(10.02.2024, 12:19)Broensen schrieb: [ -> ]Gerade für die besonders anspruchsvollen Flugkörper wäre ich sowieso für mehr europäische Kooperationsentwicklungen. Zum Einen, weil wir da mit Diehl und MBDA zwei Firmen haben, die sowas können, nicht nur technisch, sondern eben auch gerade in gleichberechtigten Kooperationen. Und zum Anderen, weil dabei die Konfliktlinien hinsichtlich der Anforderungen weniger ins Gewicht fallen (sollten) als bei anderen Projekten. Es sollte also deutlich einfacher sein, eine europäische BMD-Abwehr auf den Weg zu bringen als ein FCAS, MGCS o.ä., wo die Anforderungen viel weiter auseinander gehen und auch die industriellen Egos schwieriger zu koordinieren sind.
Und ja: Aster ist nicht optimal. Aber auch da könnte man ja weiter entwickeln und sukzessive besseres einführen, ggf. auch Eigenentwicklungen. Eine Umstellung von US- auf europäische Raketen ist ja keine Aufgabe für ein paar Jahre, sondern läuft über Jahrzehnte.
Aber wenn wir schon der Meinung sind, wir brauchen eine Marine, die auch Fähigkeiten wie BMD leisten kann, dann doch bitte auch mit europäischer Technik.
Europäisch ist Frankreich?!
EU-Waffenprogramm
Wie Frankreich sein eigenes Hyperschallprojekt bekam
Russland attackiert die Ukraine mit Hyperschallraketen – und EU-Staaten streiten monatelang, wer Forschungsgelder für ein Abwehrsystem bekommt. Nun wird es einfach doppelt entwickelt.
Von Markus Becker, Brüssel
28.03.2023, 14.41 Uhr leider Paywall
Aus einer anderen Quelle
https://www.euractiv.de/section/eu-ausse...industrie/
„Die Fähigkeiten der Verteidigungsindustrie der EU liegen in erster Linie in Frankreich“, sagte Trappier am Dienstag (29. August) auf der Jahrestagung des französischen Wirtschaftsverbandes MEDEF.
Für das französische Unternehmen, das die Rafale-Kampfflugzeuge herstellt, bedeutet ein höheres Maß an Unabhängigkeit in Verteidigungsfragen, dass es die technologische und industrielle Überlegenheit Frankreichs in der EU anerkennt, wenn es um die Herstellung modernster Verteidigungsgüter geht.
Beweise für Habgier
Frankreich wurde von anderen EU-Mitgliedstaaten in Brüssel dafür kritisiert, dass es weitestgehend seine eigenen Interessen in der EU-Verteidigungszusammenarbeit verfolgt.
Paris stellt oft die meisten teilnehmenden Unternehmen an Projekten und Pilotprogrammen des Europäischen Verteidigungsfonds (EEF), die die technologische Forschung und Entwicklung fördern und die größten Projekte gewinnen. Einige kleinere Mitgliedstaaten und Unternehmen haben dies als Anzeichen von Habgier bezeichnet, wie EURACTIV erfuhr.
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 178 französische Unternehmen für Projekte ausgewählt. Italien lag mit 156 an zweiter Stelle, gefolgt von Spanien und Deutschland.
Im Jahr 2022 erhielt das von Frankreich geführte Unternehmen MBDA ein 70-Millionen-Euro-Projekt, um an der Hyperschall-Raketenabwehr zu arbeiten. Dieser Schritt wurde von den europäischen Verteidigungsindustrien nach intensiver Lobbyarbeit aus Paris als „netter Trostpreis“ angesehen, hieß es aus Insiderkreisen gegenüber EURACTIV.
Im Vorjahr war MBDA nicht für die Entwicklung eines europäischen Abfangjägers zur Hyperschallabwehr ausgewählt worden, da es die Europäische Kommission nicht davon überzeugen konnte, dass er am besten geeignet sei. Die Kommission entschied sich stattdessen für den viel kleineren und weniger erfahrenen spanischen Waffenhersteller SENER. Zitat Ende