phantom:
Zitat:Hast du eigentlich eine Ahnung, wie gross das zu bewachende Gebiet ist und wie verstreut du deine Haubitzen aufstellen müsstest (sehen tun die Haubitzen auch nichts / also ist das allenfalls die Hälfte der Kosten) ... und wie sicher diese Dinger dann gegenüber Anschlägen wären? Das wären doch Ziele die sich geradezu für Demütigungen westlicher Armeen im Partisanenkrieg, anbieten würden.
Das Einsatzgebiet der Bundeswehr in Nordafghanistan war ganz grob ungefähr 300 km (
größte Nord-Süd Ausdehnung) auf 600 km (West-Ost-Ausdehnung). Davon kann man noch einen gewissen Teil abziehen, der einfach völlig unbewohnt ist und reine Wildnis und irrelevant. Dort sind weder wir noch die Feinde (und wenn sich solche dorthin zurück ziehen sollten (was vorgekommen ist), dann kann man diese Zonen zu Free Fire Zonen für (dann auch völlig autonome) Drohnen machen.
Eine Vulcano 155mm erreicht heute eine Reichweite von 120 km bei einer Genauigkeit von 3 m plus oder Minus vom Zielpunkt. In der Höhe würde daher bereits eine Stellung ausreichend, um de facto das gesamte Einsatzgebiet abzudecken (120 km nach Norden - 120km nach Süden - zusammen 240km). In der Breite bräuchte man ca 5 Stellungen. Es würden also 6 oder 7 Stellungen der Artillerie ausreichen.
Wieviel Artillerie bräuchte man nun pro Stellung? Die Antwort ist, gar nicht so viele, weil die Intensität der Gefechte gar nicht hoch wäre. Beim Einsatz gezogener ultraleichter Haubitzen (beispielsweise M777) könnte man diese zudem per Helikopter sehr leicht von einem Stützpunkt zum anderen verlegen.
Da wir ohnehin Lager betreiben:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/73/Camp_marmal02.JPG">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... rmal02.JPG</a><!-- m -->
erzeugt die Sicherung von einigen Haubitzen in einem solchen Lager keinen erhöhten Sicherungsaufwand, da dass Lager ohnehin gesichert werden muss, mit oder ohne Haubitzen.
Zitat:In welchem Konflikt?
Im Sowjetisch-Afghanischen Krieg, dazu eine Buchempfehlung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.amazon.de/THE-SOVIET-AFGHAN-WAR-SUPERPOWER-PAPERBACK/dp/B008PMS96C/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1410816940&sr=8-6&keywords=the+soviet+afghan+war">http://www.amazon.de/THE-SOVIET-AFGHAN- ... afghan+war</a><!-- m -->
Zitat:Mit deiner Maulwurfsoptik, sorry das ist einfach unglaublich wie unlogisch du manchmal argumentierst.
Tatsächlich sprach ich explizit von Aufklärungsdrohnen ! welche auf ihre Aufgabe spezialisiert sind und daher eine viel größere Standzeit über dem Einsatzgebiet haben als eine MQ9 Reaper. Zielsetzung ist daher bei mir primär eine Trennung von Waffenwirkung (Artillerie) und Aufklärungsmittel (Drohne).
Zitat:Du bist im Bodenkampf nicht besser gerüstet als die.
Doch, dass sind wir eigentlich. Zwischem dem was uns möglich wäre, und dem was wir im Einsatz zeigen liegen Welten. Kein Bereich wird in den westlichen Armeen so drastisch vernachlässigt wie die Infanterie. Westliche Infanterie könnte potentiell sowohl von der Ausrüstung wie vom Können her mit jeder dieser Feindgruppierungen den Boden aufwischen.
Die Qualität der feindlichen Infanterie ist im Schnitt in Wahrheit sehr schlecht. Das sieht man jedes Mal wieder wenn sie auf einen schießen: wildes sinnloses Rummgeballer aus voller Deckung ohne auch nur die Möglichkeit uns zu treffen, einfacher gesagt: überwiegend viel Lärm um Nichts. Minen/IED sind da eine andere Sache, aber der reine Infanteriekampf wäre schnell entschieden wenn man 1 der Infanterie die notwendigen (und verfügbaren) Mittel zukommen lassen würde und man 2 mehr einsatzfähige Infanterie hätte.
Zitat:Ich versteh nicht wieso du dich gegen die fortschrittliche Videotechnik in den Drohnen wehrst.
Tu ich überhaupt nicht. Ich sehe explizit Aufklärungsdrohnen in Kombination mit Artillerie anstelle der von dir propagierten bewaffneten Drohnen vor. Durch Drohnen gelenktes Artilleriefeuer statt LNU. Das hätte taktisch immense Vorteile und wäre über ADLERII etc leicht umsetzbar.
Zitat:Du brauchst fast keine Waffenwirkung, wenn du die Munition präzise ins Ziel bringst. JDAM, Hellfire, solche Waffen sind heute um den Faktor 100 genauer als im 2.ten Weltkrieg. Diese Waffenlasten sind nicht mehr nötig.
Hat schon so mancher behauptet und wieder und wieder werden immense Mengen an Hochpräzisionswaffen verballert wodurch die Kosten gigantisch steigen.
Ich brauche lediglich gegen die Taliban und vergleichbar schwache Gegner keine solche Waffenwirkung, in jedem ernsthafteren Krieg aber werde ich sehr viel mehr Waffenwirkung brauchen, obwohl die Waffen viel genauer sind. Das ist so ein Problem was ich allgemein bei deinen Ausführungen zu sehen glaube: die Afghanisierung des militärischen Denkens.
Du willst den nächsten Krieg so führen, wie es im letzten Krieg der schon vorbei ist ideal gewesen wäre. Keine Frage: für Afghanistan wäre deine Kampfweise sicher überlegen gewesen, aber Afghanistan ist vorbei. Du willst die Schlachten des nächsten Krieges auf eine Weise gewinnen, mit der die letzten Schlachten des vergangenen Krieges verloren wurden. Darin sehe ich ein erhebliches Potential für weitere Niederlagen. Wir brauchen neue, andere Konzepte, welche flexibler sind und auch im konventionellen Krieg Verwendung finden können.
Wir haben unser Militär bereits zu sehr auf einen fast rein terroristisch agierenden Gegner hin ausgerichtet. Allerdings greift diese Kritik natürlich auch explizit in Bezug auf die Textron Scorpion die das perfekte Flugzeug für Afghanistan gewesen wäre, aber Afghanistan ist nun vorbei.
Von daher kann man meine Ausführungen jetzt auch explizit als Kritik an der Scorpion verstehen und ich möchte sie auch so verstanden wissen. Die von mir genannten Punkte sprechen ebenso gegen die Scorpion wie sie gegen die Drohnenarmada bewaffneter Nicht-Stealth-Drohnen sprechen.