30.03.2023, 10:26
lime:
Die Zahl der Chinesen in der Mongolei stagniert keineswegs und der chinesische Einfluss in der Mongolei wächst und wächst. Die offiziellen Zahlen dazu kannst du vergessen. Du kannst mir das nun glauben oder nicht, aber ich kenne die Mongolei, die Mandschurei, den Fernen Osten und Teile von Ostsibirien wirklich sehr gut.
Relativierend muss ich allerdings natürlich anmerken, dass die meisten "Chinesen" welche in die "Äußere" Mongolei einwandern ebenfalls Mongolen sind, oder eine zumindest teilweise mongolische Abstammung haben, da sie aus der Inneren Mongolei kommen. Eine solche "Chinesin", eine gute Freundin von mir hat erst vor kurzem beispielsweise ein Friseurgeschäft in der Mongolei aufgemacht, aber mal abseits davon: meiner Meinung nach hast du hier aufgrund des meist zu sehr in den Vordergrund gestellten Han-Nationalismus auch noch einen Verständnisfehler dahingehend, dass die Mongolen in China als Chinesen gesehen werden.
Der Begriff Chinese bedeutet gerade für die Eliten in China nicht zwingend Han, sondern umfasst alle "chinesischen" Völker, wonach sowohl die Tibeter als auch die Mongolen und viele andere eben Chinesen sind. Eine der chinesischen Ethnien. Deshalb betrachtet man die Mongolei ganz genau so wie die Äußere Mandschurei als genuin chinesisches Territorium und hätte Russland entsprechend nicht seine Atomwaffen, würde man diese Gebiete vermutlich auf der Stelle mit Gewalt "Heim ins Reich" holen.
West-Taiwan ist schlussendlich ein Imperium und damit ein Vielvölkerstaat, dessen Nationalismus deshalb sich auch in vielen feinen Nuancen vom klassischen ethnischen westlichen Nationalismus unterscheidet. Dass die Han eine überwältigende Mehrheit sind, spielt für die Betrachtung der ethnischen Minderheiten nicht die Rolle, welche wir damit verbinden, da die ganze Mentalität diesbezüglich durchaus gewisse Unterschiede aufweist.
Entsprechend war es auch nie die Strategie chinesische Völker durch Einwanderung zu assimilieren, auch wenn das gerade von den Exil-Tibetern gern so dargestellt wird. Es gab nie eine Strategie die Han zur Mehrheit in Tibet zu machen, sondern das eigentliche Ziel ist die Kontrolle der Gletscher und damit des Ursprungs entscheidender Flüsse sowie die geostrategische Position auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Durchsetzung des Anspruchs auf das Erbe des Qing Reiches, wie es unter dem Qianlong Kaiser bestand. Die Tibeter sind damit aus chinesischer Sicht eben Teil Chinas und waren es immer und werden es immer sein.
Deshalb sieht man gar keine Notwendigkeit hier eine Han Mehrheit zu installieren, mal abgesehen davon, dass man dies mit Gewalt durchaus könnte wenn man es denn je gewollt hätte.
Seit 2002 schon hat die tibetische Sprache den gleichen Status wie das Han-Chinesische und sie wird von Han Chinesen ironischerweise oft als eine der chinesischen Sprachen bezeichnet, und die Tibeter entsprechend als eines der Völker Chinas. Man reagiert daher nicht auf die tibetische Kultur oder Weise negativ, sondern nur dann, wenn Tibeter sich nicht als Chinesen wahrnehmen wollen und nicht Teil Chinas sein wollen. Solange Tibeter erklären sie seien Chinesen und Nationalstolz für West-Taiwan zeigen, sieht man sie in keinster Weise als etwas getrenntes.
Auch wenn das System Putin stürzt, wird keine denkbare Regierung Russlands zum Westen überlaufen, selbst ein Nawalny nicht. Ganz im Gegenteil ist es nicht unwahrscheinlich, dass sogar eine noch deutlicher im Konflikt mit dem Westen befindliche Regierung an die Macht kommt. Aber ich kann dir schon zustimmen, dass West-Taiwan das System Putin durchaus erhalten will. Das wollen die USA aber auch und beide aus den exakt gleichen Gründen: Russland soll geschwächt werden. Das geht am besten wenn Putin an der Macht bleibt, denn dass ist ein Garant für den weiteren Niedergang Russlands.
Wie die USA auch wollen die Chinesen also Russland so weit wie möglich schaden, aber zugleich auch das Putin an der Macht bleibt. Entsprechend tarieren sie ihre Unterstützung genau so fein und zurückhaltend aus wie der Westen auch.
Bezüglich deiner Ausführungen in Richtung einer Südorientierung: hier könnte man noch Neuseeland anführen. Bezüglich der Zielsetzung irgendwann Singapur zu kassieren kann ich dir zustimmen, dass ist aber kein Widerspruch zu einer zugleich stattfindenden Expansion in andere Himmelsrichtungen. Es gibt hier meiner Wahrnehmung nach keine gegenseitige Ausschließlichkeit.
Die Zahl der Chinesen in der Mongolei stagniert keineswegs und der chinesische Einfluss in der Mongolei wächst und wächst. Die offiziellen Zahlen dazu kannst du vergessen. Du kannst mir das nun glauben oder nicht, aber ich kenne die Mongolei, die Mandschurei, den Fernen Osten und Teile von Ostsibirien wirklich sehr gut.
Relativierend muss ich allerdings natürlich anmerken, dass die meisten "Chinesen" welche in die "Äußere" Mongolei einwandern ebenfalls Mongolen sind, oder eine zumindest teilweise mongolische Abstammung haben, da sie aus der Inneren Mongolei kommen. Eine solche "Chinesin", eine gute Freundin von mir hat erst vor kurzem beispielsweise ein Friseurgeschäft in der Mongolei aufgemacht, aber mal abseits davon: meiner Meinung nach hast du hier aufgrund des meist zu sehr in den Vordergrund gestellten Han-Nationalismus auch noch einen Verständnisfehler dahingehend, dass die Mongolen in China als Chinesen gesehen werden.
Der Begriff Chinese bedeutet gerade für die Eliten in China nicht zwingend Han, sondern umfasst alle "chinesischen" Völker, wonach sowohl die Tibeter als auch die Mongolen und viele andere eben Chinesen sind. Eine der chinesischen Ethnien. Deshalb betrachtet man die Mongolei ganz genau so wie die Äußere Mandschurei als genuin chinesisches Territorium und hätte Russland entsprechend nicht seine Atomwaffen, würde man diese Gebiete vermutlich auf der Stelle mit Gewalt "Heim ins Reich" holen.
West-Taiwan ist schlussendlich ein Imperium und damit ein Vielvölkerstaat, dessen Nationalismus deshalb sich auch in vielen feinen Nuancen vom klassischen ethnischen westlichen Nationalismus unterscheidet. Dass die Han eine überwältigende Mehrheit sind, spielt für die Betrachtung der ethnischen Minderheiten nicht die Rolle, welche wir damit verbinden, da die ganze Mentalität diesbezüglich durchaus gewisse Unterschiede aufweist.
Entsprechend war es auch nie die Strategie chinesische Völker durch Einwanderung zu assimilieren, auch wenn das gerade von den Exil-Tibetern gern so dargestellt wird. Es gab nie eine Strategie die Han zur Mehrheit in Tibet zu machen, sondern das eigentliche Ziel ist die Kontrolle der Gletscher und damit des Ursprungs entscheidender Flüsse sowie die geostrategische Position auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Durchsetzung des Anspruchs auf das Erbe des Qing Reiches, wie es unter dem Qianlong Kaiser bestand. Die Tibeter sind damit aus chinesischer Sicht eben Teil Chinas und waren es immer und werden es immer sein.
Deshalb sieht man gar keine Notwendigkeit hier eine Han Mehrheit zu installieren, mal abgesehen davon, dass man dies mit Gewalt durchaus könnte wenn man es denn je gewollt hätte.
Seit 2002 schon hat die tibetische Sprache den gleichen Status wie das Han-Chinesische und sie wird von Han Chinesen ironischerweise oft als eine der chinesischen Sprachen bezeichnet, und die Tibeter entsprechend als eines der Völker Chinas. Man reagiert daher nicht auf die tibetische Kultur oder Weise negativ, sondern nur dann, wenn Tibeter sich nicht als Chinesen wahrnehmen wollen und nicht Teil Chinas sein wollen. Solange Tibeter erklären sie seien Chinesen und Nationalstolz für West-Taiwan zeigen, sieht man sie in keinster Weise als etwas getrenntes.
Zitat:Hierbei besteht für China die größte Gefahr daran dass in Rußland eine Regierung an die Macht kommen könnte die zum Westen überläuft und genau deshalb glaube ich nicht dass die chinesische Regierung aktuell irgendwelche Bestrebungen hätte Rußland zu schaden bzw. nicht ausreichend zu unterstützen.
Auch wenn das System Putin stürzt, wird keine denkbare Regierung Russlands zum Westen überlaufen, selbst ein Nawalny nicht. Ganz im Gegenteil ist es nicht unwahrscheinlich, dass sogar eine noch deutlicher im Konflikt mit dem Westen befindliche Regierung an die Macht kommt. Aber ich kann dir schon zustimmen, dass West-Taiwan das System Putin durchaus erhalten will. Das wollen die USA aber auch und beide aus den exakt gleichen Gründen: Russland soll geschwächt werden. Das geht am besten wenn Putin an der Macht bleibt, denn dass ist ein Garant für den weiteren Niedergang Russlands.
Wie die USA auch wollen die Chinesen also Russland so weit wie möglich schaden, aber zugleich auch das Putin an der Macht bleibt. Entsprechend tarieren sie ihre Unterstützung genau so fein und zurückhaltend aus wie der Westen auch.
Bezüglich deiner Ausführungen in Richtung einer Südorientierung: hier könnte man noch Neuseeland anführen. Bezüglich der Zielsetzung irgendwann Singapur zu kassieren kann ich dir zustimmen, dass ist aber kein Widerspruch zu einer zugleich stattfindenden Expansion in andere Himmelsrichtungen. Es gibt hier meiner Wahrnehmung nach keine gegenseitige Ausschließlichkeit.