20.08.2024, 04:52
Zum ukrainischen Vorstoß auf Kursk:
Der ukrainische Geländegewinn beträgt auf Perpetuas Lagekarte nun 1.239 km².
Die ukrainische Regierung hat sich erstmals zu ihren operativen und strategischen Zielen geäußert. Präsident Selenskyj bezeichnete die Operation auf Telegram als präventive Maßnahme gegen weitere russische Aggressionen. Man wolle dem "Aggressor Kopfzerbrechen bereiten". Explizit zielt die Operation auf die weltweite Meinung, v.a. im Westen: "Das ganze naive, illusorische Konzept der sogenannten roten Linien gegenüber Russland, das die Einschätzungen des Krieges bei einigen Partnern dominierte, ist dieser Tage irgendwo vor Sudscha zusammengebrochen. Die Welt sieht, dass in diesem Krieg alles nur vom Mut abhängt – unserem Mut, dem Mut unserer Partner. Von mutigen Entscheidungen für die Ukraine, von mutiger Unterstützung der Ukraine und mutigen Schritten – und nicht nur unseren Schritten. Es ist wichtig, dass die Partner in dieser Entschlossenheit mit uns übereinstimmen, dann wird es in Russland keinen anderen Schritt mehr geben als einen gerechten Frieden." (Quelle)
In der Sache muss ich dieser Einschätzung zustimmen. Die "roten Linien" Russlands, bei denen nicht selten westliche Regierungen als Stichwortgeber fungierten, indem sie orakelten, was passieren könne, wenn man dieses und jenes tue, haben sich als Bluff erwiesen. Die Kehrseite der Medaille: Selenskyj hat mit seiner Wortwahl selbst die Deutung eines möglichen Scheiterns vorgegeben. Scheitert die Ukraine im Raum Kursk, dürfte das empfindliche Auswirkungen auf die Unterstützung der Ukraine durch andere Staaten haben.
Das 'Redaktionsnetzwerk Deutschland' hat die Situation vor ihrem politischen Hintergrund analysiert und schließt: Putin hat keine guten Optionen, da die Lage kurzfristig nicht in den Griff zu bekommen sei, ohne unerfahrene Wehrpflichtige einzusetzen oder die ukrainische Front zu schwächen. Er sei in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber als Militärstratege blamiert, aber auch als Geheimdienstler, da der Angriff nicht vorhergesehen wurde; sein Bild als gütiger Kümmerer leide in den westlichen Regionen Russlands; außerdem schreite die Verzwergung gegenüber China voran. Erstmals schreibe die Ukraine das Drehbuch, nicht Russland. Der russische Sozialvertrag (Sicherheit und Wohlstand gegen Gehorsam) leide. Dass Putin dies durchaus als Bedrohung wahrnehme, zeigt sich nach Meinung des Autors darin, dass er sich von dem Geschehen distanziert, es kaum kommentiert, und Gouverneur Smirnow als Schuldiger hingestellt wird. Der Artikel ist überaus lesenswert, wobei natürlich betont werden muss, dass es sich beim RND um ein regierungsnahes Unternehmen handelt. (Link)
Die Ukrainer machen weiter zahlreiche Gefangene. Am 15.08. wurde auf Video aufgenommen, wie sich über 100 Mann auf einmal ergaben. (Quelle)
Bild des Tages: Ukrainische Soldatin vor dem Pjaterotschka in Sudscha. Man beachte die Katzenohren. Viele ukrainische Soldaten machen sich einen Spaß daraus, die russische Propaganda zu parodieren, wonach Ukrainer mit dem "Virus der Homosexualität" und westlicher Verweichlichung infiziert seien.
Der ukrainische Geländegewinn beträgt auf Perpetuas Lagekarte nun 1.239 km².
Die ukrainische Regierung hat sich erstmals zu ihren operativen und strategischen Zielen geäußert. Präsident Selenskyj bezeichnete die Operation auf Telegram als präventive Maßnahme gegen weitere russische Aggressionen. Man wolle dem "Aggressor Kopfzerbrechen bereiten". Explizit zielt die Operation auf die weltweite Meinung, v.a. im Westen: "Das ganze naive, illusorische Konzept der sogenannten roten Linien gegenüber Russland, das die Einschätzungen des Krieges bei einigen Partnern dominierte, ist dieser Tage irgendwo vor Sudscha zusammengebrochen. Die Welt sieht, dass in diesem Krieg alles nur vom Mut abhängt – unserem Mut, dem Mut unserer Partner. Von mutigen Entscheidungen für die Ukraine, von mutiger Unterstützung der Ukraine und mutigen Schritten – und nicht nur unseren Schritten. Es ist wichtig, dass die Partner in dieser Entschlossenheit mit uns übereinstimmen, dann wird es in Russland keinen anderen Schritt mehr geben als einen gerechten Frieden." (Quelle)
In der Sache muss ich dieser Einschätzung zustimmen. Die "roten Linien" Russlands, bei denen nicht selten westliche Regierungen als Stichwortgeber fungierten, indem sie orakelten, was passieren könne, wenn man dieses und jenes tue, haben sich als Bluff erwiesen. Die Kehrseite der Medaille: Selenskyj hat mit seiner Wortwahl selbst die Deutung eines möglichen Scheiterns vorgegeben. Scheitert die Ukraine im Raum Kursk, dürfte das empfindliche Auswirkungen auf die Unterstützung der Ukraine durch andere Staaten haben.
Das 'Redaktionsnetzwerk Deutschland' hat die Situation vor ihrem politischen Hintergrund analysiert und schließt: Putin hat keine guten Optionen, da die Lage kurzfristig nicht in den Griff zu bekommen sei, ohne unerfahrene Wehrpflichtige einzusetzen oder die ukrainische Front zu schwächen. Er sei in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber als Militärstratege blamiert, aber auch als Geheimdienstler, da der Angriff nicht vorhergesehen wurde; sein Bild als gütiger Kümmerer leide in den westlichen Regionen Russlands; außerdem schreite die Verzwergung gegenüber China voran. Erstmals schreibe die Ukraine das Drehbuch, nicht Russland. Der russische Sozialvertrag (Sicherheit und Wohlstand gegen Gehorsam) leide. Dass Putin dies durchaus als Bedrohung wahrnehme, zeigt sich nach Meinung des Autors darin, dass er sich von dem Geschehen distanziert, es kaum kommentiert, und Gouverneur Smirnow als Schuldiger hingestellt wird. Der Artikel ist überaus lesenswert, wobei natürlich betont werden muss, dass es sich beim RND um ein regierungsnahes Unternehmen handelt. (Link)
Die Ukrainer machen weiter zahlreiche Gefangene. Am 15.08. wurde auf Video aufgenommen, wie sich über 100 Mann auf einmal ergaben. (Quelle)
Bild des Tages: Ukrainische Soldatin vor dem Pjaterotschka in Sudscha. Man beachte die Katzenohren. Viele ukrainische Soldaten machen sich einen Spaß daraus, die russische Propaganda zu parodieren, wonach Ukrainer mit dem "Virus der Homosexualität" und westlicher Verweichlichung infiziert seien.
(19.08.2024, 22:52)Schwabo Elite schrieb: [ -> ]Weshalb sollte ein IRIS-T-System in 2024 nicht ausgeliefert werden, weil dafür im Haushalt für 2025 kein Geld eingestellt ist?In dem Artikel (bzw. in der Quelle des Artikels hinter der Paywall) steht, dass ein internationaler Kunde unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ochmatdyt-Kinderklinik ein gerade produziertes IRIS-T SL_-System (ich schloss SLM, weil nur dafür internationale Bestellungen bekannt sind) an die Ukraine abtreten wollte, sofern Deutschland einen Teil der Kosten trüge. Verteidigungsminister Pistorius bekam das Geld aber nicht bewilligt. Das zeugt von mangelnder Strategiefähigkeit. Die angespannte Marktlage ist mehr als bekannt, es kann nicht sein, dass Deutschland sich außerstande sieht, in einem solchen zeitkritischen Fall mal €50 Mio. aufzutreiben.
Möglicherweise liest hier keiner aus dem Forum den Haushaltsplan, kommentiert denselben aber kräftig.