09.05.2023, 19:39
Ja, ich hatte bei deinem Beitrag wohl so manches Missverstanden. Aber Danke für die Ausführung, da habe ich erstmal wieder etwas zum Nachdenken. 

Zitat:Noch zur Frage von Auslandseinsätzen / IKM / Geiselbefreiung usw. Hier transportiert man nicht mit schweren Helis gepanzerte Fahrzeuge IM Heli, dass ist einfach nicht die Realität.
Zitat:Eine unmotorisierte Fallschirmjägertruppe habe ich nun gar nicht gefordert, ich ging sogar so weit, die PUMA IFV in Form einer Bronegruppa zum Teil einer entsprechenden Luftlande-Brigade zu machen. Querschnittlich gesehen (PUMA, reguläre GFF) wären die Fallschirmjäger bei mir also sogar insgesamt schwerer motorisiert / teilmechanisiert. Andererseits wären die Fallschirmäger selbst eben nicht motorisiert und nun kommt deine Frage ins Spiel, ob eine solche Truppe überhaupt Sinn macht ?!
Zitat: In der angedachten konventionellen Einsatzweise als Feuerwehr welche dann Durchbrüche mechanisierter Feinde aufhält und zum Durchbruch per schweren Transporthelis verlegt wird, wobei die Tanketten und Mungo IN den Helis verlegt werden, sehe ich kein Heil. Das halte ich in keinster Weise für real praktikabel, sondern nur für eine Vorstellung / Vision, ohne jeden Bezug zum realen Krieg.
Zitat:Gleichzeitig würde eine solche Einsatzweise die Lücke zwischen Fallschirmjägern und dezidierten Spezialeinheiten derart schließen, dass keine gesonderten EGB Kräfte mehr notwendig wären. Es stellt sich auch die Frage, wie überhaupt der Übergang von Fallschirmjägern zu Fernspähern zu Spezialeinheiten zu legen wäre.Man sollte sich vielleicht erst mal mit den Aufgaben Ausbildung und Gliederungen der entsprechenden Truppen beschäftigen . Wenn KSK , EGB oder Fernspäher als panzervernichtungstrupp los ziehen ist mächtig was schief gelaufen . Und auch die Fallschirmjäger haben heute nicht mehr die Aufgabe wie die 1. LLdiv damals .
Zitat:Man kann mit kleineren / beweglicheren / kompakteren Helis auch im echten Krieg sehr viel weiter nach vorne. Entsprechend benötigt man dann keine Fahrzeuge um die weitere Distanz in Richtung Feind zu überbrücken. Und weil die gepanzerten Fahrzeuge im Heli wesentlich Transportraum / Gewicht binden, kriegt man so sogar mehr Infanteristen selbst nach vorne, wobei die Helis selbst dann die Fahrzeuge dieser Infanteristen sind. Als kleinere Hubschrauber kosten sie zudem gleich sehr viel weniger und man kann so seine Typenvielfalt reduzieren indem man auf schwere Transporthubschrauber verzichtet.
Zitat: Ausrüstung der Fallschirmjäger mit Bodenkampfdrohnen welche in kleineren / leichten Helis luftverlastbar sind, anstelle von Wiesel / Luwa und Co.
Zitat:Der Mungo ist einfach ein unbewaffnetes luftverlade- und luftverlastbares geschütztes Mehrzweckfahrzeug. Da ist weder etwas hochspezialisiert noch irgend etwas anderes .
Zitat:Die Bundeswehr denkt sich sowas ja nicht aus , sondern dafür gibt es NATO Dokumente (Bi-SC Capability Codes and Capability Statements) , das der vorgesehenen Großverbandes (Brigade) zumindest in Teilen sowohl für Luftlandungen (Airborne Operations) als auch für luftgestützte Einsätze (Air Assault Operations) hinsichtlich Ausrüstung und Ausbildung zu befähigen ist.
Zitat:Was denn nun Puma oder gar nicht motorisiert?
Zitat:Genau das war die Aufgabe der 1. Luftlandedivision, die heeresflieger konnten mit ihren Ch53 die Wiesel der drei LLBrig bei Bedarf gleichzeitig an bedrohte Punkte verbringen .
Zitat:Man sollte sich vielleicht erst mal mit den Aufgaben Ausbildung und Gliederungen der entsprechenden Truppen beschäftigen . Wenn KSK , EGB oder Fernspäher als panzervernichtungstrupp los ziehen ist mächtig was schief gelaufen
Zitat:Nicht das kleine Hubschrauber bei weiten nicht die Reichweite haben wie große wer sollte diese den fliegen und warten . Wären ja pro Kp ca 30 Stück .
Zitat:Der Preis pro Fahrzeug ( Gruppe) ist ca 100000 Euro nur mal so nebenbei
Zitat:auch die Fallschirmjäger haben heute nicht mehr die Aufgabe wie die 1. LLdiv damals .
Zitat:Nachteilig sehe ich hierbei bei einem Luftlandeeinsatz, dass das Nachführen der Spz. enormen Lufttransportraum bindet. Dabei bin ich mir nicht, sicher, ob das überhaupt machbar ist, mit dem A400 eine nennenswerte Stückzahl zu transportieren und später auch zu versorgen.
(13.05.2023, 14:36)alphall31 schrieb: [ -> ](13.05.2023, 13:45)Broensen schrieb: [ -> ]Der Sonderfall, in dem Infanteriekampfeinheiten solche einfachen geschützten Transporter [GFF, z.B. EAGLE V 6x6] nutzt, wäre nur bei einer Verlegung gegeben, nicht im Gefecht[...] So könnte ich mir z.B. recht gut vorstellen, dass man Fallschirmjäger so aufstellt, dass nur die schwere Kompanie Gefechtsfahrzeuge auf BV-Basis erhält, während alle anderen ohne Fahrzeuge auskommen und je nach Auftrag entweder mit leichten Helis oder eben solchen leichten GTF/GFF verlegt werden, die nach dem Absetzen dann zur Nachversorgung eingesetzt werden können.Sehe ich eben so , als Fahrzeug würde ein Modell wie G-klasse ( allerdings wie Österreich oder Niederlande mit Sitzbänke ) völlig ausreichen . Ein gewisser Schutz gegen Splitter und Minen . Allerdings wichtig wäre wie in NL zu sehen eine drehringlafette zur Aufnahme von allen zur Verfügung stehenden Waffen . Somit wären wir bei 2 Fahrzeugen pro Gruppe das wäre vertretbar und ich hätte mir alle verbringungsmöglichkeiten offen gehalten. Schwere Kompanie sollte der Feuerunterstützungszug ebenfalls Modell wie G Klasse erhalten . Bei den Mörserzügen könnte man den ersten Zug die 120 mm teile auf bv und 60mm teile auf g-Klasse Modell, den zweiten Zug mit nur 120 mm Mörser wie bisher auf g Klasse . Dieser hat die 60mm Mörser ja nur optional . Der Rest mörserzug ( Feuerleit , Richtkreis) sollte auf G-Modell bleiben. [...]
(13.05.2023, 15:59)Broensen schrieb: [ -> ]Überleitung aus dem Strang zu GFF der Bundeswehr:
Ganz so wie du es beschreibst, hatte ich es jedoch nicht gemeint. Aber für die real existierende LL1 wäre das der richtige Ansatz, da hast du recht. Denn die stellt ja primär doch eher luftbeweglich motorisierte leichte Infanterie dar. Dafür ist eine Kombination aus sehr leichten 4x4 und Bandvagn die sinnvolle Nachfolge für Wiesel, Mungo und LL-Wölfe. Wobei ich persönlich dem VECTOR den Vorzug gegenüber der G-Klasse geben würde.
Meine Ausführungen waren eher auf ein theoretisches Konzept zugeschnitten, als auf die LL1, so wie sie ist.
Ich dachte da mehr an bspw. ein Bataillon Fallschirmjäger, das Teil einer gemischten Heeresdivision oder einer Heeresfliegerbrigade ist und dort zur maximal schnell verlegbaren Schwerpunktbildung eingesetzt wird.
(13.05.2023, 22:14)Falli75 schrieb: [ -> ]Das sind die Jäger, so wie sie mal zumindest waren.Dann nenn' sie halt so. Musst du nur den mKr verklickern, dass sie sich einen anderen Namen suchen müssen.
Zitat:Alles was ihr an theoretischen Konstrukten bisher angedacht habt, sind keine Fallis.Mag sein. Aber sind nur die Truppen Fallschirmjäger, die der entsprechenden Bundeswehrdoktrin entsprechen?
Zitat:Selbst der BV ist nicht Falli, zu schwierig zu transportieren ( zwei Teile einzeln, dann zusammenbasteln , ernsthaft ?)Wie kommst du darauf? Selbst wenn das auf die konkret bei uns vorhandene Konstellation der Modelle von STH und BV zutreffen sollte, heißt das doch nicht, dass man nicht auch entsprechende Varianten beschaffen könnte, bei denen das nicht der Fall ist. Mindestens der Transport als Außenlast ist auch zusammengebaut möglich.
Zitat:Wölfe oder Defenture, wie schon von Vorredner erwähnt, mit Bank quer zur Fahrtrichtung, Drehringlafette fertig. Einige vielleicht jeder dritte mit Themis als Anhänger, der Rest mit Einachserhänger. Frontscheibe klappbar, Überrollbügel mit Drehring ebenfalls, Wiesel dazu bzw. das neue Dingsbums.Warum? Nur weil es bisher so war? Seit der eigentliche Sprung an Relevanz verloren hat, werden für mein Verständnis Jäger dadurch zu Fallschirmjägern, dass es ihr bestimmendes Merkmal ist, durch die Luft in den Einsatz verbracht zu werden. Welche Fahrzeuge sie mitführen, ist dann eher eine Abwägung, wie weit man sich bei dieser Verbringung durch die Luft zugunsten der Mobilität und Kampfkraft am Boden einzuschränken bereit ist, bzw. wie die technischen Möglichkeiten diesbezüglich ausfallen.
Das sind Fallis.
(13.05.2023, 23:32)Broensen schrieb: [ -> ]Dann nenn' sie halt so. Musst du nur den mKr verklickern, dass sie sich einen anderen Namen suchen müssen.Stimme dir völlig zu, die bisherige Diskussion befasste sich aber mit genau dieser Ausstattung.
Mag sein. Aber sind nur die Truppen Fallschirmjäger, die der entsprechenden Bundeswehrdoktrin entsprechen?
Ist aber auch egal, wie man es nennt. Es sind Konzepte für eine Luftmechanisierung/Luftlandetruppen. Außerdem ist doch eigentlich Infanterie ohne Fahrzeuge sogar näher an den ursprünglichen Fallschirmjägern als Infanterie mit leichten Fahrzeugen. Und der Unterschied zwischen einem Bandvagn mit TOW/MELLS und einem WIESEL mit TOW/MELLS ist sicher auch nicht ausschlaggebend für diese Einordnung, solange beide vom Hubschrauber angelandet werden können. Abwerfen sollte man sie nun mal beide nicht.
Schon mal Gefechtsmarsch mit Vollbeladung im Rucksack gemacht ? Also inklusive Panzermine und MG Kasten?
Ich sprach die Geschwindigkeit an, Gewaltmarsch so ist 50 Jahre her. Nicht das ein Falli das nicht trotzdem hinkriegen würde..
Wie kommst du darauf? Selbst wenn das auf die konkret bei uns vorhandene Konstellation der Modelle von STH und BV zutreffen sollte, heißt das doch nicht, dass man nicht auch entsprechende Varianten beschaffen könnte, bei denen das nicht der Fall ist. Mindestens der Transport als Außenlast ist auch zusammengebaut möglich.
Trotzdem ist er langsam, leichter aufklärbar und schwer .
Warum? Nur weil es bisher so war? Seit der eigentliche Sprung an Relevanz verloren hat, werden für mein Verständnis Jäger dadurch zu Fallschirmjägern, dass es ihr bestimmendes Merkmal ist, durch die Luft in den Einsatz verbracht zu werden. Welche Fahrzeuge sie mitführen, ist dann eher eine Abwägung, wie weit man sich bei dieser Verbringung durch die Luft zugunsten der Mobilität und Kampfkraft am Boden einzuschränken bereit ist, bzw. wie die technischen Möglichkeiten diesbezüglich ausfallen.
(13.05.2023, 23:32)Broensen schrieb: [ -> ]Mindestens der Transport als Außenlast ist auch zusammengebaut möglich.
(13.05.2023, 23:52)Falli75 schrieb: [ -> ]Schon mal Gefechtsmarsch mit Vollbeladung im Rucksack gemacht ? Also inklusive Panzermine und MG Kasten?Deshalb sollten auch alle Planungen für solche Truppen sich mit UGVs beschäftigen, insbesondere für die Schwerpunktwaffen.
(14.05.2023, 00:08)Helios schrieb: [ -> ]Nur als Einwurf, den Transport als Außenlast sollte man als operatives Mittel lieber außen vor lassen. Was nicht in den Hubschrauber passt, gehört auch nicht mit dem Hubschrauber transportiert.Quintus würde jetzt anführen, dass es wenig Unterschied macht, ob wir einen Bandvagn als Außenlast nicht anlanden oder zwei Wiesel als Innenlast nicht anlanden, weil diese Art der Luftmechanisierung in einem ernsthafte Krieg kaum noch umsetzbar ist....
Zitat:Das sind Fallis:
Luftlandung zumindest eines kompletten Battaliones
Ebg sickert ein oder geht per Heli rein
Egb.liefert dafür Ablenkung oder schwächt stationierte feindliche Kräfte mit Wirkmittel 1800+, 50BMG, Richtminen oder ähnlichem.
Sturmkompanie mit Wiesel und Co. geht rein per schwerem Heli, aber außer Reichweite Strela,Stinger und co. eventuell vorhandenem Feind.
Strategisch günstig gesicherte Wiese gesichert, A 400 oder schwerer Heli liefert Masse.
Sicherung Brückenkopf
Fallis bilden und halten Brückenköpfe hinter dem Feind!
Alleine die Tatsache ihrer Landung im Rücken, verstärkt den Effekt der Hoffnungslosigkeit des Feindes bei gleichzeitigem Panzervorstoß und erweitert dessen Effekt um ein vielfaches.
Zitat:Die entscheidenden Fragen oder Zeitpunkte dabei definieren hier die Ausrüstung.
Zitat:hier geht es nicht .......um Sprengungen von Brücken, das macht KSK. Selbst die Vernichtung von Munitionslagern, Regiments oder auch Divisionshauptquartiere sind nicht ihr Arbeitsfeld
Zitat: Die praktische Realität wird meiner Meinung nach sein, dass in einem großen konventionellen Krieg die Fallschirmjäger einfach als leichte Infanterie kämpfen werden.
Zitat: Fernspäher kunden aus, Ebg sickert ein oder geht per Heli rein, oder per Panzerspäher.
Zitat:Fallschirmjäger oder ähnliche Kräfte werden heute nach unseren Maßstäben doch nur noch eingesetzt wenn die Überlegenheit vorher bekannt ist , siehe Golfkrieg oder Operation serval und dann um sich eine Basis zu schaffen für weitere Operationen . Mit unseren Ressourcen würde nur eine zeitlich begrenzte Operation in Verbindung mit einer luftlandung in Frage kommen