01.11.2016, 20:09
Die K130 war für die Installation eines Sonars vorgesehen. Bei längeren Einsätzen kommt es zu Überlastung des Führungspersonals weil im Vergleich zu den Fregatten Offiziere eingespart wurden
(01.11.2016, 19:58)spooky schrieb: [ -> ]naja für mich klingt das weniger nach f125 sondern ehr nach selbstverständlichem für jeden neuen schiffstyp. den zusammenhang zu der "extremen" belastung der besatzung sehe ich in dem zusammenhang auch nicht. gibt es zu der belastung der k130 besatzung offizielle aussagen? unterm strich lief unifil und co doch recht geräuschlos ab. immerhin wurden derlei aufgaben (zumindest mit einschränkungen) ja auch schon von schnellbooten wahrgenommen, da sollte die k130 also schon mit umgehen können.
Zitat:@helios: deine k132 (also k130 plu asw) hat dann aber vermutlich nur noch wenig mit der k130 zu tun sondern ist dann ehr eine fregatte im bereich 3000 bis 4000t.
(01.11.2016, 20:09)ede144 schrieb: [ -> ]Die K130 war für die Installation eines Sonars vorgesehen.jein, ursprünglich war mal ein torpedoabwehrsystem für die k130 vorgesehen. dazu gehörte dann natürlich auch eine sensorkomponente für die der entsprechende platz am heck eingeplant wurde. daraus wurde in der letzten zeit augenscheinlich das compact towed array sonar.
(01.11.2016, 20:40)Helios schrieb: [ -> ]Wenn sich aufgrund eines Einsatzes so massive Freistellungsansprüche einer Besatzung angehäuft haben, wie das jetzt bei den Korvetten der Fall ist, dann kann nur eine Überbeanspruchung die Ursache sein. Und die ergibt sich ja schon aus dem ursprünglichen Nutzungskonzept und der nun stattgefundenen Nutzung, was beispielsweise die Standzeiten auf See angeht.das sich eine hohe anzahl an seetagen auf das überstundenkonto auswirkt ist doch normal und betrifft alle platformen. das ist doch keine besonderheit der k130 oder in wie weit sind die ansprüche der k130 besatzung nach einem einsatz höher als die einer f-123?
Zitat:Das sehe ich nicht so. Wenn man die K130 um zehn Meter strecken würde käme man auf etwa 2.400 ts und hätte sowohl bei der Verdrängung wie auch beim vorhandenen Raum genug Platz für die Integration eines Hochleistungsschleppsonars, der entsprechenden Elektronik und zusätzlichen Kojen für die Bedienmannschaft. Zum Einsatzzweck passend sollte auf die RBS15 verzichtet und dafür MU90 eingerüstet werden. Die Option auf NSM beispielsweise fände ich zwar nicht schlecht, da müsste man aber schauen ob das bei der Auslegung noch funktioniert. In jedem Fall hätte man auf ihre Aufgabe gut abgestimmte, größenmäßig nicht übertriebene, durchaus realistisch finanzier- und bemannbare Einheiten für den Einsatz gegen Unterseeboote und Minen in Randmeeren.d.h. du hast dann eine platform, die sich nicht mehr adäquat gegen überwasserbedrohungne wehren kann und uboote mit leichtgewichtstorpedos bekämpfen muss. deshalb halte ich 3000 bis 4000 t für deutlich realistischer. da hat man dann einen heli an bord und muss nirgendwo komplette lücken aufreisen.
Zitat:Dafür abgesehen meinte ich nicht die konkrete Schiffsklasse K130, auf der diese neuen Einheiten aufbauen sollten, sondern auf das Einsatzkonzept K130 - also relativ kleine Einheiten, die für Randmeeroperationen mit begrenzter Einsatzzeit vorgesehen sind und durch Automation, Haltbarkeit (und damit externer SUG) sowie optimierten Dienstplänen einen geringeren Besatzungsbestand als klassische Einheiten besitzen.naja "die" klassische einheit baut heute doch sowieso keiner mehr. automation ist heute stand der technik und die größe einer einheit ist nicht wirklich zwingend ein grund für eine hohe besatzungszahl. aber natürlich braucht z.b. ein heli an bord einen gewissen personalstamm. ich verstehe aber nicht warum randmeer immer eine kleine einheit voraussetzen soll. vielleicht liegt das daran, das heute fregatten bei 6000 bis 8000 t liegen aber wo sind die nachteile einer 3000t oder 4000t fregatte in einem randmeer? am ende kosten auch korvetten viel geld und da muss man sich schon gut überlegen ob derlei eingeschränkte einheiten wirklich sinnvolle investitionen sind.
(01.11.2016, 22:15)Seafire schrieb: [ -> ]Wenn wir die Zeit haben, ist die Idee von ASW Korvetten gut. Da kann auch schon mal durch den Verzicht auf einen RAM Werfer und NSM Platz geschaffen werden.
Erst eine auf die Bekämpfung von Überwasserzielen, eine zweite auf U-Jagd spezialisierte
und eine dritte auf Flugabwehr eingerichtete Korvette können zusammen alle auf See existierenden Räume überwachen und verteidigen. In einem Schiff vereinigt ist das die Feuerkraft von Mehrzweckfregatten.
Hätten wir die 15 Korvetten in drei entsprechenden Losen beschafft, wäre das evtl. sogar die Feuerkraft von (5x3 im Verband) mehr als 5 Fregatten für Randmeere.
Aber zehn Korvetten mit je 4 schweren oder 8 mittleren Flugkörpern stellen auch eine beachtliche Kampfkraft da.
(01.11.2016, 22:14)spooky schrieb: [ -> ]das sich eine hohe anzahl an seetagen auf das überstundenkonto auswirkt ist doch normal und betrifft alle platformen. das ist doch keine besonderheit der k130 oder in wie weit sind die ansprüche der k130 besatzung nach einem einsatz höher als die einer f-123?
Zitat:d.h. du hast dann eine platform, die sich nicht mehr adäquat gegen überwasserbedrohungne wehren kann und uboote mit leichtgewichtstorpedos bekämpfen muss. deshalb halte ich 3000 bis 4000 t für deutlich realistischer. da hat man dann einen heli an bord und muss nirgendwo komplette lücken aufreisen.
Zitat:mittelfristig wird die asw-kriegsführung, insbesondere in scenarien wie der ostsee aber sowieso verstärkt durch unbemannte systeme ergänzt werden. auch vor diesem hintergrund halte ich allzu kleine bemannte platformen für wenig zukunftsfähig denn das wird die domaine der unbemannten systeme. die bemannten schiffe werden dann auch die unbemannten systeme zumindest überwachen. hier gibt es dann möglichkeiten wie multistatic-sonar-auswertung etc.
Zitat:naja "die" klassische einheit baut heute doch sowieso keiner mehr. automation ist heute stand der technik und die größe einer einheit ist nicht wirklich zwingend ein grund für eine hohe besatzungszahl. aber natürlich braucht z.b. ein heli an bord einen gewissen personalstamm. ich verstehe aber nicht warum randmeer immer eine kleine einheit voraussetzen soll. vielleicht liegt das daran, das heute fregatten bei 6000 bis 8000 t liegen aber wo sind die nachteile einer 3000t oder 4000t fregatte in einem randmeer? am ende kosten auch korvetten viel geld und da muss man sich schon gut überlegen ob derlei eingeschränkte einheiten wirklich sinnvolle investitionen sind.
(02.11.2016, 09:02)Helios schrieb: [ -> ]In einem größeren Konflikt wird diese Einheit primär Sensor und Sensorauswerter sein, genau darauf aber spezialisiert und entsprechend leistungsfähig.d.h. man baut ein 350 oder 400 mio € schiff um ein sonar durchs wasser zu ziehen das mittelfristig in einem randmeerscenario deutlich billiger und effektiver von einer unbemannten platform durchgeführt werden kann. sobald es dann hoch her geht ist man aber sowieso auf größere einheiten und/oder massive unterstützung von land angewiesen. für mich klingt das wenig logisch. dann verzichte ich doch lieber auf die zwischenschicht einer asw-korvette und baue gleich die größere platform, die ich nicht nur im randmeer sondern auch an anderer stelle einsetzen kann.
[...]
Die unbemannten Systeme müssen in den Einsatz geführt werden, die Datenauswertung muss zeitnah geschehen und entsprechende Wirkmittel koordiniert werden. Genau da sehe ich die Schwerpunkte bei einer solchen Einheit.
Zitat:Die Kausalität ist genau anders herum, das Randmeer setzt keine kleinere Einheit voraus, sondern es ermöglicht sie. Kleinere Einsatzgebiete, die schneller zu erreichen sind, reduzieren die Arbeitsbelastung. Das wiederum kann zur Reduzierung der Besatzungsstärke genutzt werden, ohne Einfluss auf die Einsatzqualität zu haben. Eine kleinere Besatzung bedeutet weniger Platzbedarf, dadurch kann die Einheit kleiner ausfallen, was sie günstiger, manövrierfähiger und unauffälliger (Signatur) macht, immer vorausgesetzt, es wird die gleiche Technik eingesetzt. Wenn konzeptionell keine dauerhafte Stationierung eines Hubschraubers an Bord notwendig wird, spart man etliches an Personal ein, was wiederum einer Verkleinerung zu Gute kommt. Und in der Summe wird die Kostenersparnis sowohl bei der Beschaffung, vor allem aber im Betrieb durchaus relevant sein. Und das wiederum setzt Mittel frei, die für Fregatten genutzt werden können.was du beschreibst ist aber eine spezialisierte platform für ein sehr engen verwendungszweck in einem räumlich eng definierten rahmen. das könnte unterm strich vielleicht aufgehen wenn man tatsächlich soviele schiffe auflegt, hubschrauber und mpa's beschafft um alle anderen scenarien immer mit anderen schiffen abdecken zu können und diese spezialplatformen entsprechend deiner einsatz-philosophie unterstützen kann (und wenn sich aus irgendwelchen gründen herausstellt das unbemannte platformen für die aufgabe untauglich wären). aber so wird es nicht kommen und dafür wird nie genug geld da sein. also nehm ich doch lieber die etwas teuerere größere platform mit der ich keine nennenswerte nachteile im randmeer habe und gleichzeitig viel flexibler in der einsatzplanung bin weil diese größeren schiffe eben auch anderweitig eingesetzt werden können. eine speziallösung haben wir schon mit der f-125, das sollten wir sobald nicht wiederholen.
(02.11.2016, 09:02)Helios schrieb: [ -> ]d.h. man baut ein 350 oder 400 mio € schiff um ein sonar durchs wasser zu ziehen das mittelfristig in einem randmeerscenario deutlich billiger und effektiver von einer unbemannten platform durchgeführt werden kann. sobald es dann hoch her geht ist man aber sowieso auf größere einheiten und/oder massive unterstützung von land angewiesen. für mich klingt das wenig logisch. dann verzichte ich doch lieber auf die zwischenschicht einer asw-korvette und baue gleich die größere platform, die ich nicht nur im randmeer sondern auch an anderer stelle einsetzen kann.
Zitat:Die K130 ist in Bezug auf die Größe ein neues Waffensystem für die Deutsche Marine. Im Gegensatz zu den Fregatten F123 und F124, welche eine Seeausdauer von 21 Tagen ohne Nachversorgung erreichen, kann die K130 nur sieben Tage ohne Versorger auskommen.[17] Bei Nachversorgung durch einen Tender erhöht sich die Seeausdauer auf 21 Tage. Über solche Fähigkeiten verfügen die Schnellboote der Klasse 143A nicht.[18] Im Gegensatz zu bisherigen Einheiten ist die K130 personell lediglich als Zweiwachsystem konzipiert. Ein Dreiwachsystem über mehrere Tage ist möglich, belastet aber die Besatzung. Vor dem Hintergrund der höheren Belastung kalkuliert das 1. Korvettengeschwader mit 21 Tagen ununterbrochener Stehzeit auf See, bevor im optimalen Fall die Korvette für eine Erholungsphase von etwa 3 bis 5 Tagen einen Hafen anläuft.[10] Verglichen mit größeren Schiffen ist die Stehzeit sehr gering. Hier sieht man den Unterschied zwischen einer Korvette (K130: 7 Tage) und einer Fregatte (F123: 21 Tage), einem Zerstörer (Typ 45: 45 Tage) und einem Kreuzer (Ticonderoga: 60 Tage).[17] https://de.wikipedia.org/wiki/Korvette_K130Es sind also zwei verschiedene Arten von Wachwechselsystemen gemeint auf der K 130 und der F 125.
Zitat:Bei der Intensivnutzung der F125 nach dem Konzept der Marine wird eine deutliche Erhöhung der jährlichen Betriebszeiten erwartet. Die bei der Bedienung und Materialerhaltung anfallenden Aufgaben sollen dabei gemäß des vorgesehenen Besatzungskonzeptes durch eine stark reduzierte Besatzung, die im Zweier-Wachsystem operiert, durchgeführt werden können.
Zitat:Risiko, dass die Ausgestaltung des geplanten Besatzungskonzeptes (2-Wach-System) grundlegend
verändert werden muss aufgrund dessen Inkompatibilität mit arbeitsrechtlichen Vorschriften
infolge der EU-Arbeitszeitrichtlinie.
Zitat:Abschließende Prüfung der Nutzung von Sonder- und Ausnahmeregelungen zur Sicherstellung
eines EU-Arbeitszeitrichtlinienkonformen 2-Wach-Systems und Prüfung der Möglichkeit
der Umsetzung eines 3-Wach-Systems für die F 125
(03.11.2016, 22:24)ede144 schrieb: [ -> ]Fünf neue Korvetten sind sinnvoll, da sie jetzt mit den Verbesserungen gebaut werden müssen, die man am Anfang glaubte sparen zu können. Zusätzlich muß das FüWes aktualisiert werden, was bei den bestehenden Schiffen eh ansteht. Damit kann man dafür sorgen das die Bedienung einheitlich bleibt und der Ausbildungsaufwand reduziert wird.
(04.11.2016, 00:12)spooky schrieb: [ -> ]@helios:
wie und wo die korvetten aktuell die fregatten entlasten sieht man ja. brauchen wir da wirklich noch mehr korvetten die nur auf ein ostsee-scenario getrimmt sind? nicht das die ostsee nicht wichtig ist aber für 1,5 mrd € habe ich nunmal lieber einheiten, die man auch entsprechend flexibel einsetzen kann.
Zitat:umgekehrt ist ja auch die frage, wenn man sowieso auf den heli verzichtet und man nur wert auf ein sonar legt warum dann überhaupt 2000 oder 2400 t für die ostsee? hier kann man ja z.b. die visby klasse mit weniger als 700t anführen. selbst wenn man kein autonomes system haben will bekommt man ein sonar für deutlich weniger geld ins wasser.
(04.11.2016, 21:38)Seafire schrieb: [ -> ]wird in der Marine gerade für Ostseeoperationen über ein Mehrzweckkampfboot nachgedacht (vgl. Marineforum 11/2016), es soll ein breites Einsatzspektrum von Patrouillen- und Präsenzaufgaben über Minen-/Anti-Minen-Einsätzen bis zur Spionage (aka SIGINT) abdecken können. Es sollte am besten auch ein vielversprechendes gemeinsames internationales Rüstungsprojekt ausgewählter Ostseeanrainer sein.