Hi,
ich habe heute zufällig auf
ntv.de und
ftd.de Meldungen über das Eurocopter Experimentalmodell X3 gelesen. Da ich kein Thema dazu fand aber mich eure Einschätzung dazu interessiert, habe ich das Thema mal erstellt.Er soll eine Mischung zwischen Hubschrauber und Propellerflugzeug werden.
Und so schaut er aus:
Erinnert mich sehr stark an den V22-Osprey. Allerdings soll der X3 im Gegensatz zum Osprey seine Propeller nicht kippen können. Dafür soll er erheblich günstiger werden.
Der X3 soll laut ftd.de bis zu 220 knoten und nach n-tv.de bis zu 400 km/h schnell sein. Ich habe mal kurz auf den Wikipedia Eintrag vom Osprey geschaut und da stand das der bis zu 563 km/h schaffen soll. Insofern fand ich die Geschwindigkeit nicht so beeindruckend.
Eurocopter will den X3 bald testen und in 6-8 Jahren dann produzieren. Da der X3 unter anderem auch für Such und Rettungsmissionen (ist doch SAR oder?) gedacht ist, habe ich gedacht das nach dem Scheitern der SAR Fähigkeiten des NH90 der X3 vielleicht eine Alternative für die Bundeswehr wäre - sofern man unbedingt "europäisch" kaufen will und nicht den Osprey.
Was haltet ihr denn von dem Gerät?
PS: Ich interessiere mich nur als Laie für Militärtechnik. Wenn ich also etwas falsch verstanden haben sollte seht es mir bitte nach
Wenn es sich wirtschaftlich betreiben lässt, wieso nicht. Die Frage ob das erfolgreich sein kann, hängt wahrscheinlich mehr davon ab, ob sich Osprey-ähnliche Flugzeuge technisch vereinfachen lassen. Wenn nicht, gibts sicher eine Nische für solche Fluggeräte.
Das Sikorsky-Konzept überzeugt mich mehr.
http://www.sikorsky.com/Innovation/Visio...Technology
http://www.flugrevue.de/de/zivilluftfahr....32554.htm
Sehr elegante Lösung mit den gegenläufigen Rotoren und dem Druckpropeller am Heck.
Die Frage ist natürlich welches Konzept effizienter fliegt. Kipprotor schleppt sicher mehr Leermasse mit sich, fliegt aber ökonomischer. Dem steht die deutlich komliziertere Technik gegenüber. Wie wartungsintensiv die beiden Konzepte sind, spielt mit die entscheidende Rolle. Die Geschwindigkeit ist sicher auch ein Argument, aber wenn man mit dem einfacheren Konzept vielleicht 100km/h langsamer fliegt, sich aber Wartung, Unterhalt und Betriebssicherheit verbessert, dann kann das gute Chancen haben.
Auf den ersten Blick sieht der Entwurf von Eurocopter fürchterlich hausbacken aus, aber da kann man sich auch täuschen. Immerhin muss man da das Drehmoment ausgeglichen werden ... nicht so wie beim Sikorsky. Die Propeller ungleich drehen auf beiden Seiten. Ich denke das ist eine sehr preiswerte und deshalb auch gut umsetzbare Lösung.
Den Sikorsky-Entwurf könnte man wohl auch einfacher auf einer Fregatte unterbringen. Ein dickes fettes Plus.
Beim Eurocopter X3 ragen diese Stummel seitlich recht weit raus, und scheinen viel Platz in Anspruch zu nehmen. Ob man die platzsparend einklappen kann? Sieht auf den ersten Blick nicht so aus.
Im Flugzeugforum hat einer die Frage gestellt, wie man denn beim x3 arbeiten will, wenn die Rotoren seitlich laufen. Wie soll so SAR möglich sein? Ein zur Seite gerichtetes MG ist wohl auch kaum möglich, ohne dass hin und wieder der Propeller zerschossen wird. Und schwere Bewaffnung unter den Flügeln - Fehlanzeige. MGs kann man zwar mit dem Propeller synchronisieren, aber Raketen? Geht wohl nicht.
D.h., man müsste die seitlichen Triebwerke abstellen können, um SAR auszuführen und eine Bewaffnung fällt spärlich aus.
Militärisch überzeugts mich noch nicht, ausser halt für schnelle Verbindungsflüge mit VTOL.
hunter1 schrieb:Im Flugzeugforum hat einer die Frage gestellt, wie man denn beim x3 arbeiten will, wenn die Rotoren seitlich laufen. Wie soll so SAR möglich sein? Ein zur Seite gerichtetes MG ist wohl auch kaum möglich, ohne dass hin und wieder der Propeller zerschossen wird. Und schwere Bewaffnung unter den Flügeln - Fehlanzeige. MGs kann man zwar mit dem Propeller synchronisieren, aber Raketen? Geht wohl nicht.
Am Rumpf befestigen, wieso nicht?! Bleibt das seitliche MG welches nicht mehr möglich wäre. Auch wenn man das MG synchronisieren würde, die Sichteinschränkung wäre je nach Winkel erheblich. Denke das wäre nicht praktibal weil mittig generell nicht geschossen werden könnte, da dort der Prop die Schusslinie versperrt.
Zitat:D.h., man müsste die seitlichen Triebwerke abstellen können, um SAR auszuführen und eine Bewaffnung fällt spärlich aus.
Das Heck ist noch frei. Nicht so ideal, da der Pilot etwas weniger sieht, aber mit der heutigen Kameratechnik sollte das kein Problem darstellen.
Zitat:Am Rumpf befestigen, wieso nicht?!
Ich kenne keinen Hubi, bei dem die Bewaffnung am Rumpf befestigt ist. Hat evtl. seine Gründe, sonst wärs sicher schon mal gemacht worden.
hunter1 schrieb:Zitat:Am Rumpf befestigen, wieso nicht?!
Ich kenne keinen Hubi, bei dem die Bewaffnung am Rumpf befestigt ist. Hat evtl. seine Gründe, sonst wärs sicher schon mal gemacht worden.
Klar hat das Gründe, primär mal die Schwerkraft.
Unterdem Rumpf kann man befestigen, analog den Kampfflugzeugen. Nur haben die meisten Hubschrauber sehr wenig Bodenabstand. Daraus ergeben sich die Stummel"flügel". Ich denke am wahrscheinlichsten ist eine ca. 1m lange Strebe zwischen Rumpf und mitte Flügel konstruieren (Steigung vom Rumpf weg).
Eure Diskussion hinsichtlich einer Bewaffnung am Rumpf des Helicopters kann ich nicht nachvollziehen. Der Blick auf einen ehemals sehr verbreiteten sowjetischen Kampfhubschrauber dürfte diese Diskussion sofort beenden. <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mi-24_Desert_Rescue.jpg">http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mi-2 ... Rescue.jpg</a><!-- m -->
@BigLinus
Es geht um schwereres Gerät als eine BK. Ist es sinnvoll, Raketenwerfer unter dem Rumpf zu installieren? Oder seitlich am Rumpf dran wie beim gezeigten Hind? Und wenn ja, warum gibt es überhaupt das allgegenwärtige Konzept mit den Stummelflügeln?
Ich bin kein Heli-Experte, aber sicher nicht der erste, der über schwere Bewaffnung am Rumpf nachdenkt. Und da es bisher nicht gemacht wurde, funktioniert es vielleicht schlicht nicht zufriedenstellend. Das Argument mit dem fehlenden Bodenabstand wurde z.B. ja schon gebracht.
@Phantom
Nette Grafik, macht Sinn.
hunter1 schrieb:@BigLinus
Es geht um schwereres Gerät als eine BK.
Sind Raketenwerfer wirklich schwerer als eine Bordkanone?
Seitliche Träger sind bei Mehrzweckhubschraubern wie Bo-105,
Lynx oder UH-1 Standard. Stummelflügel findet man nur bei dezidierten
Kampfhubschraubern.
Aber je eine Waffenstation hätte am Flügel des X3 noch zwischen Rumpf und Propeller Platz.
Starre syncronsierte MGs könnte man im Flügel einbauen.
Denke es sind 2 primäre Anforderungen nach denen man die Abschussvorrischtung konstruieren muss.
a) Sicherer Verschuss ohne das Fluggerät zu gefährden
b) Aerodynamik (Luftwiderstand)
Bei a) kann man z.B. bei Verschuss von AMRAAMs sehen, dass die wenn vom Rumpf gestartet, erst gezündet werden, wenn sie genügend Abstand zur Zelle haben. Das ist sicher kein Problem bei einer teuren Abstandslenkwaffe mit dem man ein anderes teures Objekt bekämpft (erhöter technischer Aufwand/Preis). Der ganze Aufwand lohnt aber sicher nicht wenn man normale ungelenkte Raketen verschiesst. Deshalb muss einfach ein genügend grosser Abstand zur Zelle vorhanden sein, um die nicht zu gefährden. Das Problem stellt sich so bei der Borkanone nicht, die wird auch bei einer zellenahen Montage den Hubschrauber nicht gefährden.
Beim Luftwiderstand ist ein vollständig umspülter Körper vermutlich strömungsgünstiger. Ich würde das mit einer Triebwerksgondel an einem Verkehrsflugzeug vergleichen. Sobald das ein gewisse Grösse erreicht hat, ist es besser etwas vom Rumpf zu entfernen. Ansonsten müsste die Waffe analog eines CFTs ausgeführt sein, damit sie strömungsgünstiger angebracht werden kann. Dann passt die Waffe aber nicht mehr an jedes Flugzeug / hat selber aerodynamische Nachteile nach dem Start/Abwurf, dann noch der höhere Preis. Unter dem Strich braucht man preiswerte einfache Lösungen für Bodenangriffswaffen, da ist häufig Hightech und die bestmögliche Lösung einfach nicht gefragt, günstig muss es sein.