(08.03.2024, 04:50)HeiligerHai schrieb: [ -> ]AEGIS ist der Weg, wenn wir Erfolg haben wollen.
(08.03.2024, 11:33)Ottone schrieb: [ -> ]This is the way.
(08.03.2024, 12:57)FJ730 schrieb: [ -> ]..... of dependency.
(08.03.2024, 18:43)FJ730 schrieb: [ -> ]Das Gesamtpaket (insbesondere strategische Souveränität Europas), aber auch die Leistungs- und kostendaten sprechen hier aus meiner Sicht nicht für aegis bei der f 127.
Eigentlich ist die Abwägung da recht einfach, in Abhängigkeit von den eigenen Prämissen:
- Das US-System bietet eine schnelle, verlässliche Umsetzung und reibungslose Integration mit Amerikanern und anderen Aegis-Nutzern, sowie die einmalige Option, auch besonders anspruchsvolle Fähigkeiten "von der Stange" zukaufen zu können. Dafür nimmt man eine gewisse Abhängigkeit in kauf und erlangt Industriebeteiligungen nur in einem von der Entwicklungsperspektive her eingeschränkteren Rahmen als es ein Umstieg auf rein europäische Kooperationen ermöglichen würde.
- Das Europäische System basiert hingegen primär auf französisch dominierter Technik und erfordert für uns meist eine gewisse Anpassungs- und Entwicklungszeit sowie die damit verbundenen Kosten und Risiken. Dafür bietet es politische Vorteile, europäische Souveränität und -wenn man es richtig angeht- langfristige Industriepotentiale.
MMn wichtig wäre es bei der Abwägung zu beachten, dass ein Umstieg auf europäische Produkte ein umfassender sein müsste, damit das Sinn ergibt. Und er müsste im großen Stil erfolgen mit umfangreichen Bestellungen, da wir ansonsten keine ernsthafte Beteiligung in den bereits bestehenden europäischen Programmen dazu erhalten würden. Außerdem lohnt sich auch die Abkehr von US-Technik zur Umgehung von ITAR und BlackBoxen nur dann, wenn sie allumfassend stattfindet.
Die schlechteste Lösung ist es wohl, einige US-Systeme mit einzelnen europäischen Entwicklungen kombinieren zu wollen. Das zeigt die Vergangenheit recht gut.
(08.03.2024, 18:43)FJ730 schrieb: [ -> ]Daher sollte man auch zusehen, dass man Aster/SAMP zügig in Sky Shield integriert bekommt.
Ich sehe das grundsätzlich ähnlich, wobei es bei SAMP/T dann noch Fragen geben könnte, inwieweit dieses mit der IRIS-T-SL-Familie sinnvoll zu kombinieren wäre. Da aber bereits Italien und Frankreich unterschiedliche Radare für SAMP/T einsetzen, sollte das durchaus auch für uns machbar sein.
Außerdem sollte im Falle eines solchen Systemwechsels geklärt sein, wie die Aster 15 durch bspw. ein IRIS-T-SL-Derivat ersetzt werden könnte, um die Problematik des hohen Zellenbedarfs in den Griff zu bekommen.
Zitat:Maritime BMD macht für Insel/Halbinselstaaten Sinn. Was wir als kleines Flächenland im Herzen von Europa das Arrow 3 beschafft mit BMD Fregatten sollen erschließt sich mir nicht.
Abgesehen davon, dass unsere maritime BMD-Planung aufgestellt wurde, als noch niemand auf die Idee gekommen war, mal über Arrow-3 für Deutschland nachzudenken, ist dieses System eben nur landgebunden einsetzbar, was eine eingeschränkte Verlegbarkeit des Schutzschirms bedeutet, der dadurch u.a. nicht im maritimen Einsatz east-of-eden oder als Teil einer Trägerkampfgruppe im Nordatlantik vorhanden sein kann. Ob wir das brauchen, ist natürlich eine andere Frage, die ich selbst mit nein beantworten würde, aber es ist zumindest eine mögliche Begründung dafür, an seegestützter BMD festzuhalten trotz der Arrow-3-Beschaffung.
Abschließend nochmal mein persönlicher Standpunkt zur NGF:
Es sollte eine Zweiteilung des Projektes vorgenommen werden, über die zum einen eine AAW-Abwandlung der F126 zusammen mit den Niederlanden gebaut (jeweils 4 Schiffe, ggf. weitere Partner), sowie zusätzlich ein eigener Zerstörer auf Basis MEKO A400 AWD entwickelt wird. Aber eben nicht mit AEGIS, sondern als ITAR-freies Gesamtsystem, basierend auf Technologien europäischer Kooperations-Entwicklungen. (Ja, ich weiß: Das wird teuer und dauert!)