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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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(31.05.2022, 21:48)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]PKr:

Das Problem ist die Art und Weise der Sanktionen. So wie es zur Zeit läuft haben sie negative Auswirkungen für uns UND die Sache wird langfristig ebenso wesentlich teurer wie die genannten Alternativen.

Das liegt vor allem daran dass die gesamte Sanktionspolitik gegen Rußland nur auf Aktionismus beruht. Nachdem die Ukraine angegriffen wurde musste man eben ganz schnell irgendwas machen. Kein Wunder dass dies dann ohne eine griffige Strategie dahinter geschah. Vermutlich hat sich der Westen nun ähnlich verschätzt wie der Kreml bei seinem Einmarsch in die Ukraine. Weder diese noch Rußland haben schnell klein beigegeben und nun sitzt man vorm Scherbenhaufen. Ich bin gespannt ob daraus für die Zukunft etwas gelernt wird. Staaten wie Venezuela, Iran oder Syrien kann man durch Sanktionen schon erheblich schädigen, aber Rußland ist insgesamt gesehen einfach zu groß dafür. Und selbst in den erstgenannten Staaten hat sich durch die Sanktionspolitik bisher nichts geändert.

(31.05.2022, 21:27)PKr schrieb: [ -> ]@lime:
Dass die Sanktionen auch im Westen negative Auswirkungen haben, ist unbestritten. Allerdings wären die Alternativen m.E. langfristig wesentlich teurer.

Eine Alternative zu den Sanktionen wäre zum Beispiel nur Waffenlieferungen etc. und auf Wirtschaftssanktionen zu verzichten. Inwiefern wäre das teurer? Durch diese Sanktionen wird sich am Kriegsverlauf nichts ändern. Ganz im Gegenteil könnte die russische Regierung nun sogar daran interessiert sein den Krieg in die Länge zu ziehen um die Rohstoffpreise oben zu halten bzw. gar weiter ansteigen zu lassen.
@Quintus
Zitat:Wenn die RF in der Ukraine verliert, werden die Fernwirkungen durch die daraus entstehenden Umwälzungen in Russland für alle einfach nur noch katastrophal sein. Das sind Kreise, die tatsächlich aktiv sich den Weltkrieg wünschen
Ich befürchte, dass du hiermit rechthaben könntest. Die Frage, die sich stellt, ist aber jene, ob dies wirklich so in Russland "durchgerechnet" wird oder nicht und ob wir uns darauf einlassen sollten? Ich denke dies eher nicht, auch wenn ich das Risiko sehe, dass nach einem möglichen Sturz Putins nationalistische Militärs und Politiker an die Macht kommen könnten.

Aber, so leid es mir tut, ich würde keinen Millimeter nachgeben, selbst wenn dem so wäre. Alles andere würde alles noch schlimmer machen.

Schneemann
Russland ist gar nicht in der Lage einen Weltkrieg zu beginnen, die nächste verfügbare Eskalationsstufe wäre der vielfach angedrohte Atomkrieg.
lime spricht hier einen ganz wesentlichen Punkt an: die westlichen Reaktionen auf den Krieg und seine sonstigen Folgen ermöglichen es der dort herrschenden Kleptokratie (in zu großen Teilen) sich noch weiter immens zu berreichern.

Nehmen wir beispielsweise den Multi-Milliardär Wladimir Potanin, der absolut loyal zu Putin steht, den Krieg unterstützt, aber wegen der Bedeutung seiner Geschäfte für den Weltmarkt trotzdem keinerlei Sanktionen unterliegt. Dieser konnte jetzt die Rosbank spottgünstig aufkaufen. Dann die Anteile die Tinkoff an der Tinkof Bank gehalten hat, für gerade mal 3% ihres Wertes und schließlich noch mehrere andere Unternehmen welche westliche Beteiligungen hatten, genau so für einen lächerlichen Bruchteil ihres Wertes.

Das ist nur ein einziges Beispiel von vielen, aber das pflanzt sich so immer weiter fort. Der in Russland herrschenden extrem korrupten Kleptokratie sind das Wohl und die Zukunft der Russen völlig egal. Auch die russsiche Nation ist ihnen in Wahrheit völlig egal.

Sie können sich jetzt durch den Krieg noch mehr persönlich berreichern als vorher und der Krieg und die westlichen Reaktionen darauf sind für sie aktuell nur positiv.

Pmichael:

Man unterliegt hier im Westen diesbezüglich vielen Fehlannahmen, unter anderem dass die Russen viel zu schwach seien, dass Russland nicht rasant aufrüsten könnte und insbesondere dass ein Atomkrieg unmöglich sei, weil dann ja alle verlieren. Diese aktuelle westliche Hybris gegenüber der RF ist meiner Meinung nach äußerst gefährlich. Ich meine aber durchaus in Bezug auf diese rechtsextremistischen Kreise hier explizit einen Atomkrieg, den darauf ist die russische Armee wenn man es so will nicht nur spezialisiert, ihrer Auffassung nach lässt sich eine solcher auch begrenzt führen, da man dort den Einsatz von Atomwaffen ganz anders sieht als im Westen TM. Die in diesen Kreisen gepflegte Grundauffassung ist es, dass ein Atomkrieg von der russischen Nation überlebt werden kann (wenn auch unter extremsten Verlusten), dass es also danach noch eine russische Nation gibt, dass aber der Westen einen solchen Krieg nicht überstehen kann.

Darüber hinaus aber muss man sich von dem Gedanken lösen, dass ein solcher Krieg gegen Russland in konventionellen Bahnen laufen würde. Man stellte sich das zu sehr Panzer vs Panzer / Panzerhaubitzen / Infanterie / taktische Luftnahunterstützung etc konventionell vor. Mal ein illustrierendes Beispiel: im August 2023 auf dem Höhepunkt einer extremen Hitzewelle und Dürre zerstört Russland die Stromversorgung in weiten Teilen Deutschlands (problemlos machbar und konventionell möglich). Entsprechend fallen für mehrere Wochen in ca 2/3 von Deutschland Strom und Wasser aus. Allein das reicht schon ! Unsere vernetzten hochgradig anfälligen Gesellschaften im Westen TM können keinerlei solche Schläge einstecken. Bereits zwei Wochen Strom und Wasser weg in mehr als 50% der Fläche und die gesamte Gesellschaft und der Staat Bundesrepublik brechen vollständig und nachhaltig zusammen.

Russland exploriert zur Zeit die Möglichkeiten unkonventioneller Kriegsführung nur höchst unzureichend. Gerade gegen den Westen aber wird unkonventionelle Kriegsführung das Schlüsselelement sein, vor allem auch da den Russen gar keine andere Wahl bleibt, da sie rein konventionell und "unter Einhaltung aller "Regeln"" den Krieg verlieren würden.

Entsprechend würde ein Weltkrieg vollkommen anders verlaufen als der Krieg gegen die Ukraine. Er wäre primär geprägt von unkonventioneller Kriegsführung im weitesten Sinne und unsere Gesellschaften sind höchstgradig empfindlich für eine solche Kriegsführung, vor allem wenn man sie Total betreibt. Da gibt es viele Möglichkeiten wie man die Europäischen Staaten weitgehend alle machen könnte, ganz ohne Atomwaffen (und die hätte man ja auch noch in der Hinterhand).

Unsere Gesellschaften würden daher einen solchen Weltkrieg gegen Russland verlieren, nicht weil die Russen irgendwie militärisch überlegen wären, sondern weil unsere westlichen TM Gesellschaften so empfindlich und anfällig sind.
Analysen:


https://warontherocks.com/2022/05/what-t...ary-power/

What the Experts Got Wrong (and Right) About Russian Military Power


https://warontherocks.com/2022/05/would-...n-ukraine/

Would We Do Better? Hubris and Validation in Ukraine


https://mwi.usma.edu/repacking-pandoras-...t-ukraine/

Repacking Pandora’s Box: Managing the Dangers of Weapons Proliferation in Postconflict Ukraine


https://smallwarsjournal.com/jrnl/art/un...attle-kyiv

The Untold Story of the Battle for Kyiv
JOMINI

https://twitter.com/JominiW/status/1531802118155296771

Zitat:Gesamtkarte:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...71/photo/1

1/ Ukrainian TVD, Day 89-97. Intense combat has continued in the Donbas over the past 9 days. Russian forces continue to expand on their breakthrough around Popasna & have captured large parts of Severodonetsk. Ukraine counterattacks in Kherson.

Die Offensive der Ukrainer in Richtung Kherson kommt aktuell nur langsam voran, obwohl die rusisschen Verteidigungsstellungen nur dünn besetzt sind. Das ist aber ganz normal und war zu erwarten: Die Russen haben sich dort seit etlicher Zeit eingegraben und entsprechend positioniert. Gegen die russische Artillerie hier voran zu kommen ist zwingend mühsam und langsam. Meiner rein persönlichen Meinung nach ist diese Offensive (Entlastungsangriff?) falsch, weil verfrüht. Man hätte eher weiter Kräfte aufbauen sollen.

2/ Weather Outlook. Forecast for the next ten-days will see periods of thunderstorms and temps between 25-32 C. Russian & Ukrainian forces will likely fight through these periods of poor weather to maintain operational momentum in their favor.

Karte Kharkiv:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...25/photo/1

3/ Kharkiv OD. Ukrainian offensive activity in this area has been focused on liberating Ternova while resuming its advance in the direction of Vovchansk via assaults to retake Starytsya & Rubizhne. Activity from Kozacha Lopan to Vesele has been limited to exchanges of artillery.

4/ The Staryi Saltiv bridgehead is assessed as the most critical area in the Kharkiv OD for Ukraine. From Staryi Saltiv Ukrainian forces will be able to place greater pressure on Russia’s ability to maintain its shallow defense by advancing into northern Kharkiv Oblast.

Karte Severodonetsk:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...16/photo/1

5/ Severodonetsk-Donetsk OD. The Russian Armed Forces (RAF) have expanded their Popasna breakthrough salient to the M06 / T1302 Hwy line, while simultaneously capturing Lyman and driving deep into central Severodonetsk.

Hier ist die entscheidende Frage ob sich die Ukrainer in guter Ordnung zurück fallen lassen können um neue Verteidigungslinien einzunehmen. Aktuell sieht es nicht danach aus, und wird stattdessen versucht "feste Punkte" zu halten damit die Russen daran hängen bleiben. Die bisher meisterhaft geführte Verzögerung wird für die Ukrainer hier anscheinend immer schwerer.

6/ For all its shortcomings the RAF can achieve tactical success; However, tactical success does not immediately translate into operational opportunity or a short-term strategic win. RAF is paying a high price for its gains & not shown an ability to truly exploit them yet.

Tatsächlich sinken die russisschen Verluste seit geraumer Zeit und wird nun deutlich weniger Material (inkl Menschen) verloren. Dafür geht es auch wesentlich langsamer voran.

7/ It remains to be seen whether the RAFs small operational maneuver grouping (i.e., Chechen, Wagner, VDV, select Guards units) can continue to spearhead a Russian advance to the Donetsk Oblast border if success is finally achieved in the Severodonetsk Salient.

Nach allen russischen und sonstigen Quellen die ich dazu gelesen habe leisten die Tschetschenen mal rein überhaupt gar nichts. Die Verluiste der Tschetschenen sind irreal niedrig. Die haben bisher de facto kaum Kämpfer verloren, bummeln primär weit hinter der "HKL" rum und konzentrieren sich aufs Plündern und darauf russische Truppen zu dissen. Der reale militärische Beitrag der Tschetschenen zu diesem Krieg ist absurd gering. Ganz offenkundig haben die tschetschenischen Truppen direkte Anweisung sich so weit wie möglich aus Kämpfen heraus zu halten. Kadyrow will ganz offenkundig seine persönliche Militärmacht nicht geschmälert sehen. Je mehr er sie in diesem Krieg schonen kann, desto stärker wird er nach Kriegsende dastehen.

Karte Zaporizhzhia:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...95/photo/1

8/ Zaporizhzhia OD. Russian & Ukrainian activity in the Zaporizhzhia OD has been limited to localized attacks to improve tactical positioning, generally at the company level or below. Ukrainian intel states RAF are still building forces in the Vasylivka area.

Über den russischen Truppenaufbau bei Vasylivka hat Strelkov auch schon berichtet.

9/ Ukrainian Partisan activity continues to grow throughout occupied Zaporizhzhia Oblast, with Ukrainian intel reporting RAF convoys move in heavily armed columns & along main roads to better defend against ambushes. RAF units here are still of low quality & strength.

Das nimmt jetzt langsam wirklich Fahrt auf. Die letzten Tage nahmen Partisanenaktivitäten drastisch zu.

Karte Kherson:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...01/photo/1

10/ Odesa-Kherson OD. Although a significant number of battalions have recently been redeployed from OC South to OC East in the Donbas, Ukrainian forces launched a counteroffensive in northern Kherson Oblast & against Russian occupied Snihurivka in Mykolaiv Oblast.

11/ The assault in the Davydiv Brid area is likely meant to cut the main Russian line of communication (i.e., the T2207 Hwy) between Kherson & Vysokopillya and compel Russian forces to abandon their lightly manned defensive positions in north Kherson.

12/ The assaults from Vysokopillya to Zolota Balka are likely meant to neutralize Russian troops in this area from supporting the penetration at Davydiv Brid while preventing the completion of Russian fortified defenses, disrupting efforts to occupy the Oblast.

13/ The assault on Snihurivka is likely meant to rupture the RAFs ability to maintain a coherent defense of northern Kherson Oblast and force Russian forces to consolidate in their ever-growing defensive belt around Kherson itself. Fighting remains intense for Snihurivka.

Karte Schwarzes Meer:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...56/photo/1

14/ Black Sea OTMO. The Russian blockade of Odesa & the Ukrainian coast continues. Russian Kilo Class SSNs continue to operate with impunity in the west Black Sea, launching Kalibr missile attacks. Russian defenses around Snake Island continue to be built up.

15/ Aerospace Assessment. The VKS is allocating a lot of sorties to support ground operations in the Donbas; SEAD missions have also become a focus as Ukraine has reportedly moved heavier SAM-systems into the area. VKS has employed Tu-95 & T-160 bombers to target SAMs.

Weiterhin übrigens immer ziemlich genau 250 Luftangriffe pro Tag, wie betoniert. Auf 100 Tage gerechnet (wobei die Zahl der Luftangriffe Anfangs ja höher lag sind das trotzdem bereits mindestens 25.000 Luftangriffe, eher aber um die 30.000. Auf Dauer immer so fortgeführt wird das erhebliche Effekte erzielen.

16/ Austrian aerial warfare analyst & historian Tom Cooper recently gave a brief critique on the performance of VKS & UAF use of unguided rockets. He asserts that VKS & UAF are both applying toss (or loft) bombing techniques to little effect, resulting in lots of wasted ordnance.

17/ Battle Damage Assessment. Ukrainian intel suggests RAF BTGs in the Popasna area are down to approx. 250-300 effective each, with high losses to armored vehicles. They further speculate Russian MoD will funnel all available replacements to the Avdiika & Popasna areas.

Das Hauptproblem scheint Mangel an Infanterie zu sein und ganz allgemein die Mannzahl. Das Material ist anscheinend weniger problematisch (Schrott der durch anderen Schrott ersetzt wird). Gerade das rasche Ausbluten der Infanterie im modernen Krieg ist seit jeher mein Thema gewesen und wird so in westlichen TM Armeen nicht richtig verstanden. Besonders relevant ist dies in Bezug auf die Frage der Verwundetenversorgung, die sich so wie man es sich bei der Bundeswehr vorstellt in einem ernsthaften Krieg praktisch real nicht durchführbar ist.

Politische Karte:

https://twitter.com/JominiW/status/15318...65/photo/1

18/ Ukrainian TV, Day 89-97. The threat of a looming food crisis due to lack of Ukrainian grain exports is causing increased worry among European leaders. However, rifts are emerging on how to best deal with this crisis & how to sustain opposition to Russia in general.

19/ Humanitarian Impact. Ukrainian refugees total 9.4+ million with 7.18+ million in countries bordering Ukraine, another 2.22+ throughout Europe. Internally displaced people throughout Ukraine remains at 7.6+ million (1.4+ million in east & 519K in south Ukraine).

Strelkov hat vor kurzem mal gemeint, man hätte schon die 10 Mio Marke an Flüchtlingen geknackt. Man bedenke: bei einem Land von gerade mal 44 Mio Einwohnern.

20/ Information Advantage. The Kremlin has a window of opportunity to drive a wedge among European leaders. Disagreements over how to end the war, Russian energy embargos, increased sanctions, grain exports, lethal aid, etc. may allow Russia to hinder support to Ukraine.

21/ Cyber War. As an independent actor Anonymous action can be beneficial (disrupt Russian use of Belarus logistical capabilities) or disruptive (stop grain shipments through Belarus if they do not agree with an EU deal to lift Belarus sanctions, causing a food shortage anyway).

22/ Overall Assessment. The longer the war goes on, the more of a wicked problem it becomes, something Russia may be counting on to ensure it can meet some of its goals. A long war tests the West’s true commitment to Ukraine’s defense & ability to reclaim its territory.

Meiner Meinung nach ist es die aktuelle russische Strategie die Ukraine einfach als Staat systematisch zugrunde zu richten. Die werden diese Gebiete nicht besetzen, sondern einfach räumen. Zudem setzt man darauf, die größere Ausdauer als der Westen zu haben und dass der Krieg auf diesem Niveau ewig weiter geführt werden kann von russischer Seite, dass dies aber der Westen nicht kann.

23/ Ukraine is better positioned to meet it war aims with continued support; militarily, financially, and most importantly morally. Although Ukraine has its own resourcing issues, it is being a better steward of its military capabilities. Western support will lead to victory.

Wenn man die immensen Zerstörungen und Folgekosten als einen Sieg bezeichnen kann. Rein logisch und rational sind hier die ukrainischen Kriegsziele schon lange nicht mehr.


24/ However, if the Kremlin proves savvy enough and exploits current Western diplomatic disagreements, they can severely impact the flow & timeliness of aid to the point that a few delayed shipments of critical armaments may tip the scales at a perilous moment.

25/ The first 90-days of this war has seen excellent Ukrainian generalship and the fighting audacity of the Ukrainian Armed Forces. Russia, however, can still turn things around to its favor if it is more strategically prudent & operationally savvy. The West must stay the course.

Fragwürdig ob wir das tun sollten. Dazu muss ich betonen, dass dies keine pro-russische Position ist.
Kesselschlacht im Donbass

Wieder mal Oberst Reisner. Äußert detailliert.
Zu den Sanktionen mal eine Gegenmeinung:

https://www.theguardian.com/commentisfre...1653923791
(01.06.2022, 21:03)Pogu schrieb: [ -> ]Kesselschlacht im Donbass

Wieder mal Oberst Reisner. Äußert detailliert.

Interessanter Bericht, danke! Lässt man diesen wirken dann könnte man vermuten dass die Hoffnung auf das Ausbluten Rußlands in diesem Krieg nicht erfüllt werden wird.
(01.06.2022, 22:08)lime schrieb: [ -> ]Lässt man diesen wirken dann könnte man vermuten dass die Hoffnung auf das Ausbluten Rußlands in diesem Krieg nicht erfüllt werden wird.

Ja. Hoffnung ist eine Planlücke.
Zitat: Der Präsident der Vereinigten Staaten hat in der New York Times einen Essay Was Amerika in der Ukraine tun und nicht tun wird veröffentlicht. Es ist klar, so knapp wie möglich, und jeder Ausdruck, jedes Wort wird abgewogen ==>Jedes Wort ist also abzuwägen und richtig zu verstehen.
NY Times paywall (englisch)

Man könnte es die Biden-Doktrin zur Ukraine nennen.


Die Invasion, von der Wladimir Putin dachte, sie würde nur ein paar Tage dauern, befindet sich nun im vierten Monat. Das ukrainische Volk hat Russland überrascht und die ganze Welt mit seiner Opferbereitschaft, seiner Hartnäckigkeit und seinen Erfolgen auf dem Schlachtfeld inspiriert. Die freie Welt und viele andere Nationen, angeführt von den Vereinigten Staaten, haben sich mit beispielloser militärischer, humanitärer und finanzieller Unterstützung an die Seite der Ukraine gestellt.

Während der Krieg weitergeht, möchte ich klarstellen, welche Ziele die Vereinigten Staaten bei diesen Bemühungen verfolgen.

Amerikas Ziel ist einfach: Wir wollen eine demokratische, unabhängige, souveräne und wohlhabende Ukraine sehen, die über die Mittel zur Abschreckung und Verteidigung gegen weitere Aggressionen verfügt.

Wie der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky sagte, wird dieser Krieg "nur durch Diplomatie endgültig beendet werden". Jede Verhandlung spiegelt die Tatsachen vor Ort wider. Wir haben schnell gehandelt und der Ukraine eine große Menge an Waffen und Munition geschickt, damit sie auf dem Schlachtfeld kämpfen kann und am Verhandlungstisch in der stärksten Position ist, die sie haben kann.

Daher habe ich entschieden, dass wir den Ukrainern fortschrittlichere Raketensysteme und Munition zur Verfügung stellen werden, die es ihnen ermöglichen, Schlüsselziele auf dem Schlachtfeld in der Ukraine präziser zu treffen.

Wir werden weiterhin mit unseren Verbündeten und Partnern in Bezug auf die russischen Sanktionen zusammenarbeiten, die die härtesten sind, die je gegen eine große Volkswirtschaft verhängt wurden. Wir werden die Ukraine weiterhin mit modernsten Waffen versorgen, darunter Javelin-Panzerabwehrraketen, Stinger-Flugabwehrraketen, leistungsstarke Artillerie- und Präzisionsraketensysteme, Radar, Drohnen, Mi-17-Hubschrauber und Munition. Außerdem werden wir, wie vom Kongress genehmigt, weitere Milliarden Dollar an Finanzhilfe schicken. Wir werden mit unseren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um die globale Nahrungsmittelkrise zu bewältigen, die durch Russlands Aggression verschärft wird. Und wir werden unseren europäischen Verbündeten und anderen Ländern dabei helfen, ihre Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu verringern und unseren Übergang zu einer sauberen Energiezukunft zu beschleunigen.

Wir werden auch weiterhin die Ostflanke der NATO mit den Kräften und Fähigkeiten der USA und anderer Verbündeter stärken. Und erst kürzlich habe ich die Anträge Finnlands und Schwedens auf NATO-Mitgliedschaft begrüßt, eine Entscheidung, die die umfassende Sicherheit der Vereinigten Staaten und der transatlantischen Region durch zwei demokratische und sehr fähige militärische Partner stärken wird.

Wir streben keinen Krieg zwischen der NATO und Russland an. Obwohl ich mit Herrn Putin nicht einverstanden bin und seine Handlungen skandalös finde, werden die Vereinigten Staaten nicht versuchen, seinen Rauswurf in Moskau zu provozieren. Solange die USA oder unsere Verbündeten nicht angegriffen werden, werden wir uns nicht direkt an diesem Konflikt beteiligen, weder indem wir US-Truppen zum Kampf in die Ukraine schicken, noch indem wir russische Streitkräfte angreifen. Wir ermutigen oder erlauben der Ukraine nicht, über ihre Grenzen hinaus zuzuschlagen. Wir wollen den Krieg nicht verlängern, nur um Russland Leid zuzufügen.

Mein Grundsatz während der gesamten Krise lautete "Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine". Ich werde keinen Druck auf die ukrainische Regierung ausüben - weder privat noch öffentlich -, damit sie irgendwelche territorialen Zugeständnisse macht. Es wäre falsch und würde gegen bewährte Grundsätze verstoßen, dies zu tun.

Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sind nicht blockiert, weil die Ukraine der Diplomatie den Rücken gekehrt hat. Sie sind blockiert, weil Russland weiterhin einen Krieg führt, um die Kontrolle über einen möglichst großen Teil der Ukraine zu erlangen. Die Vereinigten Staaten werden sich weiterhin dafür einsetzen, die Ukraine zu stärken und ihre Bemühungen um ein verhandeltes Ende des Konflikts zu unterstützen.

Die unprovozierte Aggression, die Bombardierung von Entbindungsstationen und Kulturzentren und die Zwangsumsiedlung von Millionen von Menschen machen den Krieg in der Ukraine zu einer tiefen moralischen Frage. Ich habe in Polen ukrainische Flüchtlinge getroffen - Frauen und Kinder, die nicht wussten, wie ihr Leben aussehen würde und ob ihre geliebten Menschen, die in der Ukraine geblieben waren, es schaffen würden. Kein Mensch mit Gewissen kann von der Verwüstung durch diese Schrecken unberührt bleiben.

Die Ukraine in dieser Stunde der Not zu unterstützen, ist nicht nur das Richtige. Es liegt in unserem vitalen nationalen Interesse, ein friedliches und stabiles Europa zu gewährleisten und deutlich zu machen, dass Gewalt kein Recht schafft. Wenn Russland nicht einen hohen Preis für seine Handlungen zahlt, wird dies anderen potenziellen Aggressoren signalisieren, dass auch sie Gebiete übernehmen und andere Länder unterwerfen können. Es wird das Überleben anderer friedlicher Demokratien gefährden. Und es könnte das Ende der auf Regeln basierenden internationalen Ordnung einläuten und die Tür für Aggressionen anderswo öffnen, mit katastrophalen Folgen für die ganze Welt.

Ich weiß, dass viele Menschen auf der Welt über den Einsatz von Atomwaffen besorgt sind. Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass Russland beabsichtigt, Atomwaffen in der Ukraine einzusetzen, auch wenn Russlands gelegentliche Rhetorik, mit dem Atomschwert zu wedeln, an sich schon gefährlich und äußerst unverantwortlich ist. Lassen Sie uns klarstellen, dass jeglicher Einsatz von Atomwaffen in diesem Konflikt, unabhängig von seinem Ausmaß, für uns und den Rest der Welt völlig inakzeptabel wäre und schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Die Amerikaner werden den Kurs mit dem ukrainischen Volk beibehalten, weil wir verstehen, dass Freiheit nicht umsonst zu haben ist. Das haben wir immer getan, wenn die Feinde der Freiheit versuchen, unschuldige Menschen einzuschüchtern und zu unterdrücken, und das tun wir auch jetzt. Wladimir Putin hatte nicht mit diesem Grad an Einigkeit oder der Stärke unserer Antwort gerechnet. Er hat sich getäuscht. Wenn er glaubt, dass wir in den kommenden Monaten wanken oder zerbrechen werden, irrt er sich ebenfalls.
Lagebericht zu den Operationen in der Ukraine 1. Juni 2022
la voie de l'épee (frazösisch)
Die Situation ist sehr flüssig, beide Seiten vervielfachen kleine Angriffe - auf Bataillons- oder Kompanieebene über einige hundert Meter, manchmal über einen Kilometer -, um zu versuchen, durch Akkumulation operative Erfolge zu erzielen. Die Kämpfe konzentrieren sich auf fünf Gebiete.
[Bild: 01.jpg]
In der Region Charkiw streiten sich Russen und Ukrainer um den Besitz kleinerer Städte und Dörfer entlang der Grenze. Für die Russen geht es darum, die Kontrolle über die Straße E105 zu behalten, die Belgorod, den großen Stützpunkt in Russland, mit Charkiw verbindet, und vor allem weiter östlich die Logistikachse, die Belgorod über Woltschansk, Welykyi Burluk und Kupjansk mit Izium verbindet.

Es geht auch darum, auf beiden Seiten in diesem 80 km breiten Raum zwischen den beiden Städten die Artillerie, vor allem auf ukrainischer Seite, und auf der anderen Seite sowie diese Infiltrations- und Sabotagekräfte, vor allem auf russischer Seite, so weit wie möglich auszuschalten.

Der nördliche Streifen zwischen Charkiw und der Grenze wird von mehreren DNR/LPR-Regimentern und -Milizen sowie 5 oder 6 russischen Kampfgruppen (TG) gehalten, die jenseits der Grenze von Artillerie unterstützt werden und der 72. mechanisierten Brigade, zwei Territorialbrigaden und einer Brigade der Nationalgarde gegenüberstehen.

Der östliche Streifen vom Dorf Starytsia 5 km von der Grenze bis Pechenihy 30 km weiter südlich und 30 km östlich von Charkiw verläuft entlang des Waldgebiets der Quelle des Flusses Donez. Die ukrainischen Streitkräfte, insbesondere die 92. mechanisierte Brigade, halten dort mehrere Brückenköpfe am Ostufer, insbesondere bei Staryi Saltiv in der Mitte des Streifens. Es ist kaum möglich, darüber hinaus zu manövrieren, um insbesondere zu versuchen, die Achse Belgorod-Izium zu unterbrechen. Es gibt nur wenige Achsen und das offene Gebiet steht weitgehend unter russischem Luftwaffen- und Artilleriefeuer.

Allenfalls können die Ukrainer hoffen, die Logistikachse aus der Ferne durch Infiltrationen im Norden im dichten Gebiet zu belästigen, doch dieses wird von russischer leichter Infanterie (Spetsnaz) und vor allem von einer vom Boden aus gesteuerten Langstreckenartillerie durch Kommandos und Partisanen oder vor allem durch Drohnen abgedeckt. Die Erfordernisse der Schlacht um den Donbass haben zudem dazu geführt, dass die ukrainischen Streitkräfte Verstärkungen dorthin geschickt haben.

In der Region Slowjansk pressen die russischen Streitkräfte weiterhin um die Tasche im Norden der Stadt. Im Westen bemühte sich die 2. russische motorisierte Division, die 81. Luftangriffsbrigade aus dem Waldgebiet Dovenhke-Krasnopillya, das die Straße M03 zwischen Izium und Sloviansk kontrolliert, zurückzudrängen.

Im Norden und Osten nutzen die 201. motorisierte Division und die 90. Panzerdivision die Einnahme von Lyman am 26. Mai aus, um die Kontrolle über die gesamte Region nördlich des Flusses Donez zu übernehmen. Das nächste russische Ziel wird wahrscheinlich Raihorodok jenseits des Donez und 2 km nordöstlich von Sloviansk sein. Es wird für die ukrainischen Brigaden - 81. und 57. motorisierte Brigade - bald schwierig werden, sich in der Tasche nördlich von Sloviansk zu halten.

Die wichtigsten Dinge spielen sich derzeit natürlich im Sektor Severodonetsk ab. Das größte Problem für die Verteidigung der Stadt ist ihre Abtrennung von Lysychansk und damit vom Rest der Ukraine durch den Fluss Donez und konkret durch eine einzige intakte Brücke. Auch wenn die politische Entscheidung schmerzhaft ist, erscheint es daher besser, die ukrainischen Kräfte aus Sewerodonezk - vielleicht 8.000 Nationalgardisten, Milizionäre und Territorialsoldaten - zurückzuziehen, bevor sie wie in Mariupol in der Stadt eingeschlossen werden, und die feste Verteidigung auf Lysychansk zu verlegen.

Doch seit der Einnahme von Popasna am 7. Mai stand nun das Schicksal des gesamten Vorsprungs zur Debatte. Während die nördliche Zone entlang des Donez im Moment eher ruhig ist, nach dem schweren Misserfolg des Überquerungsversuchs bei Bilohorvika am 6. und 7. Mai (eine Kampfgruppe ging verloren).

An der Frontlinie zwischen Toshkivka, 5 km südlich von Lysychansk, und den westlichen Ausgängen von Horlivka finden jedoch zahlreiche Kämpfe statt. Praktisch alle Ortschaften zwischen Toshkivka und Soledar waren russischen Angriffen und ukrainischen Gegenangriffen ausgesetzt.

Die Ukrainer setzten vier Manöverbrigaden und eine Territorialbrigade in dieser Schlacht gegen die 127. motorisierte Division und die 57. russische Brigade sowie einen Teil des "Marsch"-Korps aus Popasna ein, das ein Dutzend Bataillone Fallschirmjäger, Marineinfanteristen, Luftangriff, Wagner und separatistische Milizen umfasste. Dies ist eindeutig die derzeit wichtigste Schlacht. Sollten die Ukrainer sie verlieren, könnte die Achse T1302, die Lysychansk mit Bakhmut verbindet, bedroht und alle ukrainischen Streitkräfte in dem Gebiet von einer Einkesselung bedroht sein.

Es ist möglich, dass die russischen Streitkräfte im Norden erneut aktiv werden, diesmal von Lyman-Ozerne aus in Richtung Siversk, dessen Einnahme das Schicksal der Streitkräfte im Steilhang beinahe besiegeln würde.

Südlich der Popasna-Tasche bedrängten russische und separatistische Kräfte die 30. ukrainische mechanisierte Brigade, um sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Rückzug in Richtung Bakhmut zu zwingen, während das 1. DNR-Korps die 46. Luftangriffsbrigade zwischen Pivnichne und Niu-York am Westausgang von Hrolivka angriff, wahrscheinlich hauptsächlich um sie abzulenken.

Der Sektor Zaporajjia in Donezk ist derzeit der ruhigste. Die Kräftedichte auf beiden Seiten ist gering und es finden nur minimale Operationen auf Kompanieebene und Artillerieduelle statt. Die Russen scheinen sich mehr mit der Organisation der Verteidigung und der Organisation des besetzten Gebiets sowie der Entwicklung einer Widerstandsaktivität, die derzeit vor allem passiv ist, zu beschäftigen. Es ist erstaunlich, dass sich in der Region keine aktivere Guerilla organisiert hat. Im Sektor Kherson wurden die mit alten T-62-Panzern bewaffneten Bataillone eingesetzt.

Im Sektor Cherson eroberten die 80. Luftangriffsbrigade und mehrere ukrainische Milizen Davydiv Brid, einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt östlich des Flusses Inhulets, der für die Versorgung der beiden russischen Brigaden nördlich der Tasche unerlässlich ist, die ihrerseits in Vysokopillya von zwei mechanisierten Brigaden und in Novovorontsovka entlang des Dnepr von einer Territorialbrigade angegriffen wurden.

Weiter südlich, zwischen Cherson und Davydiv Brid, griff die 14. mechanisierte Brigade auch Snihourivka an, möglicherweise um die 34. russische Brigade dort zu fixieren. Die Städte Cherson und Mykolayev wurden weiterhin von beiden Seiten fest gehalten.

Während die Kräfte in der Region ausgeglichen sind, ist nicht ganz klar, warum die ukrainischen Streitkräfte noch immer die 5. Panzerbrigade in Odessa halten, eine ihrer seltenen Reserven, um zu versuchen, das Kräfteverhältnis zu kippen, insbesondere im Bereich Davydiv Brid und in Richtung Nova Kakhovka, 20 km weiter südlich am Dnepr. Es stimmt jedoch, dass es jetzt schwierig ist, Angriffe über 20 km zu führen.

Anmerkung

Man sieht, dass es auf beiden Seiten schwierig ist, einigermaßen sichtbare Operationen durchzuführen, ohne unter "Himmelsfeuer" zu geraten: von Flugzeugen - Angriffsflugzeugen und Jagdbombern, Hubschraubern -, die vielleicht schon aus Mangel an präziser Munition weniger präsent sind als in früheren großen Konflikten, von der Infanterie mit ihren Raketen und Kurvenraketen, die die Schwachstellen der Panzer treffen, von den natürlich bewaffneten oder rotierenden Drohnen und schließlich von der Artillerie, die jetzt ihr großes Comeback feiert. Die Öffentlichkeit kennt mittlerweile mehr Modellnamen von Artilleriegeschützen als von Panzern.

Es ist banal, vom Tod des Panzers zu sprechen, der alle begraben hat, die seinen Untergang angekündigt hatten, und es gehört zum guten Ton zu sagen, dass Panzermanöver deshalb unmöglich sind, weil die russischen und damit auch die ukrainischen Armeen, die gleichermaßen behindert werden, nicht wissen, wie man einen Kampf der verbundenen Waffen führt. Vielleicht ist es komplizierter als das. Wir werden darüber noch sprechen.
Über die Verfasstheit der russischen Streitkräfte - u.a. von Michael Kofman, welcher meiner Einschätzung nach einer der besten Experten für dieses Thema im Westen ist:

https://warontherocks.com/2022/06/not-bu...ce-design/

Auszugsweise:

Zitat:Not Built for Purpose: The Russian Military’s Ill-Fated Force Design

......strategic force structure choices can prove decisive. Force structure reveals a great deal about a military and its assumptions of what wars it plans to fight and how it plans to fight them.

Some of the most significant problems being experienced by the Russian armed forces are the result of conscious choices and tradeoffs. These decisions help explain many of the observed struggles the Russian armed forces have had in combined arms operations, fighting in urban environments, and attempts to hold terrain. The full extent of Russia’s personnel weaknesses has become clear during this war. As it stands, the Russian military has a shortage of manpower — especially infantry. The Russian military also compromised by establishing a partial mobilization force. Consequently, the Russian army was optimized for a short and sharp war while lacking the capacity to sustain a major conventional conflict at “peace time” manning levels.

Der Anwurf ist etwas abstrus, da nach russischer Militärdoktrin ein langer ernsthafter Krieg eben immer mit einer vollen Mobilmachung durchgeführt werden soll, weshalb sich eigentlich die Frage der Mannstärke gar nicht stellt. Das hier angerissene Problem resultiert also nicht aus einer fehlerhaften Struktur der russischen Streitkräfte, sondern weil sie ihrer eigenen Doktrin wiedersprechend vorgegangen sind. Der ganze Einsatz läuft immer noch konträr zu dem was eigentlich für so eine Art von Krieg dort angedacht war und ist. Daher ist in Frage zu stellen, ob wirklich die Struktur falsch ist, oder ob es im vorliegenden Beispiel nicht eine falsche Verwendung der Streitkräfte ist, welche hier das eigentliche Problem darstellt.

Along with the United States, Russia came to believe that a smaller but better equipped and trained military could handle a range of conflicts. This process took place largely between 2008 and 2012.

The Russian military then rolled back some of these reforms starting in 2013, not only because several proved deeply unpopular, but also because the force was considered too small for a regional or large-scale war against a superior opponent.

Meiner Ansicht nach wurden die Reformen mitten während sie noch im Gange waren einfach abgebrochen / unterbrochen und dann teilweise rückabgewickelt, teilweise aber unvollendet stehen gelassen. Die Gründe dafür sind mir schlußendlich nicht so klar wie das hier impliziert wird (zu kleine Armee etc).

The staffing approach to brigades and divisions was the same. Russia regressed to a partial-mobilization force, hoping to have the best of both worlds: more forces and equipment, reduced staffing and cost, plus the ability to generate substantial combat power on short notice. The military sought to have a high-readiness force within the former Soviet approach of large formations requiring a degree of mobilization. It also struggled to reconcile keeping about 250,000 conscripts in the military, with their generally poor suitability for military operations.

Meiner Meinung nach sind die russischen Wehrpflichtigen nicht schlechter als die russischen Zeit- und Berufssoldaten, nämlich gleich schlecht. Ganz allgemein blickt man im Westen TM immer auf Wehrpflichtige herab und preist die Berufsarmee, aber in der russischen Armee ist der Qualitätsunterschied marginal. Deshalb sind die russischen Wehrpflichtigen genau so gut (oder schlecht oder was auch immer) für militärische Operationen geeignet wie der Rest. Das war auch seit jeher russische Doktrin, eine Armee zu haben, deren Können gering ist, die aber aus diesem geringen Können intentional das meiste heraus holt.

As a tiered-readiness force, Russian ground formations (including the airborne and naval infantry) were staffed somewhere between 70 to 90 percent. Consequently, a 3,500 sized brigade might only have 2,500 men at peacetime. When accounting for 30 percent conscripts likely to be in the unit, this meant that no more than 1,700 would be considered deployable.

Wenn man natürlich die Generalmobilmachung anordnen würde, sähe das entsprechend ganz anders aus. Die Idee der BTG ist einfach, ohne Mobilmachung aus den Verbänden heraus sofort einsetzbare Kampfgruppen zu generieren. Und das funktioniert, nur insgesamt fehlt halt so die notwendige Masse für einen Brocken wie die Ukraine (die immerhin eine der stärksten Armeen Europas hatte (hat). Auch hier sollte man meiner Meinung nach erneut feststellen, dass nicht das Konzept an sich falsch ist, sondern dass es für einen ernsthaften vollumfänglichen Krieg gegen einen starken Gegner rein quantiativ unzureichend ist. Wenn man dann noch die querschnittlich geringere Qualität der Waffensysteme dazu bedenkt, den Mangel an handwerklichen Können usw. müsste man eigentlich feststellen, dass die russische Armee sich angesichts der Umstände sogar recht gut schlägt und entsprechend als deutlich leistungsfähiger als viele andere (auch europäische) Streitkräfte einzuordnen ist und das trotz aller Mängel

The Russian military is well-suited to short, high-intensity campaigns defined by a heavy use of artillery. By contrast, it is poorly designed for a sustained occupation

Auch hier muss ich wiedersprechen: gerade die russische Armee ist in Wahrheit besser als jede westliche Armee was die Besatzung angeht, sie ist in Sachen COIN immens viel besser als jede westliche Armee. Gerade dieser Bereich ist es, in welchem die russischen Truppen und Sicherheitskräfte insgesamt deutlich besser sind als in allem sonstigen.

or a grinding war of attrition, that would require a large share of Russia’s ground forces, which is exactly the conflict it has found itself in. The Russian military doesn’t have the numbers available to easily adjust or to rotate forces if a substantial amount of combat power gets tied down in a war. Their big assumption was that in the event of a crisis with NATO, political leadership would authorize mobilization to raise manning levels and deploy staffed-up formations.

Exakt so ist es, und nicht nur in Bezug auf einen Krieg mit der NATO, sondern eigentlich auch in Bezug auf einen Krieg wie jetzt in der Ukraine. Was aber haben all diese Feststellungen bis jetzt mit Force Design, also der Struktur der Einheiten zu tun? Weil man aus politischen Gründe katastrophale strategische Fehlentscheidungen trifft sind die Strukturen der Armee falsch ?!

Since 2016, each regiment or brigade was supposed to be able to form two battalion tactical groups with only officers and contract soldiers, while conscripts would comprise the third battalion. In practice, the situation varied across units, depending on their overall level of readiness.

Fast keine Brigade erfüllt übrigens in der praktischen Realität diese Anforderung. Würde sie aber erfüllt, sähe die Lage erneut ebenfalls wieder ganz anders aus. Das Problem ist hier nicht zuletzt extremste Korruption in den Streitkräften, dass dort Offiziere sich an Geistersoldaten berreichern die nur auf dem Papier bestehen und dass die Ausrüstung nicht dem entspricht was sie laut TOE sein sollte.

According to Chief of the General Staff Valery Gerasimov, Russia had 66 battalion tactical groups in 2016 with plans to rapidly increase the figure to 96 by the end of the year, 115 in 2017, and 126 in 2018. Shoigu said Russia had 136 battalion tactical groups in 2019 and 168 in August 2021. These are supposed to have between 700 to 900 servicemembers, but as the official number of battalion tactical groups was rapidly increasing, the number of soldiers serving under contract plateaued

Papier BTG. Aber dass dem so ist, belegt eben nicht, dass die Struktur der Streitkräfte / Einheiten falsch wäre, sondern lediglich, dass sie in der Realität aus einem ganzen Faktorenbündel heraus nicht so ist wie sie sein sollte.

It appears the Russian armed forces achieved this target by reducing the number of personnel in each battalion, including the number in each company, which has had a significant effect on operations in Ukraine. There were two important outcomes of this decision. First, Russia’s offensive maneuver formations, assuming around 125 to 130 battalion tactical groups as disclosed by official U.S. sources, were in practice much smaller when we consider their actual strength. This force was approximately 80,000 in overall size, not including auxiliaries, and other supporting elements (total force size likely exceeded 100,000). Second, these formations were heavily weighted towards artillery, armor, support, and enablers rather than motorized rifle infantry and the availability of dismounted units. The effect on Russia’s ability to operate in urban terrain, support armor with dismounted infantry, and control terrain was profound. There were also shortages of key personnel, from enablers to logistics, and the force was far more brittle than many (including us) had assumed.

Was aber erneut nicht aus der Struktur der Einheiten heraus resultiert, sondern weil diese unzureichend mit Soldaten versehen wurden. Wie man jetzt weiß hatten die meisten BTG welche da in die Ukraine hinein gerollt sind nicht die Mannzahlen, die sie hätten haben sollen. Siehe auch im folgenden:

Russia decided to change its table of organization for motorized rifle units by reducing the number of personnel. Instead of 539 or 461 personnel for motorized rifle battalions, the new table of organization for motorized rifle battalions appears to be approximately 345. However, even with this reduced T/O, many Russian battalions appear to only be at 2/3 or 3/4 strength, often having only 230 to 280 soldiers.

Oder sogar nur 200 bis 220 Mann. Also 1/3 weniger als vorgesehen.

The new motorized rifle platoon has three squads of seven soldiers without a platoon headquarters. Only the platoon commander isn’t part of one of the squads, and the first squad is led by the deputy platoon commander.

7 Mann ist eine ideale Größe, aber entsprechend müsste man so einen "Zug" halt eher als eine Art Sektion / Halbzug sehen - und entsprechend einsetzen. Wenn man natürlich einer zu kleinen Einheit Aufgaben einer Einheit darüber aufbürdet, kann dies nur Probleme nach sich ziehen.

But many of these squads only have five or six soldiers. In practice, this means that many Russian motorized rifle squads only have enough soldiers to operate their vehicles, but not to dismount and fight on foot.

In der Ukraine wurden auch "Gruppen" von 3 - 4 Mann plus ein Fahrzeug beobachtet. Das heißt, die motorisierte Infanterie enthält dann keinerlei Infanterie mehr.

..... many Russian battalions are the size of a Marine reinforced company with 182 marines and sailors plus enablers, etc.

Schlußendlich also sind die BTG (Bataillon!) in der Realität nur Kompanie-Kampfgruppen, was überhaupt kein Problem wäre, würde man ihnen einfach nur die Aufgaben übertragen, die man halt einer (verstärkten) Kompanie überträgt. Es ist in Wahrheit auch völlig egal wie man irgend etwas nennt.

Vor allem anderen sollte der Inhalt zählen, und nicht Form und Name. Dem Inhalt nach haben wir hier also verstärkte Infanterie-Kompanien. Würde man sie entsprechend einsetzen, wären sie für diese Aufgabe herrausragend gut aufgestellt.


Würden sie ihre eigentlich vorgesehene volle Mannstärke haben, wäre es wiederum das gleiche und sie wären tauglich.

With attachments, the size of many of these battalion tactical groups based around a motorized rifle battalion is between 400 to 600 personnel, well below the 700 to 900 figure that was reported by Russian officials. For example, the two battalions deployed to Ukraine from the 138th Motorized Rifle Brigade reportedly had 310 and 226 personnel

Was aber eben nicht aus einer falschen (theoretischen) Struktur der Einheiten, sondern eben aus anderen Gründen her rührt. Wenn man entsprechend volle Einheiten aufstellen würde, hätte man halt insgesamt weniger davon, dann würde aber der Führung eben auffallen, wie wenig Einheiten dies sind und entsprechend kämen Fragen warum dem so ist und man könnte sich nicht weiter derart durch Diebstahl und Unterschlagung selbst berreichern

Another problem is that the battalion tactical groups with the greater number of soldiers have a greater share of support attachments, such as artillery, air defense, engineers, or electronic warfare, to maneuver companies (e.g., motorized rifle or tank). Depending on the task, those other attachments are important, but the smaller share of maneuver companies to support assets means these formations are less capable at maneuver or seizing terrain.

Wie Pogu es schon mal angemerkt hat könnte man die BTG als eine Art Artillerie-Einheit mit angehängten Kampfkompanien betrachten. Die einfachste und beste Lösugn wäre es hier, verschiedene Arten von BTG zu schaffen, die einen wie bisher sehr Artillerielastig, die anderen entsprechend mit einem Schwerpunkt bei Kampfkompanien, wobei beide Typen sich dann gegenseitig unterstützen könnten. Das würde die Größe der Einheiten und die daraus resultierenden Vorteile wie bspw ihre hohe Beweglichkeit etc beibehalten


The end result is that the Russian military deployed maneuver formations with few available dismounted infantry, but still brought many of their armored vehicles with them.

Na ja, wenn man pro Fahrzeug nur noch 3 bis 4 Mann real vor Ort hat, dann hat die motorisierte Infanterie halt eben keine Infanterie mehr. Das macht die Struktur an sich aber nicht falsch. Die einfache Lösung lautet stattdessen, in die leeren Fahrzeuge halt entsprechend Infanterie zu packen.

Das die Fahrzeuge (Transportpanzer ! Schützenpanzer !) überwiegend leer waren und sind ist übrigens einer der Gründe warum die Ukraine diese immer derart vollgestopft mit geplünderten Gütern vorfinden. Da ist dann der ganze Laderaum voll mit geplünderten Sachen, weil ohnehin nie Infanterie in nennenswerter Menge transportiert wurde.


This situation begins to resemble the problems Russian forces faced in Grozny-1995: tons of metal, little manpower. Russian tank units require infantry support for various situations, and dismounted infantry are critical when fighting in urban settings

Und die Ukrainer wissen das natürlich und verschanzen sich überwiegend in Ortschaften.

The high ratio of armored vehicles to soldiers in many Russian units also likely accounts for many of the vehicles that were left abandoned by Russian forces during the beginning of the war.

Exakt ! Man hatte mehr Fahrzeuge als Leute, also hat man einfach welche zurück gelassen, weil man praktisch eigentlich gar nichts mehr damit anfangen konnte, sie zu viel Sprit / Nachschub verbrauchten und man den Sprit dann auf weniger Fahrzeuge konzentrieren konnte.

The Russian military especially lacks sufficient light infantry forces for many of the situations it has faced in Ukraine.

Wofür eigentlich VDV, Speznaz usw da wären. Dazu zwei wesentliche Punkte: Speznaz sind nicht nur Spezialeinheiten in unserem Sinne, sondern in Russland auch sehr viele normale Aufklärungseinheiten und ebenso etliche andere Verbände die in keinster Weise Special Forces / Elite sind wie wir das hier im Westen verstehen. Wenn da also ein Speznaz Verband operiert, dann ist das meist nichts anderes als das was bei uns ein Teil eines gewöhnlichen Aufklärungs-Bataillons wäre. Gerade deshalb ist auch der Anteil Wehrpflichtiger in Speznaz Einheiten beispielsweise höher als bei Luftlandeeinheiten oder Marineinfanterie etc

Und die höheren Offiziere halten diese Truppen oft zurück als persönliche Leibwache, Reserve, oder verbraten sie in normalen infanteristischen Einsätzen. Durch diese Vergeudung der Auflklärungskräfte (Speznaz) wurde die russische Aufklärung in der Ukraine sehr stark beeinträchtigt und gemindert.


Even with motorized rifle, airborne, or naval infantry units, armored vehicles are organic at all levels. Thus, entire platoons or companies, including NCOs and officers, cannot dismount as cohesive units because they have to man the vehicles in situations where light infantry units with a mobile unit in support might be preferable. Airborne battalions face the same problem.

Stimmt so auch nicht ganz. Die VDV wurden in der Ukraine teilweise weitgehend ohne Fahrzeuge eingesetzt und diese auch nicht nachgeliefert. Ein schönes Beispiel dafür ist Hostomel. Die können also durchaus auch ohne Fahrzeug herum eiern.

Russia also compensated by deploying units from Russia’s National Guard (Rosgvardia) to serve in a light infantry role. These included spetsnaz units similar to police SWAT teams, and OMON riot police. Although Rosgvardia is a paramilitary organization, its units aren’t trained or equipped for a conventional war

Der Grund war hier vor allem auch, dass man tatsächlich von einer einfachen schnelle Sonderoperation ausging, und dem folgend schon die Besatzungstruppen ins Land brachte, welche dann den erwarteten ukrainischen Widerstand bekämpfen sollten, also entsprechend eigentlich COIN Aufgaben durchführen sollten. Dass sie dann als leichte Infanterie missbraucht wurden entsprang allein den Umständen und läuft erneut gegen die russische Doktrin selbst.

Und noch einmal: inwiefern ist das ein Verschulden der Struktur der Streitkräfte ?!


The Russian military likely would have been better off with fewer, but fully manned battalion tactical groups.

Dann wäre der Führung aber aufgefallen, dass die Kräfte nicht reichen und dass ganz allgemein etwas nicht stimmt, oder einfacher gesagt: dann wäre der ganze Komplex von Diebstahl, Unterschlagung und Korruption aufgeflogen.

It appears Russian forces once again pulled contract soldiers or officers from different battalions to form them right before the invasion, but units perform best when they’ve had an opportunity to train together, develop standard operating procedures, and build cohesion.

Meine Rede seit jeher (organische Einheiten sind besser), aber eigentlich (Theorie) sollten die BTG exakt das sein, organische Kampfgruppen welche sich aus lauter Soldaten zusammen setzen die sich schon kennen, der gleichen Brigade entstammen, alle schon zusammen vielfach geübt haben etc

the greater personnel problem is the lack of contract privates. Indeed, the reduced-size companies mean that NCOs are less critical because officers are leading fewer soldiers. In many cases, Russian lieutenants led platoons that were approximately the same size as a 13-man U.S. Marine rifle squad, which is led by a NCO.

Das ist ein wesentlicher Punkt. In Wahrheit sind russische taktische Führer querschnittlich höherrangig und besser ausgebildet als ihre westlichen Äquivalente. Dazu gab (gibt es noch teilweise) eine spezielle Gruppe niedrigrangiger Offiziere (Fähnriche) welche aber durch die Reform 2008 ff sehr stark reduziert wurde.

Russian thinking on strategy and operational concepts played a significant role in these design choices. Organizational culture and bureaucratic preferences should not be ignored, but the reason the Russian military was set up in this manner ultimately ties back to core tenets of Russian military thought. Militaries have ideas about what kind of wars they’re likely to fight, how they plan to fight them, and the best way to balance capability, capacity, and readiness. While we cannot go in-depth into Russian military thinking here, the core choices were not just driven by an attempt to balance resources and attain force flexibility, but also by a coherent set of beliefs about how the Russian armed forces should organize to fight NATO. These drove the development of a force with less infantry, and less logistical capacity for sustaining ground offensives or holding territory, but more fires and support for enablers.

Ergänzend könnte man noch anfügen, dass die russische Armee stärker als jede NATO Armee auf einen Atomkrieg hin ausgerichtet ist und die beschriebene Struktur spezifisch den Kampf in einem Nuklearkrieg ermöglichen soll.

it is an open question as to whether Putin may have had an inflated sense of Russian military capability. Alternatively, he may simply let political assumptions that Ukraine would quickly surrender drive his thinking. Sometimes the military is dishonest about what it can actually do, but often political leaders simply do not want to listen to military advice because it’s not what they wish to hear. Most likely, the Russian failure is some combination of both.

Zweifelsohne. Aber inwiefern wird dadurch die Struktur der Streitkräfte falsch ?!
Die Schlacht um Severodonetsk entwickelt sich interessant.
Unter der Woche sah alles nach einem ziemlich halsbrecherischen Rückzug hinter den Donez aus. Das Gelände ist dort mit den sehr steil ansteigenden Uferböschungen im urbanen Raum schließlich auch sehr vorteilhaft für den Verteidiger.
Stattdessen finded seit gestern ein anscheinend recht beherzter ukrainischer Gegenangriff statt. Es ist wohl gelungen, den Feind nicht nur aufzuhalten und erhebliche Verluste zuzufügen, angeblich soll die Hälfte der Stadt und der süedöstliche Vortort Metolkine wieder unter ukrainischer Kontrolle stehen.
Das ist doch schon sehr erstaunlich nachdem die Russen dort zuletzt immens viel (mE ja viel zu viel) investiert hatten. So wie es aussieht konnten die Ukrainer jedoch Reserven heranführen, die den Gegenstoß geführt haben. Darunter auch ein Battalion der Fremdenlegion mit Westlichen Kämpfern.

Spannend jetzt wie lange die Russen benötigen mit ihren Reserven erneut anzusetzen. Wenn sie es überhaupt nochmal versuchen. Der Versuch Severodonetsk zu nehmen hat sowieso was von Stalingrad September 42. Völlig sinnloser Angriff, der komplette Frontbogen fällt automatisch wenn man nur den Durchbruch bei Popasna vollenden würde. Das man sich dazu nicht in der Lage sieht und stattdessen meint, es wäre irgendwie sinnstiftend sich durch eine 100.000 Einwohner Stadt auf der falschen Flussseite zu kloppen ist selbst für die Russen sehr strange.

https://twitter.com/ManSalouh/status/153...7765656576
https://twitter.com/EdwardWeinert/status...2590807040
https://twitter.com/CanadianUkrain1/stat...3364461571
https://twitter.com/TataTedoradze1/statu...7492578304
https://twitter.com/raging545/status/153...7573292038
https://twitter.com/Now_in_Ukraine/statu...6769216512
(03.06.2022, 23:25)Nightwatch schrieb: [ -> ]Spannend jetzt wie lange die Russen benötigen mit ihren Reserven erneut anzusetzen. Wenn sie es überhaupt nochmal versuchen. Der Versuch Severodonetsk zu nehmen hat sowieso was von Stalingrad September 42. Völlig sinnloser Angriff, der komplette Frontbogen fällt automatisch wenn man nur den Durchbruch bei Popasna vollenden würde. Das man sich dazu nicht in der Lage sieht und stattdessen meint, es wäre irgendwie sinnstiftend sich durch eine 100.000 Einwohner Stadt auf der falschen Flussseite zu kloppen ist selbst für die Russen sehr strange.

https://twitter.com/ManSalouh/status/153...7765656576
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So schnell wie Rußland die Stadt fast komplett besetzt hatte sieht es eher danach aus, als ob sie den sich zurückziehenden ukrainischen Truppen einfach gefolgt wären ohne große Kämpfe. Und dabei ist man halt in den Gegenstoß hineingelaufen. Ob sich das für die Ukraine wirklich rentiert wird sich zeigen, zumindest war es eine Aktion mit der die russischen Truppen wohl nicht mehr gerechnet hatten.