07.01.2024, 23:14
Nehmen wir den PUMA als ein Beispiel fürs allgemeine:
Exakt das was du hier völlig korrekt als Hauptproblem identifizierst, die ganzen Rechner, anfälligen Vernetzungen, Bildschirme, Hochtechnologie waren vor allem anderen etwas was man mit IKM und den vermeintlichen Notwendigkeiten eines Guerillakrieges angepriesen hat.
Die ganze Hochtechnologie sollte es ermöglichen, in einem solchen Szenario mit weniger Soldaten und unzureichenden Mitteln zu bestehen. Das greift über die ganze Elektronik, IT usw hinaus, man betrachte beispielsweise die ganzen Schutzsysteme von den überschweren Westen bis hin zum Minenschutz der Fahrzeuge.
Der wesentlichste Satz von dir dem ich absolut zustimme ist aber, dass wir uns immer mehr abhängig von solchen Systemen gemacht haben. Man hat nicht mehr parallel die Befähigung auch ohne diese Systeme den Auftrag weiter auszuführen.
Warum hat man sich aber von diesen Systemen so abhängig gemacht? Weil man die Verluste dadurch unter allen Umständen so extrem niedrig wie möglich halten wollte und dies das primäre Versprechen der Rüstungsindustrie war. Warum konnte die Rüstungsindustrie diese Hochtechnologie überhaupt an den Mann bringen, warum die Politik und die militärische Führung dazu bewegen sie zu kaufen und sich davon abhängig zu machen ?! Weil man Verluste vermeiden wollte. Weil Verluste in einem völlig sinnlosen Einsatz am Hindukusch untragbar sind.
Im Prinzip ist dass das gleiche Grundprinzip mit dieser ganzen Hochtechnologie wie mit den VPAM9 Westen. Warum diese Westen? Weil Verluste in einem von Anfang an völlig sinnlosen und absurden Einsatz untragbar sind und man diese daher so weit wie möglich reduzieren wollte.
Das Verluste reduzieren wurde im Laufe der Zeit zum Selbstzweck ! Das Ziel war gar nicht mehr den Feind auszuschalten, oder ein Gelände zu kontrollieren oder was auch immer da an angeblichen Zielen vorgeschoben wurde, dass primäre wahre Ziel dahinter war weit weit vor allem anderen die Vermeidung von Verlusten als Selbstzweck. Und gerade eben deshalb ist man auf diese Hochtechnologie-Schiene aufgestiegen.
Der PUMA krankt also mit der Wahnidee ihn mit dem A400M transportieren zu wollen bis hin zu einigen anderen Spezifika die er so aufweist an der gleichen grundlegenden Idee: mit viel zu wenig Quantität in einem Gueriallkrieg bestehen zu wollen, der vollkommen sinnlos ist und deshalb unter allen Umständen Verluste zu vermeiden. Das zieht sich als Prinzip durch weite Teile der heutigen Bundeswehr.
Nun vertrete ich keineswegs hier jetzt einen Ansatz dass wir mehr Verluste in Kauf nehmen sollen. Sondern ich will nur das ursprüngliche Motiv und den ursprünglichen Grund benennen. Davon ausgehend hat sich nämlich in einem klassischen Rebound-Phänomen die Sache nochmal ganz anders entwickelt. Ironischerweise ist es ja so, dass in ganz vielen Bereichen gerade eben aufgrund dieser Fehlentwicklung dann im Krieg extrem hohe Verluste zu erwarten wären, um es plakativ zu illustrieren betrachte man die aufgeblasenen Stäbe und was so ein Brigadestab beispielsweise für eine Überlebenschance heute hätte mit der technischen Ausgestaltung, Größe und Anfälligkeit die er heute hat.
Das nächste faszinierende Rebound-Phänomen welches eine Folge dieser Hochtechnologie ist, ist die Verlangsam aller Informations- und Entscheidungsprozesse. Die ganze Führung wollte ja durch die Hochtechnologie, Vernetzung usw. vor allem anderen schneller werden. Aber seit vielen Jahren schon werden wir immer langsamer, auf allen Ebenen, statt schneller zu werden. Und insbesondere gilt dies für die Führungsebenen, die Stäbe usw, die zunehmend aufgrund der Auswirkungen der Hochtechnologie immer dysfunktionaler für den richtigen Krieg werden.
Die Ironie daran ist, dass nicht nur die Technologie selbst ein Problem darstellt, wie du es hier so treffend darstellst (Kabel, digitale Gefechtsstände etc), sondern dass auch die indirekten Folgen dieser Technologie erheblich sind. Die ganze Vernetzung senkt Geschwindigkeit und Kampfkraft, obwohl sie diese doch hätte erhöhen sollen. Ein klassiches Jarvins Paradox.
Um es noch mal zusammen zu fassen: Warum haben wir diese Technologie und setzen sie darüber hinaus auch noch falsch ein ? (unabhängig vom Puma, in Bezug also auf ganz viele Systeme) - die Antwort ist höchst einfach: man hat diese Systeme zu sehr auf IKM ausgelegt - mit der Idee damit den Mangel an Quantität auszugleichen, die eigene Geschwindigkeit zu erhöhen und vor weit weit vor allem anderen um die Verluste extrem zu drücken.
Und das fällt uns in ganz vielen Bereichen auf die Füße, weil es in ganz vielen Aspekten mit der Zeit genau das Gegenteil von dem produziert hat was es eigentlich sollte.
Ja, wohl wahr.
Umweltfreundliche Kriegsführung, mehr muss man dazu nicht sagen ......
Man kann all diese Fehlentwicklungen meiner Meinung nach auch als ritualisierte Kriegsführung bezeichnen. Und wir haben uns aktuell extrem stark auf diese ritualisierte Kriegsführung hin ausgerichtet und überspezialisiert. Und IKM ist vor allem anderen exakt das, von ritualisierter Kriegsführung dominiert, aus einer Vielzahl von Gründen. Und damit werden wir immer unfähige was den freien Krieg angeht.
Exakt das was du hier völlig korrekt als Hauptproblem identifizierst, die ganzen Rechner, anfälligen Vernetzungen, Bildschirme, Hochtechnologie waren vor allem anderen etwas was man mit IKM und den vermeintlichen Notwendigkeiten eines Guerillakrieges angepriesen hat.
Die ganze Hochtechnologie sollte es ermöglichen, in einem solchen Szenario mit weniger Soldaten und unzureichenden Mitteln zu bestehen. Das greift über die ganze Elektronik, IT usw hinaus, man betrachte beispielsweise die ganzen Schutzsysteme von den überschweren Westen bis hin zum Minenschutz der Fahrzeuge.
Der wesentlichste Satz von dir dem ich absolut zustimme ist aber, dass wir uns immer mehr abhängig von solchen Systemen gemacht haben. Man hat nicht mehr parallel die Befähigung auch ohne diese Systeme den Auftrag weiter auszuführen.
Warum hat man sich aber von diesen Systemen so abhängig gemacht? Weil man die Verluste dadurch unter allen Umständen so extrem niedrig wie möglich halten wollte und dies das primäre Versprechen der Rüstungsindustrie war. Warum konnte die Rüstungsindustrie diese Hochtechnologie überhaupt an den Mann bringen, warum die Politik und die militärische Führung dazu bewegen sie zu kaufen und sich davon abhängig zu machen ?! Weil man Verluste vermeiden wollte. Weil Verluste in einem völlig sinnlosen Einsatz am Hindukusch untragbar sind.
Im Prinzip ist dass das gleiche Grundprinzip mit dieser ganzen Hochtechnologie wie mit den VPAM9 Westen. Warum diese Westen? Weil Verluste in einem von Anfang an völlig sinnlosen und absurden Einsatz untragbar sind und man diese daher so weit wie möglich reduzieren wollte.
Das Verluste reduzieren wurde im Laufe der Zeit zum Selbstzweck ! Das Ziel war gar nicht mehr den Feind auszuschalten, oder ein Gelände zu kontrollieren oder was auch immer da an angeblichen Zielen vorgeschoben wurde, dass primäre wahre Ziel dahinter war weit weit vor allem anderen die Vermeidung von Verlusten als Selbstzweck. Und gerade eben deshalb ist man auf diese Hochtechnologie-Schiene aufgestiegen.
Der PUMA krankt also mit der Wahnidee ihn mit dem A400M transportieren zu wollen bis hin zu einigen anderen Spezifika die er so aufweist an der gleichen grundlegenden Idee: mit viel zu wenig Quantität in einem Gueriallkrieg bestehen zu wollen, der vollkommen sinnlos ist und deshalb unter allen Umständen Verluste zu vermeiden. Das zieht sich als Prinzip durch weite Teile der heutigen Bundeswehr.
Nun vertrete ich keineswegs hier jetzt einen Ansatz dass wir mehr Verluste in Kauf nehmen sollen. Sondern ich will nur das ursprüngliche Motiv und den ursprünglichen Grund benennen. Davon ausgehend hat sich nämlich in einem klassischen Rebound-Phänomen die Sache nochmal ganz anders entwickelt. Ironischerweise ist es ja so, dass in ganz vielen Bereichen gerade eben aufgrund dieser Fehlentwicklung dann im Krieg extrem hohe Verluste zu erwarten wären, um es plakativ zu illustrieren betrachte man die aufgeblasenen Stäbe und was so ein Brigadestab beispielsweise für eine Überlebenschance heute hätte mit der technischen Ausgestaltung, Größe und Anfälligkeit die er heute hat.
Das nächste faszinierende Rebound-Phänomen welches eine Folge dieser Hochtechnologie ist, ist die Verlangsam aller Informations- und Entscheidungsprozesse. Die ganze Führung wollte ja durch die Hochtechnologie, Vernetzung usw. vor allem anderen schneller werden. Aber seit vielen Jahren schon werden wir immer langsamer, auf allen Ebenen, statt schneller zu werden. Und insbesondere gilt dies für die Führungsebenen, die Stäbe usw, die zunehmend aufgrund der Auswirkungen der Hochtechnologie immer dysfunktionaler für den richtigen Krieg werden.
Die Ironie daran ist, dass nicht nur die Technologie selbst ein Problem darstellt, wie du es hier so treffend darstellst (Kabel, digitale Gefechtsstände etc), sondern dass auch die indirekten Folgen dieser Technologie erheblich sind. Die ganze Vernetzung senkt Geschwindigkeit und Kampfkraft, obwohl sie diese doch hätte erhöhen sollen. Ein klassiches Jarvins Paradox.
Um es noch mal zusammen zu fassen: Warum haben wir diese Technologie und setzen sie darüber hinaus auch noch falsch ein ? (unabhängig vom Puma, in Bezug also auf ganz viele Systeme) - die Antwort ist höchst einfach: man hat diese Systeme zu sehr auf IKM ausgelegt - mit der Idee damit den Mangel an Quantität auszugleichen, die eigene Geschwindigkeit zu erhöhen und vor weit weit vor allem anderen um die Verluste extrem zu drücken.
Und das fällt uns in ganz vielen Bereichen auf die Füße, weil es in ganz vielen Aspekten mit der Zeit genau das Gegenteil von dem produziert hat was es eigentlich sollte.
Zitat:Von dem ganzen adblue Schwachsinn mal ganz zu schweigen.
Ja, wohl wahr.
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Umweltfreundliche Kriegsführung, mehr muss man dazu nicht sagen ......
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Man kann all diese Fehlentwicklungen meiner Meinung nach auch als ritualisierte Kriegsführung bezeichnen. Und wir haben uns aktuell extrem stark auf diese ritualisierte Kriegsführung hin ausgerichtet und überspezialisiert. Und IKM ist vor allem anderen exakt das, von ritualisierter Kriegsführung dominiert, aus einer Vielzahl von Gründen. Und damit werden wir immer unfähige was den freien Krieg angeht.