marcoB:
Gerade Schopenhauer als einer der ersten Vertreter des Irrationalismus belegt aber ebenso gut, wie wenig deine Logik in der Realität auf Dauer das Überleben zu sichern vermag. Und damit komme ich gleich zum wesentlichen: Es ist völlig egal, ob etwas von dir gefühlsmässig als traurig (ein Gefühl - sic) wahrgenommen wird, oder aus Gefühlen heraus abgelehnt wird, es ist sogar egal ob etwas objektiv logisch, richtig oder falsch ist. Die Frage ist vielmehr, was in der Praxis funktioniert und was praktisch, ganz real anderen Ansätzen auf Dauer überlegen ist.
Deshalb spielt es gar keine Rolle, ob Nationalismus etwas künstliches ist oder nicht. Es ist völlig egal, ob ein Mensch der stark National denk damit innere Leere oder andere Defizite zu überdecken versucht. Ließ mal weniger Schopenhauer und lies mal mehr Sorel: ein Mythos braucht nicht einmal wahr sein um zu funktionieren und
der Mythos der Nation ist einer der am besten real und praktisch funktionierenden die es gibt.
Erbärmlich, Tropf, Traurig, Lustig, all diese Bezeichnungen die du hier einwirfst sind keine Argumente, sondern rein emotionale Wertungen. Und dass in einer Welt, die wie Schopenhauer schon so klar erkannte primär von irratinonalen Prinzipien beherrscht wird. Und der deine Logik einer Vertauschung von a und b weder etwas bringt, noch irgendeinen Sinn ergibt und nichts weiter ist als eben genau so eine jener lebensuntauglichen und damit lebensunwerten Ideen, die das Überleben der Individuen nur behindern, statt es zu befördern.
Ob und wohin nun Menschen ihre Energie konzentrieren, konzentrieren können oder wollen, ist im weiteren primär eine Frage der Kultur wie auch der Ausrichtung ihrer Triebe. Beschäftige dich mal mit dem irrationalen Prinzip wenn du schon ein Freund Schopenhauers bist und mit dem Todestrieb. In einer anderen Kultur wärst du der Fall für den Psychiater und man würde davon ausgehen, dass deine psychische Störung irgendwelche Ursachen in Kindheitserlebnissen hat. Da psychische Krankheiten per definitonem nicht körperlich sind, unterliegen sie mehr als alles andere der bloßen Definiton. Definiere etwas als krank, und es ist krank. So kann man auch den Pazifismus als Krank definieren, dass ist im weiteren völlig gleich.
Krieg ist Frieden.
Zitat:Eine aggressiv-nervöse Grundstimmung, die latente "Geilheit" auf Krieg gepaart mit einem unterschwelligen Ton der psychischen Hilfslosigkeit
Um Schopenhauer zu zitieren:
Denn alles Streben entspringt aus Mangel, aus Unzufriedenheit mit seinem Zustande, ist also Leiden, solange es nicht befriedigt ist. Keine Befriedigung aber ist dauernd, vielmehr ist sie stets nur der Anfangspunkt eines neuen Strebens. Das Streben sehen wir überall vielfach gehemmt, überall kämpfend!
Ohne Streben und Kampf aber, bist du tot. Du kannst so nicht überleben, weshalb alle Gesellschaften die sich auf diese überhebliche snobistische Position der Schwäche zurück ziehen, keine Chance haben zu überleben, weshalb auch die Indiviuden in diesen Gesellschaften nicht überleben können.
Deine Haltung, wie die Schopenhauers ist die eines spätantiken Römers, der sich wunderwas dünkt, und am Ende doch von einem Vandalen kommentarlos in seinem Haus erschlagen werden wird.