(10.10.2022, 11:41)OG Bär schrieb: [ -> ]@DeltaR95,
diese Rechnung kann ioch so nicht nachvollziehen. Die von dir viel beschworene Inflation stellt sich so überhaupt nicht dar. Die Inflation ist ja kein automatuischer Adder auf alle Produkte und Dienstleitungen, Gehälter, Kosten für Liegenschaften etc. ... . Die Inflation wird über einen fiktivern Warenbkorb berechnet, den das Statisitsche Bundesamt zusammenstellt. Das sind etwa 650 Güter drin.
https://de.statista.com/statistik/daten/...eistungen/
Wehrtechnische Güter sind dort nicht wirklich enthalten. Darüber hiaus - und das ist für mich der entscheiden Punkt - wird der Einkaufspreis von Wehrtechnischen Gütern etc. verhandelt. Bei Abnhame von X und Xzig Stück geht der Preis nach unten, egal wie hoch die Inflationsindex auf dem Statistischen Warenkorb ist. So funktioniert es in der freien Wirtschaft. Dort werden keine Investitionsgüter im Mrd. € Bereich unverhandelt eingekauft und dann auch noch automatisch ein Inflationsaufschlag gezahlt. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Das tut niemand und mit Sicherheit auch nicht das Beschaffungswesen der Bundeswehr.
Das Schreckgespenst Inflation trift vor allen Dingen die privaten Haushalte (siehe Warenkorb) , weil die einzeln für sich genommen wenig Makrtmacht haben dem zu entkommen. Geht aber auch dort, wenn man preisbewusst einkauft.
Stimmt, du hast Recht - die von mir viel beschworene Inflation aus dem statistischen Warenkorb stellt sich nur für Privatverbraucher
so GUT dar - für gewerbliche Unternehmen ist die Inflations- und Teuerungsrate sogar noch höher, da sich dort u.a. Energie- und Rohstoffpreise noch stärker durchschlagen.
Wie kommst du darauf, dass für wehrtechnische Güter die Sachlage eine andere wäre? Die gesamte Industrie ächzt gerade unter diesem Problem.
Ein wehrtechnisches Gut ist erstmal ein gewerbliches Gut und wenn man sich die Fachserien mal ansieht (einfach die Indexwerte für 2021 und 2022 vom Statistischen Bundesamt nehmen, die werden monatlich ermittelt) stellt man u.a. fest, dass der Preisstand 12/2021 bei 115,1 lag und der für August 2022 bei 128,0. Bedeutet, für die ersten 8 Monate dieses Jahres lag die Inflation für gewerbliche Güter bereits bei 11,2 %.
Wenn man hier fachlich diskutieren will, MUSS man die Index-Werte gemäß der Fachserien zu Rate ziehen - alles andere ist nur eine Luftnummer.
Für den EP 14 kann das natürlich bedeutet, dass die Löhne nächstes Jahr nur um 5 % steigen, dafür aber die Betriebskosten um 100 %. Die Fachserien werden genau deshalb nur rückblickend ermittelt, bilden aber eben sehr gut das Mittel für Unternehmen ab und sind dafür auch für die Bundeswehr anwendbar.
Aber gut, wir können natürlich auch deinem Weg folgen und einfach hoffen, dass das Problem der Inflation für die Bundeswehr nicht existent ist... rechen wir halt weiter mit 1,9 % Teuerung pro Jahr und wundern uns am Ende, warum bereits im Oktober das Geld weg ist. Sorry für den Sarkasmus
Bitte zudem beachten, dass langjährige Projekte und damit auch die Bedarfe aus den Jahren 2019 und 2020 in ihrem Bedarf sicherlich nicht mit solchen Preissteigerungen geplant haben. Es ist durchaus üblich, im Geschäft mit den öffentlichen Auftraggebern nicht feste Eskalation zu vereinbaren, sondern sich an den Fachserien-Index-Wert zu binden, was bedeutet, dass die Vergütung eines Meilensteins bei Fälligkeit dann eben genau um diesen Prozent-Wert steigt.
Die Diskussion, die wir gerade führen, ist aus meiner Sicht allerdings ohnehin belanglos. Durch die Deckelung des EP 14 bis 2025 ist es total egal, ob die Inflation für die Bundeswehr nun 1 %, 2% oder 100 % beträgt - jeder EURO muss irgendwo eingespart werden und das nur durch diese Deckelung...
Zur Inflation kommt z.B. in unserer globalisierten Welt auch der schwache Euro gegenüber dem US Dollar - dies verteuert alle Projekte, ob Militär oder Industrie noch weiter und wird nicht im Index erfasst! Der Großteil der Rohstoffe für wehrtechnische Güter auch für Produkte "Made in Germany" ist nun mal nicht aus Deutschland...