Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: NH Industries NH90
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29
Ist so ein NH-90 SOF auch für die Luftwaffe geplant?
Ich dachte der CH-47 macht dem´nächst CSAR etc.

Für abgestürzte Hochwertflieger (wenn kein Pilot gerettet werden muss) wird man eher einen Taurus spendieren als einen Hubschrauber mit Besatzung und Einsatzteam ins Risiko zu senden.
(12.01.2024, 18:36)Kopernikus schrieb: [ -> ]Ist so ein NH-90 SOF auch für die Luftwaffe geplant?
Ich dachte der CH-47 macht dem´nächst CSAR etc.

Für abgestürzte Hochwertflieger (wenn kein Pilot gerettet werden muss) wird man eher einen Taurus spendieren als einen Hubschrauber mit Besatzung und Einsatzteam ins Risiko zu senden.

Aber der ist ja eh da um den Piloten einzusammeln..
Warum sollte man sich noch mehr von diesen überteuerten Systemen aufladen?
Laut Aussage des Geschäftsführers von NHI, dem Hersteller des NH90, wird man alle australischen NH90, sowie die australischen Ersatzteile kaufen, um den Klarstand der anderen NH90 zu verbessern. (Zu finden in der aktuellen Flug Revue)
Also gibt’s ab jetzt gebrauchte Ersatzteile um klarstand zu erhalten.
So wenig wie die Australier geflogen sind und wie wenig sie die gebraucht haben sind die praktisch - wie sagt man das so schön neudeutsch ?! - Near Mint

Im Prinzip ist das also gut und richtig und dürfte signifikante Verbesserungen bringen.
Zumal vermutlich neben den Triebwerken, die regelmässig zur Inst gehen, auch viele Elektronik-"Blackboxes" nur "refurbished" statt neu sind, wenn sie ausgetauscht werden. Das ist durchaus Usus, auch in der Industrie.

Etwas ist defekt, man ersetzt es aus dem Lager und lässt es (das Defekte) wieder Instand setzen und legt es wieder auf Lager.
Es gibt nicht umsonst Überprüfungs- und Ersatzintervalle, teilweise sogar je nach Bauteil beides. Und da die Wartung bei vielen Komponenten eh aus einem unmittelbaren Ersatz mit später extern durchgeführter Instandhaltung/-setzung besteht, ist es immer gut, den Gesamtbestand an zirkulierenden Teilen zu erhöhen. Die sind letztlich alle gebraucht. Neu sind auf lange Sicht nur die günstigen Verschleißteile.
Die Australier hätten die Hubschrauber bestimmt auch gerne öfters genutzt wenn es möglich gewesen wäre .

Wenn man die Teile bloß durchtauschen würde warum braucht man dann ständig so viele Ersatzteile. ?
Man kriegt es weder hin einen einheitlichen bauzustand zu erreichen noch die Einsatzbereitschaft signifikant zu erhöhen.
(14.01.2024, 10:46)alphall31 schrieb: [ -> ]Wenn man die Teile bloß durchtauschen würde warum braucht man dann ständig so viele Ersatzteile. ?

Wer sagt denn, dass man "ständig" "so viele" Ersatzteile benötigt? Das Hauptproblem ist die fehlende Rotationsmasse und die fehlenden Kapazitäten zur Instandsetzung, ersteres ist ein Problem der nach ökonomischen Maßstäben aufgebauten Produktionsabläufe und wird durch solche zusätzlichen Teile reduziert, letzteres ist ein generelles Problem in der Wirtschaft (das haben wir hier im Forum schon an X Stellen diskutiert). Tatsächlich ersetzt werden müssen Verschleißteile, nicht mehr instandsetzbare Module und gegebenenfalls Obsoleszenzen. Ginge es nur darum und gäbe es die industriellen Probleme nicht, könnte man die Gesamtproblematik recht schnell in den Griff bekommen.

Zitat:Man kriegt es weder hin einen einheitlichen bauzustand zu erreichen noch die Einsatzbereitschaft signifikant zu erhöhen.

Die Einsatzbereitschaft erhöht sich bereits, die getroffenen Maßnahmen sind aber noch jung und das Resultat wird man erst mit der Zeit sehen. Hier hat man einfach viel zu spät angefangen, entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Der einheitliche Bauzustand wird mit jeder umgerüsteten Maschine wahrscheinlicher, gerade auch in dem Punkt fehlt es aber an Industriekapazität bzw. an einer entsprechenden Priorisierung. Grundsätzlich wird man im übrigen nie einen einheitlichen Bauzustand erreichen, weil dieser technologischer Stillstand bedeuten würde, da man schlicht nicht alle Maschinen gleichzeitig umrüsten kann.
(13.01.2024, 08:27)Bairbus schrieb: [ -> ]Laut Aussage des Geschäftsführers von NHI, dem Hersteller des NH90, wird man alle australischen NH90, sowie die australischen Ersatzteile kaufen, um den Klarstand der anderen NH90 zu verbessern. (Zu finden in der aktuellen Flug Revue)

https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-kaem...64780.html

In Australien droht der Schrott Ukraine kämpft verzweifelt um 45 Helikopter
16.01.2024, 09:54 Uhr

Australien hat seine Taipan-MRH-90-Helikopter nach einem verheerenden Unfall ausgemustert. Die Ukraine würde sie trotz Sicherheitsbedenken gerne im Krieg einsetzen und bittet Sydney, die 45 Exemplare zu übergeben. Die Zerlegung soll allerdings schon laufen - es droht der Schrott. Zitat Ende
und einige Einzelheiten

Australien begründet seine Weigerung, der Ukraine seine vorzeitig ausgemusterten NH-90-Hubschrauber zu überlassen.

OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 19. Januar 2024

Mit den durch ein Drama ausgelösten Emotionen zu spielen, um die Akzeptanz einer fragwürdigen Entscheidung zu erreichen, indem man das Ganze mit einigen Freiheiten in Bezug auf den Wahrheitsgehalt der Tatsachen verknüpft... Die Schnur ist zwar etwas dick, aber sie ist unaufhaltsam. Sie wurde übrigens vom australischen Verteidigungsministerium verwendet, um die vorzeitige Außerdienststellung der rund 40 Hubschrauber des Typs MRH-90 "Taipan" [die lokale Variante des europäischen NH-90 "Caiman"] zu rechtfertigen, die die australische Armee damals besaß.

Nach einem Unfall mit einem dieser Hubschrauber während der Übung Talisman Sabre im Juli, bei dem vier Menschen ums Leben kamen, beschloss Canberra, alle MRH-90 Taipan vorübergehend stillzulegen, da sie bereits durch amerikanische UH-60 Black Hawk ersetzt worden waren. Doch was als Provisorium gedacht war, wurde einige Wochen später endgültig, so dass die australische Armee ohne Mittel zur Durchführung ihrer Missionen blieb.

Der australische Verteidigungsminister Richard Marles betonte jedoch, dass diese Entscheidung den Ergebnissen der nach dem MRH-90-Unfall eingeleiteten Untersuchungen nicht vorgreifen würde. Laut dem Asia-Pacific Defence Reporter [APDR], einer lokalen Zeitschrift, die sich mit Verteidigungsfragen befasst, gehen die Untersuchungen von "menschlichem Versagen" aus, da die Analyse der Flugschreiber ergeben hat, dass alle Systeme der Maschine zum Zeitpunkt des Absturzes normal funktionierten.

Die MRH-90 "Taipan" wird nun nach der Entnahme einiger ihrer Komponenten "begraben", da ihr Schicksal besiegelt ist. Da das australische Verteidigungsministerium regelmäßig auf die Verfügbarkeits- und Wartungsprobleme dieser Flugzeuge hingewiesen hatte (Neuseeland, das über neun in Frankreich gebaute NH-90 verfügt, hat nie darüber berichtet...), hätte es die Flugzeuge weiterverkaufen oder an die Ukraine übergeben können, die es darum gebeten hatte.

In einem Interview mit der Australian Broadcasting Corporation verteidigte Pat Conroy, Beschaffungsbeauftragter des australischen Verteidigungsministeriums, die Entscheidung, die MRH-90 zu verschrotten. "Keiner von ihnen ist derzeit flugtauglich. Damit sie es wären, wäre eine enorme Investition der Steuerzahler erforderlich", sagte er, um Canberras Weigerung zu rechtfertigen, die Flugzeuge an Kiew abzugeben.

Die ukrainische Anfrage kam "drei Monate, nachdem diese Hubschrauber am Boden geblieben waren" und somit "drei Monate nach dem Ende ihrer Wartung", fuhr Conroy fort, nachdem er erklärt hatte, dass die MRH-90 kurz nach der Ankündigung ihrer Außerdienststellung niemanden interessiert hatten. "Und ich muss auch darauf hinweisen, dass noch immer mehrere Untersuchungen laufen, um die Ursache des Unfalls [im Juli] zu ermitteln. Es wäre daher unverantwortlich, wenn wir von unserer Eliminierungsstrategie abweichen würden", fügte er hinzu und deutete damit an, dass die MRH-90 keine zuverlässigen Hubschrauber seien.

Diese Anspielung ließ den Asia-Pacific Defence Reporter "aufspringen". Die NH-90/MRH-90 seien "bemerkenswert sicher und verfügen über weitaus mehr Sicherheitsmerkmale als die Black Hawks, die sie ersetzen werden", reagierte er und erinnerte daran, dass es seit 2008 "nur" 11 Unfälle mit einer Flotte von 500 Hubschraubern gegeben habe.

"Die Verleumdungskampagne gegen den Taipan ist tatsächlich alt. [...] In den meisten Fällen, in denen das Militär die Flotte stillgelegt hat, geschah dies aus falschen Gründen - oder weil es die Empfehlungen des Herstellers [NHIndustries, Anm. d. Red.] zur vorbeugenden Wartung nicht umgesetzt hat", fügte das australische Magazin hinzu.

Wie auch immer, die Entscheidung, die MRH-90 zu verschrotten und zu vergraben, hat schließlich den Beginn einer Kontroverse angeheizt.

"Es ist nicht nur eine skandalöse Entscheidung, sie ist auch unmoralisch. Es ist eine Schande, überstürzt brauchbare Hubschrauber zu vergraben, anstatt sie in ein Land zu bringen, das um sein Überleben kämpft", reagierte Mick Ryan, ein ehemaliger General der australischen Armee, der jetzt als Berater für militärische Angelegenheiten tätig ist. "Der Mangel an Transparenz in dieser Frage sagt viel über die Verteidigung, die Regierung und die Demokratie hier aus", sagte er.
Man stelle sich das Drama vor, wenn die ehemals fluguntauglichen australischen NH-90 nach Wiederinbetriebsetzung in einem anderen Land "normal" ihren Dienst versehen.

Ich bin kein Freund der NH-90, aber wenn man die Beweise verbuddelt, muss gewaltig was riechen.
In Australien liegt sicherheitspolitisch so manches im Argen, die Art und Weise der Ausmusterung lässt bisher viele Fragen offen, und auch abseits davon sind viele Aussagen anhand der vorhandenen Fakten schwer nachvollziehbar. Aber die Meldung jetzt ist doch eher viel Lärm um nichts.

Die Hubschrauber wurden auf dem Markt angeboten, es gab aber kein Interesse. Schließlich wurden verwendbare Ersatzteile an den Hersteller zurück verkauft, und was übrig bleibt soll nun eben entsorgt werden. Das ukrainische Interesse basiert doch auf keiner ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Muster und seinem Betrieb, sondern rein auf die Medienberichte um die vermeintliche Verschrottung einsatzfähiger Maschinen (vermeintlich deswegen, weil sie eben nicht mehr einsatzfähig sind). Und natürlich springen hier und da Leute auf den Zug auf, völlig verkennend, dass die Hubschrauber selbst dann nichts nutzen würden, wenn sie noch einsatzfähig wären. Denn es ist ja gerade das Thema Instandhaltung und Ersatzteilversorgung, bei dem es aktuell gilt die bisherigen Engpässe zu überwinden, wer also sollte das unter Kriegsbedingungen übernehmen?
Fragwürdig ist die Aussage des Herstellers aber schon das man die australischen Maschinen übernimmt obwohl die Aussage das sie verschrottet werden ja nun schon vom letztes Jahr ist.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29