Über russische Kriegsverbrechen mal ein paar belastbare realistische Zahlen:
https://www.hrw.org/news/2022/04/03/ukra...lled-areas
Zitat:Human Rights Watch has documented several cases of Russian military forces committing laws-of-war violations against civilians in occupied areas of the Chernihiv, Kharkiv, and Kyiv regions of Ukraine. These include a case of repeated rape; two cases of summary execution, one of six men, the other of one man; and other cases of unlawful violence and threats against civilians between February 27 and March 14, 2022.
On March 4, Russian forces in Bucha, about 30 kilometers northwest of Kyiv, rounded up five men and summarily executed one of them.
Russian forces in the village of Staryi Bykiv, in Chernihiv region, rounded up at least six men on February 27, and later executed them
On March 6, Russian soldiers in the village of Vorzel, about 50 kilometers northwest of Kyiv, threw a smoke grenade into a basement, then shot a woman and a 14-year-old child as they emerged from the basement, where they had been sheltering.
A woman told Human Rights Watch that a Russian soldier had repeatedly raped her in a school in the Kharkiv region where she and her family had been sheltering on March 13.
On March 13, a Russian soldier beat and repeatedly raped Olha [not her real name], a 31-year-old woman in Malaya Rohan, a village in the Kharkiv region that Russian forces controlled at the time.
Human Rights Watch received three other allegations of sexual violence by Russian soldiers in other villages in the Chernihiv region and in Mariupol in the south but has not been able to independently verify them.
On March 4, Russian forces summarily executed a man in Bucha, 30 kilometers northwest of Kyiv, and threatened to execute four others, said a teacher who witnessed the killing.
Und jetzt verzehnfachen wir das ganze mal und wir sind immer noch beim ganz normalen und vollkommen üblichen, was sich nicht mal sonderlich von dem unterscheidet was US Truppen im Irak so getrieben haben und von früheren Kriegen schweigen wir mal ganz.
Rein persönlich gehe ich übrigens davon aus, dass beide Seiten wesentlich mehr Kriegsverbrechen begehen als bisher in den westlichen Medien dokumentiert sind.
Zu den von der Ukraine genannten 410 toten Zivilisten plus im Raum Kiew: nur weil da Leichen liegen und Zivilisten tot sind heißt das nicht, dass diese einfach so ermordet wurden, die fallen auch Querschlägern zum Opfer, werden Opfer von Splittern und Artilleriebeschuss, kommen auch auf andere Weise ums Leben, beispielsweise durch Brandverletzungen weil sie in Häusern eingeschlossen waren die dann in Brand gerieten usw usw usf
Nicht jede Leiche eines Zivilisten die da herum liegt ist zwingend ein Kriegsverbrechen und ein ernsthafter großer Krieg ohne tote Zivilisten ist gar nicht führbar. Das soll alles keine Rechtfertigung oder Entschuldigung sein, sondern nur eine Erklärung !
Den ist es einfach absurd zu glauben, es könnte einen sauberen Krieg geben, das widerspricht der Natur des Krieges selbst. Je ernsthafter und massiver ein Krieg wird, desto mehr bricht das hervor.
Und wo ist in Wahrheit der moralische Unterschied ob ein gegen sein Willen zwangsrekrutierter Mann aus dem Donbass von Ukrainern aus dem Hinterhalt erschossen wird, obwohl er gar nicht dort kämpfen will, oder ob die Ukrainer russische Kriegsgefangene erschießen, oder die Russen umgekehrt ukrainische Kriegsgefangene oder irgendein Zivilist der über die Straße rennt erschossen wird weil man halt gar nicht erst abwarten will mit der Identifizierung auf was man da schießt ?! Es liegt in der Natur der Sache selbst, dass Kriegsverbrechen geschehen müssen.
Und auch deutsche Soldaten der Bundeswehr würden in einem ernsthaften massiven Krieg dann anfangen Kriegsverbrechen zu begehen.
Und jetzt beschließend mal frei von jeder Moralischen Betrachtung der Sache: Kriegs"verbrechen" (als ob nicht JEDER ernsthafte Krieg selbst nicht auch schon immer ein Verbrechen wäre!) sind meiner Auffassung nach vor allem deshalb problematisch, weil sie die Kampfkraft negativ beeinträchtigen. Sie müssen daher vor allem auch aus rein praktischen Gründen so weit wie möglich unterbunden werden. Zudem nehmen sie Einfluss auf die strategische Lage, und beeinflussen damit den Willen des Gegners.
Da Krieg ein Zweikampf zweier Willen ist, sind Kriegsverbrechen deshalb ablehnenswert, weil sie sich positiv für den Gegner auswirken und dessen Willen stärken. Zudem ermöglichen sie es dem Gegner Unterstützung von außerhalb zu mobilisieren. Wie dieser Mechanismus perfekt funktioniert sieht man ja gerade am vorliegenden Beispiel in der Ukraine. Andererseits wird jeder ernsthafte Krieg verunmöglicht und man verliert militärisch, wenn man ALLES immer vermeidet, was heute als Kriegsverbrechen tituliert wird. Beispielsweise der Beschuss und die Zerstörung ziviler Infrastruktur sind zwingend notwendig (weshalb auch die Ukrainer auf diese nach Belieben feuern). Da bestimmte militärische Handlungen die heute als Kriegsverbrechen angesehen werden also militärisch absolut notwendig sind, wirft das die Frage auf, wie man verhindern kann, dass der Feind diese exploriert.
Auch dafür bietet der Ukrainekrieg viele lehrreiche Beispiele. Man muss versuchen ein entsprechendes Narrativ hochaktiv zu gestalten, damit dann weitere anders lautende Informationen aufgrund des Bestätigungsfehler bei der Wahrnehmung derselben entsprechend dieses Narratives interpretiert und eingeordnet werden. Dieses Narrativ zu kreiieren ist der Ukraine perfekt gelungen und es ist bewunderswert was hier seitens der Ukraine damit strategisch erreicht wurde.
Das geht ja jetzt so weit, dass ukrainische Kriegsverbrechen selbst da wo sie bekannt werden einfach gar keine Rolle mehr spielen und vollständig ignoriert werden (können). Damit hat die Ukraine praktisch real mehr Handlungsfreiheit in der Anwendung der militärischen Mittel bzw. erhält Russland Nachteile wenn es seine militärischen Mittel genau so frei einsetzt wie das die Ukraine tut.
Der größte Teil aller Kriegsverbrechen ist daher vor allem anderen ein rein praktisches militärisches Problem dahin gehend, dass die mediale Explorierung derselben auch nur ein Mittel der Kriegsführung ist. Es verbleibt der kleine Teil von außergewöhnlichen Taten welcher tatsächlich negativ zu werten ist, auch in seiner unmittelbaren militärischen Wirkung, und daher mit aller Gewalt unterbunden werden muss.