28.11.2022, 20:41
Zitat:Wollten wir nicht Leuco ein paar Dinge mitteilen die gut sind?!
So weit ist es also schon gekommen, dass ich als einziger hier was positives über die Bundeswehr schreibe. Ausgerechnet ich. Das sind ja mal Zustände.......
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Zitat:Wollten wir nicht Leuco ein paar Dinge mitteilen die gut sind?!
Zitat:So weit ist es also schon gekommen, dass ich als einziger hier was positives über die Bundeswehr schreibe. Ausgerechnet ich. Das sind ja mal Zustände...Genau genommen ist auch die Marine eigentlich angesichts der teilweisen Misswirtschaft gar nicht so schlecht unterwegs, der letzte Klarstandsbericht bei den größeren Einheiten (damit meine ich nicht die leidige Marinehubschrauber-Debatte) lag bei immerhin 72%. Die materielle Einsatzbereitschaft hat sich zumindest "leicht" verbessert. Die vollumfängliche bzw. kampftechnische Einsatzbereitschaft (d. h. in schicker bürokratiedeutscher Formulierung die Befähigung zur Teilnahme an fähigkeitsträgerspezifischen Einsatzaufgaben in Operationen hoher Intensität) liegt bei immerhin knapp 30%. Angesichts einiger Einsätze und auch eines Ausflugs in den Pazifik und damit einer wachsenden Abnutzung der Systeme und mancher Sparorgien, ist das sogar relativ bemerkenswert.
(29.11.2022, 14:00)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Die deutsche Infanterie ist qualitativ gut, die Logistik ist qualitativ gut, die Artillerie ist qualitativ gut. Dieser einfache Dreiklang bildet das militärische Fundament. Was hier fehlt ist vor allem anderen die Quantität.
Zitat:Erst wenn dies gelungen ist, und das Fundament richtig dasteht, kann man davon ausgehend dann überlegen, wo man seinen Schwerpunkt setzt und wo man welche Hochtechnologie dazu nimmt.
Zitat:Entsprechend ist Munition wichtiger als eine F-35, sind schlichte Bodendrohnen entscheidender als eine neue Fregatte, sind mehr und weitgehend automatisierte Artilleriesysteme relevanter als ein neuer Kampfpanzer. Stattdessen konzentriert man sich viel zu sehr auf diese Systeme, statt die Basis zum funktionieren zu bringen, statt den eigentlichen Kern des ganzen kriegsfähig zu machen.
(29.11.2022, 13:11)ObiBiber schrieb: [ -> ]Das Problem ist das in den letzten 9 Monaten NICHTS bestellt wurde.Das ist doch eine völlig faktenferne Aussage.
Es sind KEINE Aufträge an die Industrie rausgegangen.
(29.11.2022, 15:29)Helios schrieb: [ -> ]In Deutschland, oder in Europa? Gerade weil das Basisfähigkeiten sind, können diese von allen europäischen Ländern erbracht werden, und durch die Gesamtheit eine Quantität bilden, die einen deutschen Verzicht oder zumindest eine Reduktion unerheblich machen.
(29.11.2022, 17:41)Ottone schrieb: [ -> ]Das ist doch eine völlig faktenferne Aussage.
(29.11.2022, 19:42)ede144 schrieb: [ -> ]Dann erzähl mal was bestellt wurde? Und nein die F35 wurde noch nicht bestellt.
(29.11.2022, 19:42)ede144 schrieb: [ -> ]Dann erzähl mal was bestellt wurde? Und nein die F35 wurde noch nicht bestellt.Einsatzboote, Luftbildauswertung, Bewaffnung Heron TP, Satellitenkommunikation, RAM Block 2, Ausbildung und Ersatzteile für P-8 Poseidon, Eurofighter Consolidation Package (Bewaffnung, Kommunikation, FF, Weiterentwicklung), Bekleidungsmanagement, Ausbildungsmunition für Leo2, Sprechsätze mit Gehörschutz, Weiterentwicklung Suchzündermunition.
Zitat:Protokollnotiz: Kein Gipfel, kein Ergebnis
Zum, nun ja, Spitzentreffen von Vertretern der Rüstungsindustrie und der Bundesregierung am (gestrigen) Montagabend im Kanzleramt ist wohl eine Protokollnotiz nötig. Die Vorhersage von Regierungssprecher Steffen Hebestreit scheint sich da bewahrheitet zu haben: Das ist aber ein Treffen auf Beamtenebene – dazu kommunizieren wir gar nicht – und auch eher ein Informationsgespräch. Ergebnisse gab es jedenfalls nicht.
Zitat:Immerhin, so ist zu hören, sollen die Regierungsvertreter bei diesem Gespräch problembewusster geworden sein. Und ihren ursprünglichen Plan, bei dem Treffen gleich konkrete Arbeitsgruppen zu spezifischen Beschaffungsthemen einzurichten, hätten sie an dem Abend auch verworfen: Erst einmal müssten sie vor dem Hintergrund dessen, was ihnen die Wirtschaftsvertreter vortrugen, die Lage neu bewerten.
Zitat:Auch wenn sich der Regierungssprecher vehement gegen den Begriff Munitionsgipfel gewandt hatte, weil das Treffen nur auf Beamtenebene stattfinde: Von Seiten der deutschen Rüstungsindustrie waren durchaus die Unternehmensspitzen präsent, auf Seite des Regierungsapparats neben dem sicherheitspolitischen Kanzlerberater Jens Plötner immerhin die Staatssekretäre Sven Giegold (Wirtschaft) und Benedikt Zimmer (Verteidigung), wenn auch kein(e) Minister(in), geschweige denn der Kanzler.
(29.11.2022, 19:37)Leuco schrieb: [ -> ]Könntest du noch etwas ausführen welche Fähigkeiten du hier am wichtigsten erachtest?
(29.11.2022, 22:51)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Meiner Meinung nach stellen deine Aussagen hier auch einen gewissen Widerspruch zu deinen sonstigen Forderungen nach einer ganzheitlichen und vollständigen Streitkraft dar, denn eine bloße Führungs-, Unterstützungs- und Ergänzungstruppe wäre für sich selbst noch weniger kriegsfähig als eine Art „USMC“. Deshalb bin ich über deine Einlassungen hier jetzt doch einigermaßen erstaunt.
Zitat:Meiner Meinung nach können die Fähigkeiten, welche für andere Länder zu kostspielig oder technologisch zu fordernd sind nicht wirklich kriegsfähig abgebildet werden, wenn die Basisfähigkeiten darunter nicht vorhanden sind.
Zitat:Meine These dazu ist, dass andere Staaten sich nur dann uns unterstellen werden, bzw. uns entsprechende Quantität zur Verfügung stellen werden, wenn wir selbst eine starke und kriegsfähige Streitkraft haben.
Zitat:Ansonsten werden andere Nationen lediglich im Friedensbetrieb ihre Kosten an uns auslagern, und gerade das zeigt was von verbündeten Staaten angefordert wird. Das sind keine Basisfähigkeiten weil diese selbst vorhanden sind (natürlich), sondern darüber hinaus gehenden Zusatzfähigkeiten, weil man damit seine Sicherheitskosten an uns auslagern kann, ohne dass wir selbst dann eine kriegsfähige Armee hätten (wenn wir uns denn auf dein Konzept einlassen würden).
Zitat:Dem folgend würden wir von den anderen abhängig werden, und diese Abhängigkeit muss unter allen Umständen vermieden werden, sie nützt auch Europa in keinster Weise. Zudem gibt es weder in der Realität diese angenommene Solidarität noch überhaupt irgendeine sinnvolle tragende europäische Sicherheitsstruktur.
Zitat:Stattdessen würde dein Konzept dazu führen (...)
Zitat:Um aber dann das Problem der Laufzeit von Beschaffungen im Hochtechnologiebereich ebenso anzugehen wie die in der Realität halt dann doch aus rein politischen Gründen begrenzten Finanzmittel, benötigt man gerade eben im Bereich der Hochtechnologie eindeutige Schwerpunkte. Dabei muss dann auf bestimmte Fähigkeiten bewusst verzichtet werden, anders geht es gar nicht. Diese Schwerpunkte fehlen.