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Aus
F126 – Deutsch-Niederländisches Gemeinschaftsprojekt nimmt Fahrt auf
mit Bezug auf F127
Hans-Uwe Mergener
17. Januar 2024
....Gemeinsamer Beitrag zur Sicherheit Europas
Der damalige Vertragsschluss für das Mehrzweckkampfschiff 180 wurde als eine Chance gesehen, weitere Kooperationsmöglichkeiten im maritimen Bereich auszuloten. Hein van Ameijden, Managing Director von DAMEN Schelde Naval Shipbuilding, äußerte sich damals in diese Richtung: „Mit dem Projekt ‚MKS 180‘ treiben wir die europäische Zusammenarbeit im Marineschiffbau weiter voran und leisten einen gemeinsamen Beitrag zur Sicherheit für Europa.“
Friedrich Lürßen arbeitete in seinem Redeanteil bei der Feierlichkeit zum Brennstart (F126) die Vorteile bi- und multinationaler industrieller Allianzen heraus. „Bei gleich gelagertem Beschaffungsbedarf verschiedener nationaler Partner, vermögen Skaleneffekte und konsolidierte Strukturen auch und gerade im Bereich des stark fragmentierten europäischen Rüstungsmarktes bei Marineeinheiten zu schaffen.“
Vor einer europäischen Einigung steht eine deutsche Lösung. Im europäischen Umfeld scheinen die Realisierungschancen unter den nordeuropäischen Werften aus hiesiger Sicht, eher geboten. Wiederholt vernimmt man innerhalb der Blue Mafia den mit Sympathie eingeworfenen Begriff familiengeführter Unternehmen versus staatlich kontrollierter Betriebe im südlicheren Teil des Kontinents.
In Deutschland fanden Gespräche zwischen German Naval Yards, Lürssen bzw. NVL und tkMS statt. Inwieweit andere deutsche Marinewerften darin eingebunden waren, ist hier nicht bekannt. Im August hatte einer der Co-Chefs von Lürssen, Peter Lürßen, in einem Interview in der FAZ gesagt, dass eine Konsolidierung unter den richtigen Vorzeichen und mit Zustimmung der Bundesregierung Sinn mache. Dabei liege die Rolle des Generalunternehmers bei tkMS als Ansprechpartner für alle großen Kampfschiffe und komplexen Programme, so Lürßen. In fünf Jahren könnte dann nach seiner Einschätzung auch German Naval Yards konsolidiert werden. Lürßen sprach sich in dem Interview bei einem Zusammenschluss der Marinesparte seines Konzerns mit tkMS auch für eine Staatsbeteiligung von 25,1 Prozent und einen möglichen Börsengang aus.
Und nach F126 – NVL möchte weiter machen mit DAMEN
Eine Fortsetzung der deutsch-niederländischen Kooperation für das nächste anstehende Fregattenprojekt F 127 ist zwar nicht ausgeschlossen, doch scheint sich das Augenmerk in Berlin mehr in Richtung Aegis, des Führungs- und Waffeneinsatzsystem der US Navy, zu richten. Was die Niederländer aus dem Boot werfen würde.
Friedrich Lürßen sieht die Zweckgemeinschaft DSNS-NVL aufgrund der bisherigen Zusammenarbeit in einer Pole Position für künftige Zusammenarbeit beim Bau neuer Marineeinheiten für Deutschland und die Niederlande. „NVL ist bereit und in der Lage gemeinsam mit DAMEN auch das kommende Beschaffungsprogramm neuer Flugabwehrfregatten für Deutschland und die Niederlande umzusetzen – diesmal gern unter unserer Führung“, bekundet der Bremer. Somit könnte das Projekt der deutschen Flugabwehrfregatte F 127 eine neue industriepolitische und militärische Dimension erhalten.
zitat Ende