Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: NH Industries NH90
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Norwegen steigt nun auch aus dem NH-90 Programm aus und will eine komplette Rückabwicklung, inklusive Erstattung der bisher aufgewandten Kosten.
In den Worten des norwegischen Verteidigungsministers Björn Arild Gram wird das so begründet: "Regrettably we have reached the conclusion that no matter how many hours our technicians work, and how many parts we order, it will never make the NH90 capable of to meeting the requirements of the Norwegian Armed Forces"

https://www.forsvaret.no/en/news/article...tract-nh90
Wahnsinn, selten so ein vernichtendes Urteil über einen Hubschrauber gelesen. Das Teil scheint wirklich scheisse zu sein.
Wie ist denn hier der Stand bei unserem Heer. Ich hatte den Eindruck dass das nach anfänglichen Problemen zumindest solide läuft. Hat hier jemand einen aktuellen Eindruck?
https://www.flugrevue.de/einsatzbereitsc...reitschaft der Bundeswehr Problemfall Hubschrauber 13.01.2022

Unverändert bewegt sich die Verfügbarkeit der Hubschrauber durchweg auf einem deutlich zu niedrigen Niveau, insbesondere bei den "komplexen" Hubschraubern wie dem NH 90 TTH, NH 90 Sea Lion (Einsatzbereitschaft bei nur ca. 19 Prozent)

zur Erinnerung
14.01.22 Auch Belgien sortiert die NH90 (zum Teil) wieder aus
https://www.flugrevue.de/zu-teuer-und-un...ieder-aus/
Belgiens Streitkräfte sind mit der NH90 schon lange unzufrieden. Nun scheinen die Tage des Helikopters in Belgien tatsächlich gezählt – zumindest für die Truppentransport-Variante NH90 TTH.
....Wie die Zeitung La Libre Belgique berichtet, will die belgische Regierung den aktuellen Verteidigungshaushalt um drei Milliarden Euro aufstocken. Damit soll vor allem der Kauf von insgesamt 18 neuen Hubschraubern finanziert werden – 14 leichteren Exemplaren und vier schweren Transporthelikoptern, die zusammen Platz für "eine Kampfkompanie von 100 Mann" bieten sollen, wie es heißt. Details, welches Muster dafür in Frage kommt, gibt es noch nicht. Bei den 14 leichteren Hubschraubern gilt die H145M von Airbus wohl als Favorit.....

......Während die Tage der NH90 TTH in Belgien also definitiv gezählt sind, soll die Marineversion NH90 NFH (NATO Frigate Helicopter) vorerst weitergenutzt werden. Allerdings könnte sich ihr künftiges Einsatzspektrum stark eingrenzen. So ließ die belgische Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder durchblicken, dass die NH90 NFH komplett vom Such- und Rettungsdienst abgezogen werden und stattdessen nur noch als Bordhubschrauber zur Verwendung kommen soll. Die SAR-Missionen würden dann von einem der neu beschafften Hubschraubermuster übernommen.... Zitat Ende

Evtl. folgt Deutschland dem H145M teilweise beim Heer. Finster ist es bei der Marine. Sie wollen kein Kufenmodell. Aber hier wurde ja schon mal angeregt die H160 für SAR und zusätzlich als Bordhubschrauber auf der F123 zu leasen.
Der Hersteller ist NH Industrie
[Bild: bgpage.png]
mit
Airbus Helicopters 31.25%
Airbus helicopters Deutschland 31.25 %
Fokker 5.5 %
Leonardo Helicopters 32 %.

Was Frankreich angeht
F.Parly sprach von dem grundsätzlichen Problem Kaufverträge abzuschließen, ohne gleichzeitig die MOC zu regeln.

Was die ALAT (Heeresflieger) angeht, nach langem "Kampf" wird die Wartung langsam besser (aber teuer).
Was die Marine angeht
bei einer Senatsanhörung
Senat (französisch)
Zitat:Von den 27 schweren Hubschraubern des Typs NH90 sind zwischen 8 und 8,5 verfügbar, was der Generalmajor der Marine auf ein Problem der "technischen Beherrschung" und nicht auf Haushaltsmittel zurückführte.


Abzuwarten, was der Generalmajor unter technischer Beherrschung versteht. Bekannt ist, dass der Helico erhebliche Korrosionsprobleme hatte. Dann könnte man sich einen Konstruktionsfehler vorstellen. Aber ein Mangel an technischer Beherrschung lässt vermuten, dass es auch einige Probleme bei der Wartung des Flugzeugs geben könnte.
(10.06.2022, 13:40)Seafire schrieb: [ -> ]Evtl. folgt Deutschland dem H145M teilweise beim Heer. Finster ist es bei der Marine. Sie wollen kein Kufenmodell. Aber hier wurde ja schon mal angeregt die H160 für SAR und zusätzlich als Bordhubschrauber auf der F123 zu leasen.

Hast Du hierfür evtl. eine Quelle? Für SAR okay, aber als ASW Variante ist der H160 nach meinem Kenntnisstand bisher nicht vorgesehen. Weiß jmd. ob in dieser Richtung etwas geplant bzw überhaupt möglich und sinnvoll ist? https://esut.de/2020/02/meldungen/ruestu...itkraefte/
Zitat:Weiß jmd. ob in dieser Richtung etwas geplant bzw überhaupt möglich und sinnvoll ist? https://esut.de/2020/02/meldungen/ruestu...itkraefte/
Als H160M ist es für Frankreich vorgesehen, aber als letzter Projektteil, so gegen Ende des Jahrzehntes.
Der H160M kommt ab 2027/2029? als leichter Marinehubschrauber zu Aéronaval. Die Bewaffnung umfasst die ANL-Seezielflugkörper (Sea Venom). Als ASW hatte ich ihn für die F123 nicht angedacht. Ich meinte nur besser ein Heli auf einer Fregatte ist besser als nichts. Hatte wir aber im F123 Strang schon ausdiskutiert. Die Marine hält auch am NH90 fest, deshalb ist keine neue Diskussion erforderlich.
Interessant finde ich grundsätzlich die Nachfolgeüberlegungen u.a. für Merlin und NH90 in Europa:

https://www.flightglobal.com/helicopters...15.article
Eine Gruppe von 7 NATO-Mitgliedsländern hat den Wortlaut eines Abkommens ausgearbeitet, das den Beginn der Arbeiten an einem neuen Militärhubschrauber mittlerer Klasse ermöglicht, der Mitte der 2030er Jahre auf den Markt kommen soll.
Konzeptphase des Projekts Next Generation Rotorcraft Capability (NGRC)
"Wir streben die Unterzeichnung des Dokuments in der ersten Hälfte des Jahres 2022 an, um die Konzeptphase einzuleiten", so die NATO weiter. Im November 2020 unterzeichneten fünf Länder – Frankreich (Airbus), Deutschland (Airbus), Griechenland, Italien (Augusta-Westland) und das Vereinigte Königreich (Augusta-Westland) - eine Absichtserklärung, in der sie ihre Beteiligung an dem Projekt signalisierten. Jetzt sind die Niederlande und Spanien hinzugekommen. Eine Analyse der NATO zeigt, dass fast 1.000 Hubschrauber mit einem maximalen Startgewicht von 11-15 Tonnen, die von Nicht-US-Mitgliedern der NATO betrieben werden, bis 2050 ersetzt werden müssen.Diese Zahl könnte "sehr viel höher" sein, wenn man auch Hubschrauber der darunter liegenden Kategorie mit einbezieht, auch wenn der technologische Fortschritt bedeutet, dass es "wahrscheinlich keinen Eins-zu-Eins-Ersatz geben wird", so Pat Collins, gemeinsamer Vorsitzender der NATO-Fachgruppe für vertikale Hubschrauber, auf dem jährlichen European Rotorcraft Forum der Royal Aeronautical Society am 8. September. Die NATO hat Anfang des Jahres Einzelheiten zu den "erforderlichen Eigenschaften" für die NGRC veröffentlicht, zu denen eine gemeinsame Basiszelle für eine Vielzahl von Missionen gehört. Darüber hinaus sollte die NGRC "viel kosteneffizienter sein als die derzeitigen Flotten", so Collins, wobei die Abflugkosten nicht mehr als 35 Millionen Euro (41,3 Millionen Dollar) und die Betriebskosten nicht mehr als 10.000 Euro pro Flugstunde betragen sollten. Auch die Verfügbarkeit muss sich im Vergleich zu den aktuellen Flugzeugtypen verbessern, wobei ein Ziel von 75 % für die operationelle/vorwärtsgerichtete Flotte angestrebt wird. Das jüngste NATO-Hubschrauberprogramm, der NH90 von NH Industries, wird zwar nicht direkt genannt, hat aber aufgrund einer Vielzahl von Varianten unter Kosten- und Komplexitätsproblemen gelitten. Auch die geringe Verfügbarkeit wurde von mehreren Betreibern als Problem angeführt.Geschwindigkeit ist ebenfalls eine Priorität. Die NATO strebt eine Reisegeschwindigkeit von 220 kt (407 km/h) an, die durch eine "fortgeschrittene Konfiguration" erreicht werden müsste.Sie hat jedoch auch eine Mindestgeschwindigkeit von 180 kt festgelegt. Laut Collins könnten damit auch konventionellere Modelle angeboten werden. "Diese [Schwelle] ist wahrscheinlich erreichbar, würde aber eine ziemlich gleitfähige Zelle mit konformen Sensoren erfordern - das ist etwas ganz anderes als das, was wir derzeit haben".Zuvor hatte Tomasz Krysinski, Vizepräsident für Forschung und Innovation bei Airbus Helicopters, auf der gleichen Konferenz das Potenzial einer auf dem Racer-Hochgeschwindigkeitsdemonstrator basierenden Konstruktion zur Erfüllung dieser Anforderung hervorgehoben. Im Rahmen seiner Präsentation zeigte Krysinski ein Bild des Verbundrotorflugzeugs, das im nächsten Jahr in einer militärischen Konfiguration fliegen soll, und fügte hinzu: "Ich sehe wirklich eine sehr gute Anwendung für militärische Zwecke".Rund 50 Unternehmen, die sich für das NGRC-Projekt interessieren, werden am 21. und 22. September an den Industrietagen in Luxemburg teilnehmen. "Wir möchten so weit wie möglich von mehreren Varianten desselben Basisflugzeugs wegkommen", so Collins.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Inzwischen: Die Vereinigten Staaten wurden in die Liste der Beobachterstaaten des NATO-Projekts Next-Generation Rotorcraft Capability (NGRC) zur Entwicklung einer neuen Vertikaltransportplattform aufgenommen. zusätzlich https://www.flugrevue.de/flugzeugbau/hub...r-zukunft/
Aktuell https://www.shephardmedia.com/news/defen...ependence/
Airbus forciert Racer-Derivat für NGRC und europäische Unabhängigkeit 9. Juni 2022 - 09:00 GMT | von Ian Parker in Portsmouth
Wird eine Lösung auf der Grundlage des Rapid and Cost-Efficient Rotorcraft Demonstrators den NATO-Mitgliedern, die in den Jahren 2035-2040 rund 1.000 Hubschrauber ersetzen wollen, Fähigkeiten der nächsten Generation bieten?
Norwegen: Die Entscheidung, den NH90-Vertrag zu stornieren, stößt selbst bei den Norwegern auf Verwunderung.
La tribune (französisch)
In Norwegen war die Entscheidung des Verteidigungsministers, den Vertrag über 14 NH90 zu stornieren, überraschend und wirft Fragen auf. Dies zeigt, wie unzuverlässig Norwegen in dieser Angelegenheit ist.

[Bild: nh90-norvege-nhindustries.jpg]
Der NH90 brachte laut einem norwegischen Offizier tatsächlich wertvolle neue Fähigkeiten mit sich (Credits: Norwegisches Verteidigungsministerium).

Es kam, wie es kommen musste. Norwegen kündigte schließlich den Vertrag über den Kauf von 14 NH90-Militärtransporthubschraubern, ein Programm, das von der NATO-Agentur Nahema (NATO Helicopter Management Agency) verwaltet wird. Auch für NHIndustries, das zu 62,5 Prozent Airbus, zu 32 Prozent Leonardo und zu 5,5 Prozent dem niederländischen Unternehmen Fokker gehört, ist dies keine Überraschung.

Seit mehreren Monaten hing ein Damoklesschwert über diesem Vertrag. Norwegen hatte vor mehreren Monaten eine Informationsanfrage (RFI) gestellt, um Alternativen zu seinen NH90-Hubschraubern zu finden, die seiner Meinung nach nicht alle Anforderungen der Küstenwache des Landes erfüllen konnten und eine niedrige Verfügbarkeitsrate aufweisen, die Achillesferse dieses europäischen Hubschraubers.
Oslos böser Wille

In dieser Geschichte haben alle Beteiligten extrem böswillig gehandelt, angefangen bei Norwegen, aber auch die Industrie, NHIndustries, und ihre beiden Hauptaktionäre, Leonardo und Airbus Helicopters, sind nicht frei von Schuld. Um ein Programm aufzugeben, das doch kurz vor dem Abschluss stand, musste sich Norwegen von einem amerikanischen oder sogar italienischen Angebot verführen lassen, erklärt man bei La Tribune. Die norwegische Marine hat jedoch bereits 13 der 14 im Jahr 2001 bestellten NH90 erhalten, der 14. steht zur Auslieferung bereit. "Wir waren nahe daran, den Hauptaspekt des ursprünglichen Vertrags abzuschließen", erklärte NHIndustries in einer Pressemitteilung.

Der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram meinte auf einer Pressekonferenz: "Leider sind wir zu dem Schluss gekommen, dass, egal wie viele Stunden unsere Techniker gearbeitet haben und wie viele Ersatzteile bestellt wurden, dies nicht dazu führen wird, dass der NH90 den Anforderungen der norwegischen Armee gerecht werden kann.

Dies ist ganz und gar nicht die Meinung von Oberstleutnant Jan Egil Rekstad, Kommandeur des 334. Geschwaders, der im Dezember letzten Jahres in der Zeitschrift Teknisk Ukebla die Ansicht vertrat, dass der NH90 tatsächlich wertvolle neue Fähigkeiten mit sich bringe. Seiner Meinung nach kann der NH90 schnell abheben, sei es, um ein U-Boot zu jagen oder jemanden aus dem Meer zu retten.

Der Gewerkschaftsführer Torbjørn Bongo von der Norwegischen Offiziersgewerkschaft war seinerseits von der Ankündigung des Verteidigungsministers überrascht. Torbjørn Bongo war bislang immer skeptisch gegenüber der Vertragskündigung gewesen, da er der Ansicht war, dass ein wesentlicher Teil des Problems intern in den Streitkräften liegt.

"Man kann nicht erwarten, Ersatzteile auf Lager zu haben, wenn niemand sie bestellt oder das Geld dafür hat", erklärte er konkret. In seiner Stellungnahme bedauerte NHI zudem, "keine Gelegenheit gehabt zu haben, die neuesten Vorschläge zur Verbesserung der Verfügbarkeit des NH90 in Norwegen zu erörtern und auf die spezifischen Anforderungen" des skandinavischen Königreichs einzugehen. Dies legt den Schluss nahe, dass der Minister die NH90 auf jeden Fall loswerden wollte und die Schuld dafür ausschließlich NHIndustries zuschob.

Norwegen möchte die insgesamt 13 gelieferten Hubschrauber zurückgeben und fordert außerdem die Rückzahlung von 5 Milliarden Kronen (ca. 500 Millionen Euro), wie der Verteidigungsminister ankündigte. Es ist nicht sicher, ob die Industrie sich das gefallen lässt.

Man hat in letzter Zeit gesehen, dass Airbus sehr kämpferisch ist und z. B. den Forderungen eines seiner großen Kunden in der kommerziellen Luftfahrt Qatar Airways nicht nachgibt, der mit dem europäischen Flugzeughersteller wegen Beschichtungsproblemen bei seinen A350-Flugzeugen im Streit liegt. Norwegen könnte sich auf einen juristischen Marathon einlassen. Zumal die Industrie behauptet, dass die Annullierung des Vertrags "ohne rechtliche Grundlage" sei. In seiner Erklärung weist NHIndustries "die gegen den NH90 und das Unternehmen erhobenen Behauptungen zurück". Der Streit hat gerade erst begonnen.

Schlechter Glaube der Industriellen

Es bleibt dabei, dass der NH90 ein echtes Verfügbarkeitsproblem hat, das mit einer schwierigen Aufrechterhaltung des Betriebszustands (MCO) verbunden ist. In Frankreich hatte die Armeeministerin Anfang des Jahres gegenüber Airbus Helicopters deutlich gemacht, dass "bessere Ergebnisse" bei der Verfügbarkeit der NH90-Caïman-Hubschrauber der französischen Marine erzielt werden müssten. Dieses MCO-Problem ist bekannt und identifiziert. In Norwegen hätte sich NHIndustries daher viel effektiver um dieses seit Jahren verschleppte Verfügbarkeitsproblem kümmern müssen.

Die Komplexität der Betriebsbereitschaft des NH90 wird jedoch durch die Tatsache verstärkt, dass an diesem Programm innerhalb von NHIndustries zwei Industrieunternehmen beteiligt sind, die um die Märkte für den NH90 konkurrieren.

So soll Leonardo, der für das MCO der norwegischen Flugzeuge (6 NFH/ASW für die königliche norwegische Marine und 8 NFH für die Küstenwache) zuständig ist, das Spiel nicht wirklich voll ausgespielt haben, so wird vermutet.

Dem italienischen Industriellen wird außerdem der Hintergedanke nachgesagt, dass er anstelle der NH90 die AW101 Merlin verkaufen und in Norwegen einen neuen Coup landen wolle. 2013 entschied sich die norwegische Marine für den AW101 Merlin, der im Wettbewerb mit dem NH90 stand, um die 12 Sea King Mk-43 zu ersetzen. Ein komplexes und brisantes Dossier, wenn die Rückmeldungen zeigen, dass einige den Job nicht erledigt haben.
Frankreich und Deutschland machen gemeinsame Sache bei der Unterstützung ihrer NH-90-Hubschrauber.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 13. Juni 2022
[Bild: nh90-20210219.jpg]
Wird sich die Verfügbarkeit der NH-90 "Cayman"-Hubschrauber der französischen Streitkräfte in den kommenden Monaten deutlich verbessern? In der Zwischenzeit war die Verfügbarkeit der Hubschrauber der französischen Marine (NFH-Version) katastrophal: Im Januar waren nur sieben von 27 Hubschraubern verfügbar. Auch bei der Version TTH der Aviation légère de l'armée de terre, die am 1. Juli 2021 über 48 Exemplare verfügen wird, war die Situation nicht zufriedenstellend.

"Das Programm NH90 hat einen großen Einfluss auf die Mittel der Verteidigungsmission, was sich auch in seinem Zahlungsplan widerspiegelt [1,25 Milliarden Euro an ausstehenden Zahlungen]. [Es muss jedoch sichergestellt werden, dass die Ausrüstung in Bezug auf die Verfügbarkeit zur vollen Zufriedenheit funktioniert, um eine solche Anstrengung zu rechtfertigen." Der Abgeordnete François Cornut-Gentille hatte in einem Bericht über den Entwurf des Finanzgesetzes 2022, der im Oktober letzten Jahres veröffentlicht wurde, betont, dass dies derzeit nicht der Fall sei.

Er fügte hinzu: "Obwohl die ältesten Flugzeuge seit fast einem Jahrzehnt im Einsatz sind, liegt das Durchschnittsalter der Flotte bei fünf Jahren für die TTH-Version und sieben Jahren für die NFH-Version. Die Verfügbarkeit der NH90 ist jedoch besonders besorgniserregend".

Diese Verfügbarkeitsprobleme sind nicht nur auf Frankreich beschränkt, wie die jüngste Entscheidung Norwegens zeigt, den 2001 unterzeichneten Vertrag zu kündigen und die acht gelieferten NH-90 NFH an das Konsortium NHIndustries [Airbus Helicopters, Fokker und Leonardo, Anm. d. Ü.] zurückzugeben, da die Flugzeuge nur 700 Flugstunden pro [im Durchschnitt] von den erwarteten 3900 Flugstunden absolviert haben.

Über die NATO Helicopter Management Agency [NAHEMA] erteilten Frankreich und Deutschland NHIndustries einen neuen, leistungsorientierten Auftrag zur Unterstützung des NH-90-Einsatzes. Dies gab das französische Verteidigungsministerium am 13. Juni bekannt.

Die Bundeswehr soll über 82 NH-90 TTH und 49 NH-90 NFH verfügen, davon 18 "Sea Lion" und 31 "Sea Tiger".

Obwohl der NH-90 "seinen hohen Mehrwert bei Operationen" für das Heer und die Marine "bereits unter Beweis gestellt hat", hat er "in den letzten Jahren jedoch auch unter Ersatzteilmangel gelitten, was zu einer weitgehend unzureichenden Einsatzbereitschaft geführt hat", erklärt das Armeeministerium.

Daher der neue Unterstützungsvertrag, der es den Streitkräften ermöglichen soll, "sofort über Ersatzteile für die Wartung und Reparaturen" zu verfügen und das Ziel einer "50%igen Verfügbarkeit ab Anfang 2023" zu erreichen.

Nach Angaben des Streitkräfteministeriums wurde dieser Vertrag von der NAHEMA, der Direction générale de l'armement [DGA] und der Direction de la maintenance aéronautique [DMAé] ausgearbeitet, um den spezifischen Bedürfnissen der französischen Streitkräfte gerecht zu werden. Dann wurde er "an alle Partnernationen, die NH-90 einsetzen", angepasst. Und damit zunächst an Deutschland.

Im Rahmen des Vertrags mit einer Laufzeit von "drei mal fünf Jahren" wird NHINdustries für die Lieferung von Ersatzteilen zuständig sein. "Dies umfasst die materielle Planung der Fertigung, eine bedarfsorientierte Lagerhaltung und die Einhaltung der Lieferfristen in den Lagern der Einheiten jeder der beteiligten Armeen sowie industrielle Reparaturen, die bei Airbus Helicopters durchgeführt werden", erläutert das Heeresministerium.

Darüber hinaus soll der technische Austausch zwischen dem Industrieunternehmen und den mit NH-90 ausgestatteten Einheiten erleichtert werden und die "Dauer der Wartungsbesuche wird sich gemäß klarer Verpflichtungen zur Reduzierung der für diese Aufgabe aufgewendeten Zeit entwickeln". Der Vertrag sieht auch einen "Leistungsanreizprozess" vor, um NHIndustries [und Airbus Helicopters im Besonderen] zu ermutigen, "die Verfügbarkeitsziele zu übertreffen." Von nun an sollen die Verfügbarkeitsrate und die Anzahl der Flugstunden garantiert werden.

"Dieser Vertrag ist der erste Schritt zu einer effektiveren gemeinsamen Unterstützung, die allen Partnernationen des NH90-Programms zugute kommt. Frankreich und Deutschland werden ihn als erste umsetzen. Andere Nationen haben bereits ihre Absicht bekundet, sich ihnen mittelfristig anzuschließen, wodurch gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen allen am NH90-Programm Beteiligten gestärkt wird", schloss das Verteidigungsministerium.
Wenn das erfolgreich sein sollte, könnte es als Vorbild auch für andere Systeme dienen. Des Problem gibt's ja bei nahezu allen unseren Waffensystemen, vor allem beim Heer.
Es gibt auch seit etwa 1,5 Jahren ein industrieinternes Programm seitens Airbus Helicopters um die Verfügbarkeit der militärischen Modelle (tiger und nh-90) zu verbessern. Seit ende 2020 gibt es auch endlich einen zweiten Wartungsstützpunkt. Das Problem wir also angegangen. Hoffentlich löst man es auch. Das ist schließlich die Grundlage zukünftiger europäischer Hubschrauberprojekte.
Zitat:Es handelt sich um die französischen Entwicklung einer spezifischen SF Version

Eurosatory 2022: Die Konfiguration des NH90 FS steht zu 99% fest.
FOB (französisch)
Nathan Gain 22 Juni, 2022
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Die Konfiguration des zukünftigen "NH90 Forces Spéciales", der von Frankreich bestellt wird, ist praktisch eingefroren, erklärten uns Mitglieder des Groupement aéromobilité de la Section technique de l'armée de terre (GAMSTAT) auf der Eurosatory. Die ersten Lieferungen werden für die zweite Hälfte des Jahres 2025 erwartet.

Die 10 NH90 FS, die im Oktober 2020 für das 4. Regiment d'hélicoptère des forces spéciales (4e RHFS) in Pau beschafft wurden, werden die COS-Einheiten "mit neuen Einsatzfähigkeiten ausstatten, die ihren Aufgaben auf allen Arten von Theatern und in sehr schlechter Umgebung entsprechen", so das Armeeministerium. Fünf Maschinen sollen 2025 im Rahmen des aktuellen Programmgesetzes und fünf weitere 2026 im Rahmen des nächsten MPG geliefert werden.

Ein Prototyp wird seit letztem Sommer bei Airbus Helicopters auf der Grundlage eines neuen Caïman TTH, der von der Aviation légère de l'armée de terre (ALAT) zurückgegeben wurde, zusammengebaut. Die Auslieferung soll im Herbst 2023 erfolgen.

Sie wird das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Hersteller, der französischen Rüstungsbehörde DGA (Direction générale de l'armement), der GAMSTAT und den Streitkräften sein. Die Testpiloten der GAMSTAT sind bereits an den laufenden Arbeiten beteiligt und werden Teil des gemeinsamen Test- und Experimentprogramms (PC2E) sein, in dem die staatlichen Flugtests zusammengefasst werden.

Zu den wichtigsten Neuerungen gehört ein "revolutionäres optronisches Triptychon", das auf dem Großfeldsensor Eurofl'Eye, der optronischen Kugel Euroflir 410NG und dem Helm TopOwl DD beruht. Letzterer, der auf dem Puma und demnächst auf dem Caracal getestet wird, kombiniert die Informationen der beiden anderen, um der gesamten Besatzung eine "erweiterte" 3D-Sicht mit einem Winkel von 240° im Feld und 90° im Gelände zu ermöglichen.

Diese optronische Suite ermöglicht es auch, die Unabhängigkeit der Ziellinien zu bewahren und gleichzeitig interessante Elemente für den Rest der Besatzung anzuvisieren. Die Euroflir 410NG-Kugel wird zwei- bis dreimal so weit wie bisher erfassen und identifizieren können.

Sie fügt außerdem einen optischen Kanal und einen Laserbezeichner hinzu, um beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Tiger-Hubschrauber Waffen zu liefern. Eine Kopie der Wärmebildkamera wird über Ethernet mit dem operativen Mitglied im Frachtraum und dem Gruppenführer geteilt, der dann über die neuesten Informationen zu seinem Einsatzgebiet verfügt.

Unter der Nase des Flugzeugs befinden sich drei der sechs Großfeldsensoren des Eurofl'Eye und die optronische Kugel Euroflir 410NG, die beide von Safran Electronics and Defense entwickelt wurden. Die Euroflir 410NG wird auch in den Gepard und die taktische Drohne Patroller integriert.

Auf der Angriffsseite verlagert der NH90 FS das Maschinengewehr MAG 58 im Sandschatten in ein vergrößertes Heckfenster, "um den Raum für das Absetzen und Bergen von Kämpfern vollständig freizugeben". Das Programm sieht die Integration der Maschinengewehre M134 Minigun und FN M3M gegen 2024-2025 vor.

Kommandos und Spezialeinheiten werden über leicht überarbeitete Seilgalgen für Glattseile und neue Befestigungspunkte für das Abseilen verfügen, die an der Decke des Laderaums befestigt sind. Eine der Frachtraumklappen wird ebenfalls vergrößert, um die Bergung in einer "Traube" zu erleichtern.

Die Spezialkräfte werden nicht auf das SITALAT und dessen Nachfolger, das SICS ALAT, umgestellt. Sie behalten ihr eigenes Informationssystem, das jedoch mit den übrigen Streitkräften kompatibel ist. Die Kommunikation wird durch ein "Kit Amovible Radio" (KAMORA) ergänzt, eine modulare Lösung, die die Anzahl der Funkgeräte auf das absolut Notwendige beschränkt und gleichzeitig die Interoperabilität sicherstellt.

Es bleiben nur noch einige kleinere Arbeiten, insbesondere an den Datenverbindungen zwischen der Besatzung und dem Bordpersonal. Weitere Verbesserungen, wie eine mögliche Überarbeitung der Heckklappe, sind vorgesehen.

Während der Bau des NH90 FS also bereits begonnen hat, ist die Modernisierung des Caiman TTH auf Standard 2 noch nicht beschlossene Sache. Das Primat der Spezifikationen liegt bei den Spezialkräften, aber die ALAT, die bis 2025 64 Caïman TTH betreiben wird, wird logischerweise in die Überlegungen einbezogen.

Einige Unterschiede sind nicht ausgeschlossen, auch wenn "die Idee darin besteht, zu einem einheitlichen Standard zu konvergieren", wie die GAMSTAT betont.
"Nach Australien und Norwegen will auch Schweden seine NH90-Hubschrauber loswerden." (Link: https://www.flugrevue.de/vorschlaege-des...loswerden/)
Ein NH-90-Hubschrauber des französischen Heeres flog mit Treibstoff aus gebrauchtem Speiseöl
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 10. Februar 2023
[Bild: nh90-alat-20230210.jpg]

Laut Armeeministerium hat die Generaldirektion für Rüstung [DGA] im Rahmen ihrer Strategie "Klima & Verteidigung", die darauf abzielt, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern nach dem Mantra "weniger, besser und sicher verbrauchen" zu verringern, eine "Weltpremiere" durchgeführt.

So hat die DGA am 3. Februar einen Hubschrauber NH-90 TTH der Aviation légère de l'Heer [ALAT] mit einem "zu 84% nachhaltigen Flugkraftstoff" fliegen lassen, ohne auch nur die geringste Änderung an der Motorisierung vorzunehmen. Dadurch konnten seine CO2-Emissionen um 75% gesenkt werden.

"Es ist das erste Mal weltweit, dass ein Militärhubschrauber mit einem so hohen Anteil an nachhaltigem Flugkraftstoff in einem seiner beiden Triebwerke fliegen konnte", betont das Armeeministerium.

Im Einzelnen startete der NH-90 TTH der ALAT vom Flugversuchszentrum in Istres mit zwei Testpiloten, einem Testmechaniker und zwei Testingenieuren der DGA "Essais en vol" und des Groupement aéromobilité de la section technique de l'Heer [GAMSTAT] an Bord.

Der dreistündige Testflug wurde mit Unterstützung des Service de l'énergie opérationnelle [SEO], von Safran Helicopter Engines, TotalEnergies und Airbus Helicopters durchgeführt.

Gemäß der Definition der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation [ICAO] muss Flugkraftstoff, um "nachhaltig" zu sein, aus anderen Quellen als Erdöl hergestellt werden. Der für den Testflug der DGA verwendete Treibstoff wurde von TotalEnergies geliefert, die ihn aus gebrauchtem Speiseöl nach der HEFA-Technologie (Hydrotreating Oils and Fats) herstellten.

"Sein Produktions- und Nutzungszyklus weist einen viermal geringeren CO2-Fußabdruck auf als der eines fossilen Flugzeugtreibstoffs und erfüllt damit das von der Europäischen Union geforderte Kriterium einer Reduzierung um mindestens 65%, um als nachhaltiger Treibstoff eingestuft zu werden", so das Armeeministerium.

Dieser erste, von der Agence de l'Innovation de Défense [AID] finanzierte Test, der nur einen der beiden Motoren des NH-90 betraf, ermöglichte es, die Effizienz dieses nachhaltigen Treibstoffs sowie seine "operativen Auswirkungen" (Verbrauch, Funktionsweise des Treibstoffsystems, Turbinenleistung, Leistung, thermische Signatur usw.) zu messen.

Für die weitere Arbeit wurden mehrere "Arbeitsschwerpunkte" festgelegt. So soll unter anderem geprüft werden, ob die langfristige Verwendung dieses Treibstoffs die Funktionsfähigkeit der Triebwerke nicht beeinträchtigt. Das Ministerium erwähnt auch die "Entwicklung von Aromaten biologischen Ursprungs, um den Anteil an nachhaltigem Kraftstoff weiter zu erhöhen". Und weiter: "Wenn sie mit einer Beimischungsquote von 100 % verfügbar sind, werden FAS ein Potenzial zur Senkung der CO2-Emissionen um 90 % bieten".
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