(24.05.2024, 15:57)alphall31 schrieb: [ -> ]In diesem Spiel ist die Ukraine nicht mehr als der Spielball und der keieg war ja der ganze Sinn von dem Spiel. Ohne diesen Krieg hätte man weder Russland geschwächt noch Nord Stream verhindert oder Deutschland vom Gas getrennt .
Den Krieg haben allerdings die Russen selbst vom Zaun gebrochen, dazu hat sie (trotz aller anderslautender Propaganda) keiner gezwungen.
Ja, es gab Fehlentscheidungen. Ja, es gab Provokationen. Aber nichts, was einen derartigen brutalen Angriffskrieg rechtfertigen würde.
Das die Ukraine zum Spielball oder besser Spielfeld geworden ist, daran haben im Endeffekt alle ihren Anteil.
Solange die Ukrainer sich aber wehren
wollen, gibt es aus meiner Perspektive keinen Grund, diesen Abwehrkampf nicht mit allen Mitteln zu unterstützen. Das -der Westen- dies nicht in adäquater Weise leistet ist ja eben das Trauerspiel.
Denn auch wenn es diverse geschichtliche Hintergründe gibt, die den russischen Einmarsch vermeintlich rechtfertigen und die Ukraine selbst massive Probleme mit Korruption, Vetternwirtschaft und gelebter Ungerechtigkeit hat:
Meiner Meinung nach (und ja, ich lege mich hier fest) ist sie tatsächlich moralisch auf der "richtigen" Seite. Nur nützt diese Erkenntnis nichts, solange man daraus keinen militärischen Mehrwert generieren kann. Gewinnt Russland (die Definition von Gewinnen mal außen vor gelassen) bedeutet das, der Stärkere hat immer Recht und kann sich nehmen was er will (Ja, das war de facto immer so, aber seit Jahrzehnten auf dem europäischen Kontinent nicht mehr in dieser Art und Weise). Dann stünden uns (noch) unruhigere Zeiten bevor.
Natürlich spielt da meine mitteleuropäische Sichtweise eine Rolle. Aber wieso auch nicht, ich stamme nunmal aus Mitteleuropa. Ich wünsche mir beispielsweise auch keine wirtschaftlichen Beziehungen mehr zu Russland und bin für ein beibehalten der Sanktionen, solange die Russen in der Ukraine Menschen ermorden.
Auch wenn dies uns selbst schadet und scheinbar keine Wirkung zeigt. Ich bin gerne bereit, wirtschaftliche Nachteile auch auf persönlicher Ebene in diesem Zusammenhang zu akzeptieren. Alles andere wäre aus meiner Perspektive schlicht inkonsequent.
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Die Mobilisierung ukrainischer Strafgefangener läuft unterdessen an.
Zitat:Von den bis zu 20.000 Häftlingen, die mobilisiert werden könnten, haben laut Justizministerium bisher 3.000 einen entsprechenden Antrag gestellt. Gefängnismitarbeiter Oleksandr überrascht das nicht: "Eine große Anzahl von Verurteilten möchte in die Armee", sagt er.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...e-100.html
Bleibt abzuwarten, welche Erfahrungen die Ukraine mit dieser Art der Mobilisierung machen wird. Wenn man sich die Zahlen anschaut wird allerdings schnell klar, dass man auch hier nicht die Anzahl an Soldaten generieren kann, die man eigentlich benötigen würde.