10.08.2023, 10:37
Die Vereinfachung erhöht die Quantität der "Stabsarbeit", die Stäbe werden entsprechend größer, sie werden langsamer. Das ist die wesentlichste Auswirkung solcher überflüssiger Führungsmittel, dass sie alles leichter machen, die Quantität erhöhen und die Geschwindigkeit sinkt.
Nun kann man natürlich behaupten, dies läge an dysfunktionalen Prozessen und habe ja rein gar nichts mit den Führungsmitteln selbst zu tun, ala nicht Waffen töten Menschen, sondern Menschen töten Menschen etc, oder wie du es hier tust darlegen, dass diese Systeme die ohnehin und abhängig von ihnen bestehenden Probleme nur aufdecken, nicht aber sie verursachen. Eine Henne-Ei Frage also.
So einfach ist das aber meiner Ansicht nach eben nicht. Meine These dazu ist: Was falsch eingesetzt und missbraucht werden kann, wird zur höheren Wahrscheinlichkeit bzw. wird querschnittlich falsch eingesetzt und missbraucht werden.
Damit sollte man dann entsprechend ganz anders an die Sache heran gehen: Zunächst müsse man eindeutig klären, ob man einen solchen "Tisch" zur Führung von Einheiten tatsächlich zwingend braucht. Ist er wirklich notwendig? Und wenn er das nicht ist, gibt es keinen Grund ihn zu verwenden, und dies selbst dann nicht, wenn er eine Erleichterung darstellt. Jede Komplexität die man heraus nehmen kann, alles was man vermindern, reduzieren, und abschaffen kann, ist erstrebenswert.
Technik ist nicht per se gut, selbst wenn sie für sich selbst betrachtet erhebliche Vorteile in Sachen Vereinfachung usw. zu bieten scheint. Das hat nichts mit Anachronismen, Atavismus oder gleichen zu tun was man mir hier ja recht schnell und wohlfeil vorwirft. Denn die Technik exisitiert ja eben nicht für sich alleine, sondern sie existiert immer in einem Wechselspiel mit Menschen.
Man betrachtet also in dieser Frage meiner Meinung nach die Technik zu sehr für sich selbst und die Menschen als wesentlichem Teil des Gesamtsystems zu wenig. Menschliche Fehler und ganz grundsätzliches menschliches Versagen, welches dem Mensch als biologischem Wesen systeminhärent ist, werden zu wenig berücksichtigt.
Solche Systeme verschulden daher nicht aus sich selbst heraus die angeführten Probleme, diese Problemstellungen sind also nicht systeminhärent in dem technischen System selbst, sondern sie sind systeminhärent im Verbund von Technik und Mensch. Bei einer ganzheitlichen Betrachtung verschlechtern also solche Führungsmittel die Führung, statt sie zu verbessern, und dass meinte ich mit kontraintuitiv.
Man hat da also ein technisches Führungsmittel welches vieles erleichtert, und die Führung wird dadurch schlechter.
Es ist deshalb nicht anachronistisch auf bestimmte heutige Möglichkeiten zu verzichten, sondern genau das ist eigentlich zukunftsweisend. Mit so wenig wie möglich so viel wie möglich zu tun. Man sollte ganz bewusst auf vieles verzichten, statt es zu verwenden weil es nun mal jetzt technisch möglich ist. Jede eingesetzte Technologie sollte daher zwingend ganzheitlich auf die Frage hin betrachtet werden, ob sie nicht entgegen ihrer eigentlichen Idee zu einer Verschlechterung führen kann und vor allem auf die Frage, ob sie wirklich absolut zwingend notwendig ist. Mit der Zielsetzung vor allem anderen dadurch die Quantität zu reduzieren und damit die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Gerade dieser Tisch ist ein sehr gutes Beispiel dafür was ich hier meine: scheinbar ermöglicht er es die Geschwindigkeit zu erhöhen, indem ich mehr Informationen effizienter darstellen und analysieren kann und zusammen stellen, woraus dann scheinbar bessere Entscheidungen resultieren müssten. Aber in der Realität senkt er die Geschwindigkeit, erhöht die Quantität und senkt die Qualität der Stabsarbeit.
Man wird nicht abgehängt, sondern man würde endlich mal den anderen nach vorne weglaufen können, weil man schneller wird als sie. Der zweite Teil deines Satzes ist aber noch viel interessanter: denn er zeigt auf was diese Art von Technik in Wahrheit als einziges darstellt:
Eine Lösung für Probleme die aus einer völligen Fehlentwicklung resultieren ! Gäbe es diese Fehlentwicklung nicht, wären diese Systeme also überflüssig. Statt also das Problem selbst zu beseitigen - werden Systeme beschafft um es händelbar zu machen, um es zu bearbeiten, um schlussendlich trotz dieses Problems effektiv handeln zu können.
Das sind also Lösungen die nicht das Problem lösen, sondern die lediglich die Handlungsfähigkeit trotz des Problems gewährleisten sollen.
Nun kann man natürlich behaupten, dies läge an dysfunktionalen Prozessen und habe ja rein gar nichts mit den Führungsmitteln selbst zu tun, ala nicht Waffen töten Menschen, sondern Menschen töten Menschen etc, oder wie du es hier tust darlegen, dass diese Systeme die ohnehin und abhängig von ihnen bestehenden Probleme nur aufdecken, nicht aber sie verursachen. Eine Henne-Ei Frage also.
So einfach ist das aber meiner Ansicht nach eben nicht. Meine These dazu ist: Was falsch eingesetzt und missbraucht werden kann, wird zur höheren Wahrscheinlichkeit bzw. wird querschnittlich falsch eingesetzt und missbraucht werden.
Damit sollte man dann entsprechend ganz anders an die Sache heran gehen: Zunächst müsse man eindeutig klären, ob man einen solchen "Tisch" zur Führung von Einheiten tatsächlich zwingend braucht. Ist er wirklich notwendig? Und wenn er das nicht ist, gibt es keinen Grund ihn zu verwenden, und dies selbst dann nicht, wenn er eine Erleichterung darstellt. Jede Komplexität die man heraus nehmen kann, alles was man vermindern, reduzieren, und abschaffen kann, ist erstrebenswert.
Technik ist nicht per se gut, selbst wenn sie für sich selbst betrachtet erhebliche Vorteile in Sachen Vereinfachung usw. zu bieten scheint. Das hat nichts mit Anachronismen, Atavismus oder gleichen zu tun was man mir hier ja recht schnell und wohlfeil vorwirft. Denn die Technik exisitiert ja eben nicht für sich alleine, sondern sie existiert immer in einem Wechselspiel mit Menschen.
Man betrachtet also in dieser Frage meiner Meinung nach die Technik zu sehr für sich selbst und die Menschen als wesentlichem Teil des Gesamtsystems zu wenig. Menschliche Fehler und ganz grundsätzliches menschliches Versagen, welches dem Mensch als biologischem Wesen systeminhärent ist, werden zu wenig berücksichtigt.
Solche Systeme verschulden daher nicht aus sich selbst heraus die angeführten Probleme, diese Problemstellungen sind also nicht systeminhärent in dem technischen System selbst, sondern sie sind systeminhärent im Verbund von Technik und Mensch. Bei einer ganzheitlichen Betrachtung verschlechtern also solche Führungsmittel die Führung, statt sie zu verbessern, und dass meinte ich mit kontraintuitiv.
Man hat da also ein technisches Führungsmittel welches vieles erleichtert, und die Führung wird dadurch schlechter.
Es ist deshalb nicht anachronistisch auf bestimmte heutige Möglichkeiten zu verzichten, sondern genau das ist eigentlich zukunftsweisend. Mit so wenig wie möglich so viel wie möglich zu tun. Man sollte ganz bewusst auf vieles verzichten, statt es zu verwenden weil es nun mal jetzt technisch möglich ist. Jede eingesetzte Technologie sollte daher zwingend ganzheitlich auf die Frage hin betrachtet werden, ob sie nicht entgegen ihrer eigentlichen Idee zu einer Verschlechterung führen kann und vor allem auf die Frage, ob sie wirklich absolut zwingend notwendig ist. Mit der Zielsetzung vor allem anderen dadurch die Quantität zu reduzieren und damit die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Gerade dieser Tisch ist ein sehr gutes Beispiel dafür was ich hier meine: scheinbar ermöglicht er es die Geschwindigkeit zu erhöhen, indem ich mehr Informationen effizienter darstellen und analysieren kann und zusammen stellen, woraus dann scheinbar bessere Entscheidungen resultieren müssten. Aber in der Realität senkt er die Geschwindigkeit, erhöht die Quantität und senkt die Qualität der Stabsarbeit.
Zitat:Man hängt sich damit nur selbst ab und verschlechtert die Ausgangslage noch weiter, weil man nicht nur die eigentliche Probleme fortführt, sondern dies auch noch mit dafür ungeeigneten Mitteln.
Man wird nicht abgehängt, sondern man würde endlich mal den anderen nach vorne weglaufen können, weil man schneller wird als sie. Der zweite Teil deines Satzes ist aber noch viel interessanter: denn er zeigt auf was diese Art von Technik in Wahrheit als einziges darstellt:
Eine Lösung für Probleme die aus einer völligen Fehlentwicklung resultieren ! Gäbe es diese Fehlentwicklung nicht, wären diese Systeme also überflüssig. Statt also das Problem selbst zu beseitigen - werden Systeme beschafft um es händelbar zu machen, um es zu bearbeiten, um schlussendlich trotz dieses Problems effektiv handeln zu können.
Das sind also Lösungen die nicht das Problem lösen, sondern die lediglich die Handlungsfähigkeit trotz des Problems gewährleisten sollen.