09.11.2024, 05:06
Damit nicht alles unter den Tisch fällt …
Zur geostrategischen Lage:
Die Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat in der Ukraine gemischte Reaktionen ausgelöst. Während Präsident Wolodymyr Selenskyj Trump telefonisch gratulierte – in einem Gespräch, dem auch Trump-Unterstützer Elon Musk zugeschaltet war (Quelle) –, äußeren andere Stimmen Zweifel an Trumps Absichten (Quelle). Gerüchtehalber soll sein "24-Stunden-Friedensplan" eine entmilitarisierte Pufferzone und eine Verschiebung des NATO-Beitritts der Ukraine um 20 Jahre beinhalten, wobei widersprüchliche Berichte kursieren, welche Sicherheitsgarantien die Ukraine erhalten würde. Kiew wies die Berichte als unglaubwürdig zurück. (Quelle)
Zur geostrategischen Lage, part deux:
In Kursk ist es erstmals zu Kämpfen zwischen ukrainischen und nordkoreanischen Truppen gekommen. (Quelle) Südkorea will ausdrücklich nicht ausschließen, die Ukraine künftig mit Waffenlieferungen zu unterstützen. (Quelle)
Zur operativen Lage:
Igor Girkin alias Strelkow ist ja dazu übergegangen, Fragen zu beantworten, die Z-Blogger und besorgte Russen ihm schicken. In seinem neuesten Brief vertritt er die Auffassung, dass aktuell "weder die Ukraine noch Russland in der Lage sind, einen entscheidenden Sieg zu erringen, die sogenannte Ukraine aufgrund mangelnder Ressourcen, Russland aufgrund der Machtbefugnisse der Behörden". Die Behörden würden sich nämlich fürchten, "die Situation während der Mobilisierung nicht aufrechterhalten zu können".
Girkin kritisiert in scharfen Worten, dass Russland überhaupt behaupte, zu Verhandlungen bereit zu sein: "Anscheinend haben unsere 'Ältesten' aufgrund beginnender Demenz die Grundlagen politischer Psychologie vergessen". Denn das "Zeigen von Schwäche während der Auseinandersetzung" sei ein "sicherer Weg zu Schande und Niederlage". Sogar der "berühmt-berüchtigte Kompromiss ist einfacher und schneller zu erreichen, wenn man stur die Bereitschaft demonstriert, bis zum bitteren Ende zu kämpfen."
Es sei "typisch", so Girkin weiter, "dass auf strategischer Ebene irrelevante Erfolge im Donbass – für die Ukrainer von Anfang an eine nachrangige Front – in unserem Land von der Propaganda als Zusammenbruch der Verteidigung verkauft werden". Doch "gleichzeitig ignoriert die Propaganda hartnäckig unangenehme und alarmierende Entwicklungen in Gebieten, die für den Feind wichtiger sind: Charkiw (Woltschansk, Kupjansk), Kursk (Sudscha). Die Kämpfe sind äußerst heftig, die Front ist im Wesentlichen eingefroren, gleichzeitig nehmen die Angriffe auf Ziele in der Tiefe des Raumes von Woche zu Woche zu (strategisch bedeutende Ziele eingeschlossen) und verursachen immer merklichere Schäden."
"Aus den Berichten geht klar hervor, dass der Feind Reserven hat und spart. Daher ist es einfach dumm, von einem 'bevorstehenden Zusammenbruch' seiner Front aufgrund des Verlusts mehrerer Städte und Siedlungen städtischen Typs¹ in der Volksrepublik Donetsk zu sprechen. Der Feind hält seit drei Monaten das regionale Zentrum² der 'alten Regionen' und die russische Armee kann nichts tun!"
Girkin schließt: "Warum also erwarten, dass die aus Übersee kontrollierten Kiewer Bastarde plötzlich einem Waffenstillstand zu für Moskau günstigen Bedingungen zustimmen? Die Front bleibt im Großen und Ganzen weiterhin stabil und verschlingt im großen Maße russische Leben und Ressourcen. Wenn die Waage deutlich zugunsten Moskaus ausschlägt, wird der Feind Ressourcen finden, um das auszugleichen." Der Krieg werde deshalb nur enden, wenn "die ukrainischen Streitkräfte vollständig besiegt sind sind".(Quelle)
¹) Nicht beschreibend gemeint, sondern Bezeichnung einer Verwaltungseinheit wie z.B. "Markt" statt "Gemeinde" in mehreren Bundesländern.
²) Ich bin nicht sicher, was er meint; vielleicht Pokrowsk?
Luftkrieg:
Die ukrainische Armee hat erstmals mit Drohnen den Kriegshafen Kaspijsk am Kaspischen Meer (rund 1.000 km entfernt) angegriffen. Videoaufnehmen zeigen, dass mindestens eine Drohne ein russisches Kriegsschiff trifft, wahrscheinlich eine Korvette der Tarantul-Klasse. Allerdings könnte es sich um ein bereits außer Dienst gestelltes Schiff handeln. (Quelle)
Mögliches Kriegsverbrechen:
Ein russischer Luftangriff auf ein Krankenhaus in Saporischschja hat zehn Zivilisten das Leben gekostet und 40 Menschen verletzt. (Quelle)
Kriegsverbrechen:
Ein russisches Gericht hat erstmals zwei russische Soldaten wegen eines Kriegsverbrechens bestraft. Die beiden Männer hatten in Wolnowacha im besetzten Donbass eine neunköpfige Familie ermordet, mutmaßlich als diese sich weigerte, ihr Haus aufzugeben. Dafür erhielten sie lebenslange Freiheitsstrafen. (Quelle) Es ist freilich zu betonen, dass es sich nach russischer Lesart um eine auf russischem Gebiet begangene Straftat handelt, die demnach nicht unter die Straffreiheit für im Zusammenhang mit der "militärischen Spezialoperation" begangenen Straftaten fällt.
Zur geostrategischen Lage:
Die Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat in der Ukraine gemischte Reaktionen ausgelöst. Während Präsident Wolodymyr Selenskyj Trump telefonisch gratulierte – in einem Gespräch, dem auch Trump-Unterstützer Elon Musk zugeschaltet war (Quelle) –, äußeren andere Stimmen Zweifel an Trumps Absichten (Quelle). Gerüchtehalber soll sein "24-Stunden-Friedensplan" eine entmilitarisierte Pufferzone und eine Verschiebung des NATO-Beitritts der Ukraine um 20 Jahre beinhalten, wobei widersprüchliche Berichte kursieren, welche Sicherheitsgarantien die Ukraine erhalten würde. Kiew wies die Berichte als unglaubwürdig zurück. (Quelle)
Zur geostrategischen Lage, part deux:
In Kursk ist es erstmals zu Kämpfen zwischen ukrainischen und nordkoreanischen Truppen gekommen. (Quelle) Südkorea will ausdrücklich nicht ausschließen, die Ukraine künftig mit Waffenlieferungen zu unterstützen. (Quelle)
Zur operativen Lage:
Igor Girkin alias Strelkow ist ja dazu übergegangen, Fragen zu beantworten, die Z-Blogger und besorgte Russen ihm schicken. In seinem neuesten Brief vertritt er die Auffassung, dass aktuell "weder die Ukraine noch Russland in der Lage sind, einen entscheidenden Sieg zu erringen, die sogenannte Ukraine aufgrund mangelnder Ressourcen, Russland aufgrund der Machtbefugnisse der Behörden". Die Behörden würden sich nämlich fürchten, "die Situation während der Mobilisierung nicht aufrechterhalten zu können".
Girkin kritisiert in scharfen Worten, dass Russland überhaupt behaupte, zu Verhandlungen bereit zu sein: "Anscheinend haben unsere 'Ältesten' aufgrund beginnender Demenz die Grundlagen politischer Psychologie vergessen". Denn das "Zeigen von Schwäche während der Auseinandersetzung" sei ein "sicherer Weg zu Schande und Niederlage". Sogar der "berühmt-berüchtigte Kompromiss ist einfacher und schneller zu erreichen, wenn man stur die Bereitschaft demonstriert, bis zum bitteren Ende zu kämpfen."
Es sei "typisch", so Girkin weiter, "dass auf strategischer Ebene irrelevante Erfolge im Donbass – für die Ukrainer von Anfang an eine nachrangige Front – in unserem Land von der Propaganda als Zusammenbruch der Verteidigung verkauft werden". Doch "gleichzeitig ignoriert die Propaganda hartnäckig unangenehme und alarmierende Entwicklungen in Gebieten, die für den Feind wichtiger sind: Charkiw (Woltschansk, Kupjansk), Kursk (Sudscha). Die Kämpfe sind äußerst heftig, die Front ist im Wesentlichen eingefroren, gleichzeitig nehmen die Angriffe auf Ziele in der Tiefe des Raumes von Woche zu Woche zu (strategisch bedeutende Ziele eingeschlossen) und verursachen immer merklichere Schäden."
"Aus den Berichten geht klar hervor, dass der Feind Reserven hat und spart. Daher ist es einfach dumm, von einem 'bevorstehenden Zusammenbruch' seiner Front aufgrund des Verlusts mehrerer Städte und Siedlungen städtischen Typs¹ in der Volksrepublik Donetsk zu sprechen. Der Feind hält seit drei Monaten das regionale Zentrum² der 'alten Regionen' und die russische Armee kann nichts tun!"
Girkin schließt: "Warum also erwarten, dass die aus Übersee kontrollierten Kiewer Bastarde plötzlich einem Waffenstillstand zu für Moskau günstigen Bedingungen zustimmen? Die Front bleibt im Großen und Ganzen weiterhin stabil und verschlingt im großen Maße russische Leben und Ressourcen. Wenn die Waage deutlich zugunsten Moskaus ausschlägt, wird der Feind Ressourcen finden, um das auszugleichen." Der Krieg werde deshalb nur enden, wenn "die ukrainischen Streitkräfte vollständig besiegt sind sind".(Quelle)
¹) Nicht beschreibend gemeint, sondern Bezeichnung einer Verwaltungseinheit wie z.B. "Markt" statt "Gemeinde" in mehreren Bundesländern.
²) Ich bin nicht sicher, was er meint; vielleicht Pokrowsk?
Luftkrieg:
Die ukrainische Armee hat erstmals mit Drohnen den Kriegshafen Kaspijsk am Kaspischen Meer (rund 1.000 km entfernt) angegriffen. Videoaufnehmen zeigen, dass mindestens eine Drohne ein russisches Kriegsschiff trifft, wahrscheinlich eine Korvette der Tarantul-Klasse. Allerdings könnte es sich um ein bereits außer Dienst gestelltes Schiff handeln. (Quelle)
Mögliches Kriegsverbrechen:
Ein russischer Luftangriff auf ein Krankenhaus in Saporischschja hat zehn Zivilisten das Leben gekostet und 40 Menschen verletzt. (Quelle)
Kriegsverbrechen:
Ein russisches Gericht hat erstmals zwei russische Soldaten wegen eines Kriegsverbrechens bestraft. Die beiden Männer hatten in Wolnowacha im besetzten Donbass eine neunköpfige Familie ermordet, mutmaßlich als diese sich weigerte, ihr Haus aufzugeben. Dafür erhielten sie lebenslange Freiheitsstrafen. (Quelle) Es ist freilich zu betonen, dass es sich nach russischer Lesart um eine auf russischem Gebiet begangene Straftat handelt, die demnach nicht unter die Straffreiheit für im Zusammenhang mit der "militärischen Spezialoperation" begangenen Straftaten fällt.