(21.06.2021, 19:04)GermanMilitaryPower schrieb: [ -> ]Wir haben militärisch gesehen, in allen Teilstreitkräften, sowohl in heutiger als auch der zukünftigen Technik, den Anschluss an die Weltspitze verloren. ... Währenddessen sind wir bspw. nicht in der Lage einen halbwegs moderaten Kampfhubschrauber zu entwickeln, unterhalten und effektiv damit zu wirken.
Und deine Lösung ist, die deutsche Rüstungsindustrie komplett austrocknen zu lassen, damit wer danach diesen Kampfhubschrauber entwickelt und betriebt?
(21.06.2021, 20:26)GermanMilitaryPower schrieb: [ -> ]Unterm Strich wird die Bundeswehr in ihrer aktuellen Struktur, in diesem politischen System und mit den derzeit herrschenden Charakter- und Wertevorstellungen innerhalb unserer Gesellschaft niemals kriegstauglich sein; also de facto nicht in der Lage sein, LV/BV zu betreiben. Deswegen ist es wichtig, die Gelder so zu verteilen, dass zumindest die „Boots on the ground“ funktionieren.
Und wie sollen diese Boots dann funktionieren, wenn Struktur, politisches System, Charakter- und Wertevorstellungen niemals kriegstauglich sein werden? Ist das alles nicht gerade für diese Bodentruppen von essentieller Bedeutung?
(21.06.2021, 20:26)GermanMilitaryPower schrieb: [ -> ]Deutsche Kampfflugzeuge werden niemals aktiv mit Waffen in einem Kriegsgebiet wirken. Deswegen brauchen wir keine Rüstungsgüter mehr, die sinnlos Kapital fressen und die Industrie subventionieren.
Dann möchte ich nicht Teil deiner "Boots on the ground" sein, die komplett ohne Luftunterstützung im 21. Jhd in den Krieg ziehen sollen.
(22.06.2021, 22:27)GermanMilitaryPower schrieb: [ -> ]Aus diesem Grund betrachte ich FCAS als weiteren Sargnagel der deutschen militärischen Einsatzfähigkeit. Wir entwickeln ein extrem teures Kampfflugzeug, dessen Erfolg nicht garantiert ist, das frühestens 2040 zuläuft, und gleichzeitig fehlen uns im Hier und Jetzt Helme, Munition, Bomben, Panzer, Soldaten, etc.
Du tust ja so, als würde ein Verzicht auf FCAS tatsächlich Mittel frei machen für sinnvollere Verwendungen in der BW.... Oder sogar mehr Personal ermöglichen!
(22.06.2021, 22:27)GermanMilitaryPower schrieb: [ -> ]Wir brauchen neben der Bereitschaft unser Portfolio an Waffen im Bedarfsfall einzusetzen, genauso Waffensysteme, die die Schlagkraft unserer Truppe (vor allem hier und jetzt, spätestens zeitnah) erhöhen, ohne den Kostenrahmen zu sprengen. Für Patrouillenflüge, Aufklärungsflüge und ein bissl Luftbetankung üben, hätten uns auch 150 Gripen gereicht.
Wofür brauchen wir jetzt sofort dringend viel mehr Schlagkraft, wenn wir eh nur üben und nicht bereit sind, Waffen einzusetzen?
(22.06.2021, 22:27)GermanMilitaryPower schrieb: [ -> ]Wir brauchen bewährtes und verlässliches Material von der Stange, alles andere ist illusorisch.
Wieso? Wer braucht dieses Material jetzt gerade dringend, so lange wir aus gesellschaftlich-politischen Gründen weder kämpfen wollen, noch können? Selbst wenn wir es irgendwie schaffen sollten, die Gesellschaft/Politik/Bundeswehr auf einen Weg in Richtung Kriegstauglichkeit zu bringen, kann das frühestens in 10 bis 20 Jahren Früchte tragen. Und dann stehen wir in den 2040er Jahren mit Material aus dem 20. Jhd. im Feld gegen KI und Drohnenschwärme, die wir nicht haben, weil uns weder Frankreich, noch USA oder sonst wer seine Schlüsseltechnologien überlässt. Und wir selbst haben ja keine Industrie mehr, die mehr drauf hat als F16-Wartung.
Ich bin zwar auch nicht begeistert von den zahlreichen Missständen in Bundeswehr und Politik, kann deinen Argumenten aber einfach nicht folgen.
Du propagierst eine Armee, die nur mit einem technischen Mindestmaß gerüstet in großen Mengen moralisch-personell kriegsunfähige Bodenkräfte zum Einsatz bringen soll. Welchen Krieg willst du damit erfolgreich bestreiten?
(17.06.2021, 09:58)Mike112 schrieb: [ -> ]https://www.welt.de/politik/deutschland/...shared.web
Bundesregierung spart am Heer - und gefährdet ihre Glaubwürdigkeit
(17.06.2021, 10:57)ObiBiber schrieb: [ -> ]"Zwar reduzierte das Heer bereits seine Ambitionen: Statt zweier schwerer und einer leichten Division sollen der Nato ausweislich des Eckpunktepapiers des Verteidigungsministeriums zur Zukunft der Bundeswehr von Mitte Mai nur noch ein Großverband mit „schweren/mechanisierten Kräften“ wie den Kettenpanzern Leopard II und Puma geschaffen werden, dazu einer mit „mittleren/radbeweglichen“ und einer mit leichten/luftbeweglichen“.
Hat hier irgendjemand eine andere, verlässlichere Quelle dafür?
Ich kenne diese Aussage nur aus dem genannten Artikel der WELT, und ich vermute inzwischen stark, dass es sich dabei nur um einen journalistischen Fehler handelt. Der Artikel bezieht sich explizit auf des Eckpunktepapier, in diesem finde ich dazu aber gar nichts:
Zitat:In der Dimension Land wird dazu ein Kontinuum von leichten/luftbeweglichen, mittleren/radbeweglichen und schweren/mechanisierten Kräften geschaffen. ...
Der Anspruch muss sein, jetzt rasch die Einsatzbereitschaft zu erhöhen, um für NATO und EU in der Dimension Land eine nationale Division ... bereitzustellen
Lediglich die Kombination der Aussagen zum Kräftekontinuum und dem Div2027-Ziel, könnte fälschlicherweise zu dieser Einschätzung geführt haben.
(22.06.2021, 20:47)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]die sogenannte nukleare Teilhabe ist heute militärisch / strategisch vollkommen sinnfrei, sie nützt uns rein gar nichts und wir könnten und sollten sie aufgeben. Das würde sogar sicher eine politische Mehrheit finden.
Die nukleare Teilhabe macht solange Sinn, wie sie als Konzept innerhalb der NATO eine Funktion erfüllt. Aber da sie tatsächlich keinerlei direkten militärischen Wert hat, muss das Ziel sein, für diese Funktion so wenig Mittel wie möglich aufzubringen. Meiner Meinung nach hieße das, bei den BeNeLux-Lightnings im Minimalumfang mitmachen bis wir eine entsprechende Lösung mit Frankreich bekommen, die diese Funktion ohne US-Rüstungs-Hürden bereitstellt.