Helios:
Das Hauptmittel von MBDA ist aber hier die Mistral-Rakete - und damit sollte sofort offensichtlich sein, dass dieses Konzept nicht bedeutet, dass hier möglichst viele FWS nun zusätzlich eine Abwehr-Fähigkeit gegen Luftziele im Nah- und Nächstbereich erhalten, sondern dass wir genau wie bei dem Konzept von Rheinmetall von zusätzlichen spezialisierten Fahrzeugen reden. Möglichst viele FWS entsprechend auszustatten beißt sich mit dem was diese Waffenstationen sonst leisten müssen und SMG / GMW sind hier nicht die Hauptwirkung, sondern leichte Raketen und gegenüber einem Drohnenschwarm reicht hier die Quantität eventuell nicht.
https://www.mbda-deutschland.de/produkte...gung/nnbs/
https://docplayer.org/183373165-Mbda-nah...chutz.html
Da also wie bei Rheinmetall auch damit de facto zusätzliche Fahrzeuge an die Seite der bestehenden treten, ist die jeweils spezialisierte Variante von Rheinmetall mit einer Trennung von Raketenträger und zusätzlichen MK meiner Einschätzung nach grundsätzlich leistungsfähiger wenn man von der Notwendigkeit größerer effektiver Reichweiten ausgeht wie auch von der Frage her wie flexibel dieses System genutzt werden könnte.
Der Einsatz gegen sich verdeckt und durch das Gelände geschützt annähernde Drohnen ist zudem beim System von MBDA ebensowenig gewährleistet, da auch dieses eine gewisse Mindestreichweite voraussetzt. Hier ist die einzige Option im Nächstbereich Laser und gerade diesen bietet Rheinmetall an und er soll zeitnah Teil des Gesamtpaketes sein. An dieser Stelle sollte man anmerken, dass MBDA durchaus derselben Ansicht ist und deshalb in seinem Systemvorschlag ebenfalls Laser explizit als notwendigen Teil erwähnt (siehe PDF Seite 7 von 8). Hier ist das Hauptargument der Firma, dass man selbst ebenfalls in wenigen Jahren solche Laser Systeme wird anbieten können. Nur: von Rheinmetall stehen diese meiner Einschätzung nach schneller zur Verfügung.
Der wesentliche Vorteil des Konzepts von MBDA ist, dass dieses besser zum Konvoischutz, wie zum Feuern bei Bewegung geeignet zu sein scheint. Eine FWS hat aber jeweils nur 4 Flugkörper und diesen stellen den größten Teil der Leistung. Das ist gerade gegenüber Drohnen im Vergleich zu einer Maschinenkanone eben von der reinen Quantität her unzureichend. Und ein SMG / GMW kann ebenso wiederum die Leistung einer MK hier nicht erreichen.
Aus Deckung operierende Kleinstflugzeuge werden realistisch primär mit EloKa abzuwehren sein, oder mit Laser. Die Idee mit FWS mit SMG / GMW dagegen vorzugehen mag zwar brauchbar klingen, ist es aber nicht. Die Feuerrate wie die Geschwindigkeit der Geschosse (bei einer GMW) sind völlig unzureichend. Bevor man ausreichend dieser Drohnen abgeschossen hätte würde schon die Mehrheit einschlagen.
Und um es abschließend nochmal zu betonen: keineswegs würden beim Konzept von MBDA alle FWS zusammen geschlossen und würde man hier diese allgemein dazu befähigen in einem Sensor- und Effektorenverbund zu wirken, sondern es wären ebenso spezialisierte zusätzliche Fahrzeuge. Das Konzept bietet natürlich dann eher die Chance in einer Weiterentwicklung zu einer streitkräftegemeinsamen Luftraumverteidigung in welcher alle dazu geeigneten Systeme sensorisch und von der Wirkung her zusammen gefasst werden - alle FWS in diesen Verbund mit der Zeit einzubinden. Dann wäre die Quanität ausreichend. Verbleibt die Frage, ob der dann notwendige Aufwand angesichts von Laser-Systemen dann überhaupt effizient sein wird.
Zitat:Soweit ich die Anforderung des Heeres verstehe, geht es darum eine lokale Abwehr primär gegen Klein- und Kleinstdrohnen, sekundär auch gegen andere Luftfahrzeuge, als Grundbefähigung der bestehenden Fahrzeuge zu etablieren. Aus der Perspektive des Bedrohungspotenzials ergibt dies für mich durchaus Sinn (möglicherweise auch nur aufgrund meiner)
Nö bin da bei dir, versetze jedes Fahrzeug mit flw in die Lage zur Drohnenabwehr und du holst selbst Schwärme runter. Von dem Ansatz betrachtet bringen mg und gmw da Sinn.
Zitat:Echte Abwehr ist hier schon mittelfristig nur noch durch Laser möglich, oder einen Abschuss auf "größere" Distanz solange sie noch im Anflug sind mittels einer MK.
Gerade dies sehe ich nicht so, ein Laser erfasst brennt, erfasst das nächste Ziel brennt, Airburst haut einfach in den Pulk rein und zerstört. GMW komplett ungeeignet ja, es sei denn , alle mit flw feuern gleichzeitig, siehe oben. Ein Laser ist da meiner Meinung nach nicht schneller. Im Überwinden der Distanz ja, aber er muss erst im Ziel wirken. Deshalb mein Ansatz mit 20mm. Müsste jetzt nachsehen , aber theoretisch das kleinste Kaliber das Airburst mit schnellem richten und hoher Kadenz kann. 20mm geht auf eagle, Laser mittelfristig eher weniger.
Und um es abschließend nochmal zu betonen: keineswegs würden beim Konzept von MBDA alle FWS zusammen geschlossen und würde man hier diese allgemein dazu befähigen in einem Sensor- und Effektorenverbund zu wirken, sondern es wären ebenso spezialisierte zusätzliche
Ok du warst schneller, Handy ist hier einfach Mist. Damit ist Teil 1 meines Kommentars hinfällig
Falli75:
Nehmen wir mal einen typischen Fahrzeug-Konvoi aus diversen gemischen Fahrzeugen von denen 10 eine FWS tragen - und diese 10 FWS sind zur Hälfte mit SMG und zur Hälfte mit GMW versehen. Selbst wenn man annimmt, dass all diese FWS zusammen geschaltet und kooridierniert Nächstbereichs-Schutz liefern könnten (was aber ganz konkret nicht der Fall ist) - selbst dann wäre die Geschwindigkeit der FWS wie der Waffen unzureichend um einen Drohnenschwarm der aus Deckung heraus in größerer Anzahl sich auf die Fahrzeuge stürzt abzuwehren und dies auch dann, wenn man Airburst andenkt. Den die Drohnen können aus 360 Grad kommen und von oben und dem folgend entstehen selbst bei Verwendung aller FWS zur Abwehr Lücken in welche sie hinein schlagen können.
Nun kann man argumentieren, dass auch ein Laser ja erst mal bewegt werden muss und hier die gleiche mechanische Verzögerung auftritt. Hier kann man aber den Laserstrahl durchaus zumindest kurzfristig aufrecht erhalten und über mehrere Ziele hinweg ziehen. Das ist wesentlich erfolgversprechender.
Für den Rest der zweifelsohne durchkommen wird müsste man im Weiteren Hardkill-Systeme befähigen. Und das haben wir hier ja noch nicht so wirklich aufgegriffen: dass Hardkillsysteme auch Kleinstdrohnen usw abfangen können. Für simultane Mehrfachtreffer ausgelegte Hardkill-Systeme sind meiner Meinung nach einer der elementarsten Bausteine einer echten Nächstbereichsabwehr.
Die Idee eine solche mit GMW zu bewerkstelligen ist demgegenüber meiner Einschätzung nach völlig unrealistisch. Die GMW (SMG) selbst dreht zu langsam hin und her und die Granaten sind zu langsam. Drohnen können hier bei der Annäherung dem Airburst sogar ausweichen. Das ist ganz allgemein ein Problem von GMW auf bewegte Ziele, weshalb man zwingend so oder seine MK braucht. Auf einer FWS aber hat eine MK das Problem dass ihr Kaliber oft nicht ausreichend groß ist, der Airburst daher nicht genug Raum abdeckt und die Munitionsmenge beschränkt ist. Gerade diese Kombi: mangelnde Munitionsmenge (bedingt durch die FWS) und mangelndes Kaliber machen diese Lösung fragwürdig. Ein Laser hat demgegenüber viel mehr "Schüsse" im Vergleich und ist trotzdem ziemlich kompakt und leicht. Gerade deshalb will
Ein weiterer in die Zukunft weisender Gedanke wären hier eigene Kleinst-Drohnen welche dann die angreifenden Drohnen angehen. Luftüberlegenheits-Drohnen welche vom Dach der Fahrzeuge aus starten und die Angreifer ausschalten. Da hier die Abwehr-Drohnen günstiger wären als die Angreifer-Drohnen, würde man so insgesamt kriegswirtschaftlich ein Plus heraus holen können.
Statt also einer FWS mit Mistral-Raketen und einer GMW bzw. dem Vorschlag von MBDA folgend dann irgendwann Mistral-Raketen mit einem Laser (!) (den auch MBDA propagiert hier in Laser einzusteigen) müsste man hier weiter denken und ein ganzes Spektrum an Mitteln in Lagen aufeinander folgend betrachten:
MK und Raketen für größere Distanzen
MK und Laser für mittlere und nähere Distanzen
Laser und Hardkill / Softkill für Nahe Distanzen
Hardkill / Softkill für nächste Distanzen
evtl. Abwehr-Drohnen für mittlere bis nächste Distanzen
Wenn man sich das so ansieht stellt sich dann die Frage, wie man diese Vielzahl von Systemen reduzieren kann, wie man diese Systeme auch für andere Aufgaben verwenden könnte damit sie eben nicht Spezialisten sind, sondern Generalisten und was für Wege hier tatsächlich nicht nur effektiv (rein in Bezug auf die Wirkung) sondern auch Effizient wären.
MK lässt sich auch für vieles andere verwenden, deshalb die MK. Deshalb das System von Rheinmetall. Eine 35mm MK auf einem GTK lässt sich ja nicht nur zur Luftraumverteidigung verwenden, sie ist auch in jedem anderen Einsatz sehr wertvoll, insbesondere bei den Kolonial-Scharmützeln.
Laser ist Zukunftsmusik und müsste überhaupt erst ausgetestet werden ob er größere Drohnenschwärme überhaupt packt oder dann auch übersättigt wird. Zudem hat man dann wieder einen Spezialisten, also eher nein.
Abwehr-Drohnen könnte man auch zugleich für Aufklärungs-Aufgaben verwenden und ebenso den gleichen Drohnentyp bewaffnet mit Kleinst-Sprengladungen auch als Loitering Munition einsetzen, also vielfältig verwendbar.
Hardkill ist ohnehin zwingend notwendig und gleichzeitig gegen vieles weitere gut.
Dies aber wie gesagt nur für den Nah- und Nächstbereichsschutz, und das heißt nicht dass ich keine Raketen vorsehen würde, aber deren Aufgabe wäre eben ein anderer Reichweitenbereich. Eine Lösung auf FWS ist demgegenüber deutlich nachteiliger, weniger vielfältig und flexibel verwendbar und sie kann im Prinzip gegen größere Drohnenschwärme auch keine wirkliche Abwehr bieten.
Zudem ist die größte Gefahr nicht die von Kleinst-Drohnen. Den was will eine Kleinst-Drohne den einem gepanzerten Fahrzeug überhaupt antun? Gerade jede Art von Fahrzeugen ist eher von etwas größeren Drohnen die auch aus größerer Höhe heraus operieren bedroht (siehe Berg-Karabach). Wenn wir nun viele FWS beschaffen, dann ist hier das Wirkmittel gegen diese Drohnen die Mistral-Rakete (also vier Stück pro FWS). Die gleiche Aufgabe kann aber dann auch die MK erledigen und diese hat deutlich mehr Munition pro MK dabei. Das ist zwar dann nicht mehr Nah- und Nächstbereich, aber insgesamt deutlich wertvoller für den Gesamtverbund.
Nun kann man ja erklären, wie schon hier geschehen, dass es beide Systeme benötigt und beide zu verschieden sind um miteinander verglichen zu werden und im Endeffekt komplementär sind. Ich hoffe aber aufgezeigt zu haben, dass das System von MBDA zwar durchaus als Ergänzung des Rheinmetall Systems verstanden werden könnte, aber dessen ungeachtet zu viele konzeptionelle Schwachstellen aufweist, Lücken erzeugt und im Vergleich zum Aufwand zu wenig dazu liefert (wenn man die Raketen und ihren Reichweiten-Bereich außer Acht lässt). Es ist zwar daher komplementär, aber es ist im Prinzip unzureichend und MBDA selbst gibt in seinen Texten dazu deshalb an, ebenfalls in Richtung Laser zu gehen (was auch erst mal überhaupt ausgetestet werden müsste).
Beschließend ist noch die Frage zu stellen, wie es mit der EloKa als bester Möglichkeit gegen Kleinst-Drohnen aussieht? Wozu die Luft mit GMW mit Airburst füllen, wenn einfache Softkill-Systeme diese zum Absturz bringen können? Gerade der Nah- und Nächstbereich bietet sich für EloKa und Softkill besonders an. Und diese nützt auch gegen viele andere Systeme, was von USBV bis zu ATGM reicht, also ebenfalls meine Kriterien erfüllt.
Das Schichten-System könnte daher abschließend so aussehen:
MK (auch gegen andere Ziele / Bodenziele)
Mehrzweck-Kleinst-Drohnen (Abwehr, Aufklärung, Angriff)
Softkill (auch gegen andere Systeme)
Hardkill (auch gegen andere Systeme)
Mit einer solchen Zusammenstellung wäre man meiner Meinung nach deutlich besser in diesem Bereich geschützt als mit einer FWS mit einer auf Airburst und Drohnen spezialisierten GMW, da die Raketen auch hier im Prinzip einen anderen Reichweiten-Bereich abdecken.
@Quintus Fabius:
Ich möchte mich hier nicht zu sehr über die LASER-Technologie auslassen (dafür gibt es ja ein eigenes Thema), mittel- und langfristig wird das eine sehr wichtige Option werden, weshalb es gut und richtig ist hier die entsprechende Forschung und Entwicklung breit zu unterstützen. Es ist allerdings technisch utopisch, dass LASER-Systeme in naher Zukunft ein effektives Mittel zur Nächstbereichsabwehr gegen militärische Drohnen darstellen, und deine Schilderung des Einsatzverfahrens ("Hier kann man aber den Laserstrahl durchaus zumindest kurzfristig aufrecht erhalten und über mehrere Ziele hinweg ziehen") passt eher in den Bereich der Science Fiction. Tatsächlich brauchen heute verfügbare Systeme gegen ungeschützte ("umgebaute zivile") Drohnen bereits mehrere Sekunden (!) kontinuierliche Brennzeit zur Vernichtung, die primär durch eine Leistungssteigerng reduziert werden kann und soll. Der dafür notwendige Energiebedarf und die sich daraus ergebene Größe werden aber gegen gehärtete Ziele noch auf sehr lange Zeit nur stationäre (oder quasistationäre) Systeme ermöglichen. Für den effektiven Schutz gegen militärische Kleinstflugkörper ist das daher vorerst kein adäquates System.
Für den Bereich "Bekämpfung durch EloKa" gilt mit Blick auf die jeweilige Bedrohungssituation (zivil, militärisch) das gleiche, Unterschiede ergeben sich nur aus dem geringeren Zeitbedarf zur Bekämpfung und der geringeren Reichweite. Das Potenzial, ein solches System als APS in der Fläche zu etablieren (auch in Kombination mit anderen Komponenten, wie etwa Blendlasern) ist grundsätzlich meiner Einschätzung nach aber deutlich größer.
Beide Systeme fallen für mich aber aufgrund der Perspektive und der Auslegung kurz- und mittelfristig nicht in den NNbs-Bereich, sondern sind eher als APS oder als spezielle Verteidigungsmöglichkeit zu betrachten. Dies kann und wird sich (vermutlich) erst langfristig ändern.
Was deinen Ausführungen zum Einsatz der verschiedenen Waffenarten und Bekämpfungsformen angeht ist mir die Argumentation zu selektiv. Sättigungsangriffe mit einer großen Bandbreite von Angriffsrichtungen und -höhen beispielsweise sind kein spezielles Problem einer zu langsamen FWS mit GMW/SMG, sondern wären ein grundsätzliches Problem für jede Form der Luftverteidigung abgesehen von einem mehrlagigen APS (mit den sich daraus ergebenen Nachteilen). Deswegen wird aber nicht jede Form von Luftverteidigung überflüssig.
Für mich geht es bei der Betrachtung weniger darum, wie das System von MBDA konkret ausgelegt ist, sondern welches Konzept dahinter steht. Natürlich braucht dieses in der gegebenen Auslegung auch dedizierte Fahrzeuge zur Unterbringung einer erweiterten Sensorik sowie der zusätzlichen Effektoren (laut MBDA besteht ist ein Zielbestand von 12 FK pro Fahrzeug vorgesehen), es wäre allerdings zu prüfen, in wie weit vorhandene Fahrzeuge mit FWS (und davon gibt es meines Wissens ja nicht so wenige) nicht durch ein entsprechendes System (ohne die erweiterte Sensorik und ohne zusätzlichen FK-Bestand, ggf. sogar ohne FK-Bestand und dafür mit schwererer Rohrbewaffnung) ersetzt werden könnten.
Soweit ich die Anforderung des Heeres verstehe geht es genau um diese Entwicklungsrichtung, die nicht mit der Einführung eines solchen Systems selbst beendet wäre, sondern die perspektivisch weiter ausgebaut werden müsste. In wie weit dann eine Aufrüstung der vorhandenen Waffenstationen möglich sein würde oder ein Ersatz, dann entsprechend langfristig, notwendig wird wäre ebenfalls zu prüfen.
Die bisher veröffentlichten Vorschläge von Rheinmetall setzen meines Erachtens eine Kategorie darüber an und wäre daher eher komplementär, da die enge Abdeckung (mit Erfassungs- und Bekämpfungsreichweiten von wenigen hundert Metern) in der Fläche damit nicht erzielt werden kann. Das ändert nichts an den auch von mir betonten Vorteilen des Systems Skyranger, dass ich allenfalls noch um leichte Luftabwehr-FK (bspw. auch hier Mistral) als zusätzliche und einfach zu integrierende Komponente ergänzen würde, um so mit wenig Aufwand die Bekämpfungsoptionen zu erweitern.
Helios:
Bezüglich Laser: eine komplette Zerstörung der Drohne ist gar nicht notwendig und aus Kunststoff gebaute Kleinstdrohnen fallen wesentlich schneller aus als du es hier darstellst. Dazu genügt es in kürzester Zeit die Rotoren anzugehen und durchzutrennen. Aber ich hatte ja auch explizit geschrieben dass ich Laser hier und heute (noch) nicht als das Mittel der Wahl sehe. Sondern explizit andere Systeme genannt.
Zum Vorschlag von MBDA: dieser sieht eben nicht vor alle FWS in einen Verbund zusammen zu schließen oder bestehende FWS möglichst weitgehend durch die zur Luftraumverteidigung gedachte Variante zu ersetzen und es sind zwar 12 Raketen pro Fahrzeug vorgesehen, davon aber nur 4 auf der FWS. Die restlichen 8 sind im Fahrzeug und müssten erstmal extern nachgeladen werden (ein Soldat muss dazu aussteigen, die Raketen auf dem Dach nachladen etc).
Natürlich wäre es eine interessante Option dass alle FWS zusammen geschlossen koordiniert zusammen wirken, aber dass ist genauso SciFi im Moment wie eine zuverlässige Abwehr mittels Laser. Und so wird die Zahl der FWS welche tatsächlich zur Luftraumverteidigung einsetzbar sind eben zu gering sein für den Nächstbereichschutz. Der Bereich welchen die Mistral abdeckt wiederum kann man auch mit einer MK abdecken. Die MK hat aber dann geringere Kosten und mehr Munition, kann also mehr Ziele nacheinander bekämpfen und ist damit durchhaltefähiger. Die Mistral-Rakete ist ja explizit nicht für den Nächstbereichsschutz dar, sondern dieser soll durch SMG / GMW erfolgen.
Die enge Abdeckung welche die MK bzw. welche auch Mistral nicht erfasst ist beim System von Rheinmetall natürlich eine Lücke, da wiederspreche ich dir ja gar nicht, aber die Frage ist halt, wie man diese Lücke konkret abdeckt. Rheinmetall hat dazu eigentlich keinen konkreten Vorschlag, beim MBDA wären dass dann die SMG / GMW. Und meiner Ansicht nach ist die MK den Mistral-Raketen in bestimmten Distanzen überlegen, und darunter ist die Frage, ob die FWS die näheren Distanzen als nächsten Bereich darunter ausreichend abdecken können und da ist meine Ansicht, dass sie dies nicht können. Was zu der Frage führt wie dieser Bereich abgedeckt werden kann.
Und deshalb nannte ich für diesen Bereich eigene Kleinst-Drohnen (welche ebenfalls vielfältige andere Aufgaben übernehmen können) und schlußendlich eine Befähigung von Hardkill-Systemen welche durchaus auch in der Lage wären solche Drohnenangriffe unwirksam zu machen. Zudem man meiner Meinung nach so oder so Hardkill benötigt, und zwar de facto auf fast jedem Fahrzeug.
Wenn man so oder so Hardkill-Systeme hat, und diese die Kleinst-Drohnen auch im Nächstbereich abfangen können, braucht man keine dezidierte FWS dafür. Und damit wird die Kapazität der FWS frei für andere Dinge und man kann statt einer Befähigung zur Luftraumverteidigung beispielsweise entsprechende PALR verwenden. Die Idee bei mir ist ja, die FWS für andere Aufgaben frei zu machen und den Bereich unterhalb der MK / Mistral eben anders abzudecken als durch die FWS. Dadurch erhält man Kapazitäten gegen andere Systeme welche ebenfalls zwingend notwendig sind.
Langfristig ist die Frage, ob man nicht PALR auch immer weiter gehender zur Luftraumverteidigung verwenden kann und entsprechende Systeme in der Zukunft dann gleichermaßen gegen Panzer wie Drohnen eingesetzt werden können. Eine Vereinigung von Fliegerfäusten / Panzerfäusten und entsprechenden Mehrfach-Werfern auf FWS wäre durchaus eine interessante Option. Aber hier und heute ist dies ja so nicht vorhanden und bleibt die Frage, wie man einer Welt in der man entweder das eine - oder das andere aufsetzen kann sich nicht zu weitgehend in eine Richtung lehnt und die andere vernachlässigt. Wenn ich die FWS primär mit der Luftraumverteidigung binde, öffne ich gleich wieder andere Lücken.
Ich kenne die britische Bewertung der von Litebeam als Komponente von Drone Dome, zudem hat Rafael selbst eine Demonstration gegen ungeschützte Drohnen durchgeführt, auch die Bewertung kenne ich. Auch die Angaben für Iron Beam sind plausibel, insofern nein, ich unterschätze hier nicht die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Laser-Systeme. Und deren Skalierbarkeit ist momentan sehr eng an die Energieversorgung gekoppelt, weswegen große Sprünge in den nächsten Jahren nicht zu erwarten sind.
Was den Rest angeht wiederholst du nur die Punkte, ich habe deine Beiträge durchaus aufmerksam gelesen, bloß sehe ich die Gegenargumente nicht. Noch einmal, es geht mir nicht explizit um die Bewertung des von MBDA angebotenen Systems (dazu müsste man erstmal die genaue Umsetzung kennen um hier eine adäquate Bewertung vornehmen zu können), sondern um das grundsätzliche Konzept und was dieses langfristig ermöglichen würde, was den Anforderungen des Heeres nach durchaus angestrebt wird.
(24.12.2020, 14:33)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Anbei hier mal eine Zusammenstellung der Systeme welche Polen für diesen Bereich zu verwenden gedenkt und welche ab Anfang 2021 im vollem Umfang beschafft sein werden. Insbesondere denkt Polen an diese Systeme auch zur Drohnenabwehr zu verwenden:
https://www.joint-forces.com/features/35...ce-vehicle
https://www.joint-forces.com/features/35...nce-system
Schlicht, günstig, in hoher Stückzahl beschaffbar (wenn man die Mittel hat) und meiner Einschätzung nach ausreichend leistungsfähig für die meisten Szenarien.
Schlicht, günstig, hohe Stückzahl...
Leider sprechen wir hier über die Bundeswehr 😂
Aber Skyguard auf Absetzbrücke, auf 15t Rheinmetall ( MAN), das hat was !
(24.12.2020, 23:46)Falli75 schrieb: [ -> ] (24.12.2020, 14:33)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Anbei hier mal eine Zusammenstellung der Systeme welche Polen für diesen Bereich zu verwenden gedenkt und welche ab Anfang 2021 im vollem Umfang beschafft sein werden. Insbesondere denkt Polen an diese Systeme auch zur Drohnenabwehr zu verwenden:
https://www.joint-forces.com/features/35...ce-vehicle
https://www.joint-forces.com/features/35...nce-system
Schlicht, günstig, in hoher Stückzahl beschaffbar (wenn man die Mittel hat) und meiner Einschätzung nach ausreichend leistungsfähig für die meisten Szenarien.
Schlicht, günstig, hohe Stückzahl...
Leider sprechen wir hier über die Bundeswehr 😂
Aber Skyguard auf Absetzbrücke, auf 15t Rheinmetall ( MAN), das hat was !
Das Problem ist weniger die Bundeswehr sondern die Politik. Wäre das Finanzministerium so organisiert, hätte man die letzten die Finanzminister ausgetauscht und die Probleme gelöst. Aber Verteidigung ist bäh, kostet Geld das man lieber in Straßen, Rente oder sonstige Wohltat versenkt. Da darf dann der Außenminister gerne als Grüßaugust zur NATO und wird dann zuhause bloßgestellt. Hauptsache man redet immer mit, hat aber nichts um seine Worte mit dem Stock zu untermauern.
Diese "Standard-Erklärung" - mehr Geld, bessere Politiker - dann wird alles gut....bringt uns nur leider nichts. Mehr Geld würde meiner Überzeugung nach nur noch mehr Ineffizienz und Geldverschwendung bedeuten. Und die Schuld auf Politiker abzuwälzen hat beim deutschen Offizierskorps inzwischen schon eine recht unheilvolle Tradition angenommen. Die Schuldigen tragen nicht zuletzt auch Uniform.
(27.12.2020, 21:52)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Diese "Standard-Erklärung" - mehr Geld, bessere Politiker - dann wird alles gut....bringt uns nur leider nichts. Mehr Geld würde meiner Überzeugung nach nur noch mehr Ineffizienz und Geldverschwendung bedeuten. Und die Schuld auf Politiker abzuwälzen hat beim deutschen Offizierskorps inzwischen schon eine recht unheilvolle Tradition angenommen. Die Schuldigen tragen nicht zuletzt auch Uniform.
Von besseren Politikern habe ich nicht geschrieben, sondern von Politikern mit Desinteresse oder Abneigung gegenüber der Bundeswehr.
Und natürlich von Realitätssinn und Wahrheitsliebe mancher Politiker in Trumpschem Ausmaß.
Man könnte darüber nachdenken, auf der Marder-Basis ein System aufzubauen. Das Fahrwerk, die Motoren und die Wannen sollten für die Industrie leicht aufzuarbeiten sein.
Darauf könnte man ein System aus 30mm- oder 35mm-MK kombiniert mit Flugkörpern aufbauen.
(28.12.2020, 10:46)Mondgesicht schrieb: [ -> ]Man könnte darüber nachdenken, auf der Marder-Basis ein System aufzubauen. Das Fahrwerk, die Motoren und die Wannen sollten für die Industrie leicht aufzuarbeiten sein.
Darauf könnte man ein System aus 30mm- oder 35mm-MK kombiniert mit Flugkörpern aufbauen.
Mondgesicht,
ich bin grundsätzlich deiner Meinung, aber warum auf Basis Marder? Modernisierte Version des Gepard sollte alle Anforderugnen erfüllen. Jetzt auch mit Flugabwehrrakten! Aussagegmäß KMW auch gegen Drohnen geeignet
Quelle: millitaryleak. Das im Artikel eingebettete Video findest du auch auf der Seite von KMW:
https://militaryleak.com/2020/12/29/flak...gun-spaag/
Die Bundeswehr hat doch noch genügend Geparden im Bestand die modernisiert werden könnten. Man hätte dann eine Einheit die mit den Heeresverbänden hinreichend Schutz bieten könnte und man hätte die Lücke, bis ein brauchbares neues System kommt, sinnvoll geschlossen.
(29.12.2020, 21:13)OG Bär schrieb: [ -> ]Mondgesicht,
ich bin grundsätzlich deiner Meinung, aber warum auf Basis Marder? Modernisierte Version des Gepard sollte alle Anforderugnen erfüllen. Jetzt auch mit Flugabwehrrakten! Aussagegmäß KMW auch gegen Drohnen geeignet
Quelle: millitaryleak. Das im Artikel eingebettete Video findest du auch auf der Seite von KMW:
https://militaryleak.com/2020/12/29/flak...gun-spaag/
Die Bundeswehr hat doch noch genügend Geparden im Bestand die modernisiert werden könnten. Man hätte dann eine Einheit die mit den Heeresverbänden hinreichend Schutz bieten könnte und man hätte die Lücke, bis ein brauchbares neues System kommt, sinnvoll geschlossen.
Oh, ich wusste nicht, dass er noch angeboten wird.
Immer gerne her damit!
Bist du sicher, dass es noch Geparden bei uns gibt? Ich dachte, die wären alle nach Südamerika bzw Rumänien gegangen. Vielleicht haben die Hersteller auch einige zurückgekauft.
Gepard plus 2 FLA-Raketen wäre natürlich astrein!