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Normale Version: Mittlere Unterstützungseinheit schwimmende Einheiten (MUsE)
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Ro-Ro als Ersatz für ein fehlendes Welldeck kann Sinn ergeben. Nur die mechanisierten Kräfte in dieser Dimension sind doch eher fragwürdig und mMn ein Überbleibsel der Denkweise, die uns F125 eingebracht hat.
(02.03.2025, 15:07)Falli75 schrieb: [ -> ]Ok jetzt bringt es mehr Sinn. Wenn diese Rampe zusätzlich auch als Ersatz für ein Welldeck quasi dienen kann. Also evtl auch CB90 dort zumindest rausrutschen können. Wenn das der Fall ist, dann bringt es Sinn. Minen wären dann ja auch möglich.
Auf den Rendern sieht man das zumindest. Da sind auf beiden Rampen so ne Art Schlitten, auf denen die CB99 ins Wasser gelassen werden. Da sind auch gelbe Schienen an der Decke, heißt man kann diese Schlitten vermutlich auch an die Decke ziehen und bspw als Seilwinde benutzen oder einfach nur verstauen, um Platz für Fahrzeuge zu machen.

https://nvl.de/de/versorgungsschiffe/ntv-130
Die Idee ist mit zwei CB90 eine amphibischen Angriff durchzuführen. 40 Marinejägern sichern dann den Brückenkopf. Dann kommen 6 Puma als Verstärkung und führen den Angriff in die Tiefe durch.

Das werden richtig gute Pressefotos.

Das NTV 130 Konzept wird hoffentlich nicht umgesetzt. Zu teuer, zu komplex und unnötig. Sieht cool aus und Ästhetik ist wichtig, rechtfertigt in dem Fall aber nicht mehrere Milliarden an Investitionen.

Wir brauchen keine Tender, in der Ostsee gibt es genug befreundete Häfen die unser "Kleinkram" anlaufen kann.
So weit ich weiß setzt keine andere Marine auf ein vergleichbares Konzept. Wir haben mehr Versorgungsschiffe als F, GB oder Italien.
Das wäre meine nächste Frage gewesen, bringt es Sinn ein Schiff, welches eigentlich zB. die U-Boote am laufen halten soll, für sowas zu nutzen?
Weil ca. 3/4 der Tonnage für Dinge benötigt werden, die dafür ja nicht gebraucht werden. Also im Falle man benutzt es um einen Hafen zu sichern.
Im Umkehrschluss fehlt wieder 1/4 für die eigentliche Aufgabe.
(02.03.2025, 16:20)Diogenes schrieb: [ -> ]Wir brauchen keine Tender, in der Ostsee gibt es genug befreundete Häfen die unser "Kleinkram" anlaufen kann.
Den Standpunkte hatte ich auch mal, habe mich dann aber durch einige hier vom Gegenteil überzeugen lassen.

Entscheidendes Argument ist, dass wir im befreundeten Stützpunkt zwar anlegen und ggf. auch versorgen können, uns dort aber keine Infrastruktur zur Verfügung steht, um bspw. unsere eigenen Technik zu warten, unser Personal aufzufrischen etc. Und das sind Fähigkeiten, die für unsere kleineren Einheiten wichtig sind, also für U-Boote, Minenjäger und zum gewissen Maße auch Korvetten.

Die zunehmende Verwendung von unbemannten Subsystemen wird den Wartungsbedarf zukünftig noch erhöhen, wodurch diese Aufgaben der Tender mehr Relevanz gewinnen wird, wenn man nicht die eigentlichen Schiffe/Boote noch größer auslegen will, um die Wartung dort durchführen zu können.

Die Tender sind der schwimmende Stützpunkt, den wir in befreundeten Gewässern anlaufen können, der uns dort die erforderliche Infrastruktur bietet.
Die Alternative dazu wären also dauerhafte Stützpunkte im Ausland. Den Weg könnte man auch gehen, wenn man ein klares Profil der Marine hätte, dass sich auf bestimmte Einsatzräume konzentriert. Also bspw. könnte man statt den Tendern auch Stützpunkte einrichten auf Gotland, den Faröerinseln, Jan Mayen, Is- oder Grönland.
Nur wäre man dann mit den Tender-abhängigen Einheiten auch auf diese Einsatzräume beschränkt.

Oder man legt die EGV anders aus und gibt ihnen die zusätzlichen Fähigkeiten der Tender noch hinzu. Das macht sie dann aber weniger tauglich für große Schiffsverbände und führt zu Ressourcenverschwendung beim Einsatz zur Unterstützung kleinerer Einheiten.


Ich bin bekanntlich kein Freund des "Schweizer-Taschen-MUsE", aber Schiffe in der Tenderrolle halte ich für ungemein wichtig.

(02.03.2025, 16:29)Falli75 schrieb: [ -> ]Das wäre meine nächste Frage gewesen, bringt es Sinn ein Schiff, welches eigentlich zB. die U-Boote am laufen halten soll, für sowas zu nutzen?
Weil ca. 3/4 der Tonnage für Dinge benötigt werden, die dafür ja nicht gebraucht werden. Also im Falle man benutzt es um einen Hafen zu sichern.
Im Umkehrschluss fehlt wieder 1/4 für die eigentliche Aufgabe.
That's the point!
@ Broensen
Das ergibt alles Sinn. Gute Argumente.

Tender sind ein sehr deutsches Konzept und die Vielzahl an Logisitkschiffen ist auffällig.
Ich sehe ein, das unsere Geographie das evtl. rechtfertigt.

Ich wollte das Fass nicht noch mal aufmachen.
Die MUSE (ja, laut Abkürzungen ist das eine "Multifunktionale Unterstützung Einheit" . Also feminin)
besitzt im inneren vermutlich (zumindest NTV) kein eigentliches, Fahrzeug Deck, sondern ein Deck, was mit Containern unf Fahrzeugen bestückt werden kann, die seitlich durch große Tore beladen werden können und innen auch Bezug zum Flugdeck und ggf zum Wasser" haben.
Durch Intelligente Anordnung (Alltag bei der Planung von Container Schiff be und entlafubgs Vorgängen) kann hier variabel zugeführt werden.

ZB kann die Hälfte des Decks ein Container Hospital beinhalten... Der Rest Ambulanz und Bagger Fzg entladen, von oben per Helikopter und per Cb90 kommen Verwundete ins Hospital.... = Szenario : Rettungs MIssion nach Erdbeben im Mittelmeer.

Es ist weder ein LHD, noch ein reiner Fähre Fzg Transporter... Aber eine gute Mischung dazwischen... Plus Versorgung.

Allerdings sind mir beide bislang gezeigten Entwürfe zu inkonsequent... Und zu klein.
130m reicht nicht!!
Mein eigener Entwurf mit 160m ergibt für mich eine vernünftige Trennung der Bereiche :
Luftkomponente mit min 2 Hubschrauber plus Drohnen Mutterschiff,... Fzg/Container /UUVUSV Rampen Komponentenund Cb90 (SOF MEK) Komponente.
NTV zB ist in der Luft Komponente ohne horizontal Hangar deutlich minderwertig.
MPV wiederum in der Container /Fahrzeuge Komponente zu gering bestückt und RAS zu klein.
(02.03.2025, 16:29)Falli75 schrieb: [ -> ]Das wäre meine nächste Frage gewesen, bringt es Sinn ein Schiff, welches eigentlich zB. die U-Boote am laufen halten soll, für sowas zu nutzen?
Weil ca. 3/4 der Tonnage für Dinge benötigt werden, die dafür ja nicht gebraucht werden. Also im Falle man benutzt es um einen Hafen zu sichern.
Im Umkehrschluss fehlt wieder 1/4 für die eigentliche Aufgabe.
"MUsE" ist kein Ersatz für die Tender vom Typ 404, jedenfalls nicht nur. Diese Schiffe sind eine Kombination aus mehreren Einsatzprofilen, wie gesagt eher ein Joint Support Ship als ein Tender. Ich versuch die Profile mal aufzulisten.

1. Versorgung
"MUsE" soll neben einigen anderen neuen Fähigkeiten auch die Tender vom Typ 404 ersetzen. 6x Schiffe werden die 6x aktuellen Tender ablösen, dabei handelt es sich aber nicht um einen einfachen Ersatz sondern um die deutliche Steigerung der Versorgerfähigkeiten. Die Bunkerkapazität steigt von 700 auf 2.400 Kubikmeter Kraftstoff und von 60 auf 75 Kubikmeter Flugkraftstoff. Dazu können die Schiffe deutlich mehr TEU Container aufnehmen und verfügen über ein modulares internes Containersystem, wozu ich gleich noch komme. Die sind nicht nur für die U-Boote da, sondern für die gesamte Einsatzflottille 1, also für Korvetten, U-Boote, Minenjagd, das Seebataillon und das KSK der Marine.
https://marineforum.online/mehr-als-nur-tender/

2. Amphibische Operationen
"MUsE" soll dazu kleine bis mittlere amphibische Fähigkeiten besitzen. In der Ostsee ist das vor allem aufgrund der vielen kleineren am strategischen Inseln im finnischen und bottnischen Meerbusen relevant, kann aber auch bspw im Baltikum zum Einsatz kommen. Im Falle eines Krieges ist mit einem russischen Überraschungsangriff ohne Kriegserklärung zu rechnen in denen einige dieser Inseln mit hoher Wahrscheinlichkeit in Feindeshand fallen (die finnische Serie "Conflict" hat das sehr gut veranschaulicht). Aktuell verfügt so gut wie kein baltisches NATO-Mitglied über amphibische Fähigkeiten, deshalb zieht die BW hier nach. Dafür verfügen sie über ein Fahrzeugdeck, Fahrzeugrampe und eine deutlich größere Einschiffungsmöglichkeit aus ihr Vorgänger, sowie die Fähigkeit als "Mutterschiff" für die CB90 Kampfboote zu agieren. Dazu verfügen sie über Command & Control um diese Operationen zu überwachen und durchzuführen. Im Englischen wird dieses Profil (Naval Commander Task Group) genannt.

3. Airborne Assault
Dieser Punkt gilt jetzt erstmal nur für die NTV130, da es aber auch vermutlich dieses Design werden wird, gehe ich jetzt hier einfach mal von diesem Modell aus. Das Schiff ist ein halber "flat top" und verfügt über ein extrem großes Flugdeck. Dazu verfügen die Schiffe über einen sehr großen Aufzug, der mit dem darunter liegenden Fahrzeugdeck verbunden ist. Damit sind die NTV130 in der Lage bis zu 5x CH47 Chinook Hubschrauber mitzuführen, 3x im Fahrzeugdeck, 1x auf dem Flugdeck hinter dem Aufzug, 1x auf dem Startbereich des Flugdecks, kann also (theoretisch) bis zu 175 Soldaten über Luft anlanden. Ebenfalls relevant für Amphibische Operationen.

4. Strike
Diesen Punkt findet man so nicht in Zeitungsartikeln sondern nur über ein Interview mit Mogens Cramer von vor 6 Monaten. Die NTV130 verfügen über ein internes, modulares Containersystem, genannt "Cube", mit dem verschiedenste Aufgaben erfüllt werden können. Damit kann Material, Ausrüstung etc an Bord verstaut werden, aber zusätzlich verfügen die Schiffe über 2x große Klappen am Rand dieser Stauflächen, die man öffnen kann. An diesen Positionen lassen sich Cube container mit modular integrierter Bewaffnung laden, bspw MLGs, Marschflugkörper oder auch Drohnenstarter. Da das FCSS mit hoher Wahrscheinlichkeit "nur" Surface to Air Missiles betreffen wird, wird man hier eine entsprechende deep strike capability stellen wollen.
Interview mit n paar mehr Animationen und Erklärungen (auf zu Punkt 2,3 und 5) gibts hier:
https://youtu.be/Q-mbmxD8glw?si=9W-nDPdTy3UT0UPF

5. Minen und Drohnen
Das ist wieder ein Punkt, der das Fahrzeugdeck betrifft. Die Schiffe werden auch in der Lage sein, Minen zu legen und über die Fahrzeugrampen USVs und UUVs zu starten und einzuholen.

Also zusammengefasst, ein echt geiles Ding!
2,3,4,und fünf sind cool ja. Die Frage ist ob man sie mit 1 verbinden sollte 😉
(02.03.2025, 17:21)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Interview mit n paar mehr Animationen und Erklärungen (auf zu Punkt 2,3 und 5) gibts hier:
https://youtu.be/sWUDwwIRz1g?si=b5_6DBjin40NU1y7

Jetzt wird es albern. Gronkh hat nun wirklich nichts damit zu tun. Big Grin
Social Media war wirklich ein Fehler.
(02.03.2025, 17:41)Diogenes schrieb: [ -> ]Jetzt wird es albern. Gronkh hat nun wirklich nichts damit zu tun. Big Grin
Wie kommt er denn da rein? Den hatte ich vor 4 Tagen geguckt, der Link war definitv nicht gemeint xD

So, jetzt sollte es der richtige Link sein

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@Falli75

Ich sag mal so, wenn man es verbinden kann (was hier offensichtlich kann), warum nicht? Diese Fähigkeiten getrennt zu stellen kostet nur unnötig Geld und Besatzung. Da man hier auch nicht ganze Brigaden landen muss, also Aufgrund einer Aufgabe keine Abstriche bei der anderen macht, bin ich persönlich definitiv für diese Lösung hier.
Die Diskussionen haben wir alle schon vor Monaten geführt. Einschliesslich Youtube Videolink von Naval News, NVL NTV 130 Bildern, Marineforum etc..

Einfach zurückblättern
Zitat: Dieser Punkt gilt jetzt erstmal nur für die NTV130, da es aber auch vermutlich dieses Design werden wird, gehe ich jetzt hier einfach mal von diesem Modell aus. Das Schiff ist ein halber "flat top" und verfügt über ein extrem großes Flugdeck. Dazu verfügen die Schiffe über einen sehr großen Aufzug, der mit dem darunter liegenden Fahrzeugdeck verbunden ist. Damit sind die NTV130 in der Lage bis zu 5x CH47 Chinook Hubschrauber mitzuführen, 3x im Fahrzeugdeck, 1x auf dem Flugdeck hinter dem Aufzug, 1x auf dem Startbereich des Flugdecks, kann also (theoretisch) bis zu 175 Soldaten über Luft anlanden. Ebenfalls relevant für Amphibische Operationen.

Wie sollen die ch47 unter Deck kommen ? Weder werden da 5 Stück insgesamt drauf fahren können noch wird man die unter Deck kriegen.
Einschiffungskapazität von 90 Mann. Davon gehen noch 30-40 Mann für Hubschrauber und die Bewaffnung des Schiffes weg.
(02.03.2025, 17:28)Falli75 schrieb: [ -> ]2,3,4,und fünf sind cool ja. Die Frage ist ob man sie mit 1 verbinden sollte 😉
Das! Und ob man 2,3,4, und 5 als BW überhaupt braucht bzw. im so möglichen Umfang auch sinnvoll umsetzen könnte.
(02.03.2025, 17:44)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Ich sag mal so, wenn man es verbinden kann (was hier offensichtlich kann), warum nicht?
Dafür gibt es gute Gründe:
(02.03.2025, 17:21)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]1. Versorgung...
Das ist die Kernaufgabe, nach der sich die Einsätze werden richten müssen. Die Schiffe werden also die allermeiste Zeit damit beschäftigt sein, als Versorger dort zu agieren, wo sie als solche gebraucht werden.
Zitat:2. Amphibische Operationen
Diese erfordern neben dafür geeigneten Truppen zum einen eine gewisse Quantität an diesen Truppen und deren Material, zum anderen sehr viel Übung. Ersteres hat die BW nicht und selbst wenn man jetzt das Seebataillon in diese Richtung umbauen will, dann muss man das ganze auch im großen Stil beüben. Dafür braucht es dann eigentlich ständig eine MUsE, die exklusiv dem Seebataillon für Übung und Ausbildung zur Verfügung steht, ohne durch andere (Versorger-)Aufgaben gebunden zu sein. Die Versorgerkapazitäten liegen dabei dann mehr oder weniger brach, bzw. werden zumindest nicht im Ansatz ausgenutzt.
Zitat:3. Airborne Assault ...
Gilt das gleiche wie für 2.: Diese Fähigkeit erfordert neben darauf spezialisiertem Personal ein enormes Pensum an Übungen. Außerdem geeignete Hubschrauber, die ebenfalls für diese Übungen zur Verfügung stehen. Auch das ist nicht zu erwarten und hätte zudem ebenfalls den Effekt, dass zur Herstellung dieser Fähigkeit massiv Ressourcen aufgebracht werden müssten.

Auch muss man hier die Frage stellen, wo eine solche Fähigkeit schiffsgestützt erforderlich wäre. Sicher nicht in der Ostsee, da können Helikopter besser und mit sehr viel weniger Aufwand von Land aus agieren. Also reden wir da von Expeditionseinsätzen. Dafür ist aber die Kapazität einer MUsE eigentlich zu gering, ganz abgesehen von dem erforderlichen begleitenden Verband und der Fragestellung, wozu überhaupt wir das brauchen würden. (Die MilEvac-Debatte müssen wir hier nicht wiederholen, die füllt bereits einige der vorherigen Seiten dieses Strangs.)
Zitat:4. Strike
Ist absolut nicht zielführend, sondern reines Marketing-Gerede. Um eine Strike-Kapazität heran zu führen, benötigt man entweder stärkere Einheiten, also Fregatten/Zerstörer, die selbst über diese Kapazitäten verfügen können, oder man muss soviel Abstand halten, dass wiederum nur Systeme in Frage kommen, die viel sinnvoller von Land oder aus der Luft eingesetzt werden als von einem Multifunktions-Versorgungsschiff.
Zitat:Da das FCSS mit hoher Wahrscheinlichkeit "nur" Surface to Air Missiles betreffen wird
Diese Annahme bleibt aus der Luft gegriffen. Wir kennen das FCSS noch nicht, aber gerade die allgemein vorherrschende Annahme, dass es sich dabei um eine vorgeschobene Waffenträgerplattform mit containerisierter Modularität handeln könnte, spricht sogar eher für Deep Strike Kapazitäten.
Zitat:Interview mit n paar mehr Animationen und Erklärungen (auf zu Punkt 2,3 und 5) gibts hier:
https://youtu.be/Q-mbmxD8glw?si=9W-nDPdTy3UT0UPF
Werbeblock. Da werden durchaus interessante technische Ansätze und Möglichkeiten gezeigt, nur haben die wenig mit realistischen Einsatzszenarien zu tun.
Zitat:5. Minen und Drohnen
Minenlegen können viele Schiffe, bzw. kann man die meisten mit sehr einfachen Mitteln so auslegen, dass sie es können.

Die Drohnen sind der entscheidende Punkt, durch den die "amphibische" Auslegung der Tender-Nachfolger überhaupt Sinn ergibt. Die Aufnahme schwimmender, tauchender und fliegender Subsysteme zu Wartungszwecken ist Kern der Aufgaben eines modernen Tenders. Dass man diese Schiffe dann auch noch für etwas mehr als das vorsieht, ist durchaus legitim. So können sie neben den bisher auch bereits vorgesehenen Führungskapazitäten für Bootsgruppen auch unmittelbar selbst unbemannte Systeme einsetzen oder evtl. als Basis für Kampfboote im Zusammenhang von küstennahen Einsatzverbänden Verwendung finden. Das sind dann aber Sekundärfähigkeiten für spezielle Szenarien wie bspw. einen Minenjagdverband oder im Rahmen eines Embargo-Überwachungseinsatzes.


Darüber hinaus ist die Verknüpfung der Aufgaben eines Tenders mit denen eines amphibisch Angriffsschiffs nicht zielführend, auch wenn sich konstruktive Parallelen ergeben. Der entscheidende Punkt ist die Fehlannahme, man könnte amphibische Operationen als Sekundäraufgabe vorhalten. Das wird nicht funktionieren. Dafür braucht es explizit dafür reservierte Schiffe und auch Einheiten, die primär genau das trainieren.
Deshalb plädiere ich persönlich da immer wieder für ein paar kleinere Landungsschiffe, die für amphibische "shore-to-shore"-Operationen in der Ostsee geeignet sind und dann auch permanent für deren Beübung durch das Seebataillon zur Verfügung stehen. (Sekundärfähigkeit: Minenlegen)
(02.03.2025, 20:12)alphall31 schrieb: [ -> ]Wie sollen die ch47 unter Deck kommen ? Weder werden da 5 Stück insgesamt drauf fahren können noch wird man die unter Deck kriegen.
Einschiffungskapazität von 90 Mann. Davon gehen noch 30-40 Mann für Hubschrauber und die Bewaffnung des Schiffes weg.
Der NTV130 Entwurf verfügt über einen Aufzug, der das Flugdeck mit dem darunter liegenden Fahrzeugdeck verbindet und groß genug für einen Ch47 ist. Und man sollte hier unterscheiden zwischen der "Einschiffungskapazität" (also wie viel Kabinen- und Mannschaftsräume zur Verfügung stehen) und wie viele man tatsächlich irgendwo ins Schiff kriegt, wenn man will. Stell irgendwo Feldbetten hin und du bekommst direkt doppelt oder dreifach so viele Leute ins Schiff, gerade in Kriegszeiten.

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Zitat:Das ist die Kernaufgabe, nach der sich die Einsätze werden richten müssen. Die Schiffe werden also die allermeiste Zeit damit beschäftigt sein, als Versorger dort zu agieren, wo sie als solche gebraucht werden.
Soweit ich weiß sind amphibische Landungen auch keine Daueraufträge, für die die Einheiten dann wochenlang am Strand sind. Ein einziges dieser Schiffe hat das 3x fache an Bunkervolumen wie sein Vorgänger. Da ist ausreichend Marge vorhanden, um zwei drei Einheiten mal ne kurze Zeit woanders einzusetzen. Vor allem, da alle anderen Marineeinheiten von verbündeten Häfen "umzingelt" sind. Wenn alle Stränge reißen, nimmt man seine Korvette und die begleitenden FCSS und bunkert eben in Tallinn oder Helsinki, das sollte jetzt wirklich kein Problem sein.

Zitat:Ersteres hat die BW nicht und selbst wenn man jetzt das Seebataillon in diese Richtung umbauen will, dann muss man das ganze auch im großen Stil beüben.
Was ja bereits seit längerem passiert, sonst würde das Seebataillon keine CB90 erhalten. Bei Talisman Sabre 23 bspw wurden amphibische Operationen bereits intensiv geübt, die Richtung ist hier relativ eindeutig.

Zitat:Gilt das gleiche wie für 2.: Diese Fähigkeit erfordert neben darauf spezialisiertem Personal ein enormes Pensum an Übungen. Außerdem geeignete Hubschrauber, die ebenfalls für diese Übungen zur Verfügung stehen. Auch das ist nicht zu erwarten und hätte zudem ebenfalls den Effekt, dass zur Herstellung dieser Fähigkeit massiv Ressourcen aufgebracht werden müssten.

Auch muss man hier die Frage stellen, wo eine solche Fähigkeit schiffsgestützt erforderlich wäre. Sicher nicht in der Ostsee, da können Helikopter besser und mit sehr viel weniger Aufwand von Land aus agieren. Also reden wir da von Expeditionseinsätzen. Dafür ist aber die Kapazität einer MUsE eigentlich zu gering, ganz abgesehen von dem erforderlichen begleitenden Verband und der Fragestellung, wozu überhaupt wir das brauchen würden. (Die MilEvac-Debatte müssen wir hier nicht wiederholen, die füllt bereits einige der vorherigen Seiten dieses Strangs.)
Das stimmt, diese Fähigkeit erfordert Übung. Das haben militärische Fähigkeiten aber generell so an sich, da sehe ich hier kein Gegenargument. Geeignete Hubschrauber sind ebenfalls bestellt und mit 60x Ch47 wird man wohl einige dieser Einheiten für entsprechende Übungen entbehren können.

Diese schiffsgestützten Fähigkeiten sind für solche Operationen absolut erforderlich. Der CH47 hat eine beladene Combat Range von 306km. Wenn man jetzt eine Luftlandeoperation auf bspw Aland durchführen will und dabei den Seeweg vermeidet, sind das entspannte 4 Boxenstops in Dänemark und Schweden bevor man überhaupt im Operationsraum ist. Die Odyssee kann man auf 1 Boxenstopp verkleinern wenn man leer fliegt, dafür muss Mann und Equipment + ihre Versorgung dann aber separat per Lastwagen anreisen (ganz viel Spaß das zu organisieren) und das dauert dann dementsprechend auch.
Da ist es deutlich einfach, Mann und Hubschrauber nach Kiel oder Rostock zu verlegen, einzuschiffen und einfach zum Operationsraum hinzuschippern. Zumal ja auch Proviant, Treibstoff, Ersatzteile, ne Werkstatt, Feldlazarett, Command and Control usw direkt mit dem Schiff vorort sind. Das macht vieles deutlich einfacher.

Und ich stimme dir da durchaus zu, für amphibische Operationen sind diese Schiffe relativ klein. Aber wie gesagt, das Seebataillon ist eben auch keine Einheit in Brigadenstärke. Für die kleinen bis mittleren Operationen im Ostseeraum ist das vollkommen ausreichend.

Zitat:Diese Annahme bleibt aus der Luft gegriffen. Wir kennen das FCSS noch nicht, aber gerade die allgemein vorherrschende Annahme, dass es sich dabei um eine vorgeschobene Waffenträgerplattform mit containerisierter Modularität handeln könnte, spricht sogar eher für Deep Strike Kapazitäten.
Korrekt. Allerdings wissen wir, dass es sich beim FCSS um ein die Korvetten komplementierendes Waffenträgersystem handelt, das zusammen mit diesen den Ostseeraum "sperren" soll, sie sind Teil eines A2/AD-Komplexes. Die in dem entsprechenden Thread angegebenen Quellen sprachen da sehr explizit von der Luftabwehr, dementsprechend kann man durchaus von einem hauptsächlich auf AAW fokussiertem Trägersystem ausgehen.

Aber ja, beim Interview wird definitiv ne Menge Optimismus mitspielen.

Zitat:Darüber hinaus ist die Verknüpfung der Aufgaben eines Tenders mit denen eines amphibisch Angriffsschiffs nicht zielführend, auch wenn sich konstruktive Parallelen ergeben. Der entscheidende Punkt ist die Fehlannahme, man könnte amphibische Operationen als Sekundäraufgabe vorhalten. Das wird nicht funktionieren. Dafür braucht es explizit dafür reservierte Schiffe und auch Einheiten, die primär genau das trainieren.
Da sind wir unterschiedlicher Ansichten. Die niederländische Marine hat mit der HNLMS Karel Doorman eindrucksvoll gezeigt, dass das Konzept Versorger x Amphibische Operationen durchaus funktionieren kann, wenn auch hier in einem anderen Maßstab. Das Seebattaillon trainiert regelmäßig auf diesem Schiff, trotzdem sind sie und HNLMS Den Helder die einzigen Versorger der niederländischen Marine.

Zitat:Deshalb plädiere ich persönlich da immer wieder für ein paar kleinere Landungsschiffe, die für amphibische "shore-to-shore"-Operationen in der Ostsee geeignet sind und dann auch permanent für deren Beübung durch das Seebataillon zur Verfügung stehen. (Sekundärfähigkeit: Minenlegen)
Da hätte ich dir recht gegeben, wenn Deutschland noch ein Frontstaat wäre. Da wir das aber nicht sind und Landungen dementsprechend auch nicht gerade um die Ecke stattfinden werden, benötigen unsere Einheiten gewisse expeditionäre Fähigkeiten.
Bei kleinen LCUs greift hier das selbe Problem wie bei der Verlegung der Helikopter, sie müssen erstmal zum Ort des Geschehens. Die niederländischen (NL)LCUs bspw haben eine Reichweite von 740km bei 8kn wenn sie leer sind. Mit den 740km kommst du von Rostock aus so gerade bis Aland. Bei 8kn bist du da stolze 50 Stunden unterwegs, mehr als 2 Tage. Heißt, Mann, Material, Infrastruktur usw müsste hier ebenfalls wieder separat anreisen, womit wir wieder den Salat hätten.
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