Die
Situation in Syrien birgt die Gefahr, dass auch der Libanon - gerade halbwegs auf Erholungskurs - in den Bürgerkriegsstrudel des Nachbarlandes hereingezogen wird. Daher wollte ich auf Globdef die Hauptseite überarbeiten - allerdings sind derzeit Wartungsarbeiten im Gange (die wohl noch länger dauern können), und daher möchte ich unter Berücksichtigung unserer alten postings hier eine kurze Aktualisierung vornehmen:
zur Luftwaffe:
Tiger schrieb:@Erich
Zitat:die MiG 29 halte ich bei so einem kleinen Land wie den Libanon eigentlich für die optimale Wahl ....
Zumal die libanesische Luftwaffe aus kaum mehr als ein paar uralten und wohl nicht flugtüchtigen Hawker Hunter besteht. Der Prototyp der Hunter hatte seinen Erstflug 1951...
Für die libanesischen Streitkräfte ist die Beschaffung der MiG also ein echter Quantensprung.
dazu hat die aktuelle FLIEGER REVUE (print, 08/2012) einen interessanten Artikel.
Erst mal:
die MiG-29 waren demnach zur Schuldenbezahlung durch Russland vorgesehen, sind aber nicht geliefert worden sondern stattdessen sollen sechs Mi-24/35 geliefert werden (die aber immer noch nicht im Lande sind).
Die libanesische Luftwaffe hat es auch geschafft, aus den vorhandenen Hunter Flugzeugen vier aktive Flugzeuge (darunter einen Doppelsitzer) zu schaffen (die allerdings "pfleglichst" behandelt und daher kaum geflogen werden), während die restliche Flotte "kanibalisiert" wird.
Darüber hinaus verfügt die libanesische Luftwaffen wohl noch über die Scottish Aviation Bulldog 126 - ursprünglich als Anfangstrainer und jetzt noch als Verbindungsflugzeug im Einsatz. Darüber hinaus ist eine Cessna 208 B Combat Caravan (zwei weitere werden von der VAR erwartet) mit AGM-114 Hellfire Luft-Boden-Raketen und Wescam MX-15 (Laser-Zielbeleuchtung, Infrarot - und TV-Aufnahmen) im Einsatz. Unterstützt wird diese "Flächenflugzeug-Komponente" durch zwölf RQ-11 B Raven-Drohnen, auch zur Luft-Überwachung und für den Luft-Boden-Einsatz.
Wenn man sich den Bedarf anschaut, dann sollte der hauptsächlich im Erdkampf (Schmuggler, Milizen) und Hubschraubertransport liegen. Ein Einsatz vom Kampfflugzeugen gegen die hoch gerüsteten Nachbarn (Israel, Syrien) kann allenfalls symbolischen Charakter haben. Insofern muss man sich die Beschaffung von Kampfflugzeugen für den Luftkampf tatsächlich überlegen. Wenn überhaupt, dann wären auch die MiG-29 (preiswert, geringe Reichweite kein Nachteil) eine reale Option.
Die Luftwaffe möchte sich erneuern - und denkt dabei tatsächlich an leichte Kampfflugzeuge wie die BAe Hawk oder die Aermacchie MB-339 sowie Trainer vom Tax T-6 G Texan II.
Ich würde zusätzlich auch eine "arabische Lösung" mit ex-ägyptischen Alpha-Jet (Lizenz-Produktion) oder auch Brasilien (Embraer) in Erwägung ziehen.
Die "arabische Lösung" hat sich auch im
Hubschrauberbestand bewährt. Da sind die acht aus den VAE überlassenen SA 342 L Gazelle (werden aufgestockt) wohl die modernste Ausstattung, neben sieben SA 330 Puma (rumänische Lizenz), drei Sikorsky S-62 Mk.II (Waldbrandbekämpfung), "etwa 24" der unverwüstlichen UH-1 H (die sogar Bombeneinsätze geflogen haben soll) und vier Robinson F 44 Raven II für die Pilotengrundschulung.
Vom Bedarf her könnte auch die Mi Hind (das alte unverwüstliche Schlachtross) mit ein, zwei oder gar drei Staffeln eine Ergänzung für die libanesischen Streitkräfte sein.