Die Formulierung "Drohnenflüge" verkennt deren Bedeutung in diesem Konflikt. Der entscheidende Punkt ist für die pakistanische Bevölkerung offenbar, dass diese Drohnen nicht nur "fliegen", sondern auch Bomben auf pakistanischem Boden abwerfen, die ein für sie nicht mehr länger hinnehmbares Maß an "Kollateralschäden" gefordert haben. Stand August 2011 wurde nach recht vorsichtigen Studien, die nur die in den medien genannten "zivilen" zählten, eine Zahl von knapp 400 Zivilisten genannt.
Zitat:...
Assessments of the results of the attacks differ.[11] Daniel Byman from the Brookings Institution suggests that drone strikes may kill "10 or so civilians" for every militant killed.[12] In contrast, the New America Foundation has estimated that 80 percent of those killed in the attacks were militants.[13] The Pakistani military has stated that most of those killed were hardcore Al-Qaeda and Taliban militants.[14] The Bureau of Investigative Journalism based on extensive research found that at least 385 civilians were among the dead out of a total of between 1658 and 2597 killed.[15] The CIA believes that the strikes conducted since May 2010 have killed over 600 militants and not caused any civilian fatalities.[11]
According to secret cables leaked by Wikileaks Pakistan's Army Chief Ashfaq Parvez Kayani not only tacitly agreed to the drone flights but in 2008 requested Americans to increase them.[16] However Pakistan's Interior Minister Rehman Malik said "Drone missiles cause collateral damage. A few militants are killed, but the majority of victims are innocent citizens,"[17] The strikes are often linked to Anti-American sentiment in Pakistan and the growing questionability of the scope and extent of CIA activities in Pakistan.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Drone_attacks_in_Pakistan">http://en.wikipedia.org/wiki/Drone_attacks_in_Pakistan</a><!-- m -->
Zu einem medial sehr präsenten Vorfall und damit zu einem bedeutenden Wendepunkt in den pakistanisch-amerikanischen Beziehungen und wurde der CIA-Fall "Raymond Davis" am Anfang des Jahres. Dieser "Cowboy", anders kann man diesen Dllettanten nun wirklich nicht bezeichnen, hatte damals in Lahore zwei vermeintliche Verfolger mit 10 Schüssen aus seiner halbautmatischen Pistole an einer Verkehrsampel niedergestreckt und anschließend die Flucht ergriffen. Das ausgesendete "CIA Rettungskommando" hat auf dem Weg zu Davis mit seinem Landcruiser mehrere Autos gerammt und zwischendurch auch einen Kosmetikhändler auf seinem Roller zu Tode gefahren und weitere Passanten verletzt...
Zitat:...
On 27 January, Raymond Davis, a bulky 36-year-old CIA agent with a shock of grey hair, was winding through the chaotic Lahore traffic when he stopped at a red light. A motorbike carrying two men, coming from the opposite direction, swerved in front of his Honda Civic. The pillion passenger was carrying a gun. Davis, a former special forces soldier, whipped out his 9mm semi-automatic Glock pistol and, still behind the wheel, opened fire. Five shots sliced through the windscreen. Muhammad Faheem, a 19-year-old street criminal, fell dead.
Raymond Davis
Davis got out of the car and took aim at the motorbike driver, Faizan Haider, who had started running. Another five shots rang out and Haider fell to the ground, having run 30ft; a postmortem indicated he was hit three times in the front and twice in the back.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.guardian.co.uk/world/2011/feb/20/cia-agent-lahore-civilian-deaths">http://www.guardian.co.uk/world/2011/fe ... ian-deaths</a><!-- m -->
Es folgte ein riesen Drama drum herum. Das Gezanke um Davis Verurteilung oder Auslieferung in die USA. Die Witwe eines Opfers, die unter Einnahme von Rattengift noch ein letztes Interview gibt, die Absetzung des pakistanischen Außenministers, US-feindliche Demonstrationen mit der offenen Forderung Davis öffentlich zu hängen, usw, usf....
Es ist kaum nachvollziehbar, wie man sich in diesem nicht gerade leichten aber strategisch sehr wichtigen "befreundeten" Ausland noch effektiver unbeliebt machen kann. Mit Dummheit und Inkompetenz seitens amerikanischer Streitkräfte und Geheimdienste alleine ist das eigentlich kaum noch zu erklären. Das ist entweder Kalkül, oder schlicht und ergreifend die Folge von konsequenter Geringschätzung von Leben und Stimmung im als minderwertig erachteten "Partner"land.
Pakistan als geostrategisch wichtige Zone zu verlieren, ist für die USA durchaus ein geheimdienstliches, logistisches und energiewirtschaftliches Desaster. Und nun drohen die Amerikaner also, zukünftig auf die Zahlung von 0,5 Mrd.€ Fördergelder zu verzichten, falls Pakistan die Ersatzteil-, Nahrungs- u. Treibstoffversorgung für die in Afghanistan stationierten Truppen kappt. Ein ziemlich wertloser "bargaining chip" im Vergleich, der mit Sicherheit keine neuen Sympathien wecken wird. Die Pakistaner sind dabei selbst inzwischen an dem Punkt, dass sie kaum noch anders können, als gegen die USA Politik zu machen, um den Radikalen nicht gänzlich das Ruder überlassen zu müssen.