22.12.2022, 18:45
@Quintus
Ich weiß nun nicht, wie viele Soldaten der Bundeswehr heutzutage im Schnitt körperlich richtig belastbar sind und kein Übergewicht mitbringen, aber ich glaube, dass im Gebirge die meisten doch arg hilflos wirken würden. Insofern: Wenn deine genannten Spezialisten dies könn(t)en (skilaufen, klettern, abseilen etc.), dann sehe ich keine Schwierigkeiten. Wenn sie es aber nicht könnten und die wenigen Gebirgssoldaten quasi nur ein Rahmenkorsett zur Unterstützung bilden sollten, so garantiere ich dir beim ersten halbwegs fordernden Gebirgsszenario - und der Kampf im Gebirge ist wegen der Umgebung (Terrain, Wetter) immer noch einer der komplexesten - ein totales Chaos.
@Rudi
@veut
Schneemann
Zitat:Zu den Gebirgsjägern: schon die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg stellte fest, dass normale leichte Infanterie ganz genau so im Gebirge operieren kann, wenn sie für bestimmte Bereiche des Gebirges Unterstützung in Form von deutlich kleineren dezidierten Hochgebirgseinheiten erhält. Solche Spezialisten (Hochgebirgseinheiten) könnte man bei den Spezialeinheiten vorhalten, dafür braucht man nicht eine ganze Brigade. Und dann stellt sich auch die Frage, was diese genau wo bewirken soll?! Wo exakt sollen die wie kämpfen? In Norwegen in Richtung Murmansk? In der hohen Tatra? In den Karparten?Hier, obgleich ein Landkriegsthema, kann ich ausnahmsweise einmal antworten. Die Frage ist, ob du mit der leichten Infanterie wiederum genau diese Spezialisten meinst? Falls nein, sehe ich hier Probleme, denn die meisten normalen Infanteristen, Grenadiere etc. sind z. B. nicht im Klettern oder Skifahren bewandert. Und selbst im bayerischen Voralpenraum kann das durchaus gewichtig sein. Ich kann aus eigener Erfahrung (als Gebirgsjäger von vor rund zwei Dekaden) sprechen: Das Problem selbst bei den reinen Gebirgseinheiten (Hochzug ausgenommen, das waren fast alles Zeitsoldaten) war, dass selbst diese Gebirgssoldaten - damals samt und sonders Wehrpflichtige - nicht alle des Skilaufens mächtig waren. Ich hatte dies zum Glück aus meinem privat-familiären Umfeld mitgebracht, aber es war ein Riesentheater, bis halbwegs der ganze Zug auf den Skiern stehen konnte. Auch Kletterübungen - übrigens auch an der Skischanze in Garmisch - waren anfangs z. T. ein einziges Durcheinander, erst nach sehr vielen Übungen und sehr viel Eselsgeduld - die die Ausbilder damals mit großer Seelenruhe aufbrachten (hier kann ich also wirklich ein Lob aussprechen) - waren die meisten Kameraden in der Lage, sich aus mehr als 15 Metern Höhe abzuseilen. Nur war es dann so, dass sie dann, als sie es konnten, nach 10 Monaten wieder ihren Abschied nahmen. Ausbildung verpufft, quasi...
Ich weiß nun nicht, wie viele Soldaten der Bundeswehr heutzutage im Schnitt körperlich richtig belastbar sind und kein Übergewicht mitbringen, aber ich glaube, dass im Gebirge die meisten doch arg hilflos wirken würden. Insofern: Wenn deine genannten Spezialisten dies könn(t)en (skilaufen, klettern, abseilen etc.), dann sehe ich keine Schwierigkeiten. Wenn sie es aber nicht könnten und die wenigen Gebirgssoldaten quasi nur ein Rahmenkorsett zur Unterstützung bilden sollten, so garantiere ich dir beim ersten halbwegs fordernden Gebirgsszenario - und der Kampf im Gebirge ist wegen der Umgebung (Terrain, Wetter) immer noch einer der komplexesten - ein totales Chaos.
@Rudi
Zitat:So wie ich das lese, ist ein Teil bereits verbindlich bestellt. Natürlich kann es immer Änderungen geben. Aber ich finde das ersteinmal sehr beeindruckend, was die Polen da anleiern.Ich schaue mir diese Liste der polnischen Bestellungen durchaus auch genau an. Und ja, sie ist durchaus beeindruckend. Einerseits. Auf den ersten Blick. Andererseits: Dann schaue ich auf den Haushalt Warschaus, danach auf die Zahl der ausgebildeten Soldaten, dann auf deren Ansprüche bzgl. Besoldung und Pensionen. Und dann auf die kolportierte Verdopplungsabsicht bzgl. stehendes Heer. Und dann auf die wirtschaftlich eher maue Lage. Und dann werde ich langsam, ganz langsam misstrauisch. Warten wir es also mal ab...
@veut
Zitat:...und da sehe ich 80% unserer derzeitigen jungen Leute entweder körperlich oder/und emotional als unfit für den Militärdienst an!Das ist sicherlich auch ein Thema. Ich denke sogar, dass unsere Gesellschaft - bei aller Egozentrik und Karriereorientiertheit - unter gewissen Umständen durchaus den Willen aufbringen würde, dieses Land und diese Demokratie zu verteidigen. Die Frage ist aber, wären die Leute dazu überhaupt körperlich in der Lage, selbst wenn sie es wöllten? Und da kommen bei mir die Sorgen auf, wenn ich lese, dass bspw. zwischen 2011 und 2021 die Zahl der von Adipositas betroffenen Menschen unter 18 Jahren in Deutschland um rund 35% gestiegen ist. Tendenz steigend! Bei den Männern ist quasi jeder zweite Erwachsene entweder übergewichtig oder adipös. Das sind katastrophale Entwicklungen...
Schneemann