Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Panzerhaubitze 2000
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Scheint wohl die Ukrainer sind ganz zufrieden mit der Panzerhaubitze 2000 und haben gleichmal 100 bestellt.
(27.07.2022, 15:40)Pmichael schrieb: [ -> ]Scheint wohl die Ukrainer sind ganz zufrieden mit der Panzerhaubitze 2000 und haben gleichmal 100 bestellt.

Sieht für mich so aus als würden wir demnächst einige mehr abgeben und dafür die jetzt bestellten abnehmen. Die Ukraine könnte sich selbst keine neuen westlichen Haubitzen leisten.

Finde ich auch nicht schlecht. Die Ukraine braucht die Panzerhaubitzen momentan deutlich dringender als wir. Zeigt aber wiederholt wie wenig Ausrüstung wir eigentlich haben und wie wenig man einem verbündeten Land zukommen lassen kann.

Jetzt hoffe ich dass unsere Regierung demnächst mal auch eine Großbestellung aufgeben wird wie Polen.
(27.07.2022, 22:05)I_Need_A_Medic schrieb: [ -> ]Sieht für mich so aus als würden wir demnächst einige mehr abgeben und dafür die jetzt bestellten abnehmen. Die Ukraine könnte sich selbst keine neuen westlichen Haubitzen leisten.

Finde ich auch nicht schlecht. Die Ukraine braucht die Panzerhaubitzen momentan deutlich dringender als wir. Zeigt aber wiederholt wie wenig Ausrüstung wir eigentlich haben und wie wenig man einem verbündeten Land zukommen lassen kann.

Jetzt hoffe ich dass unsere Regierung demnächst mal auch eine Großbestellung aufgeben wird wie Polen.

liest sich hier anders
https://esut.de/2022/07/meldungen/35629/...-2000-kmw/
Bei solchen Bestellungen wie dieser jetzt bei uns muss man natürlich auch die politische Komponente bedenken. Dadurch nimmt die Ukraine gezielt Einfluss auf unsere weitere Haltung und Bindung zu ihr.
(27.07.2022, 22:05)I_Need_A_Medic schrieb: [ -> ]Die Ukraine könnte sich selbst keine neuen westlichen Haubitzen leisten.

Klar kann die Ukraine das, wir bezahlen sogar...

Zitat:Weil die Bestände der Bundeswehr keine weiteren Abgaben von Großgerät möglich machen, hat die Bundesregierung entschieden, die Mittel für die so genannte Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung deutlich zu erhöhen. Sie stellt der Ukraine mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung, damit sie sich die Militärgüter aus industrieller Produktion kaufen kann, die sie benötigt. „Unsere Lieferungen fügen sich auch weiterhin in das ein, was unsere engsten Verbündeten und Freunde ihrerseits auf den Weg gebracht haben“, so Scholz. „Unser gemeinsames Ziel ist es, das ukrainische Militär weiterhin so zu ertüchtigen, dass es sich auch erfolgreich gegen den russischen Angriff zur Wehr setzen kann.“
Wenn Deutschland diese 100 Panzerhaubitzen 2000 ohnehin bezahlt (sei es direkt oder indirekt), dann könnte man es auch machen wie von I_Need_A_Medic beschrieben: Die BW erhält die 100 neuen PZH 2000 und gibt dafür 100 der ihren an die Ukraine ab. So bekäme die BW nagelneues Material und die Ukraine etwas schneller ihre Haubitzen.
Das will man explizit nicht weil wenn man jetzt die BW Haubitzen abgibt, hätte die BW eine wesentliche und auch aus Personalgründen nur schwer zu schließende Lücke. Die neuen Haubitzen für die Ukraine werden deshalb neu gebaut und dann Stück für Stück geliefert. Das wird sich daher einige Zeit hinziehen ! Ob diese Lieferung deshalb überhaupt jemals erfolgreich beendet werden kann ist schon fragwürdig. De facto sind das einfach auch versteckte Industriesubventionen mit dem Ziel einfach Geld der Steuerzahler auf diesem Weg an die Rüstungsindustrie umzuverteilen. Und dann ist da noch das Haushaltsrecht usw usf
Ukraine bemängelt Verschleiß an den Panzerhaubitzen 2000. Gibt es hier Spezialisten zum Thema? Den Medien war zu entnehmen dass die PZH2000 für ca. 100 Schuss am Tag ausgelegt wäre die Ukrainer aber das mehrfache davon am Tag verschossen hätten. Für mich klingen 100 Schuss nach relativ wenig, wie seht ihr das?
(27.07.2022, 22:05)I_Need_A_Medic schrieb: [ -> ]Die Ukraine könnte sich selbst keine neuen westlichen Haubitzen leisten.
Die Ukraine hat gerade erst 19,8 Milliarden Direktbeihilfen von den G7-Ländern kassiert. Die können sich das leisten. Oder könnten. Beschaffungen im Westen werden schließlich aus diversen bilateralen Hilfen oder EU-Töpfen finanziert. Bisher mußte die Ukraine da noch keinen einzigen Cent selbst leisten, nicht mal als Kredit.
lime:

Das kommt halt stark darauf an was konkret man damit macht. Wenn man mit entsprechender Munition auf sehr große Distanzen sehr gezielt ganz bestimmte feindliche Ziele angreift, ist das etwas völlig anderes als das Massenfeuer welches da zur Zeit auf beiden Seiten stattfindet. Im übrigen muss man hier strikt zwischen Friedens- und Kriegsbetrieb unterscheiden. Im Krieg sind ganz viele Sachen die man sonst für absolut wesentlich hält einfach mal irrelevant, von der Wartung über die Sicherheit bis hin zur Frage was als Einsetzbar gilt und was nicht. Ob dann da irgendwelche negativen Folgen daraus entstehen ist dann auch erst mal egal. Kurz und einfach: was im Friedensbetrieb zum sofortigen Stopp der Nutzung und Inst führt, dass führt im Krieg eben nicht dazu. Die PzH2000 kann daher sehr wohl viel mehr als nur 100 Schuss pro Tag abgeben, aber das hat dann natürlich eventuell Folgen, aber die spielen in einem solchen Kriegsgeschehen einfach mal überhaupt keine Rolle mehr.
Es war ja zu lesen dass aus Bundeswehr Beständen 250 Stück vulcano Munition an die Ukraine geliefert werden…
Hierzu mehrere Rückfragen.
Sind Teile der deutschen PZH2000 schon umgerüstet für den Einsatz dieser Munition?
Sind das die die aktuell in der Ukraine sind?
Wieso hat man nicht mitbekommen dass hier schon Munition für die Bundeswehr beschafft wurde?
ich vermute dass diese Bestände für die Qualifizierung der Munition für die Bundeswehr geplant waren (angeblich sollte das bis 2025 stattfinden)
wird hier jetzt Munition nachbeschafft?
wird die Qualifikation evtl vorgezogen?
was kostet denn solch ein Geschoss?

Ich fände es wichtig dass die Bundeswehr auch bei dieser hochwert Munition gewisse Bestände aufbaut die dann von PZH200
F125
und in Zukunft von:
Boxer RCH155
F126,F127
eingesetzt werden könnten
VS-NfD Dodgy

Die Erprobung von Vulcano durch die WTD 91 war schon vor Jahren geplant. Es gab dann aber einen Moorbrand bei Meppen ausgelöst durch die WTD 91, sodass der Schießbetrieb danach erst mal eingestellt und nur sehr zögerlich wieder aufgenommen wurde.
Das hat auch die Erprobung der Vulcano-Munition erheblich verzögert.
(21.08.2022, 08:59)ObiBiber schrieb: [ -> ]Es war ja zu lesen dass aus Bundeswehr Beständen 250 Stück vulcano Munition an die Ukraine geliefert werden…

www.bundesregierung.de
Zitat:255 Schuss Vulcano Artilleriemunition 155 mm* ...

* Es handelt sich um eine aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative finanzierte Lieferungen der Industrie. Mit den Lieferungen sind teilweise Instandsetzungsmaßnahmen verbunden oder die Produktion dauert noch an; zudem erfolgen teilweise noch Ausbildungsleistungen.

Also nix Bundeswehr.
Laut General Freuding gehört die Panzerhaubitze 2000 zu den absoluten Favoriten der Ukrainischen Streitkräfte.
Das ist natürlich mal ein Maßstab mit dem sich andere Panzerhaubitzen dran messen müssen. Hier scheint es auch bezahlt zu machen dass man von Seiten der Bundeswehr eine gründliche Ausbildung abgeliefert hat.
Laut den Ukrainern war man nicht so zufrieden mit der PzH2000 - aber meiner rein persönlichen Meinung nach hatten die Ukrainer zu große Erwartungen diesbezüglich. Insbesondere beklagte man Probleme bei der Wartung / Inst und dass sich die Systeme schneller abnutzten als erwartet.

Laut den Ukrainern sind die beiden besten Artilleriesysteme aktuell HIMARS und CAESAR. Dazu muss man aber wiederum anmerken, dass diese Systeme besser zur Doktrin, Kampfweise und Struktur der ukrainischen Streitkräfte passen, und nicht per se besser sind, sondern lediglich besser in deren speziellem Kontext.

Spezifisch für uns ist die PzH2000 viel besser als CAESAR, und meiner Meinung nach auch besser als HIMARS, so dass ich mich rein für die Bundeswehr eher für eine PzH2000 als für ein HIMARS System anstelle derselben entscheiden würde. Aber wie schon gesagt: das ist immer eine Frage des Kontext.
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