(11.04.2025, 21:25)Ottone schrieb: [ -> ]Der dänische Fall liegt völlig anders, dort hat jemand falsche Tatsachen vorgespiegelt, sprich so richtig gelogen. Ich finde es nicht zielführend diese Dinge in einen Topf zu werfen und so miese Stimmung und Dauermeckerei anzuheizen.
Stimmt, wie komme ich auch auf die abwegige Idee, dass die Vorgänge um F124 im Roten Meer auch mal politisch aufgearbeitet werden. Das Besatzungsangehörige das Unternehmen als "Himmelfahrtskommando" betitelt haben, war bestimmt auch nur deren "Fehlinterpretation" - hat es ja sogar in die Medien geschafft.
Wie kontert man als Bundeswehr so etwas, wenn die Außenwahrnehmung so offensichtlich falsch sein sollte? Richtig, mit öffentlicher und politischer Aufarbeitung. Wie hat man es gekontert? Mit dem üblichen "Totschweigen". Die Öffentlichkeit hat Fragen gestellt und mal wieder keine befriedigenden Antworten erhalten.
In Dänemark hat die Regierung sogar einen 13 seitigen Bericht veröffentlicht über alle Vorgänge auf der Fregatte bei ASPIDES. Das nenne ich demokratische Kontrolle durch den Souverän.
Warum musste der dänische Chief gehen?
Zitat:The Danish government has fired the chief of defense after he reportedly failed to disclose several malfunctions aboard the frigate Iver Huitfeldt [...]
Aber das gehört jetzt nicht hierher.
Zum Thema Fähigkeit lies dir bitte noch mal ganz genau durch, was ich geschrieben habe und in Gesamtzusammenhang.
Selbst wenn: Eine Kernfähigkeit der Marine, die auch für die NATO von Bedeutung ist und im Kriegsfall nicht aufrecht erhalten werden kann, weil es die Munition nicht mehr zu kaufen gibt, ist nur auf dem Papier vorhanden.
Bei einem GEPARD Flugabwehrpanzer würde doch auch keiner vom Heer auf die Idee kommen zu sagen "Ich habe noch genau eine Kampfbeladung für jeden! Das wird schon für den Krieg reichen! Fähigkeit Flugabwehr grün!"
Genau das gleiche muss auch für F127 von Anfang an gelten: Ausreichende Beschaffung von Munition, dauerhaftes Beüben und dauerhaftes Nachbeschaffen einschließlich Beteiligung am Obsoleszenzmanagement! Ansonsten können wir uns die Nummer gleich wieder sparen.
(11.04.2025, 21:25)Ottone schrieb: [ -> ]Es ist eigentlich ziemlich viel bekannt, ich meine verstanden zu haben was passierte und denke, dass dem FK ein falscher Vorhaltepunkt vorgegeben wurde und er ins Nichts geschickt wurde. Das wurde in der Analyse an Bord erkannt und die flasche Parametrierung gleich dort behoben. Offensichtlich wurde dieser Fall einer langsamen Drohne nie im scharfen Schuß beübt.
Diese Erklärung passt vielleicht für einen CWI-geführten Flugkörper, aber nicht für den SM-2 Block IIIA der mit ICWI arbeitet.
Mal ganz abgesehen davon, ohne jetzt F124 im Detail zu kennen, wäre das so ziemlich das dümmste, was einem Flugabwehrsystem passieren kann.
Wenn der Lenkflugkörper den Starter verlässt, wird er von jeder feuernden Stellung als "Own Missile Track" erkannt und geführt. Wenn er in die falsche Richtung geht, korrigiert man das und feuert erneut. Zudem wird der Own Missile Track auch an die Feuerleitantenne gegeben, damit die weiß, wohin sie strahlen muss und wohin der Uplink gehen soll.
Der SM-2 Block IIIA mit ICWI erhält Midcourse Updates aus gutem Grund, der kann nicht einfach in die "falsche Richtung" geschossen werden.
Historie ist hier sehr schön beschrieben:
https://secwww.jhuapl.edu/techdigest/con...ontoya.pdf
Interessant wäre jetzt mal zu wissen, welche Zieldarstellungsdrohnen die Bundeswehr bei den Live Firings mit SM-2 verwendet hat. Mal sehen, ob man da was im Netz findet...
(11.04.2025, 21:25)Ottone schrieb: [ -> ]Weil zu teuer (s. HeiligerHai, ich habe da keinen Einblick), weil Apar Block 2 bislang noch gar nicht existiert und deshalb mit ordentlich Risiko behaftet ist, und weil die F124 beinahe 10 Jahre benötigte um zuverlässig einsetzbar zu werden aufgrund von bösen Problemen im FüWES und dies wieder drohen würde wollte man das komplette CDS erneuern mit allem was da dran hängt.
Stimmt, aber das sind Äpfel und Birnen - F124 hat damals so lange gebraucht, weil man meinte, man müsste SM-2 Block IIIA mit einem anderen Uplink, ICWI, einem deutsch-niederländischen Feuerleitradar und einem FüWES koppeln, welches noch nie mit SM-2 gearbeitet hatte (nach meiner Kenntnis). Heute gibt es diese Kinderkrankheiten sicherlich nicht mehr.
Gegenfrage: Wenn APAR Block 2 heute noch nicht existiert, wie will dann auch nur ansatzweise um 2030 eine F126 mit AAW Fähigkeit ESSM auf dem Hof stehen? Da haben wir dann bessere Karten, auf F123B mit CEROS 200 zu hoffen...
(11.04.2025, 21:09)HeiligerHai schrieb: [ -> ]Weil F123B - wenn sie mal fertig sind - die potentesten und vmtl zuverlässigsten Schiffe der Marine sind.
Das war nur ein Scherz
(11.04.2025, 21:09)HeiligerHai schrieb: [ -> ]Auch wenn das dann totale Abhängigkeit ist (bspw. LM2500 statt RT30).
Geht die Marine inzwischen weg von der LM2500? F123, F124 und F125 verwenden doch die LM2500. Wird das nur für F127 geändert?