01.09.2024, 09:31
Muck schrieb:Die Schweiz wird vor dem Hintergrund eines veränderten geostrategischen Umfelds voraussichtlich den Schulterschluss mit der NATO suchen. Eine eigens eingesetzte Studienkommission empfiehlt der Regierung für die zu erarbeitende Sicherheitsstrategie 2025, in eine sogenannte Verteidigungskooperation mit dem Bündnis einzutreten, das auf fest vereinbarten Leistungen beider Seiten basieren soll. Außerdem solle die eidgenössische Armee regelmäßig mit ihren NATO-Pendants üben, und die Schweiz solle künftig Rüstungsgüter auch an kriegführende Staaten verkaufen, sofern diese im Einklang mit internationalem Recht handeln. (Quelle)Nach all den Erklärungsansätzen und dem Gejammer der Politiker hierzulande, warum die Schweiz eben neutral bleiben muss und keine Waffen liefern darf, halte ich es für unwahrscheinlich, dass sowas durchkommt. Es muss sowieso vom Volk angenommen werden. Die Linken und die Rechten werden gegen NATO-Kooperation sein und zumindest die Linken auch gegen gelockerte Kriegsmaterialexporte. Den Rechten wär das egal, denn Geschäft ist Geschäft. Mein Wunsch wäre es ja, dass man bei Kriegen - auf Kosten der Neutralität - die Gleichbehandlung von Kriegsparteien aufhebt. Das würde genügen. Also, dass man den Ukrainern Waffen verkauft und die Russen gleichzeitig sanktioniert (und ihnen mit Sicherheit nichts verkauft). In dem Fall ist es glasklar, bei anderen Konflikten, etwa Jemen oder Nahost, wäre es schwieriger.
Das wäre ein echter Paradigmenwechsel, der auch mit Hinblick auf die Teilnahme der Schweiz an Sanktionen Bedeutung erlangen könnte.