voyageur:
Zitat:Zitat:Es ist diese Zeitsoldaten-Mentalität, die gehen alle und sollen auch gehen - welche hier das Problem darstellt.
Ich bin mir da nicht so sicher. Ich sehe eher den Hebel Aus - und Weiterbildung.
Jemanden als Fallschirmjäger einstellen, aber gleichzeitig sein Potential testen. Ihn x Jahre so zu beschäftigen, und Ihm paralell aber eine Spezialistenperspektive aufzubauen, mit der entsprechenden Weiterbildung und Weiterverwendung ausserhalb der Fallschirmjäger.
Aber das ist doch genau das was ich meine: dass man Soldaten aus der Kampftruppe nachdem sie ihre Jahre dort durch haben dann weiter beschäftigt, in anderen Verwendungen. Das die Verwendung also nach Alter gestaffelt wird, man zuerst Fallschirmjäger ist, dann eine Ausbildung zum Mechatroniker erhält (falls dazu befähigt), dem folgend als solcher in der Technik arbeitet, usw usf
Und selbst für Soldaten denen die Befähigung fehlt gibt es wenn sie älter geworden sind genug Verwendungen, die man heute mit jungen Soldaten besetzt.
Die Aus- und Weiterbildung ist der Schlüssel, absolut richtig! Aber damit dieser Schlüssel funktioniert, müssen die Soldaten länger in der Armee bleiben. Gleichzeitig erübrigt sich damit ein Gros der Rekrutierungsprobleme. Denn vor allem anderen ist die längerfristige Sicherheit ein sehr hoher Anreiz, und zugleich muss man weniger einstellen.
Das ist seit schon zwei Dekaden genau meine Rede, dass man die Leute innerhalb der Truppe halten muss, und dies kann man indem man sie innerhalb der Truppe ausbildet und weiter qualifiziert, nach Alter gestaffelt in verschiedenen, dem jeweiligen Alter angemessenen Verwendungen.
Bei den Polizeien der Bundesrepublik läuft es ja auch so. Man durchläuft eine nach Alter sich ändernde Laufbahn, ist zunächst in einer Hundertschaft, dem folgend auf der Straße als Streife im Schichtdienst, dem folgend ein Zivilfahnder, dem folgend Sachbearbeiter bei einer Kriminaldienststelle, dem folgend im Geschäftszimmer, dem folgend Waffen- und Gerätewart und dem folgend die letzten Jahre IT Spezialist.
Das Modell funktioniert für die Polizeien sehr gut, die jungen Polizisten sind an der Front, die älteren sind Ermittler und dem folgend Verwaltung und Unterstützung, die befähigteren steigen auf und erhalten interessantere und anspruchsvollere Aufgaben, dass System ist erstaunlich durchlässig nach oben.
Ein Polizist der "nur" einen Realschulabschluss hat kann jederzeit bei genug Leistung in den gehobenen Dienst aufsteigen, studiert dann obwohl er nur einen Realschulabschluss hat, und wird demfolgend ein gehobener Beamter und übernimmt Führungsaufgaben. Entsprechend gibt es Polizisten die es geschafft haben sich vom einfachen Streifenpolizisten bis hin zum leitenden Polizeidirektor hochzuarbeiten, das Äquivalent wäre bei der Bundeswehr ein Unteroffizier o.P. der bis zum General aufsteigt, was heute in dieser Bundeswehr völlig unmöglich ist.
Diese Chance, von ganz unten nach oben zu kommen wäre ebenfalls ein hoher Leistungsanreiz. Aber auch hierfür ist mehr Zeit vonnöten als die Bundeswehr den Soldaten üblicherweise zugesteht.
Dazu noch ein wesentlicher Punkt: die Bundeswehr muss weg von diesem Zivilstudium, diesem ganzen Zivlisten-Universitätsgetue, hin zu einer Fachausbildung, deren Schwerpunkt und Kern die Militärwissenschaft ist. Weg mit diesen zivilen Studiengängen, in einer Armee in welcher die Offiziere nicht nach 12 Jahren entlassen werden, benötigt man sie auch nicht für die Zeit nach dem Dienst, denn eine solche Zeit gibt es dann nicht mehr. Hin zu einer reinen militärischen Ausbildung, analog zu dem Fachstudium welches man bei der Polizei absolviert. Ergänzt um einige wenige ausgesuchte Bereiche zusätzlicher Studien, im Bereich Politikwissenschaften etc.
Der Zivilisten-Universitätsbetrieb ruiniert die Bundeswehr was die militärische Leistungsfähigkeit angeht.
Wir benötigen Krieger, keine Student*_innen.
Zugleich würde eine solche Konzentration auf den eigentlichen Kern des ganzen immens Zeit sparen. Die Ausbildung wäre sehr viel effizienter und schneller und entsprechend hätte man mehr von den Offizieren in der Truppe in realen Verwendungen, und würde entsprechend auch erneut weniger Offiziere insgesamt benötigen.
Die höchst künstliche Uni-versitivierung und Akademisierung der Offiziere ist nur ein Problem und in keinem einzigen Punkt ein Nutzen, abgesehen von den wenigen (sehr wenigen) Spezialisten die man sich da in Elektrotechnik, Maschinenbau usw heran zieht. Aber man muss nur mal in der Universität in Hamburg schaun, wie es dort beispielsweise im Bereich Elektrotechnik bestellt ist, obwohl die sich alle Mühe geben neue Studenten für ihren Fachbereich zu motivieren. Stattdessen studieren die Soldat*_innen lieber Pädagogik und ähnlichen Wahnsinn.
Man müsste klar ermitteln was man benötigt und vorschreiben dass die geeignetsten spezifische technische Studiengänge zu studieren haben (für umgekehrt deutliche Zuschläge auf ihren Sold), um die notwendige technische Expertise zu produzieren. Auch das ist in dem viel zu zivilen Universitätsgepränge der Bundeswehr nicht ausreichend effizient möglich. Und der Rest hat Militärwissenschaft und Kriegsführung zu studieren und nichts anderes.