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Normale Version: Irak
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ich finde diese Behauptung sehr interessant und wollte mehr lesen, aber der link funktioniert anscheinend nicht mehr.
Mich würde interessieren, was es Saudi Arabien, der Türkei und Katar bringen soll, eine solche Irakische Befreiungsarmee aufzubauen. Welches Ziel soll es da geben? Für die Türkei fällt mir als Motiv Nordirak bzw. das Autonome Kurdische Gebiet ein. Saudi Arabien und Katar könnten als Motive haben, das die Schiiten mehr und mehr den Rest des Iraks bestimmen und da die Gefahr einer annäherung an den Iran besteht und alle gemeinsam könnten auch die enormen Ölreserven und deren Kontrolle im Auge haben.

Generell erscheint es mir aber seltsam und interessant wäre noch, ob die USA dies so akzeptiert - was wiederum nachvollziehbar wäre aufgrund ihres Abzugs aus dem Gebiet. Es hat allerdings dann auch starke Strategische Auswirkungen, da dann eindeutig ist, das der Irak dann nicht mehr als echte Kraft in der Region erstarken kann. Dann heisst es nur noch Türkei/Saudi-Arabien/Katar mit Duldung der USA vs Iran/Syrien und dann Israel als dritte Kraft. Die Interessenssphären wären dann vermutlich schon verteilt.
Zitat:ich finde diese Behauptung sehr interessant und wollte mehr lesen, aber der link funktioniert anscheinend nicht mehr.

Mehrnews, selbst leider nicht die Primärquelle dieser Nachricht, bekommt offenbar gerade ein neues Webseiten-Layout verpasst. Dabei scheinen einige Links kaputt gegangen zu sein. Aber es gibt da ja diese neuartige Internetsuchmaschine mit dem Namen "Google" und die liefert mit dem geheimen Suchcode "iraq liberation army" möglicherweise noch mehr Informationen.
Erneut Bombenanschlag auf Schiiten im Irak...
Zitat:Deadly car bomb blasts hit Shia areas in Baghdad

Several car bombs have exploded across the Iraqi capital Baghdad, killing at least 20 people and injuring scores more, officials say. The attacks are reported to have targeted mainly Shia areas in the city.

Security sources told the BBC three explosions rocked the neighbourhoods of Ourfally, Kiyara and Falah Street in the eastern suburb of Sadr City. Sunni insurgents linked to al-Qaeda have been blamed for a recent spike in violence.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-21489777">http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-21489777</a><!-- m -->

Wenn man dies alles verfolgt - schwere Bombenanschläge auf Schiiten in Pakistan (s. Pakistan-Thread) und Irak; Unruhen in den Golfanrainern; regionale Hegemonialbestrebungen des Iran, aber auch der (sunnitischen) Türkei und des wahhabitischen Saudi-Arabiens; in Syrien metzelt das dortige alawitische Regime mit iranischer Hilfe seine eigene (mehrheitlich sunnitische) Bevölkerung nieder (und auch einige Fundamentalistengruppen, die wiederum aus Saudi-Arabien und Katar mitfinanziert werden); eine vakante Lage im Libanon und einer wachsenden Ablehnung der dortigen Hisbollah durch die dortigen Sunniten; ein mehr und mehr zerrüttetes Pakistan; massive Unruhen in Ägypten; Unabhängigkeitsforderungen lokaler Bevölkerungsgruppen etc. etc. - dann kann man zu dem Ergebnis kommen, dass die islamische Welt vor einem beginnenden 30-jährigen Krieg steht, ähnlich wie er im christlichen Abendland 1618 und damit vor knapp 400 Jahren ausbrach und in welchem (vor allem) die Religionsgegensätze zwischen zwei Gruppen (Katholiken und Protestanten), aber auch regionale und hegemoniale Machtinteressen (Habsburger, Schweden, Frankreich) und auch lokale Unabhängigkeitsbestrebungen (Böhmen) eine große Rolle spielten. Da der Islam einige Jahrhunderte jünger ist als das Christentum, könnte es im schlimmsten Fall sein, dass diese Art von fürchterlicher Auseinandersetzung auf den Islam zukommt und diesem nun bevorsteht.

Schneemann.
Sagen wir es so, Schneemann. Auf Seiten der Kurden, Alawiten/Schiiten, Christen und dem sunnitischen Mainstream sehe ich kein Potential andersartige oder andersgläubige aus religiösen bzw ethnischen Motiven heraus zu töten. Das ist immernoch die große Mehrheit. Die Interessensgruppe für ein solches Horrorszenario lässt sich aber sehr klar benennen. Siehe dazu das bereits verlinkte Interview vom Shin Beit Chef, der exakt ein solches Szenraio als vermeintliche Überlebenschance der Juden propagiert :roll: , oder x-beliebige Aussagen Al-Kaida naher Gruppierungen, die alle Ungläubigen töten wollen. Da braut sich tatsächlich eine unheilige Allianz zusammen.

Zitat:Iraq Stops Large Arms Cargo to Syria
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9107145158">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9107145158</a><!-- m -->

TEHRAN (FNA)- Iraq announced that its border guard units have foiled efforts to smuggle a large arms cargo into Syria.

The Iraqi Interior Ministry announced in a statement that the country's border guards have foiled attempted smuggling of arms into Syria at Iraq's Dabbamin borders.

Spokesman of the Iraqi Interior Ministry General Saad al-Mousavi announced that Iraqi police and security forces seized the cargo after hours of armed clashes with smugglers, Alforat news network reported.

The report said that armed clashes erupted on 9pm local time on Friday evening and lasted by Saturday morning.

Earlier media reports said the Qatari government has taken several arms cargos to the Iraqi Kurdistan region on Israeli aircraft and intends to smuggle these weapons into Syria in a bid to equip armed rebels, Arab media reports disclosed on Sunday.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9107145158">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=9107145158</a><!-- m -->
Zitat:Sagen wir es so, Schneemann. Auf Seiten der Kurden, Alawiten/Schiiten, Christen und dem sunnitischen Mainstream sehe ich kein Potential andersartige oder andersgläubige aus religiösen bzw ethnischen Motiven heraus zu töten. Das ist immernoch die große Mehrheit
Das ist aber nicht entscheidend. Auch die Gräuel des 30-jährigen Krieges waren nicht die Intention des Gros' der damaligen Menschen. Es lässt sich in Zeitzeugenberichten eher erkennen, dass die Menschen in ihrer naiven Frömmigkeit in diesen Krieg hineingezogen wurden. Verursacht (oder begünstigt) wurde der Konflikt durch massive Machtinteressen und das Hegemonialstreben der beteiligten Herrscher und Herrscherhäuser, die die Religiosität ihrer Untertanen nach Gutdünken zum Aufstacheln gegen den potentiellen Gegner ausgenutzt haben, der Unfähigkeit der Zentralgewalt (in diesem Falle das Reichsgebiet [HRR] selbst) zu entschlossenem Handeln, einem weit verbreiteten Aberglauben und partikularistischen Tendenzen der Klein- und Randstaaten.

Die Masse der Leidtragenden (zumeist die Landbevölkerung, aber auch teils die Städter) wollten ihren Gegenübern sicher nicht an die Gurgel, auch wenn es Ansätze und teils dem eigentlichen, großen, 30-jährigen Konflikt vorangehende einzelne Übergriffe, Massaker, Kleinkriege und Gräueltaten gab.

Nur: Diese gewalttätigen Tendenzen im kleinen Rahmen gibt es islamischen Raum derweilen ja auch, auch wenn die Masse der Menschen dort sie nicht will; und dabei ist es egal ob nun der Kurdenkonflikt, die Exzesse in Syrien, frühere Konflikte im Libanon, "failed states" wie der Jemen oder auch die Minderheitenverfolgung im Iran oder den Golfstaaten betrachtet werden.

Ich gehe zwar davon aus, dass die meisten Menschen in der islamischen Welt sich sicher nicht gegenseitig umbringen wollen, nur bleibt abzuwarten, inwieweit dieser Grundgedanke Bestand haben wird in einem Gebiet, dass von extrem vielen inneren, sozialen und religiösen Spannungsfeldern geprägt ist. Vor allem bleibt abzuwarten, inwieweit die Menschen selbst überhaupt Einfluss nehmen können auf die Eigendynamiken dieser Spannungen, wenn diese eskalieren sollten. Daneben sind (hinsichtlich der Aspekte im ersten Absatz) genau eben diese Tendenzen im Nahen Osten deutlich erkennbar.
Zitat:Siehe dazu das bereits verlinkte Interview vom Shin Beit Chef, der exakt ein solches Szenraio als vermeintliche Überlebenschance der Juden propagiert :roll: , oder x-beliebige Aussagen Al-Kaida naher Gruppierungen, die alle Ungläubigen töten wollen. Da braut sich tatsächlich eine unheilige Allianz zusammen.
Eine wie auch immer geartete Allianz ist dies sicher nicht. Vor allem weiß man in Israel selbst nur zu gut, dass ein in Flammen stehender Naher Osten für Israel alles andere als erstrebenswert ist.

Schneemann.
Zitat:Eine wie auch immer geartete Allianz ist dies sicher nicht. Vor allem weiß man in Israel selbst nur zu gut, dass ein in Flammen stehender Naher Osten für Israel alles andere als erstrebenswert ist

Soso.. :lol:
Ziemlich "dünne" Antwort... :?

Schneemann.
Zitat:Bombing hits fuel oil pipeline in Iraq: Oil Ministry
Mon Feb 18, 2013 10:50AM GMT

The Iraqi Oil Ministry says assailants have bombed a section of a pipeline carrying fuel oil from the country’s largest refinery to the northern province of Nineveh.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.presstv.ir/detail/2013/02/18/289577/bombing-hits-fuel-oil-pipeline-in-iraq/">http://www.presstv.ir/detail/2013/02/18 ... e-in-iraq/</a><!-- m -->
dazu passend...

Zitat:Beginn einer neuen Revolte im Irak
Zitat:Noch bis zum vergangenen Herbst war das fragile Gleichgewicht zwischen den Religionsgemeinschaften sowie Ethnien des Irak halbwegs intakt. Es gab wenig Anschläge, die Ölexporte stiegen und die Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten, zwischen Arabern und Kurden im Land waren zwar nicht gelöst, aber eingedämmt.

Damit ist es vorbei. Bei einer Serie von Anschlägen auf schiitische Muslime und Sicherheitskräfte im Irak sind am Wochenende Dutzende Menschen getötet worden. Im Großraum Bagdad detonierten allein am Sonntag mindestens 13 Autobomben, zumeist auf belebten Marktplätzen.

Zitat:An vorderster Unterstützer-Front stehen dabei die konservativen Saudis und Golfaraber, die die Schiiten als „religiöse Ketzer“ ein für alle mal loswerden und die Islam-Auslegung monopolisieren wollen. Der persisch-schiitische Iran könnte als regionaler Konkurrent ausgeschaltet werden, Bewegungen wie die schiitische Hisbollah im Libanon würden bedeutungslos und die um mehr Bürgerechte kämpfenden schiitischen Minderheiten in vielen Ländern müssten kuschen.

Die Scheichs am Golf unterstützen daher ganz offen Al-Kaida und die Rebellen in Syrien – und schauen insgeheim angeblich schon nach Irak: Die Schlacht um Syrien, so schreiben Hussein Agha und Robert Malley, sei eigentlich auch eine Schlacht um Bagdad.

Zitat:Offene Probleme mit Kurden
...Ende 2012 war die kurdisch-arabische Kontroverse wieder offen ausgebrochen: Premier Maliki in Bagdad und der Präsident der kurdischen Gebiete, Masud Barsani, mobilisierten ihre Truppen, es kam zu Kämpfen zwischen irakischen Soldaten und Kurden-Milizen.

http://www.fr-online.de/aegypten-syrien-...61260.html
Zitat:Al-Sweady inquiry opens in UK into deaths of Iraqis
By Caroline Hawley BBC News

A public inquiry has opened in London into allegations that up to 20 Iraqis were murdered after a gun battle with British troops in 2004.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/uk-21651416">http://www.bbc.co.uk/news/uk-21651416</a><!-- m -->

Zitat:At least five people have been killed in a double car bombing at a market in the southern Iraqi city of Diwaniya, officials say.
...
The attack in the mainly Shia city comes amid heightened tensions between Iraq's Sunni and Shia communities.
...
String of attacks

Protesters accuse Mr Maliki of attempting to monopolise power and marginalise the Sunni minority.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-21627495">http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-21627495</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak-anschlag104.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak-anschlag104.html</a><!-- m -->
Zitat:Anschlagsserie im Irak
Mehrere Explosionen erschüttern Bagdad

...
Mindestens 23 Menschen wurden bei den Explosionen getötet. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.

...
Stand: 14.03.2013 18:11 Uhr
http://www.derwesten.de/nrz/politik/nach...37551.html

Zitat:Nach zehn Jahren Krieg liegt der Irak am Boden

18.03.2013 | 16:12 Uhr

Washington. "Demokratieexport mit der Brechstange", so hat die New York Times einmal den militärischen Einsatz der USA im Irak genannt. Er ist gescheitert: Von "Mission erfüllt", wie George W. Bush einige Wochen nach Kriegsbeginn verkündete, ist auch zehn Jahre später nichts zu spüren.

Dazu die Doku

http://dokumentation.zdf.de/ZDF/zdfporta...f/20136012

Zitat:Es begann mit einer Lüge
10 Jahre nach dem Irak-Krieg


Ein besonderer Flüchtling beantragte 1999 Asyl in Deutschland. Rafid Ahmed Alwan behauptete, Mitarbeiter einer Anlage im Irak gewesen zu sein, in der chemische Kampfstoffe hergestellt würden. Stundenlang, tagelang wurde er vom BND verhört. Der deutsche Geheimdienst gab die Aussagen an die US-Administration weiter, unter dem Vorbehalt, dass es Zweifel an der Glaubwürdigkeit gäbe. Von den Amerikanern bekam der vermeintliche Zeuge den Codenamen "Curveball", wie jene angeschnittenen Bälle, die beim Baseball kurz vor dem Ziel die Richtung ändern. Die Regierung Bush verwendete seine Aussagen später als Beweis für Bagdads angebliche unerlaubte Waffenprogramme.
...
Zitat:Vor Jahrestag der US-Invasion im Irak

Mehr als 50 Tote bei Anschlagserie in Bagdad

Eine Serie von Anschlägen hat die irakische Hauptstadt Bagdad erschüttert und mehr als 50 Menschen das Leben gekostet. Etwa 200 Personen wurden verletzt, wie es von der Polizei und den Krankenhäusern hieß.

Anschläge vor dem Jahrestag der US-Invasion

Größtenteils soll es sich um Autobomben gehandelt haben, die am Morgen innerhalb von rund einer Stunde an Restaurants und Bushaltestellen detoniert seien. Die Anschläge kommen kurz vor dem zehnten Jahrestag der US-geführten Invasion im Irak, die am 20. März begann. In den vergangenen Wochen hat die Gewalt im Irak wieder zu genommen. [...] Zu den Attentaten bekannte sich zunächst niemand. Sunnitische Aufständische mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida verüben im Irak jedoch immer wieder Anschläge auf Schiiten sowie auf Vertreter von Regierung, Justiz und Sicherheitskräften.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak920.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak920.html</a><!-- m -->

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/ex-aussenminister-powell-raeumt-fehler-im-irak-krieg-ein-a-889852.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 89852.html</a><!-- m -->
Zitat:Irak-Krieg: Ex-Außenminister Powell räumt Fehler ein
Dienstag, 19.03.2013 – 19:21 Uhr

Colin Powell hatte die Welt vor zehn Jahren auf den Irak-Krieg eingeschworen - nun räumt der frühere US-Außenminister Fehler der USA ein. Sein Land habe die Folgen des Einmarschs nicht zu Ende gedacht. Die Lage im Irak sei kein bisschen stabilisiert worden.
...
das haben viele hier im Forum schon vor dem Krieg beschworen - und die Folgen wurden nicht nur für den Irak nicht durchdacht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/zehn-jahre-irak-krieg-ein-krieg-zehn-jahre-blicke-1.1627426">http://www.sueddeutsche.de/politik/zehn ... -1.1627426</a><!-- m -->
Zitat:19. März 2013 13:20
Zehn Jahre Irak-Krieg
Ein Krieg, zehn Jahre, 100 Blicke


Wütende Proteste, diplomatische Verwerfungen, schwere Verluste: Vor zehn Jahren sind die USA im Irak einmarschiert. Der Krieg hat das Machtgefüge der Welt verändert und eine ganze Generation geprägt - nicht nur im Irak, sondern auch im Westen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/zehn-jahre-nach-dem-irak-krieg-der-balkan-des-jahrhunderts-1.1631928">http://www.sueddeutsche.de/politik/zehn ... -1.1631928</a><!-- m -->
Zitat:23. März 2013 18:21
Zehn Jahre nach dem Irak-Krieg
Der Balkan des 21. Jahrhunderts

Die USA wollten mit dem Irak-Krieg einen neuen Nahen Osten schaffen. Ihre Militärmacht reichte aber nur zur Destabilisierung. Und jetzt verbinden sich die Folgen des Einmarsches unheilvoll mit denen der arabischen Revolution.


Ein Gastbeitrag von Joschka Fischer ...

...
Hätten Bush, Cheney, Rumsfeld und ihre neokonservativen Gefolgsleute damals die Wahrheit gesagt, nämlich dass sie beabsichtigten, die Terroranschläge vom 11. September zu nutzen, um Saddam Hussein mittels eines Krieges zu stürzen, um dadurch einen neuen, pro-westlichen Nahen Osten zu schaffen, so hätten sie niemals die Unterstützung des Kongresses und der amerikanischen Öffentlichkeit erhalten. Denn zu naiv und zugleich zu abenteuerlich war dieser Plan.

Also musste eine Bedrohung herbeigeredet werden: Es gibt irakische Massenvernichtungswaffen! Die Behauptung gründete auf Lügen und sogar krassen Fälschungen: Natururan "Yellowcake" aus Niger eingetroffen! Aluminiumröhren für irakische Atomwaffen entdeckt! Treffen von Repräsentanten von al- Qaida und dem Regime im Irak in Prag enttarnt!

Kosten für den Irak-Krieg: Zwischen einer und drei Billionen US-Dollar

Solcherart waren die Gründe für einen Krieg, der 5000 amerikanischen Soldaten und mehr als 100.000 Irakern das Leben kostete. Hinzu kommen die sehr viel größeren Zahlen von Verwundeten und Verstümmelten und die Millionen Flüchtlinge einschließlich der Zerstörung einer der ältesten christlichen Gemeinden der Welt. Allein die USA sollen für ihren Irak-Krieg zwischen einer und drei Billionen US-Dollar ausgegeben haben.

Präsident Bush hat den Nahen Osten mit seinem Krieg gegen Saddam Hussein gründlich verändert. Allerdings anders als beabsichtigt: Der Irak wurde durch die USA erfolgreich destabilisiert, und auch zehn Jahre danach ist es mehr denn je eine offene Frage, ob das Land zusammengehalten werden kann.
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Joschka hat immer wieder faszinierende Analysen