(02.12.2022, 20:49)Ottone schrieb: [ -> ]Ist mit SVS SVK - SeeVersuch Küste - gemeint oder sind das zwei Paar Schuhe?
https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...71-5460550
Sind zwei Paar Schuhe. Die SVS sollen im wesentlichen eine größere Version werden, es waren da mal 65m Größe (ggü. 50m für SVK) angedacht. Bei der Marine sollen prinzipiell baugleiche Schiffe als Ausbildungsschiffe verwendet werden, vorgesehen sind zwei für die WTD und vier für die Marine (wobei auch die Möglichkeit für sechs Stück mal erwähnt wurden).
SAMSe - "Seebasierte Ausbildung Marine und Seeversuche See" - ist inzwischen die gemeinsame Projektbezeichnung zwischen Marine und WTD71. Die WTD hat die Federführung in der Planung und die ersten beiden Schiffe würden ihr zulaufen.
Siehe dazu bzw. zum Verhältnis zu den Schleppern auch
https://marineforum.online/haben-ist-bes...-brauchen/
Die BSAM sind im Gegensatz zu SAMSe explizit vor allem Schlepper (was im französischen Wikipedia-Artikel nur ganz versteckt drin steht). Mit demselben Pfahlzug von 80 Tonnen wie jetzt von der Marine für die zivilen Schlepper ausgeschrieben.
Die BSAM ersetzten hierbei die zuvor genutzten Hochsee-Schlepper wie die
Tenace.
Eine Ausbildungsfunktion ist bei den BSAM nicht vorgesehen, stattdessen dienen diese - wie ihre Vorgänger - zusätzlich als Ölwehr- und Nothilfeschiffe (was in Deutschland die WSV übernimmt).
Zitat:Die BSAM sind im Gegensatz zu SAMSe explizit vor allem Schlepper (was im französischen Wikipedia-Artikel nur ganz versteckt drin steht). Mit demselben Pfahlzug von 80 Tonnen wie jetzt von der Marine für die zivilen Schlepper ausgeschrieben.
Die Marine naionale sieht das etwas anders.
Zitat:Das Metropolitan Support and Assistance Batiments (BSAM) ist eine Mehrzweckeinheit, die für verschiedene Arten von Missionen vorgesehen ist: Unterstützung der Streitkräfte (Begleitung von SNA, Schleppen, Bergen von taktischen Waffen), Schutz von Personen und Gütern (Rettung, Umweltschutz, Bekämpfung von Verschmutzung) und Unterstützung der maritimen Mittel (Schleppen von Maschinen, Verankerungs- und Wartungsarbeiten, Heben von Truhen oder Wracks, Unterstützung des menschlichen Tauchens) und nimmt an Polizeimissionen teil (Projektion und punktuelle Einsätze von Spezialkräften, Fischereipolizei, Souveränitätsmissionen. Bei der Marine sind vier Schiffe dieses Typs im Einsatz, zwei in Brest und zwei in Toulon.
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...#pid202157
(02.12.2022, 17:55)26er schrieb: [ -> ]@Ottone:
Ich glaube der Artikel ist etwas ungenau - ich vermute dass das der Ersatz für die Bergungs- und Seeschlepper der Fehmarn und der Wangerooge-Klasse ist. Seeschlepper machen für mich schon Sinn. Einmal für die ganzen Unterstützungsaufgaben und eben Schlepperhilfe über See, wenn benötigt.
Lt. Köhlers Flottenkalender waren Anfang 2022 noch drei Seeschlepper in Dienst: Fehmarn, Spiekeroog und Wangerooge
Die Hafenschlepper sind deutlich jünger, müssen aber ebenfalls ersetzt werden.
Ich verstehe allerdings nicht, warum die Beschaffung der Hafenschlepper noch nicht längst gestartet wurde, im Vergleich zu den Kampfeinheiten ist das doch Kleingeld.
Von den drei See- und Bergungsschleppern sind 2 bereits nicht mehr im Fahrdienst.
Der Pfahlzug von mindestens 8ßt dient dazu auch die EGV sicher händeln zu können.
Hafenschlepper sind bereits heute vielfach von Privat geordert im Einsatz.
Zuschlag für 1. Hochseeschlepper:
"Am 12. Mai 2023 wurde durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) der Zuschlag zum Kauf des Hochseeschleppers „Rota Endurance“ erteilt...."
Die Ausschreibung für den 2. ist in Gange.
https://www.bundeswehr.de/de/organisatio...ne-5626868
Weiter so!
https://marineforum.online/neue-hochsees...ie-marine/
Es darf auch mal etwas schneller sein!
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 10. November letzten Jahres 24 Millionen Euro bewilligt, um eine Interimslösung für Seeschlepper zu finden. Bereits am 26. November veröffentlichte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) eine Ausschreibung für den „Kauf von zwei gebrauchten, marktverfügbaren Hochseeschleppern.“ Es wurden zwei Hochseeschlepper gesucht, um „Schiffe mit einer Volllast von bis zu 21.000 Tonnen im Seegebiet A3 bis zum sicheren Hafen zu schleppen.“ Knapp erklärt: Unter Seegebiet A3 werden diejenigen Seeräume verstanden, die außerhalb der Küstengewässer liegen, also für europäische Verhältnisse der Atlantische Ozean westlich der britisch-/irischen Seegrenzen. Die Schlepper sollen über ein Arbeitsboot verfügen und die Möglichkeit bieten, zusätzliches Personal einzuschiffen.
Gemäß der Ausschreibung benötige man Schiffe, die nicht älter als 20 Jahre sind. Der Zeitplan sah vor, dass die Angebote bis zum 19. Januar 2023 eingereicht werden. Die Beschaffungsbehörde der Bundeswehr plante einen Vertrag zum 12. April 2023 zu zeichnen. Die Auslieferung der künftigen Hochseeschlepper der Marine soll nach Kiel erfolgen. Und nun ist es passiert: Den Zuschlag erhielt die „Rota Endurance“ innerhalb von nur sechs Monaten als der erste von zwei Hochseeschleppern. Die Boote dienen als Ersatz für die über 50 Jahre alten Schlepper „Wangerooge“, „Spiekeroog“ und „Fehmarn“.
Ausgeschrieben nicht älter wie 20 Jahre gekauft 23 Jahre altes Schiff in desolatem Zustand.
(01.06.2023, 06:55)Mike112 schrieb: [ -> ]Ausgeschrieben nicht älter wie 20 Jahre gekauft 23 Jahre altes Schiff in desolatem Zustand.
Wenn die Datenbanken jetzt nicht falsch liegen ist der Schlepper aus 2003, also zwanzig Jahre alt. Und woher hast du das mit dem "desolatem Zustand"?
(01.06.2023, 08:01)Helios schrieb: [ -> ]Wenn die Datenbanken jetzt nicht falsch liegen ist der Schlepper aus 2003, also zwanzig Jahre alt. Und woher hast du das mit dem "desolatem Zustand"?
Zitat: fb DEUTSCHE MARINE:
Das Schiff ist 23 Jahre alt und deshalb am Ende seiner Lebenszeit. Es wurde in den letzten Jahren von einem türkischen Schrotthändler betrieben, der mit End-of-Life-Ships handelt und daher kein Interesse an besonderer Pflege hatte. Alle Maschinen und Anlagen sind in sehr schlechtem oder fragwürdigem Zustand. Es bietet weniger Platz für Besatzung, verbraucht ein Vielfaches an Kraftstoff. Dieses Schiff wurde beschafft, um Werftkosten für unsere vorhandenen Bergungsschlepper zu sparen. Das geht in die Hose.
Was soll "fb Deutsche Marine" sein? Bitte einen Link oder zumindest eine nachvollziehbare Quelle angeben!
Inhaltlich ergibt die Aussage schon rein logisch keinen Sinn. Das Schiff soll 23 Jahre alt sein (die bekannten Datenbanken nennen 2003 als Baujahr, aber sei es drum) und "deshalb" am Ende der Lebenszeit sein? Pauschal völliger Unsinn, das kann komplett heruntergefahren sein, dass kann aber auch noch ein langes Leben vor sich haben. Wenn man bedenkt, wie alt die vorhandenen Schlepper sind, lässt sich darüber nur schmunzeln. Und es stimmt zwar, dass das Schiff aktuell von einem türkischen Verwerter betrieben wird, allerdings wurde es nicht zum Abwracken beschafft, sondern als Schlepper für die eigene Nutzung. Als solcher ist er auch aktiv im Dienst, zuletzt etwa in Spanien. Wieso sollte da kein Interesse an einer vernünftigen Pflege bestehen? Woher stammen die Informationen über den "fragwürdigen" Zustand, über den Verbrauch, über den Platz für die Besatzung? Das erscheint mir alles an den Haaren herbei gezogen zu sein, ausgehend von dem, was sich tatsächlich nachprüfen lässt.
Danke für das Nachreichen.
Hier ist die Registrierung der IMO (Registrierungspflichtig):
https://gisis.imo.org/Public/SHIPS/ShipD...er=9249518
Darin ist als als "2003-12" als "Date of build" vermerkt, das Schiff ist also 19,5 Jahre alt. Über
Trackingseiten kann man sich die letzten Fahrten anschauen. Demnach hat der Schlepper gerade erst eine längere Atlantiküberquerung hinter sich, eine von mehreren in den letzten 12 Monaten, zudem verschiedene Aufenthalte in Europa; das klingt nicht nach "Maschinen in schlechtem oder fragwürdigem Zustand", ist aber nur eine Vermutung. Der Rest ist gar nicht überprüfbar, und da stellt sich natürlich die Frage, woher die Infos stammen und wie man sie einordnen kann. "Wenig Platz für die Besatzung", halte ich nicht für glaubwürdig bei einem modernen, in Europa gebautem Schiff. "Verbraucht ein vielfaches an Kraftstoff", ein vielfaches von was? Und warum? Ich bin bei derartigen Angaben erstmal skeptisch, insbesondere wenn sie über Facebook und Co. verbreitet werden, und gerade wenn sie mit der Bundeswehr oder spezieller der Marine zu tun haben.
(01.06.2023, 09:28)Helios schrieb: [ -> ]"Wenig Platz für die Besatzung", halte ich nicht für glaubwürdig bei einem modernen, in Europa gebautem Schiff.
Die Deckspläne des Schiffes finden sich
hier, vorbehaltlich späteren Änderungen nach Verkauf durch Gulfmark.
Neben den Kabinen (mit jeweils eigenem Klo und Dusche) und den Arbeitsplätzen (inklusive Kombüse, drei Büros, kleinem Konferenzraum und Bordhospital) gibt es außer der etwa 40 m² großen Messe noch einen etwa 40 m² großen Day Room, eine 20 m² große Lounge und dazu einen Wäscheraum und einen Umkleideraum.
Es sind halt bei der Besatzung 8 der rund 30 Mann in 4-Mann-Kabinen untergebracht, was vom Standard her seiner Zeit entspricht und in der Marine inzwischen ja zunehmend vermieden wird. Vermutlich konstruiert man sich daraus was. Oder aus fehlendem Fitnessraum und/oder Sauna.
Danke für die Verlinkung, von derartigem Aufbau ging ich aus und etwas anderes hätte mich gewundert. Zumal maximale Unterbringungsmöglichkeit nichts über die normale Besatzungsstärke aussagt, ich bezweifle, dass das Schiff regulär mit 30 Mann gefahren wird (eher die Hälfte).