<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/auto/strassen-des-todes-am-abgrund-unterwegs-1.1102217">http://www.sueddeutsche.de/auto/strasse ... -1.1102217</a><!-- m -->
Zitat:Straßen des Todes
Am Abgrund unterwegs
29.05.2011, 17:30
Von Michael Specht
In Bolivien gibt es die gefährlichsten Pisten der Welt - und der Import von Dieselautos mit weniger als vier Litern Hubraum ist verboten. Normalerweise. Ein Erfahrungsbericht.
...
Wir sind in Bolivien. Genauer: Am Beginn des "El Camino de la Muerte", der Straße des Todes, jahrzehntelang die einzige Verbindungsstrecke zwischen La Paz und dem Ort Coroico. Der Muerte eilt der unrühmliche Ruf voraus, die gefährlichste Straße der Welt zu sein.
...
ahhhh - endlich mal eine vernünftige Straße, die man nicht nur vom Sofa aus genießen kann !!! Muss nur noch schnell in meinen Unimog- Campingkasten die Bremsen nachprüfen *träum*
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/bolivien202.html">http://www.tagesschau.de/ausland/bolivien202.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach wochenlangen Protesten
Boliviens Präsident verzichtet auf Amazonas-Straße
Boliviens Präsident Evo Morales hat unter dem Druck protestierender Indios ein umstrittenes Straßenbauprojekt im Amazonas-Gebiet gestrichen. Nach einem 65 Tage langen Protestmarsch über 650 Kilometer hatten tausende Menschen seit Mittwoch auf dem Platz vor dem Präsidentenpalast in La Paz campiert, um einen Baustopp in dem Naturreservat zu erzwingen.
...
Stand: 21.10.2011 20:34 Uhr
Zitat:Kinderarbeit in Bolivien
Sie schuften für die Reichen
Boliviens Parlament erlaubt Kinderarbeit ab zehn Jahren. Für Europäer klingt das bizarr, doch die Regelung geht nicht zuletzt auf Forderungen von Kindern selbst zurück. Ihr Alltag wird sich durch Verbote nicht ändern. Wie ihnen zu helfen wäre, ist längst bekannt. [...] Kinderarbeit ist eine bedrückende soziale Realität in den meisten Ländern dieser Erde, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen so redlich wie erfolglos bekämpft wird. Weltweit gibt es nach Schätzungen der ILO etwa 215 Millionen Kinderarbeiter.
Nun hat Boliviens Parlament beschlossen, Kinderarbeit ab zehn Jahren zu legalisieren - allerdings unter Auflagen. [...] Präsident Evo Morales wird das Gesetz wohl unterschreiben, auch wenn es bereits Proteste vor allem aus den Industrieländern hagelt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/panorama/kinderarbeit-in-bolivien-sie-schuften-fuer-die-reichen-1.2032269">http://www.sueddeutsche.de/panorama/kin ... -1.2032269</a><!-- m -->
Auch wenn, wie der Artikel ebenso korrekterweise wiedergibt, die Länder der ersten Welt teils sicherlich mit dem "Schnäppchendenken" ihrer Mitbürger und dem Profitbegehren großer Discountketten Schuld tragen an einem Anwachsen von Billig- und Kinderarbeit weltweit (man erinnere sich an Bangladesch und die dortigen Klamottenschneidereien), so ist es schon ein heuchlerisches Unding, wenn die Kinderarbeit in dem Andenstaat ausgerechnet von den bolivianischen Sozialisten (
Movimiento al Socialismo) unter ihrem Präsidenten Morales, der einstmals mit dem Ziel angetreten ist, den Armen und Schwachen im Lande zu helfen bzw. deren Lebensumstände zu verbessern, eingeführt und legitimiert wird.
Schneemann.
@Schneemann:
Deine Aussage spiegelt die europäische Sichtweise wieder.
Dein Vorwurf gegen den "bolivarischen Sozialisten" mit "heuchlerischem Unding" geht insofern fehl.
Schau Dir bitten den Kontext an.
Fakt ist:
1)
Die bisherige "Nichtregelung" war für die Betroffenen wesentlich schlechter, Bolivien ist also einen richtigen Schritt in die richtige Richtung gegangen.
Dazu auch:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://amerika21.de/2014/07/102992/debatte-inderarbeit-bolivien">http://amerika21.de/2014/07/102992/deba ... t-bolivien</a><!-- m -->
Zitat:9. Jul 2014 | Bolivien | Soziales | Wirtschaft
Debatte um legalisierte Kinderarbeit in Bolivien
Gesetzentwurf verabschiedet. Kinder können ab zehn Jahren Geld verdienen. NGO erkennt Notwendigkeit an und drängt auf soziale Verbesserungen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/international/amerika/boliviens-fleissige-kinderhaende-1.18339340">http://www.nzz.ch/international/amerika ... 1.18339340</a><!-- m -->
Zitat:Boliviens fleissige Kinderhände
Tjerk Brühwiller, São Paulo Heute, 9. Juli 2014, 05:30
Anstatt der Kinderarbeit einen Riegel zu schieben, schafft Bolivien einen gesetzlichen Rahmen dafür. Der Druck kam von den minderjährigen Arbeitern selbst.
Man sieht sie überall in La Paz und in anderen Städten Boliviens: die fleissigen Kinderhände, die auf Plätzen Schuhe polieren, an Ampeln Windschutzscheiben putzen oder in den Supermärkten die Einkaufstaschen packen. Drei von zehn Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten. Im ganzen Land gehen schätzungsweise 850 000 Kinder und Jugendliche einer Arbeit nach, und dies obwohl Bolivien 1997 die Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) unterzeichnet hat, welche Arbeit für unter 14-Jährige verbietet. Laut der ILO sind in Lateinamerika und der Karibik insgesamt 13 Millionen Kinder und Jugendliche in den Arbeitsprozess eingebunden.
...
2)
Kinderarbeit ist nicht einmal in den USA verboten! Die USA haben von den 8 ILO Normen lediglich zwei verbindlich ratifiziert.
Danach soll "Zwangsarbeit als Disziplinierungsmaßnahme abgeschafft" sein (erzähl das mal den "Knastis", die in Fußketten für öffentliche Arbeiten eingesetzt werden), vor allem aber:
Die USA haben ausdrücklich bei der Kinderarbeit nur verboten
= den Einsatz als Soldaten, im Bereich Prostitution, Drogen und Pornographie. Und was Prostitution und Pornographie (und Drogen) betrifft, ist das mehr der puritanischen Weltanschauung der evangelikal geprägten Nordamerikaner geschuldet (zur Drogenproblematik verweise ich auf die Prohibition) als dem Schutz der Kinder.
Die bolivianische Regelung ist somit sogar besser als das, was in den USA vorgegeben ist.
Zitat:@Schneemann:
Deine Aussage spiegelt die europäische Sichtweise wieder.
Dein Vorwurf gegen den "bolivarischen Sozialisten" mit "heuchlerischem Unding" geht insofern fehl.
Schau Dir bitten den Kontext an.
Fakt ist:
1)
Die bisherige "Nichtregelung" war für die Betroffenen wesentlich schlechter, Bolivien ist also einen richtigen Schritt in die richtige Richtung gegangen.
Auf den ersten Blick wirkt dies sicher so, auf den zweiten indessen wird der Missstand jedoch nur zementiert. Der NZZ-Artikel weist ja auch darauf hin, dass durch dieses Vorgehen zwar die unmittelbaren Arbeitsumstände evtl. verbessert werden - wobei man aber abwarten muss, inwieweit dies behördlich überhaupt kontrolliert werden wird können -, aber das Grundproblem, dass die Kinder dadurch von Schule etc. ferngehalten werden, erhalten bleibt. Letztlich wird somit den Kindern und der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes also mehr Schaden zugefügt - durch das bildungsrelevante Wegbrechen einer gesamten Kindergeneration und das gesetzliche Verankern von dieser in Hilfsjobs.
Zitat:Kinderarbeit ist nicht einmal in den USA verboten! Die USA haben von den 8 ILO Normen lediglich zwei verbindlich ratifiziert.
Danach soll "Zwangsarbeit als Disziplinierungsmaßnahme abgeschafft" sein (erzähl das mal den "Knastis", die in Fußketten für öffentliche Arbeiten eingesetzt werden), vor allem aber:
Die USA haben ausdrücklich bei der Kinderarbeit nur verboten
= den Einsatz als Soldaten, im Bereich Prostitution, Drogen und Pornographie. Und was Prostitution und Pornographie (und Drogen) betrifft, ist das mehr der puritanischen Weltanschauung der evangelikal geprägten Nordamerikaner geschuldet (zur Drogenproblematik verweise ich auf die Prohibition) als dem Schutz der Kinder.
Die bolivianische Regelung ist somit sogar besser als das, was in den USA vorgegeben ist.
Nicht ganz. In den USA gibt es zwei Sachverhalte: Erstens den der Kinderarbeit im familiären Kreis (etwa und gerade in der Landwirtschaft, besonders im mittleren Westen), dieser ist ab einem gewissen Alter gesetzlich geregelt, und zweitens den der Arbeit von Kindern von Migranten, besonders aus Mittelamerika und der Karibik, die oftmals bei Behörden als Illegale gar nicht auftauchen, sich verstecken und insofern auch nicht kontrolliert werden können (folglich gibt es auch nur Schätzungen). Und da gibt es sicher teilweise schlimme Probleme, aber mit Puritanismus hat dies m. Mn. n. weniger zu tun.
Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jungewelt.de/2014/07-12/018.php">http://www.jungewelt.de/2014/07-12/018.php</a><!-- m -->
Zitat:12.07.2014
Bolivien: ILO prüft Kinderarbeit
Genf. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat eine Überprüfung der gesetzlichen Neuregelung in Bolivien angekündigt, durch die Kinderarbeit unter bestimmten Voraussetzungen schon ab zehn Jahren erlaubt wird.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2014%2F08%2F02%2Fa0142&cHash=c984feb279102e88f1c77caa815cc06c">http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... aa815cc06c</a><!-- m -->
Zitat:02.08.2014
Bolivien entdeckt die Sonne
ENERGIE Solaranlagen für die Warmwassererzeugung werden in Bolivien bereits vom Staat bezuschusst. Bald soll ein progressives Energiegesetz die Nutzung von Sonne, Wind und Co fördern
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/artikel/43/43040/1.html">http://www.heise.de/tp/artikel/43/43040/1.html</a><!-- m -->
Zitat:Sozialistischer Wohlstand siegt in Bolivien
Ralf Streck 13.10.2014
Evo Morales wurde mit 60% mit deutlicher Mehrheit bis 2020 bestätigt und damit auch der von ihm eingeschlagene Weg, der über Verstaatlichungen, Wachstum und breiteren Wohlstand gebracht hat.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=au&dig=2015%2F03%2F31%2Fa0070&cHash=8614b6b002141b16f7ebda6e17d4e4cc">http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 6e17d4e4cc</a><!-- m -->
Zitat:31.03.2015
Herbe Schlappe für Präsident Evo Morales
BOLIVIEN Die Regierungspartei MAS verliert bei Regionalwahlen mit La Paz und El Alto zwei ihrer Hochburgen an die konservative Opposition. Das könnte auch mit dem Wirtschaftsboom zu tun haben
...
Möglich ist jedoch auch, dass der Regierungspartei die eigenen Erfolge im Wege stehen. Boliviens Wirtschaft brummt im Vergleich zu den anderen Ländern in der Region am lautesten. Diese Entwicklung hat zur Bildung von neuen Mittel- und Oberschichten geführt, die nicht unbedingt vom Sozialismus zu überzeugen sind.
...
:?: merkwürdig - sonst werden gute Wirtschaftsdaten eher honoriert :?:
Morales beugt sich dem Druck der Proteste und tritt zurück. Eine Einschätzung einer Person, die in Cochabamba lebt:
Zitat:Wie sich Evo Morales sein politisches Grab schaufelte
[…]
Nach und nach verfiel die Regierung Morales in dieselben alten Muster wie ihre konservativen Vorgänger: Ein Korruptionsskandal reihte sich an den anderen, Günstlingswirtschaft überall. Sein Gerede über den so wichtigen Schutz der «Pachamama» («Mutter Erde») steht in krassem Widerspruch zu seinen Aktionen. Gerne rühmt er sich als grosser Schützer der Natur, doch um eine höchst umstrittene Strasse durch bolivianisches Amazonasgebiet zu bauen, setzte er das (von ihm selber veranlasste!) Gesetz zum Schutz indigener Territorien kurzerhand per Dekret ausser Kraft. Gegen die indigenen Bewohner der Region, die sich dem Bauprojekt in den Weg stellen wollten, ging er mit Gewalt vor.
Morales erliess ein Gesetz, das es Neusiedlern erlaubt, mit «kontrollierten» Brandrodungen Land für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. Die Folge waren verheerende Waldbrände im Departement Santa Cruz. Sie loderten wochenlang, mehr als vier Millionen Hektaren Wald fielen den Flammen zum Opfer. Die Bevölkerung verlangte lautstark die Ausrufung eines Notstands, damit internationale Hilfe angefordert werden könnte. Doch die Regierung weigerte sich.
In den vergangenen Jahren begann Präsident Morales nach und nach den gesamten Justizapparat, die wichtigsten Behörden und vor allem die Wahlbehörde mit Gefolgsleuten zu besetzen. Dank einer Zweidrittelmehrheit im Kongress hatte er dabei leichtes Spiel.
[…]
Quelle:
https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/w...-135957735
Das tönt ein bisschen wie in der Türkei oder in Russland: Es erscheint der grosse Aufräumer und Hoffnungsträger, der das geschundene Land auf Vordermann bringt. Und ein paar Jahre später gerät er völlig von der Rolle und es endet im Desaster.
Mal eine Frage - ich bin da wieder darauf gekommen, als ich die unten stehende Meldung vom Mai d. J. gelesen habe: Gibt es irgendwelche News bzgl. der deutschen Ambitionen beim Lithium-Abbau in Bolivien? Weil anscheinend haben die Chinesen da schon einigen Erfolg zu verzeichnen...
Zitat:Regierung von Bolivien stellt Strategie zur Industrialisierung von Lithium vor
La Paz. Die Förderung von Lithium in Bolivien soll nach einer Ankündigung von Präsident Luis Arce über eine internationale Ausschreibung neue Impulse erhalten. Man erhoffe sich so die Möglichkeit, "die Technologie auszuwählen, mit der in kürzester Zeit die besten Ergebnisse" für die bolivianische Wirtschaft erzielt werden könnten. Mit der "Agenda 2021-2025 der Lithium-Industrialisierung" sollen bis zu den Feierlichkeiten zu 200 Jahren Unabhängigkeit im Jahr 2025 "wirtschaftliche Erfolge" verzeichnet werden. [...]
Zuletzt war bereits bekanntgegeben worden, dass in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen Ganfeng Lithium bisher 530 Tonnen Lithiumkarbonat produziert wurden. Lithiumkarbonat ist eine wesentliche Komponente für die Herstellung von Lithiumbatterien. Eine Lithiumkarbonat-Industrieanlage, die eine Produktionskapazität von zirka 15.000 Tonnen pro Jahr haben soll, befindet sich noch im Bau. [...]
Das Lithium sollte insbesondere von einem Joint-Venture, also einer Kooperation zwischen dem bolivianischen Staatskonzern "Bolivianische Lithiumvorkommen" (Yacimientos de Litio Bolivianos, YLB) und ACISA (ACI Systems Alemania), einem Firmenableger von ACI Systems aus Zimmern ob Rottweil in Baden Württemberg, erzielt werden. Das Projekt liegt allerdings seit den Protesten Ende 2019 auf Eis, weswegen Bolivien sogar Klagen vor einem internationalen Schiedsgericht drohen.
https://amerika21.de/2021/05/250239/boli...-strategie
Schneemann
In Bolivien ist am vergangenen Mittwoch ein Putschversuch gescheitert. Die Hintergründe sind noch nicht ganz klar, aber insgesamt war der Umsturzversuch ein recht desolat und unzulänglich angesetztes Unterfangen. Insgesamt haben sich wohl nur zwei bis drei Dutzend Soldaten beteiligt.
Hinzu kam, dass der linksgerichtete Präsident Arce sehr rasch Unterstützung auf der Straße erhielt, so versammelten sich schnell tausende von Anhängern und Gewerkschaftsangehörigen und blockierten alle weiteren Vorhaben der Putschisten. Vermutlich stecken auch persönliche Animositäten dahinter, da der Präsident erst am Tag vor dem Putsch den Heereschef, General Juan Zúniga (der einer der Anführer des Putsches war), abgesetzt hatte, da dieser sich einen erbitterten Streit mit dem ehem. Präsidenten Morales geliefert und diesem wohl auch gedroht hatte.
Zitat:Unruhen in La Paz
Boliviens Innenminister bestätigt 17 Festnahmen nach Putschversuch
Unter den Festgenommenen sind die früheren Chefs des Heeres und der Marine: In Bolivien wurden 17 Menschen festgenommen, die mutmaßlich den Präsidenten stürzen wollten. Ihnen drohen lange Haftstrafen. [...]
Nach einem gescheiterten Putschversuch gegen den linksgerichteten Präsidenten Boliviens, Luis Arce, haben die Behörden 17 mutmaßliche Beteiligte festgenommen. Laut Innenminister Eduardo del Castillo sind unter den Festgenommenen neben aktiven und pensionierten Militärangehörigen auch Zivilisten. Nach weiteren Verdächtigen wird demnach noch gefahndet. Unter den Festgenommen sind der frühere Chef des Heeres, Juan José Zúñiga, und Ex-Marinechef Juan Arnez Salvador. Den beiden Männern drohen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bis zu 20 Jahre Haft wegen Terrorismus und bewaffneten Aufruhrs. [...]
Der linksgerichtete Präsident Luis Arce trat nach dem Rückzug der Soldaten auf den Balkon des Präsidentenpalasts und sagte zu Hunderten Anhängern, »niemand kann uns die Demokratie wegnehmen, die wir errungen haben«. Zuvor hatte er die Menschen in dem südamerikanischen Land dazu aufgerufen, »sich gegen den Staatsstreich zu wehren«. Arce entließ Zúñiga und Salvador und besetzte ihre Posten neu. [...]
Bolivien ist nach Jahren politischer Instabilität tief polarisiert. Die Regierungspartei MAS ist durch einen internen Konflikt zwischen Anhängern von Arce und von seinem ehemaligen Mentor Morales gespalten. Morales, der erste indigene Präsident Boliviens, war sehr beliebt, ehe er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anstrebte.
https://www.spiegel.de/ausland/bolivien-...82c75d940b
Schneemann