02.03.2025, 15:37
Ro-Ro als Ersatz für ein fehlendes Welldeck kann Sinn ergeben. Nur die mechanisierten Kräfte in dieser Dimension sind doch eher fragwürdig und mMn ein Überbleibsel der Denkweise, die uns F125 eingebracht hat.
(02.03.2025, 15:07)Falli75 schrieb: [ -> ]Ok jetzt bringt es mehr Sinn. Wenn diese Rampe zusätzlich auch als Ersatz für ein Welldeck quasi dienen kann. Also evtl auch CB90 dort zumindest rausrutschen können. Wenn das der Fall ist, dann bringt es Sinn. Minen wären dann ja auch möglich.Auf den Rendern sieht man das zumindest. Da sind auf beiden Rampen so ne Art Schlitten, auf denen die CB99 ins Wasser gelassen werden. Da sind auch gelbe Schienen an der Decke, heißt man kann diese Schlitten vermutlich auch an die Decke ziehen und bspw als Seilwinde benutzen oder einfach nur verstauen, um Platz für Fahrzeuge zu machen.
(02.03.2025, 16:20)Diogenes schrieb: [ -> ]Wir brauchen keine Tender, in der Ostsee gibt es genug befreundete Häfen die unser "Kleinkram" anlaufen kann.Den Standpunkte hatte ich auch mal, habe mich dann aber durch einige hier vom Gegenteil überzeugen lassen.
(02.03.2025, 16:29)Falli75 schrieb: [ -> ]Das wäre meine nächste Frage gewesen, bringt es Sinn ein Schiff, welches eigentlich zB. die U-Boote am laufen halten soll, für sowas zu nutzen?That's the point!
Weil ca. 3/4 der Tonnage für Dinge benötigt werden, die dafür ja nicht gebraucht werden. Also im Falle man benutzt es um einen Hafen zu sichern.
Im Umkehrschluss fehlt wieder 1/4 für die eigentliche Aufgabe.
(02.03.2025, 16:29)Falli75 schrieb: [ -> ]Das wäre meine nächste Frage gewesen, bringt es Sinn ein Schiff, welches eigentlich zB. die U-Boote am laufen halten soll, für sowas zu nutzen?"MUsE" ist kein Ersatz für die Tender vom Typ 404, jedenfalls nicht nur. Diese Schiffe sind eine Kombination aus mehreren Einsatzprofilen, wie gesagt eher ein Joint Support Ship als ein Tender. Ich versuch die Profile mal aufzulisten.
Weil ca. 3/4 der Tonnage für Dinge benötigt werden, die dafür ja nicht gebraucht werden. Also im Falle man benutzt es um einen Hafen zu sichern.
Im Umkehrschluss fehlt wieder 1/4 für die eigentliche Aufgabe.
(02.03.2025, 17:21)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Interview mit n paar mehr Animationen und Erklärungen (auf zu Punkt 2,3 und 5) gibts hier:
https://youtu.be/sWUDwwIRz1g?si=b5_6DBjin40NU1y7
(02.03.2025, 17:41)Diogenes schrieb: [ -> ]Jetzt wird es albern. Gronkh hat nun wirklich nichts damit zu tun.Wie kommt er denn da rein? Den hatte ich vor 4 Tagen geguckt, der Link war definitv nicht gemeint xD
Zitat: Dieser Punkt gilt jetzt erstmal nur für die NTV130, da es aber auch vermutlich dieses Design werden wird, gehe ich jetzt hier einfach mal von diesem Modell aus. Das Schiff ist ein halber "flat top" und verfügt über ein extrem großes Flugdeck. Dazu verfügen die Schiffe über einen sehr großen Aufzug, der mit dem darunter liegenden Fahrzeugdeck verbunden ist. Damit sind die NTV130 in der Lage bis zu 5x CH47 Chinook Hubschrauber mitzuführen, 3x im Fahrzeugdeck, 1x auf dem Flugdeck hinter dem Aufzug, 1x auf dem Startbereich des Flugdecks, kann also (theoretisch) bis zu 175 Soldaten über Luft anlanden. Ebenfalls relevant für Amphibische Operationen.
(02.03.2025, 17:28)Falli75 schrieb: [ -> ]2,3,4,und fünf sind cool ja. Die Frage ist ob man sie mit 1 verbinden sollte 😉Das! Und ob man 2,3,4, und 5 als BW überhaupt braucht bzw. im so möglichen Umfang auch sinnvoll umsetzen könnte.
(02.03.2025, 17:44)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Ich sag mal so, wenn man es verbinden kann (was hier offensichtlich kann), warum nicht?Dafür gibt es gute Gründe:
(02.03.2025, 17:21)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]1. Versorgung...Das ist die Kernaufgabe, nach der sich die Einsätze werden richten müssen. Die Schiffe werden also die allermeiste Zeit damit beschäftigt sein, als Versorger dort zu agieren, wo sie als solche gebraucht werden.
Zitat:2. Amphibische OperationenDiese erfordern neben dafür geeigneten Truppen zum einen eine gewisse Quantität an diesen Truppen und deren Material, zum anderen sehr viel Übung. Ersteres hat die BW nicht und selbst wenn man jetzt das Seebataillon in diese Richtung umbauen will, dann muss man das ganze auch im großen Stil beüben. Dafür braucht es dann eigentlich ständig eine MUsE, die exklusiv dem Seebataillon für Übung und Ausbildung zur Verfügung steht, ohne durch andere (Versorger-)Aufgaben gebunden zu sein. Die Versorgerkapazitäten liegen dabei dann mehr oder weniger brach, bzw. werden zumindest nicht im Ansatz ausgenutzt.
Zitat:3. Airborne Assault ...Gilt das gleiche wie für 2.: Diese Fähigkeit erfordert neben darauf spezialisiertem Personal ein enormes Pensum an Übungen. Außerdem geeignete Hubschrauber, die ebenfalls für diese Übungen zur Verfügung stehen. Auch das ist nicht zu erwarten und hätte zudem ebenfalls den Effekt, dass zur Herstellung dieser Fähigkeit massiv Ressourcen aufgebracht werden müssten.
Zitat:4. StrikeIst absolut nicht zielführend, sondern reines Marketing-Gerede. Um eine Strike-Kapazität heran zu führen, benötigt man entweder stärkere Einheiten, also Fregatten/Zerstörer, die selbst über diese Kapazitäten verfügen können, oder man muss soviel Abstand halten, dass wiederum nur Systeme in Frage kommen, die viel sinnvoller von Land oder aus der Luft eingesetzt werden als von einem Multifunktions-Versorgungsschiff.
Zitat:Da das FCSS mit hoher Wahrscheinlichkeit "nur" Surface to Air Missiles betreffen wirdDiese Annahme bleibt aus der Luft gegriffen. Wir kennen das FCSS noch nicht, aber gerade die allgemein vorherrschende Annahme, dass es sich dabei um eine vorgeschobene Waffenträgerplattform mit containerisierter Modularität handeln könnte, spricht sogar eher für Deep Strike Kapazitäten.
Zitat:Interview mit n paar mehr Animationen und Erklärungen (auf zu Punkt 2,3 und 5) gibts hier:Werbeblock. Da werden durchaus interessante technische Ansätze und Möglichkeiten gezeigt, nur haben die wenig mit realistischen Einsatzszenarien zu tun.
https://youtu.be/Q-mbmxD8glw?si=9W-nDPdTy3UT0UPF
Zitat:5. Minen und DrohnenMinenlegen können viele Schiffe, bzw. kann man die meisten mit sehr einfachen Mitteln so auslegen, dass sie es können.
(02.03.2025, 20:12)alphall31 schrieb: [ -> ]Wie sollen die ch47 unter Deck kommen ? Weder werden da 5 Stück insgesamt drauf fahren können noch wird man die unter Deck kriegen.Der NTV130 Entwurf verfügt über einen Aufzug, der das Flugdeck mit dem darunter liegenden Fahrzeugdeck verbindet und groß genug für einen Ch47 ist. Und man sollte hier unterscheiden zwischen der "Einschiffungskapazität" (also wie viel Kabinen- und Mannschaftsräume zur Verfügung stehen) und wie viele man tatsächlich irgendwo ins Schiff kriegt, wenn man will. Stell irgendwo Feldbetten hin und du bekommst direkt doppelt oder dreifach so viele Leute ins Schiff, gerade in Kriegszeiten.
Einschiffungskapazität von 90 Mann. Davon gehen noch 30-40 Mann für Hubschrauber und die Bewaffnung des Schiffes weg.
Zitat:Das ist die Kernaufgabe, nach der sich die Einsätze werden richten müssen. Die Schiffe werden also die allermeiste Zeit damit beschäftigt sein, als Versorger dort zu agieren, wo sie als solche gebraucht werden.Soweit ich weiß sind amphibische Landungen auch keine Daueraufträge, für die die Einheiten dann wochenlang am Strand sind. Ein einziges dieser Schiffe hat das 3x fache an Bunkervolumen wie sein Vorgänger. Da ist ausreichend Marge vorhanden, um zwei drei Einheiten mal ne kurze Zeit woanders einzusetzen. Vor allem, da alle anderen Marineeinheiten von verbündeten Häfen "umzingelt" sind. Wenn alle Stränge reißen, nimmt man seine Korvette und die begleitenden FCSS und bunkert eben in Tallinn oder Helsinki, das sollte jetzt wirklich kein Problem sein.
Zitat:Ersteres hat die BW nicht und selbst wenn man jetzt das Seebataillon in diese Richtung umbauen will, dann muss man das ganze auch im großen Stil beüben.Was ja bereits seit längerem passiert, sonst würde das Seebataillon keine CB90 erhalten. Bei Talisman Sabre 23 bspw wurden amphibische Operationen bereits intensiv geübt, die Richtung ist hier relativ eindeutig.
Zitat:Gilt das gleiche wie für 2.: Diese Fähigkeit erfordert neben darauf spezialisiertem Personal ein enormes Pensum an Übungen. Außerdem geeignete Hubschrauber, die ebenfalls für diese Übungen zur Verfügung stehen. Auch das ist nicht zu erwarten und hätte zudem ebenfalls den Effekt, dass zur Herstellung dieser Fähigkeit massiv Ressourcen aufgebracht werden müssten.Das stimmt, diese Fähigkeit erfordert Übung. Das haben militärische Fähigkeiten aber generell so an sich, da sehe ich hier kein Gegenargument. Geeignete Hubschrauber sind ebenfalls bestellt und mit 60x Ch47 wird man wohl einige dieser Einheiten für entsprechende Übungen entbehren können.
Auch muss man hier die Frage stellen, wo eine solche Fähigkeit schiffsgestützt erforderlich wäre. Sicher nicht in der Ostsee, da können Helikopter besser und mit sehr viel weniger Aufwand von Land aus agieren. Also reden wir da von Expeditionseinsätzen. Dafür ist aber die Kapazität einer MUsE eigentlich zu gering, ganz abgesehen von dem erforderlichen begleitenden Verband und der Fragestellung, wozu überhaupt wir das brauchen würden. (Die MilEvac-Debatte müssen wir hier nicht wiederholen, die füllt bereits einige der vorherigen Seiten dieses Strangs.)
Zitat:Diese Annahme bleibt aus der Luft gegriffen. Wir kennen das FCSS noch nicht, aber gerade die allgemein vorherrschende Annahme, dass es sich dabei um eine vorgeschobene Waffenträgerplattform mit containerisierter Modularität handeln könnte, spricht sogar eher für Deep Strike Kapazitäten.Korrekt. Allerdings wissen wir, dass es sich beim FCSS um ein die Korvetten komplementierendes Waffenträgersystem handelt, das zusammen mit diesen den Ostseeraum "sperren" soll, sie sind Teil eines A2/AD-Komplexes. Die in dem entsprechenden Thread angegebenen Quellen sprachen da sehr explizit von der Luftabwehr, dementsprechend kann man durchaus von einem hauptsächlich auf AAW fokussiertem Trägersystem ausgehen.
Zitat:Darüber hinaus ist die Verknüpfung der Aufgaben eines Tenders mit denen eines amphibisch Angriffsschiffs nicht zielführend, auch wenn sich konstruktive Parallelen ergeben. Der entscheidende Punkt ist die Fehlannahme, man könnte amphibische Operationen als Sekundäraufgabe vorhalten. Das wird nicht funktionieren. Dafür braucht es explizit dafür reservierte Schiffe und auch Einheiten, die primär genau das trainieren.Da sind wir unterschiedlicher Ansichten. Die niederländische Marine hat mit der HNLMS Karel Doorman eindrucksvoll gezeigt, dass das Konzept Versorger x Amphibische Operationen durchaus funktionieren kann, wenn auch hier in einem anderen Maßstab. Das Seebattaillon trainiert regelmäßig auf diesem Schiff, trotzdem sind sie und HNLMS Den Helder die einzigen Versorger der niederländischen Marine.
Zitat:Deshalb plädiere ich persönlich da immer wieder für ein paar kleinere Landungsschiffe, die für amphibische "shore-to-shore"-Operationen in der Ostsee geeignet sind und dann auch permanent für deren Beübung durch das Seebataillon zur Verfügung stehen. (Sekundärfähigkeit: Minenlegen)Da hätte ich dir recht gegeben, wenn Deutschland noch ein Frontstaat wäre. Da wir das aber nicht sind und Landungen dementsprechend auch nicht gerade um die Ecke stattfinden werden, benötigen unsere Einheiten gewisse expeditionäre Fähigkeiten.