [ -> ]Laut Wirtschaftswoche "Warum neue US-Waffen eine Scheinlösung sein könnten", will man statt dem Eurofighter mit Eloka die EA 18 G Growler kaufen!

Nein. Artikel mal lesen. (Eine Verlinkung wäre dafür übrigens nicht schlecht gewesen) Da bezieht man sich auf einen Tweed von 2019 als einzig nachvollziehbare Grundlage. Hat also gar nichts mit aktuellen Planungen zu tun, sondern ist schlicht und einfach schlechter Journalismus. Die Frage ist nur, ob aus Unwissenheit oder mit Absicht.
Ein Bericht zu FCAS/MGCS heute auf "Augengeradeaus". Maßgabebeschluss vom Haushaltsausschuss. Mir ist nicht ganz klar, ob neu oder der alte angewendet.

Ganz offensichtlich ist die Ampel nicht so FR-hörig und damit nicht einfach bereit, mit den mittlerweile knappen deutschen Geldern die FR-Agenda zu befriedigen. Das ist schon ein Paradigmenwechsel.

Offensichtlich vertraut man auch nicht auf die Aussagen auf Airbus (siehe Presse zuletzt) bzw. dass eine jetzt erwartete industrieseitige Einigung Airbus und Dassault für die deutsche Industrie ausreichend gut ist. Man geht wohl von einer Einigungsanweisung des franz. CEOs aus. Bemerkenswert.

Bin mal gespannt, wann es dann wirklich zu Konsequenzen kommt. Die könnten z.B. sein, weitere F35 und eine wesentlich weitergehende Weiterentwicklung EF bzw. auch Suche nach neuen Partnern für ein neues Projekt, dass den eigenen Anforderungen mehr entgegenkommt. Vielleicht wird man bei den neuen NATO-Partnern im Norden fündig. Die haben vielleicht Anforderungen, die den eigenen näher sind wie die franz.
Wenn FCAS nur endlich scheitern würde, bevor wir Mrd. reingepumpt haben🙈.
(11.11.2022, 11:41)Fox1 schrieb: [ -> ]Ein Bericht zu FCAS/MGCS heute auf "Augengeradeaus". Maßgabebeschluss vom Haushaltsausschuss. Mir ist nicht ganz klar, ob neu oder der alte angewendet.

Ganz offensichtlich ist die Ampel nicht so FR-hörig und damit nicht einfach bereit, mit den mittlerweile knappen deutschen Geldern die FR-Agenda zu befriedigen. Das ist schon ein Paradigmenwechsel.

Offensichtlich vertraut man auch nicht auf die Aussagen auf Airbus (siehe Presse zuletzt) bzw. dass eine jetzt erwartete industrieseitige Einigung Airbus und Dassault für die deutsche Industrie ausreichend gut ist. Man geht wohl von einer Einigungsanweisung des franz. CEOs aus. Bemerkenswert.

Bin mal gespannt, wann es dann wirklich zu Konsequenzen kommt. Die könnten z.B. sein, weitere F35 und eine wesentlich weitergehende Weiterentwicklung EF bzw. auch Suche nach neuen Partnern für ein neues Projekt, dass den eigenen Anforderungen mehr entgegenkommt. Vielleicht wird man bei den neuen NATO-Partnern im Norden fündig. Die haben vielleicht Anforderungen, die den eigenen näher sind wie die franz.

Bei den Franzosen hat man immer folgendes Problem. Sie sagen das sie etwas gemeinsam entwickeln wollen und meinen im Grunde aber nur eines. Finanzier mir das Projekt und du hast den Mund zu halten. Wir sehen es im selben Maße am Beispiel des MGCS. Deutschland hat auf dem Papier die Systemführerschaft und Frankreich greift sich die Filetstücke raus. Das könnte man jetzt beliebig weiterführen. Für mich sind beide Projekte bereits gescheitert.