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Normale Version: Mosambik
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Trotz aller Unruhen und Zusammenstöße im schwelenden Konflikt zwischen Renamo und Regierung entwickelt sich die Bergbaubranche bzw. die Rohstoffförderung in Mosambik offenkundig rapide (obgleich abgewartet werden muss, was letztlich im Land "ankommt" und welcher internationale Großkonzern sich an der Bevölkerung vorbei eine "goldene Nase" verdient); die japanischen Geldtransfers und Kreditvergaben (s. Artikel vom Januar weiter oben) in der Kohleförderung waren anscheinend nur eine Ouvertüre. Im schlimmsten Fall ziehen die Konzerne und Konsortien den Mosambikanern den Rohstoffreichtum unter den Füßen weg - dabei könnte das zerrüttete Land diesen dringend selbst brauchen...
Zitat:Mozambique: Mining Rapidly Expanding in Mozambique

Maputo — Mozambique's Minister of Mineral Resources, Esperanca Bias, on Thursday told the country's parliament, the Assembly of the Republic, that the mining sector has continued to expand rapidly. [...] Mines have opened to exploit the huge coal reserves in the western province of Tete. According to the minister, coal exports this year are expected to reach 6.5 million tonnes. Last year 3.8 million tonnes were exported, valued at 370 million US dollars. [...] Capacity is due to continue to expand, to 13 million tonnes in 2016 and 18 million tonnes by 2017. [...]

She added that in 2013, the Anglo-Australian mining company Rio Tinto spent 295 million dollars on goods and services from local suppliers, which represents about 77 per cent of its operating costs. [...] Last year Mozambique exported 760,000 tonnes of titanium-bearing heavy mineral sand concentrate.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://allafrica.com/stories/201407142222.html">http://allafrica.com/stories/201407142222.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Man scheint sich geeinigt zu haben, endlich, womit der seit fast zwei Jahren schwelende Untergrund- und Kleinkrieg wieder sein Ende finden könnte...
Zitat:Mozambique rivals Dhlakama and Guebuza sign peace deal

Mozambican President Arnando Guebuza has signed a peace deal with ex-rebel leader Afonso Dhlakama, who on Thursday emerged from two years in hiding. President Guebuza hailed the deal to end a low-level insurgency as "a very important day for our people".

Mr Dhlakama agreed but also accused the government of "intolerance", the AFP news agency reports. The head of Renamo, which fought a 1975-1992 civil war, says he will contest next month's elections. Mr Dhlakama flew into the capital Maputo on Thursday accompanied by diplomats, after a deal to end the conflict was agreed last month.

After signing the deal, he said he hoped it "can bring to an end the one-party state", AFP reports. [...] The Renamo leader went into hiding in October 2012, after accusing the government of breaking the terms of the 1992 peace deal.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/world-africa-29075345">http://www.bbc.com/news/world-africa-29075345</a><!-- m -->

Schneemann.
Nachdem das Land Ende letzten Jahres nach einem schwelenden Bürgerkrieg langsam wieder zur Ruhe gekommen ist, könnte der Mord an einem regierungskritischen Akademiker nun die alten Wunden wieder aufreißen (Anm.: Die Meldung stammt von Beginn des März)...
Zitat:Mosambik

Mord an Verfassungsrechtler verschärft politische Krise in Mosambik

Die Erschießung des regimekritischen Professors Gilles Cistac versetzt Mosambik in Aufruhr. Als Mörder vermuten die Opposition "radikale Kräfte" in den Reihen der Regierungspartei. Die weist die Vorwürfe zurück.

"Gilles Cistac war ein mutiger Mensch", sagt Emildo Sambo, Chefredakteur der regierungskritischen Onlinezeitung "@Verdade", und fügt hinzu: "Sein Büro in der Universität stand uns Journalisten immer offen." [...] Im Januar dieses Jahres hatte Cistac @Verdade ein langes Interview gegeben, das für viel Ärger sorgte. Nun ist er tot. Am Dienstagmorgen [...] wurde der Verfassungsrechler Cistac von Unbekannten auf offener Straße mit vier Pistolenschüssen niedergestreckt. Die zwei größten Oppositionsparteien, RENAMO und MDM, halten den Mord für "politisch motiviert". [...]

Der Mord an Gilles Cistac findet große Anteilnahme in der Bevölkerung. Hunderte Bürger legen Blumen, Kerzen und Kränze am Tatort in der Nähe des Cafés im schicken Polana-Viertel nieder, in dem der Professor jeden Morgen frühstückte. Die Regierung bemüht sich um die Entschärfung der Situation. Ermittlungen würden laufen, der feige Mord werde aufgeklärt, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. [...]

Beobachter fürchten, dass sich nach dem Mord an Gilles Cistac die seit Jahren angespannte politische Lage in Mosambik weiter verschärft. "Die Spaltung des Landes Landes ist tiefgreifender denn je", sagt Custódio Duma, Präsident der Nationalen Kommission für Menschenrechte in Mosambik, und fügt hinzu: "Es ist ein großer Schock für uns alle und der Beweis, dass es in unserem Land auf keinen Fall so weiter gehen darf."
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw.de/mord-an-verfassungsrechtler-versch%C3%A4rft-politische-krise-in-mosambik/a-18293807">http://www.dw.de/mord-an-verfassungsrec ... a-18293807</a><!-- m -->

Schneemann.
Endlich mal eine gute Nachricht aus dem krisengeschüttelten Land...
Zitat:Mosambik erklärt sich für frei von Landminen

Der ostafrikanische Staat Mosambik hat sich mehr als 20 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs offiziell für frei von Landminen erklärt. Der mosambikanische Außenminister Oldemiro Baloi gab die Erfolgsmeldung heute in Maputo vor Botschaftern und Vertretern internationaler Organisationen bekannt, die an der Minenräumung beteiligt waren. [...]

Mosambik gehört zusammen mit Angola, Afghanistan, Kambodscha und Südsudan zu den am stärksten verminten Ländern weltweit. Auf einen zehnjährigen Krieg für die Unabhängigkeit von Portugal in den Jahren 1965 bis 1975 folgte ein 16-jähriger Bürgerkrieg, der im Jahr 1992 endete.

Die meisten Sprengladungen stammen aus der Zeit der ehemaligen portugiesischen Kolonialmacht. Im Zuge des im Jahr 1993 begonnenen Räumungsprozesses wurden nach amtlichen mosambikanischen Angaben seit dem Jahr 2000 insgesamt mehr als 214.000 Minen unschädlich gemacht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://orf.at/stories/2299584/">http://orf.at/stories/2299584/</a><!-- m -->

Schneemann.
Update: der Konflikt ist immer noch im Gange, mit geringer Intensität.
Zitat:Maputo — The Mozambican defence and security forces killed 15 gunmen of the rebel movement Renamo on Sunday in Barue district, in the central province of Manica, according to a source in the Ministry of the Interior, cited in the Beira daily paper "Diario de Mocambique".

The clashes took place in the zone of Nhassacara when the Renamo group attacked government forces who were patrolling along the main road from the Manica provincial capital, Chimoio, to the western city of Tete. This road, National Highway N7, is also part of the route from the port of Beira to Zambia and Malawi.

The Ministry source told the paper that in the clashes one member of the government forces died, and three others were injured.
...

Renamo has repeatedly threatened to seize power in six central and northern provinces (Manica, Sofala, Tete, Zambezia, Nampula and Niassa). Renamo leader Afonso Dhlakama had promised his supporters that he would be governing the six provinces by the end of March, but so far, outside of Renamo military bases, the rebel movement controls nothing at all, although it is capable, as Sunday's events show, of disrupting road transport.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://allafrica.com/stories/201604121528.html">http://allafrica.com/stories/201604121528.html</a><!-- m -->
Zitat:Mosambik: Renamo-Rebellen in Mosambik verlängern Waffenstillstand um weitere zwei Monate

Maputo (AFP) Der mosambikanische Rebellenführer Afonso Dhlakama hat den zum Jahresbeginn ausgerufenen Waffenstillstand um zwei weitere Monate verlängert. Damit sollten Verhandlungen mit der Regierung ermöglicht und weitere Tote verhindert werden, sagte Dhlakama am Freitag bei einer Pressekonferenz in Maputo [...].

Die Waffenruhe werde weitgehend eingehalten und solle bis zum 4. Mai fortgesetzt werden, damit die Wirtschaft des Landes nicht weiter unter dem Konflikt leide, sagte Dhlakama.
http://www.zeit.de/news/2017-03/03/mosam...e-03130602

Schneemann.
Eine Hoffnung oder ein Fluch für das krisengeschüttelte Land? Wenn die Förderung halbwegs geordnet laufen würde, ohne dass weltweit operierende Großkonzerne und lokale korrupte Politiker sich absprechen und das Land weiter vor die Hunde geht (s. hierzu als abschreckendes Bsp. auch die Ölverschmutzungen im Nigerdelta [Nigeria]), und wenn dass Land nicht wieder im Chaos des alten Bürgerkrieges versinkt, könnte dies für Mosambik eine durchaus positive Zukunft bedeuten...
Zitat:Is Mozambique the next oil and gas hub?

Oil and gas prices have been on a steady decline over the years, creating major concerns for global leaders. But for Mozambique, there's hope during these turbulent times as an estimated 20 billion barrels of natural gas has been found off its coast. The country sits seventh on the table of poorest countries in the world and has an undisclosed debt worth $1.4 billion (10.7% of GDP), but this discovery could add $39 billion dollars to its economy by 2035, according to a Standard Bank estimation in 2015. [...]

The economies of African oil producing countries have felt the impact of the collapse of oil prices. Christine Lagarde, managing director of the International Monetary Fund, expressed her worries about the fate of low-income oil producers like Nigeria. "That's a country that is facing... a real hardship and a necessity to very promptly redesign its business model and realign its interests with a completely new reality," she said in a 2016 interview on the sidelines of the Albright Institute at Wellesley College.
http://edition.cnn.com/2017/05/03/africa...d-gas-hub/

Schneemann.
Im Norden Mozambiques machen sich offenbar militante Islamisten breit:
Zitat:People are fleeing a surge of attacks in northern Mozambique where witnesses have described beheadings, mass kidnappings and villages burned to the ground, the United Nations has said.
UN officials said armed groups have stepped up assaults in Cabo Delgado province, where a rebellion by a group that espouses its brand of Islam as an antidote to what it describes as a corrupt ruling elite, has killed hundreds since it started in 2017.

Quelle: https://www.aljazeera.com/news/2020/02/b...44970.html

Die Gruppe operiert scheinbar schon seit geraumer Zeit. Mir ist es neu, aber beim Medieninteresse an dieser Ecke der Welt wundert mich das eigentlich nicht.
Die Frage ist noch, ob es sich dabei um Rebellen handelt, die ohnehin gegen die Regierung kämpfen (quasi mit einem "Rebranding"), oder ob das tatsächlich etwas Neues ist. In letzterem Fall hätte der militante Islamismus einen neuen Breitengrad erreicht.
Mosambik: EU verlängert Hilfsmission bis 2026, während die Kämpfe weitergehen

[Bild: 3058463155.jpg]

Das Mandat der EU-Mission in Mosambik (EUTM Mozambique) ändert sich, wie in einer Mitteilung vom Dienstag bestätigt wurde.

Erstens wird diese Mission bis zum 30. Juni 2026 mit einem Budget von 14 Millionen Euro verlängert.

Zweitens: Da die Ausbildung der Spezialkräfte (Quick Reaction Force) abgeschlossen ist, wird die europäische Mission zu einer Unterstützungsmission (oder EUMAM). Ziel: Mentoring und Unterstützung des Einsatzes dieser Quick Reaction Force (QRF) der mosambikanischen Armee in der turbulenten Provinz Cabo Delgado, wo die Dschihadisten zunehmend aktiv werden. Ab dem 1. September wird die Mission den Namen EU Military Assistance Mission Mozambique (EUMAM Mozambique) tragen.

Am Freitag, den 10. Mai, griffen Dschihadisten, darunter laut HRW auch Kindersoldaten, die Stadt Macomia an, in der eine kleine südafrikanische Garnison der Southern African Development Community (SADC) Mission in Mozambique (SAMIM) stationiert ist. Verstärkungen aus dem 130 km südlich gelegenen Pemba wurden 20 km von Macomia entfernt ebenfalls angegriffen und zwei Casspir-Panzer (von fünf im Konvoi) wurden von IEDs getroffen.

Dieser Angriff, der sich gegen das südafrikanische Kontingent richtete, dessen Abzug für Juli angekündigt worden war, war der größte seit Jahresbeginn in der gasreichen Region Cabo Delgado und zeugt von einer Eskalation des Konflikts im Norden des Landes.

Der dschihadistische Aufstand, der 2017 in der Provinz Cabo Delgado begann, hat Tausende von Todesopfern gefordert und zahlreiche Energieprojekte (u. a. von Total Energies) in dieser gasreichen Region beeinträchtigt.
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